@domhunter
Ok - Du hast mich beim schnelltippen erwischt: Ich meinte natürlich
Allerwelts-Stammtischweisheiten, aber das weisst Du ja am besten.
Und was Deine Argumente angeht ... wolltest Du jetzt wirklich den Bundeshaushalt mit mir hier zerpflücken ?
Oder hätte ich darauf eingehen sollen, dass du pauschal
jedem selbstständigen Unternehmer (und damit übrigens auch den Damen, die Studios betreiben) mangelnde Steuerehrlichkeit unterstellst ?
Wie wäre es, wenn so manch Unternehmer, vornehmlich Großbetriebe, es mit steuerlicher Ehrlichkeit probieren würde?
Am meisten jammert doch genau dieser, Dein, Personenkreis! Zu hohe Lohnkosten.....zu viele Arbeitnehmerrechte.
Wär schön Grossunternehmer zu sein... leider habe keine Zweigstellen im Ausland wo meine Buchhaltung mal eben die gewinne hinverschieben kann und arbeiten muss ich immer noch selbst.
Ich fürchte über die Möglichkeiten zur kreativen Buchführung von Grossunternehmen können wir uns nicht streiten, weil wir da einer Meinung sind. Worüber wollen wir gemeinsam Klagelieder anstimmen ? Über die Stellenstreichungen der Deutschen Bank ? Über Conti in Hannover, die erst den Arbeitnehmern wieder die 40 Stunden abpressen und damit der Chef dann zwei Wochen später in einem Interview verkündet, dass langfristig sowieso in Mexico oder sonstwo produziert wird. Oder Infineon, die sich erst mit Fördergeldern und Subventionen vollsaugen um dann ins Ausland abzuwandern ?
Finde ich leider auch alles Scheisse...
Dummerweise hat man als Kleinunternehmer nicht so unglaubliche Möglichkeiten den Statt zu bescheissen wie Du meinst.
Das Geld für Arbeit ist doch schon lange wieder da...wer bei all dem nicht mitmacht, ist schlicht der Großunternehmer und niemand anders.
Was die Grosskonzerne angeht gibt es nur ein Problemchen, dass es an Lösungen mangelt. An den internationalen Konzernen scheitert die Politik zur Zeit schlicht und ergreifend. Abseits Deiner Schwarzweissmalerei und einfachen Lösungen ist es schlicht so, das die internationalen Konzerne abwandern, wenn die Schrauben zu fest angezogen werden - was soll die Politik nach Meinung des grossen DomHunter aus der Weltstadt Lüneburg also tun ?
Schuld ist der Grossunternehmer, also Großkonzerne um Steuerehrlichkeit bitten und alle Probleme sind gelöst ? Wenn das nicht Stammtischniveau ist, weiss ich auch nicht...
Wenn wir uns schon nicht über Grosskonzerne streiten können, kann ich ja das Gewerkschaftsthema nochmal aufgreifen (nicht das du auf das dünne Brett kommst deine höllenargumente (welche ?) hätten mich erschlagen) Kommen wir zu Deiner Replik auf meinen iroischen Kommentar
Bezeichnend auch Dein Kommentar zu den Gewerkschaften und der 35 Stunden- Woche!
Die Gewerkschaften zeigen sich seit geraumer Zeit entgegenkommend und die Herren Unternehmer kündigen trotz steigender Gewinne fleissig weiter, was das Zeug hält! Hierbei sorgen sie für Arbeitslosenhöchststände, alles im Sinne des Profitdenkens und höchster Aktienkurse.
Die fleissigen Kündiger, da sind wir uns wohl einig, sind vor allem die börsennotierten Grosskonzerne die gnadenlos auf Dividenden oder abstrakte Zahlenverhältnisse von Umsatz versus Löhnen hinarbeiten. Dagegen gibt es in den Zeiten der Globalisierung kein wirklich wirksames Konzept.
Das schlimme aus meiner Sicht an der 35Std Woche ist, dass sie wirkungsvoll auch Mittelständler zur Auslagerung ins Ausland treibt. Und das tut sie nach wie vor. Autozulieferer gehen nach Polen, IT Projekte werden in den Osten oder nach Indien outgesourct und das in deutlich steigendem Maße. Neue Produktionslinien oder Produkte werden nicht mehr durch Erweiterung der Firma in Deutschland realsiert, sondern über Zukäufe oder Neugründungen von Töchtern im Ausland.
Die Lohnnebenkosten haben daran sicherlich auch Ihren Anteil (zumindest der Arbeitgeberanteil - nur das ist ja der Part der den bösen bösen Unternehmer interessiert) - daran versucht die Politik ja mehr oder weniger erfolgreich zu drehen. Was bleibt ist diese unsägliche 35Std Woche als Relikt der fetten Jahre, die jetzt nur noch dazu gut ist, noch mehr Betriebe ins Ausland zu treiben und uns gerade in dem Bereich, der in Deutschland die meisten Stellen schafft, dem Mittelstand, die Arbeitsplätze vernichtet oder verhindert das neue geschaffen werden.
Es mag sein das gestrichene 2000 Stellen bei der Deutschen Bank sich bei Dir gut festsetzen, Fakt ist aber das allein die mittelständischen Kunden, bei denen ich in den letzen Wochen war in den drei letzten Jahren mehrere hundert Arbeitsplätze geschafffen haben, NUR NICHT HIER - sondern in Polen, Ungarn und Indien !
Und das haben Sie nicht getan um Aktiendividenden zu maximieren sondern um konkurrenzfähig produzieren zu können.
Ärger Dich ruhig weiter über den bösen Großkonzerne die an allem Schuld sind - Schwarz/Weiss ist eben so schön einfach.
Aber bitte schmeiss nicht jeden selbstständigen in einen Topf mit Deutsche Bank und Co.
Grüsse Bernd