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Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Di, 10.Dez 2019, 09:14
moronikus hat geschrieben:
Mo, 09.Dez 2019, 21:39
@escort

Boah, echt jetzt ? Voll unromantisch und desillusioniert.
Hey, what can I say! Das waren bestimmt dieselben Worte vieler Christen über die Urknall-Theorie. Nicht gottgeschaffen, sondern zusammengepanscht in einer Ursuppe.
Aber an sowas wie eine Seele, also etwas, das nach unserem Dahinscheiden bleibt, glaube ich nicht.
"So where do you live, anyway?" - "Mostly in my head."

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Mo, 26.Apr 2021, 19:47
Echt jetzt ? Dez 2020 zuletzt aktiv ? Die Zeit vergeht wie im Fluge, und mit zunehmendem Alter wird man sich dessen einfach immer bewusster.

Na ja, war eh immer mein persoenlicher Fred hier. Subjektiv und ohne jeden rechthaberischen Anspruch. Mehr ein Ventil beizeiten. Falsches Forum ? Jo oder aber auch nicht, weil auch paraphile Fetischadepten, top or bottom, sind Staatsbuerger mit Meinungen oder Frustrationen etc. wie woanders auch. Insofern gehe ich einfach mal davon aus, dass wir uns hier ganz herzallerliebst in einem sehr durchschnittlich repraesentativen Querschnitt des wunderbar perversen Teils unserer Gesellschaft befinden ;- )

Muesste ich jetzt nicht zu posten. Weiss ich doch. Habe aber gerade Zeit und irgendwie habe ich da eine gefuehlte Meinung zu. Nerven liegen blank bei wohl den meisten. Wie lange noch und dann, was irgendwie auch betroffen macht oder doch zumindest immer mitschwingt in allen Diskussionen über die uns alle betraechtlich einschraenkenden Beschluesse, Vorschriften, Massregelungen, im Namen des Gemeinwohls und der Gueterabwegung und und und....

Also konkret, vielleicht koennen einige es schon gar nicht mehr hoeren. Jo. Be my guest. Was ich hier beschreibe ist meine bescheidene subjektive Wahrnehmung. Ohne im Grunde tief eingetaucht zu sein in diese Materie. Musss man aber eigentlich auch nicht wirklich. Alldieweil es geht ums Prinzip. PRINZIP. Wirklich grundlegend.

Also, Jan Josef Liefers. Die Tatort Münster Staffeln mit ihm als forensichen Mediziner mit herrlich skurillen Eigenheiten sind für mich Höhepunkte der sonst eher durchschnittlichen Tatort Produktionen.

So nun taten sich ein paar Dutzend ähnlich schaffende, ich sag mal Künstler, zusammen mit der Absicht, auf ironische Art und Weise, also überspitzend und mit dem Mittel der Übertreibung und vereinfachenden Darstellung von den jeweils empfundenen Defiziten der Covid Massnahmen unserer Bundesregierung. Ein wenig erinnert es sogleich an Gullivers Reisen, wo genau diese Stilmittel eingesetzt wurden um Misstaende der engelischen Gesellschaft zur Zeit der Aufklaerung indirekt anzuprangern.

Also 50 x Satire aus jeweils individueller Sicht. #allesdichtmachen

Ich bin nicht wirkliich in den asozialen "Medien" unterwegs und bin stolz darauf. Was ich aber in den "heiligen" Hallen des offentlich rechtlichen zB sehen durfte. Wow. Also aus tiefstem innersten Beduerfnis heraus, wow ! Ich verlink mal WDR regional Interview... Ohne Worte wirklich, wie tief man hier sinken kann als Angestellter einer öffentlich rechtlichen ( und auch sehr wichtigen wie ich meine ) Sendeanstalt. https://www.youtube.com/watch?v=uq6AV0Z ... imaCharlie

Also nicht das der gute WDR Mensch nicht das Recht zu seiner kritischen Meinung haette. Die Art und Weise in der er Liefers quasi anpöbelt, unterbricht, indirekt beschuldigt, ihn dann gar naiv nennt hinterliess mich fassungslos. So wird man ausgebildet als Journalist, um bei etablierten Sendern arbeiten zu können. Sehr bemerkenswert. Ich schreibe vielleicht noch einen Leserbrief. Sehr bemerkenswert dagegen, wie gefasst und sachlich Liefers bei alldem bleibt. Da haette man auch ganz anders "kontern" können. Jeeez.

Aber worauf ich eigentlich hinaus will ist, wieso muss man alles und jedes immerzu daran messen, ob es nicht vielleicht missverstaendlich sein koennte. Misvertanden werden koennte. Also im Sinne von, wenn nicht explizit oben "Vorsicht SATIRE " draufsteht, dann verstehen viele das nicht richt. Ja gar misbrauchen den Inhalt für eigene Agenden. Ja ne iss klar. Wieso werden wir fuer so infantil gehalten. Wieso muss man immer die allerniedrigste Masslatte anlegen ? Künstler, Freischaffende, Kulturindustriell Angestellte. Leiden. Leiden finanziell und überhaupt. Wenn dann noch eigene Meinungen, jenseits des Zeitgeistes und Gutbuergertuemlichen Abnickens geaeussert werden auf diese, ja schon spezielle, aber eben absichtlich so formulierte Weise kundgetan werden. Ja. Himmel. Raus aus den oeffentlichrechtlichen wurde gar gefordert irgendwo. *Lach Soviel zur Meinungsfreiheit.

Ein sehr feines Interview neulich mit Politikwissenschaftlerin deren Name mir doch glatt entfallen ist. DLF. Es muss erlaubt sein seine Meinung offen kundzutun ohne wenn und aber. Ohne Stigmatisierung oder Vorverurteilung. Habermas " herrschaftsfreier Diskurs" . Das stammt aus den 80igern ! Sollte common sense sein hier und heute. Man trenne stets das Argument von demjenigen, der argumentiert. So grundlegend. Sollte man meinen.

Was Liefers im Grunde anprangern wollt ist seine Unzufriedenheit ueber mangelnde Transparenz von Entscheidungsprozessen bzw dern Grundlage. Hier in Köln neulich, Ausgangssperre 2100-0500. Nicht das es mich wirklich tangiert. Aus dem Alter bin ich raus. Studien ueber Studien ueber Fachhierundda. Im Freien ist eine Aerosolbildung höchst irrelevant. Auch irgendwo common sense oder ? Wir werden als Staatsbuerger mehr und mehr gegeaengelt, bevormundet... Ich wuenschte
mir ernstgenommen zu werden. Muendig. Seit 18 oder so Monaten habe ich es doch tatsaechlich fertiggebracht, gesund zu bleiben. Durch was, durch common sense Befolgung grundlegender Vorsichtsmassnahmen. Keine Geschaeftsreisen. Minimale soziale Ereignisse. Selbst im Famiienkreis Maske bzw Abstand. Ausgangssperre ? Echt jetzt ? Irgendwelche Inzidenzhöchststaende als Masstab zu nehmen. Ohne wirklich zu wissen oder beweisen zu koennen, zumindest aber ohne es angemessen zu begruenden, Diese Zahl triggert diese Massnahmen. Weil die Hospitaeler uberlastet sind. Jo. Am Rande, wieso überlastet. Wie lange hat man das Gesundheitssystem heruntergespart. Und wundert sich jetzt ueber Überlastung ? Jo, Solidaritaet mit den Meds und Pflegern. Hat mit obigem gar nixx zu tun. Widerspricht dem auch nicht.

Ehrlich gesagt, wenn sich Leute unvorsichtig, uneinsichtig, fahrlaessig verhalten und sich dann infizieren und dann ein Pflegefall werden, ja dann ist das so. Dann haben sie dies irgendwo billigend in Kauf genommen. Auch sollte man mal in Relation setzen, das wir zB in normalen Zeiten ca 25.000 Influenzatote zu beklagen hatten. Was ich uebrigens in normalen Zeiten nicht wahrnahm, weil so gut wie nicht berichtet wurde.

Sixher ist es auch immer eine Frage der Wahrnehmung bzw der Masshaltung. Der Regierung bösen Willen zu unterstellen, so weit wuerde ich nicht gehen. Hilflosigkeit irgendwo. Eine Vernachlässigung des gesamten, ich sag mal Mittelstandes und der Selbststaendigen. Und dies obwohl überall Massnahmen getroffen wurden. Haelt man diese Menschen allsamt fuer unfaehig bzw verantwortunglos, geeignete Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen zB in Gastronomie etc. Es werden und wurden de facto Berufsverbote verhaengt über unzaehlige Branchen. Diese unser so benoetigte Erotikbranche nicht ausgenommem. Mit welchem Recht ? Gueterabwaegung my ass.

Ein weiteres treffendes Argument der Polwisslady, keiner weiss wirklich ob eine nocovid Strategie im Sinne von Vollrunterfahren von allem für wie lange auch immer wirklich den erwuenschten Erfolg bringt. Getan wirdaber so. Polio nur als ein Bsp ist und wird immer eine latente Gefahr bleiben. Ausloeschen unmoeglich. Fact of life.

Also lange Rede kurzer Sinn, man kann, so wie ich zB oder Liefers geteilter Meinung sein über die uns aufoktroyierten Massnahmen. Und man muss dies auch aeussern duerfen ohne irgendwo in eine Schublade gesteckt zu werden. Um nicht mehr und nichts weniger ging es in dieser Aktion. Und deshalb finde ich sie wichtig,

Punctum : )

LG M.
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Mo, 26.Apr 2021, 23:19
Danke @Moro, spricht mir aus der Seele. Auch ich habe erfahren müssen, dass mir Befürworter von Ausgangssperren reflexartig ein "reg' dich nicht auf, wir sind doch nicht im KZ" entgegenhielten, wo ich einfach nur mal hinterfragt habe, ob es wirklich sein muss, vernünftige Menschen einzusperren nur um Unvernünftige besser von der Unvernunft abzuhalten. Oder weil ich mal gefragt habe, warum denn kirchliche Hygienekonzepte besser sein sollen als gastronomische und deswegen die Kirchen offen sind für Gottesdienste und die Gastronomie rigoros geschlossen. Oder ... es gibt noch vieles mehr.

Die Spaltung unserer Gesellschaft schreitet leider voran. Wer die Maßnahmen nicht einfach so mittragen will, wird schnell in die Ecke Querdenker oder gar Nazi gestellt, obwohl das kritische Hinterfragen weder mit den Querdenkern und erst recht nichts mit Nazi zu tun hat.

So passiert es auch einem Jan Josef Lieffers und seinen Kollegen und Kolleginnen, die zweifelsohne mit rechtsradikal absolut gar nichts zu tun haben. Und sowie die Menge reflexhaft "Querdenker" brüllt oder gar schlimmeres, ziehen manche sofort die Segel ein und distanzieren sich von ihrer freien Meinungsäußerung. Respekt an Herrn Lieffers, der zu der Aktion steht und dem verlogenen Mainstream-Empörungssturm standhält.

Gleichzeitig wird es mir im Grunde schon Angst, weil ich sehe, wie leicht sich die Menschen beeinflussen lassen, aufhören, kritisch zu hinterfragen und alles hinnehmen, was ihnen die Obrigkeit an Zumutungen serviert, weil da ein ominöses Virus always und everywhere am Lauern ist ... sollte irgendjemand nun reklamieren, wir hätten nichts gelernt aus der Vergengenheit, müsste ich ihm leider recht geben - die Geschichte könnte sich mit einigen Veränderungen im Narrativ auch in unserer ach so geschichtsbewussten aufgeklärten Gesellschaft jederzeit wiederholen.

Ein Lehrstück also, wie eine totalitäre Staatsstruktur aufgebaut werden könnte? Aus meiner Sicht ein ganz klares ja. Ich unterstelle niemandem in unserer Regierung, dass er / sie ein totalitäres Regime aufbauen will - aber wenn es jemand wollte, dann ist es erschreckend, wie leicht es auch heute immer noch ist, das aufgeklärte Volk auf Linie zu bringen. Es reicht, Angst zu schüren, einen imaginären und nicht greifbaren Feind aufzubauen und die Alternativlosigkeit der Maßnahmen immer wieder in die Köpfe zu nageln. Und bis das Volk dann aufwacht, ist es längst zu spät.

LG vom fan

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Di, 27.Apr 2021, 07:10
was meine beiden Vorschreiber hier aussagen, unterschreibe ich auch so.
Vielleicht liegt der vorauseilende Gehorsam besonders uns Deutschen im Blut.
(der Beiwes dafür wurde ja von 1933 bis 1945 angetreten)
Besonders erschreckt hat mich eine kleine nebensächliche Radiomeldung am Sonntag morgen im Bayerischen Radio:
Da am Samstag die Bundesnotbremse (oder wie immer der Schwachsinn heisst) in Kraft trat, meldete die Münchner Polizei, dass es nur ganz wenige Verstöße gegen die Augansgsperre gab.
Die meisten Einsätze in den Nacht zum Sonntag wurden jedoch durch Anrufe von Bürgern ausgelöst, die angebliche Verstöße gegen das Treffen in Wohungen, im Freien und gegen die Ausgangsperre meldeten.
Gott habe Erbarmen mit unserer Denunziantenseele....................
Man kann leichter ein Atom zertrümmern, als ein Vorurteil

http://www.myblog.de/janus4252

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Di, 27.Apr 2021, 19:03
Oh JAAAAA!!!!
Ich ging am Sonntag morgen um 7 Uhr durch die menschenleere Fußgängerzone um mir Brötchen zu holen, da ich ganz allein war, hatte ich die Maske auf halb acht...
irgendwann hörte ich ein verächtliches Räuspern von einem Fenster über mir, ein älteres Ehepaar schaute mich an, als hätte ich gerade eine Bank ausgeraubt...
und wenn ich bedenke, dass die Zwei wahrscheinlich schon die ganze Nacht da am Fenster waren, um der Polizei wichtige Informationen über die ganzen Regelverstöße zu melden, muss ich sagen, dass die dafür noch echt fit wirkten...

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Di, 27.Apr 2021, 21:58
Man kann viel kritisieren. Abgeordnete, die sich die Taschen füllen. Ein Hin und Her bei den Coronamaßnahmen. Coronamaßnahmen, die wenig einleuchten (Ich pflege für einen gesunden Schlaf und zum Abschalten seit Jahren einen abendlichen Spaziergang, der des Öftern ausfallen musste, wenn ich später erst mit der Arbeit fertig geworden bin und die Ausgangssperrzeit bereits begonnen hat). Die Trägheit unserer Bürokratie am Beispiel des Impfens. Egal, wie man zum Impfen steht, aber im Vergleich zu anderen Nationen wird klar, dass diese eine effektivere Organisation haben und wir eher voranschreiten wie beim Bau des Berliner Flughafens. Dies ist nur ein kleiner Auszug von kritikwürdigen Punkten nach etwas mehr als einem Jahr Corona in Deutschland. Die Verärgerung sitzt tief.

Nur stellt sich auf der anderen Seite die Frage, ob die "Corona gibt es gar nicht", "Corona verschwindet im April von ganz alleine", "Es wird keine zweite Welle im Herbst geben. Das ist nur Panikmache der Merkel-Diktatur.", "Gib Gates keine Chance. Bill Gates spritzt Mikrochips in Impfstoffen, um uns alle zu kontrollieren." etc. wirklich eine Alternative ist. Das sind dann doch Aussagen, die gar keine Substanz im Rückblick hatten (und deren Urhebern ich üble Intentionen hinter ihren Aussagen unterstelle).

Gruß

Meriten
Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu
(es sei denn, dein Partner ist maso)

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Mi, 28.Apr 2021, 07:30
eines hat uns diese Pandemie auf alle Fälle glasklar vor Augen geführt:
Dies ist die absolute Unfäigkeit unserer Politiker und auch unserer Verwaltung mit Probleme umzugehen und vor allem das Wohl der Menschen über eigene Pfründe zu stellen.
Die DGO lieferte dazu auch noch das perfekte Alibi, denn es war wichtiger der DGO gerecht zu werde, als Menschenleben zu schützen.
Vor der Pandemie hätte ich bei dem schleppenden Impfverlauf im Frühjahr und gleichzeitige Bundestagswahl im September gemutmasste, dass diese Absicht sei um im Juli und August mit dem Impfen zuzulegen um dann vor der wahl als Messias Laschet der Erste dazustehen.
Das muss ich das jetzt revidieren, denn dieses würde eine vorausschauende Fähigkeit voraussetzen ...
Man kann leichter ein Atom zertrümmern, als ein Vorurteil

http://www.myblog.de/janus4252

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Mi, 28.Apr 2021, 17:06
Ja, die #Allesdichtmachen-Videos ...

Hab sie mir alle reingezogen und muss sagen: einige davon (u. a. das von Liefers) treffen genau ins Schwarze. Das erklärt wohl auch die heftigen Reaktionen aus der Politik und der Medienelite. Genial gemacht, für mich ein Meilenstein der Satire. Schade, dass einige der Beteiligten ihre Beiträge schon zurückgezogen haben.

Auch zeigt sich hier wieder, dass anscheinend viele der Kritiker die Videos gar nicht gesehen haben. Denn es geht darin weder um die prekäre Situation der Künstler (wie ständig in den Nachrichten behauptet), noch macht sich darin jemand über die Lage auf den Intensivstationen lustig. Letzteres wird nicht einmal thematisiert. Ist mir völlig schleierhaft, warum sich da einige Intensivmediziner angegriffen fühlen. Das Werk thematisiert schlicht den Zustand unseres Landes in der Pandemie.
"Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Mi, 28.Apr 2021, 20:44
#Allesdichtmachen hat mir aus der Seele gesprochen. Ich habe auf Anhieb gedacht: Endlich artikuliert mal jemand, was mir seit Monaten im Kopf herum geht.

Für mein Empfinden erleben erleben wir gegenwärtig das völlige Versagen von Politik, Behörden und Verwaltung. Bis Anfang dieses Jahres habe ich die ganze Corona Politik zwar zähneknirschend, aber dennoch stoisch ertragen. Denn irgendwie gab's ja die Hoffnung: Wenn erst mal der Impfstoff verfügbar ist, dann bessert sich auch bald die Lage. Folglich lassen wir uns das jetzt mal gefallen.
Dann jedoch wurde klar: 1.) Es wurde viel zu wenig Impfstoff bestellt. 2.) Es gibt kein vernünftiges Vertriebssystem für das Zeug. 3.) Die Terminvergabe zum Impfen ist mangelhaft, wenn z.B. keine Stand By Listen existieren, falls jemand einen Termin nicht wahr nimmt. Man möchte sich gar nicht ausmalen, dass der Stoff mancherorts abends in den Müll wandert.
Die Politik hatte im monatelang Zeit, diese Dinge vorab zu planen und zu organisieren. Passiert ist hingegen NICHTS.

Statt dessen setzt man ausschließlich auf der "Lockdown", der gelegentlich von "Notbremsen" unterbrochen wird. Exemplarisch waren für mich die Bilder, als die Leute vor einigen Wochen in London vor den geöffneten Pubs auf der Straße standen und fröhlich Bier tranken, während bei uns Ausgangssperren beschlossen wurden.

Bezeichnend auch, dass die Medien-Elite verbal auf #Allesdichtmachen einprügelt, anstatt sich die Politiker vorzuknöpfen, die den ganzen Sch... verbockt haben.

Ich war mein Leben lang Pragmatiker und habe mich mit jeglicher politischer Situation stets arrangiert. Egal wie der Kanzler oder die Kanzlerin hieß - irgendwie kam man schon klar. Das hat sich geändert. Mittlerweile betrachte ich unsere Politiker-Kaste wie eine feindliche Besatzungsmacht. Und die etablierten Medien sind deren Propaganda-Apparat.
.

"In 1969 I gave up women and alcohol. It was the worst 20 minutes of my life." - George Best

"The big difference between sex for money and sex for free is that sex for money usually costs a lot less." - Brendan Behan

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Do, 29.Apr 2021, 08:10
Croc hat geschrieben:
Mi, 28.Apr 2021, 17:06
Ja, die #Allesdichtmachen-Videos ...

Hab sie mir alle reingezogen und muss sagen: einige davon (u. a. das von Liefers) treffen genau ins Schwarze. Das erklärt wohl auch die heftigen Reaktionen aus der Politik und der Medienelite. Genial gemacht, für mich ein Meilenstein der Satire. Schade, dass einige der Beteiligten ihre Beiträge schon zurückgezogen haben.

Auch zeigt sich hier wieder, dass anscheinend viele der Kritiker die Videos gar nicht gesehen haben. Denn es geht darin weder um die prekäre Situation der Künstler (wie ständig in den Nachrichten behauptet), noch macht sich darin jemand über die Lage auf den Intensivstationen lustig. Letzteres wird nicht einmal thematisiert. Ist mir völlig schleierhaft, warum sich da einige Intensivmediziner angegriffen fühlen. Das Werk thematisiert schlicht den Zustand unseres Landes in der Pandemie.
Zurückgezogen hat unter Anderem Meret Becker deshalb, weil sie Morddrohungen erhielt. Andere bekamen massiv Druck anderer Art, so zum Beispiel Rauswurf und Geldhahn abdrehen. Also so, wie der Staat auf nicht genehme Kritiker heute reagiert in absoluter Totalität ( man nehme nur den Richter aus Weimar nach seinem Urteil gegen Maskenpflicht in Schulen, bei dem umgehend angezeigt wurde und jüngst sogar eine Hausdurchsuchung stattfand inkl. Beschlagnahme persönlicher Dinge ).
Als gelungen bezeichne ich diese Aktion schon deshalb, weil auch diese extremen Reaktionen von vielen gar nicht mehr wahrgenommen werden, aber auf die Art darauf aufmerksam gemacht wird und so etwas in das betäubte Bewusstsein einiger zurückkehrt. Man redet wieder über den Umgang miteinander sowie die Art und Weise des Miteinanders, völlig gleich, welchen Standpunkt man vertritt.
Und wenn Herr Liefers sagt, dass auch anerkannte Experten mit einbezogen werden müssen, die kritisch sind, dann hat er recht. Schade, dass im Folgenden auf diese Inhalte kaum oder gar nicht eingegangen wird. Im Fernsehen sieht man in der Tat überwiegend oder fast ausschließlich nur die eine Seite und gibt der anderen nicht wirklich oder nur abwertend Gehör, was aber für gründliche sowie umfassende Meinungsbildung unerlässlich ist. Diese Dinge monierten die 53 Künstler auf künsterlisch-satirische Art, damit unangreifbar im rechtlichen Sinne. Positiv für mich, dass da auch aus der Politik oder Prominenz durchaus positive Reaktionen kamen, dass auch Leitmedien anfangen, zu berichten, ansatzweise Neutralität und Objektivität aufzeigen und hoffentlich geht es auf die Art weiter.


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Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

So, 02.Mai 2021, 22:12
@all - Dank für Eure Meinungen. Und ich dachte schon, ich sei nicht mehr normal, bzw überempfindlich :- )

@fan - Ja, in der Tat. Wofuer man sich inzwischen rechtfertigen muss entgegen des jeweiligen mainstream Zeitgeistes. Am besten ist wohl genau das, was Du beherzigst, naemlich einfach mal hinzuweisen und dazu zu stehen. Geteilte Gesellschaft ? Sowas von, Tendenz steigend. Frage ist, wieso eigentlich. Abgesehen vom irgendwo systemimmanenten Problem, dass wohlhabende Buerger tendenziell reicher werden, waehrend normal bis schlecht verdienende Buerger kaum Moeglichkeiten zu Vermoegensaufbau und Ruecklagen etc haben. Das ist ein Teil des Dilemmas. Aber Wohlstand allein oder finanzielle Notlagen erklaeren nicht wirklich mangelnden Willen sich ernsthaft um eine informierte Meinung zu bemuehen, die den Namen verdient. Also im Sinn von, gegen das etablierte System zu sein, aus Prinzip und nicht nach wirklicher Abwaegung etc. In Ddorf neulich ein Aufkleber am Telekomkasten. " Willst Du mitmachen im Protest gegen IMPFZWANG und autoritaere Beschraenkungen etc, so in die Richtung. Und da frage ich mich natuerlich sofort... Wenn man von ImpfZWANG spricht, wo hat man sich dann wohl informiert. Also wenn ueberhaupt. Ist doch nicht so schwer, mal n Augenblick sich Zeit zu nehmen um die Sachlage zu überpruefen. Nur ein kleines Beispiel. Aber natuerlich, wie Du auch betonst, erschreckend irgendwo in der Tat, die Bereitschaft derartige "Ausserkraftsetzungen" von im GG verbrieften Rechten ohne grossen Protest hinzunehmen. Will man nicht zu Ende denken.

@Janus - vorauseilender Gehorsam - Ein ganz wichtiger Aspekt, der viel zu selten thematisiert wird. Ich moechte dies nicht in Verbindung setzen mit irgendwelchen nationalen Zusammenhaengen oder Hintergruenden. Im Sinn von typisch dies oder das. Das bedient zu sehr vereinfachende Erklaerungsversuche. Es ist ein nicht zu unterschaetzender Faktor, wie sehr wir und auf Grund von mehr oder weniger realen technisch fortgeschrittenen Möglichkeiten, in unserem Verhalten verändern. Nicht alles ist dramatisch aber einiges könnte es sein. Einfaches Beispiel, Messenger Dienste, Onlineconferenzen uvam. Ich ertappe mich immer wieder, wie ich mich bewusst zurueckhalte mit Ironie oder Scherzen, die, aus dem Zshang gerissen und ohne Kenntnis meiner Person, voellig anders interpretiert werden koennten., als sie jeweils gemeint waren. Wer glaubt nicht auch, dass ein Grossteil der webbasierten Kommunikation bereits gescannt wird, zumindest aber gescannt werden könnte ? Auch nur ein Beispiel. Überlegt man mal, wie zahlreiche Beispiele es bereits gibt, bei denen gar eine simple Verlinkung zu einem Beitrag, der irgendwie ambivalent interpretiert werden kann, mit bösem Willen und Agenda sowieso. Was dies für Folgen haben kann jeweils ? OK da die Tuerkei anzufuehren waere evtl wohlfeil, aber auch bei uns, neulich las ich irgendwo, lies sich ein Priesteranwaerter ablichten mit queerem Influencer. Fuckbook oder aehnliches. Reichte aus fuer die Ablehnung der Kirchenverwaltung. In 2021 ! Anderes Beispiel, manchmal überlege ich mir, was ich wo und ob ueberhaupt in die SuMa eingebe. Das ist vorauseilende Selbstzensur. Und wie ist es soweit gekommen ? Weil wir, geizig und bequem es meist versaeumt haben zu realisiseren, dass kein Dienst im www kostenlos ist. Kostet es nichts, dann bist Du das Produkt und verlierst im Grunde die Kontrolle ueber Deine Daten. Denunziantentum ? Ja. Das erstaunt schon immer wieder. Aber auch hier würde ich von einer irgendwie gearteten national begruendeten Prädisposition etc absehen wollen. Einfach weil kaum zu belegen. Es liegt eher in der menschlichen Natur, zB aus Neid oder Missgunst, dem Erhoffen persoenlicher wie klein auch immer sie sein moegen, Vorteilen, sich derart zu verhalten. Und wenn dann das jeweilige "System" solches Verhalten belohnt, dann wird es unheimlich. Ja, liest man zB "Meldungen aus dem Reich" Luchterhand Verlag, die aufzeigt wie der Sicherheitsdienst der SS die "Stimmungslage" im Reich versucht zu dokumentieren. Und dabei erfaehrt, das der ganz ueberwaeltigende Teil von Verhaftungen der Gestapo nicht auf eigen Ermittlungen sondern auf "Hinweisen" aus der Bevölkerung basierte, dann macht es betroffen, wie gut die Indoktrination funktionierte. Auch mag die Stasi Kultur der unglaublich hohen Zahl an Informanten ähnliche Zuege aufgewiesen haben. Aber dann, schaut man mal ins heutige Reich der Mitte, wo gar Punkte für braves Verhalten vergeben werden, schaut man nach Japan zur Edo Zeit des 18Jhdts, wo Familien bzw Sippenhaftung üblich war, ich denke der Beispiele gibt es zahllose.

@niteowl - "Völliges Versagen" finde ich ein sehr strenges Urteil. Und so weit moechte ich auch nicht gehen. Weil, schlimmer geht es schon. Guggst Du Bolsonaro in Brasilien.... Trump in USofA, im Grunde überall, wo hirnlose Kleingeistpolitmenschen meinen, sie wuessten wie man es macht. Und wir haben ja irgendwo schon gewisse Sicherheitsnetze funktional. Alles nicht perfekt. In Thailand musste kuerzlich eine voellig durch jedes soziale Netz gefallene Frau mit Autodafé drohen, bis jemand in der Verwaltung schliesslich sich bereit fand, ihr eine Covidhilfe zuzugestehen. Ich frage mich manchmal, ob unser föderalistisches System, aus gutem historischen Grund entstanden, zu oft, zB wegen individuell unterschiedlicher Agenden der jeweilig an der Regierung sich befindenden Parteien bzw Politiker, die Entscheidungsfindungen allzusehr lähmt. Aber ja schon, zufrieden bin ich auch nicht. Und denke manchmal, koennte es nicht auch eine Folge eben dieser unausgewogenen und restriktiven Massnahmen sein, über einen derart langen Zeitraum, dass zB junge Leute die Nase voll haben und dann erst Recht rebellieren und demonstrieren und das System insgesamt in Frage stellen ? Wenn sogar ein alter konservativer Sack wie ich langsam bereit waere, mitzumarschieren gegen diesen Unsinn.... ( Zuletzt habe ich glaube ich gg den Nato Doppelbeschluss demonstriert , wann war das noch gleich ? :- )) dann will das was heissen.

@Meriten - Alles richtig. Ich bin auch desöfteren versucht, diesen krassen Ggsatz zu thematisieren. Zwischen berechtigt gefuehlter Kritik und unsaeglich unberechtigter Verschwoerungs bzw Leugnerunkultur. Wobei ich hoffentlich damit Recht habe, zu empfinden, dass man die Zahl solcher Menschen, bzw ihren Einfluss auf die oeffentliche Meinung, zu hoch einschaetzt. Einfach gestrickte Gemueter und wissenschaftsresistente Mitmenschen wird es immer geben. Man hört sie beizeiten, weil sie besonders laut gröhlen. Eine Mehrheit sehe ich da nicht.

@DomHun - Sehe ich im Grunde ganz genau so. Und möchte hinzufuegen, dass zB die Debatte im Btag auch gefaellig darauf hinwies, dass es gerade unser recht liberales System ermoeglicht, dass solche Kritik überhaupt möglich ist. Jo, Allgemeinplatz natuerlich und was Du ansprichst in Bezug auf "indirekten" Druck ist genau das, was auch oben schon angesprochen wurde. Es reicht schon ein ungeschickter Tweet zu metoo oder Ähnlichem und, man bedauert, sich trennen zu muessen etc. Und ein Bewusstsein wiederzuerlangen, dass man erst mal zuhoeren sollte. Sich evtl einlassen sollte, bevor man abkanzelt oder kritisiert etc. So grundsatzlich wichtig.

Zum Schluss :- ) - Ein Grund mit, warum ich im Eingangsfred so entruestet auf das besagte WDR Interview reagierte, war auch, dass ich immerzu und fortwaehrend versuche, meinem Sohn den Wert des öffentlich-rechtlichen zusammen mit serioesen Printmedien, im Sinne einer ausgewogenen Meinungsbildung zu vermitteln. Also neben den so fad bequemen vlogs und asozalen andern Portalen die so oft Seriositaet vorspielen und doch immer eigene Agenden haben. Was echt nicht einfach mehr ist heute. Und dann kommt von da da so ein kleingeistiger Muell.

Man sollte übrigens meinen, Abiturienten bekaemen solche Medienkompetenzen selbstredend mit auf den Weg. Nicht genug fuer meinen Geschmack. Definitiv nicht genug.

LG Moro
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Sa, 21.Aug 2021, 19:35
Hallo Mädels,

irgendwie irgendwo... Jo. Ein Fred, den keiner braucht, niemand hier erwartet und dennoch ganz gut besucht ist/wurde, je nach Thema und Gusto.

Weil, wenn schon paraphil unterwegs, dann kann man auch gleichzeitig mal reinlesen, was ansonsten beizeiten bewegt.
Why not ?

Seinerzeit überhaupt begonnen aus purem Frust 2017.... andere haben sich selbigen von der Seele getwittert oder in ihren fuxxbook Gruppen geteilt. Jupp. Hauptsache Ventil. Alldieweil anonym , sowieso immer mit Vorsicht zu geniessen. Aber Cambridge Analytics etc wird sich hier eher nicht "vollsaugen" ... können. Also.

Was mich die Tage nervt. Also nicht erst die Tage, aber besonders die Tage. Afghanistan.

Nein, nicht dieser Beitrag hat mich getriggert : https://www.infosperber.ch/politik/welt ... -geplatzt/

Dieser jahrelange Focus auf dieses Land. Weiss überhaupt noch jemand, wie und warum ... es so weit kam dort ? Wieso wir immer wieder bekamen updates und Nachrichten aus diesem Land ? Ja sicher Bundeswehreinsatz. Wieso ? Ja, gg extrem und so. Und es haben Soldaten ihr Leben lassen muessen... für... wofür ?

Mal schnell ein kleines Zitat:

Afghanistan war nie eine terroristische Bedrohung für den Westen, und die Taliban waren nicht die Urheber der 9/11-Anschläge 2001 in Manhattan. Aber darüber, dass die USA und die Nato diesen Krieg nie hinreichend rechtfertigen konnten, will offenbar niemand reden. Einen Krieg verlieren ist schlimm genug. Einen sinnlosen Krieg verlieren, ist noch schlimmer. Einen ungerechtfertigten Angriffskrieg zu beginnen, ist ein Verbrechen. Da wären eine Menge unangenehmer Fragen zu klären, und Zehntausende einbeinige, einäugige oder sonst verkrüppelte afghanische Kinder, Frauen und Männer warten auf die Antworten. Aber man diskutiert bei uns lieber über das Problem, ob in Kabul künftig Hidschab getragen werden soll, wie es in vielen Ländern muslimischer Kultur üblich ist.

OK. Aber alle sind irgendwie betroffen derzeit. Biden, Merkel, Maas... konnte man nicht mit rechnen blahblah. Bundeswehr aeussert sich ... sinnloser Einsatz.

Himmel ja. So sinnlos wie die Falklands seinerzeit. Aber wenn Ms Thatcher das britische Empire glaubt verteidigen zu muessen, wer wollte da widersprechen.

Bitte mich richtig missverstehen ! Humanitaeres Leid mindern... Wer kann da guten Gewissens anderer Meinung sein. Aber, wo denn bitte ist da der Massstab ? BBC , die oeffentlich rechtlichen rechts links ntv hastenich gesehen... Wann las ich zuletzt so konzentriert über die Kurden, über Belarussland und die Ukraine, über den Sudan und BokaHaram nur ein paar Bsp. Palästina. Was passiert gerade in Tunesien, einem der Länder wo der arabische Frühling noch nach Hoffnung und Besserung schmeckte ?

Ja sicher, in soliden Medien findet man... aber mich nervt einfach dieser Fokus. So als ob ich, also wir, also Deutschland, also der Westen, also... direkt ... (mit-)v e r a n t w o r t l i c h...

Wo war unser Gewissen beim Vernichtungskampf gegen die Jesiden zB ? Fuxxing Donald entschied, aus Kostengründen, Abzug. Und dann tut man heute erstaunt über die verfixxten Folgen ??

China schon in den Startlöchern. Pragmatisch wie immer. Rohstoffe. Seidenstrasse. Während die EU sich moralisch korrekt gegen Völkerrechtsverstoesse auf der Krim und in der Ukraine empört und ganz ganz wirksam Sanktionen verhaengt. Die gg Russland zumindest noch nie irgendetwas bewirkt haben. Ja , ist aber eine Frage des Prinzips. *Lach. Welchen Prinzips ? Dass Russland Bedenken hat, wenn die Nato Truppen bzw Raketen in Grenznaehe beabsichtigt zu stationieren... ja, ne,...

Und, wo waren denn diese hehren Prinzipien seinerzeit im Irak, in Palästina, wo immer auch amerikanische Eigeninteressen Vorrang hatten ?

Bin jetzt abgeschweift. Ziemlich. Und hab wenig belegt. War aber auch nicht meine Absicht. Sondern wie immer, wollte kundtun, was mich hier und da nervt.

Muss doch erlaubt sein, oder ? :- )

Gruesse M.
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

Sa, 21.Aug 2021, 23:40
Da machst du mal ein Faß auf @ Moro

Ich sehe es schon lange so. dass unsere westliche Heilsbringermentalität in Verbindung mit dem Unwillen und der Unfähigkeit, sich in andere Denkweisen hineinzuversetzen, ein wichtiger Aspekt ist.

Beispiele?
Libyen - ein Land, das unter dem Diktator Gaddafi ein relative sicheres und gutes Leben für die große Mehrheit geboten hat. Das durch den bejubelten arabischen Frühliing in ein destabilisiertes Bürgerkriegschaos gestürzt wurde. Was ist mehr wert? Individuelle Freiheiten für Systemkritiker oder ein verhältnismäßig geordnetes Leben für die große Mehrheit?

Ägypten - ist Al-Sisi ein böser Militärdiktator, der die Opposition unterdrückt? Oder ein Glücksfall für die Bevölkerung weil er - wenn auch gewaltsam - geordnete Verhältnisse für die Mehrheit schafft?

Syrien - ein Land mit funktionierendem Bildungs- und Gesundheitssystem - bis der arabische Frühling kam, mit all seinen Rebellengruppierungen von freiheitlich bis radilkalislamistisch. Ohnde den wäre Syrien - unter Assad - immer noch ein blühendes Land. Natürlich mit Ungerechtigkeiten gegenüber einigen Minderheiten - aber? Und wenn man es geschafft hätte, Assad zu vertreiben? Was dann, wäre Syrien nun auch eine islamistische Diktatur? Ist eine islamistische Diktatur besser als eine weltlich geprägte? Hätte man westlicherseits nicht (aus meiner Ansicht nach rein egozentrischer Verblendung) Assad mit aller Gewalt vertreiben wollen, wäre der großen Mehrheit der Syrer viel Leid erspart geblieben. Und man hat ausserdem nie eine akzeptable Alternative gehabt, Syrien wäre zu einem zweiten Afghanistan geworden ...

Afghanistan - ein Land, das in der zweiten Hälfte der 60ger unter einem modern eingestellten König freier wurde. Und das dann seit den späten 70gern im Dauerkrieg verelendet. Und keine Macht von außen hat dieses Land je einnehmen könne, weder die Russen noch die Amis, noch die Allianz der Willigen. Und es wird weiterhin keinen Frieden geben, weil selbst die fanatischen Gotteskrieger eben nicht alle Täler und Landstriche unter Kontrolle haben. Haben wir dieses Land je verstanden? Haben wir es verstehen wollen? Oder haben wir es durch unsere rosarote Brille sehen wollen? Bzw. seitens der Amerikaner und Russen als geopolitisches Spielzeug gesehen?

China - ist die Demokratie mit der westlichen Auffassung von Menschenrechten wirklich das Beste für ein Land, das gar keine Einheit in sich darstellt? Ist es wirklich gerechtfertigt und sinnvoll, unsere Menschenrechtsbegriffe anzuwenden wo eine Demokratisierung höchstwahrscheinlich zu einem Zerfall und bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen würde? Ehrlich gesagt, mir graut es bei dem Gedanken, dass China ernsthaft "demokratisch" würde. Weil ich glaube, dass es für große Bevölkerungsgruppen zu unendlichem Leid und jahrzehntelangen Kriegen führen würde.

Das heißt nicht, dass ich alles richtig finde und befürworte, was dort passiert. Es bedeutet aber, dass die Handlungsweisen verständlicher werden. Es bedeutet, dass wir von dem hohen moralistischen Ross herunterkommen müssen und mehr Verständnis entwickeln müssen für andere Länder, Kulturen und Historien.

Aber das wird ein frommer Wunschtraum bleiben in einem Land, in dem eine ganz sicher nicht rassistisch eingestellte Kanzlerkandidatin niedergeschrieen wird, weil ihr versehentlich mal das N-Wort herausgerutscht ist (und das auch nur noch in einem Zitat). Hauptsache wir können uns über Gendersprache und ähnlichen völlig unwichtigen Pillepalle die Köpfe heiß reden. Das ist auch viel bequemer, man muss sich nicht mit anderen Denkweisen und Kulturen auseinandersetzen ... gib dem Kind seine Spielzeugeisenbahn und die Welt ist in Ordnung.

Und ich will es auch nicht nur an Radikalislamisten festmachen, obwohl diese natürlich die sichtbarsten Beispiele sind. Wir neigen dazu, diktatorische Strukturen zu bekämpfen und verkennen dabei, dass wir damit extremradikale Kräfte befreien und mehr oder weniger indirekt unterstützen - die Folgen sind desaströs, sowohl für für die Stabilität ganzer Regionen als auch für die große Mehrheit der Bevölkerung. Wir sind stolz darauf, ein paar - zugegebenermaßen zu Unrecht - drangsalierten Individuen zu helfen und verkennen dabei, dass wir zigfache Opfer von der Gesamtbevölkerung einfordern. Ist das gerecht? Ist das gerechtfertigt?

Und das alles mit dem Narrativ der hehren Demokratie und der hehren Menschenrechte - die man durchaus bei näherer Betrachtung auch ganz anders auslegen kann. "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" - ein böser Spruch, der aber heute wieder sehr gut zutrifft auf unsere moralische Überheblichkeit.

Jetzt hab' ich auch mal Dampf abgelassen und ein paar Fragen aufgeworfen, die mich immer wieder bewegen und auch in Wut bringen ...

winke winke

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

So, 22.Aug 2021, 02:24
fanrheinmain hat geschrieben:
Sa, 21.Aug 2021, 23:40
Da machst du mal ein Faß auf @ Moro
Und was für ein Fass das ist. Ein gigantisches Fass.

Dann werfe ich dazu auch mal ein paar Gedanken in den Raum.

1) Stichwort Stabilität:

Nordkorea ist ein sehr stabiles Land und wird es wahrscheinlich auch noch sehr lange bleiben. Die Kim-Familie ist eines der härtesten Regimes weltweit und die Macht wird von einer Generation auf die nächste Generation vererbt. Wie viele Länder gibt es allerdings, in denen die Menschen sagen "Die Stabilität in Nordkorea ist so gut, dass ich gerne von meinem Land nach Nordkorea auswandern möchte."?

2) Stichwort andere Denkweisen:

Das geht schon in den philosophischen Bereich. Was ist richtig, was ist falsch? Da muss ich also erstmal etwas definieren, um anschließend eine Beurteilung abgeben zu können. Ja, da werfe ich mit meiner westlichen Arroganz in den Raum, dass Demokratie und individuelle Freiheit wertvoller und erstrebenswerter sind als Diktatur und Unterdrückung des Individuums. Für alle Kulturen. Warum sage ich das so überzeugt und überheblich?

Weil z. B. Wohlstand in quasi allen Kulturen als etwas Positives angesehen wird (selbst in der buddhistischen Wirtschaftslehre wird ein Mittelweg angestrebt, nicht die extrem asketische Lebensweise). In Ländern, in denen die Menschen mehr Freiheiten haben, haben sie auch mehr Wohlstand. Das hängt u. a. damit zusammen, dass in Ländern mit diktatorischen Regimes die Korruption höher ist und Korruption füllt die Taschen weniger auf Kosten aller anderen. Egal, in welche Kultur ich schaue. Afghanistan oder diverse afrikanische Länder. Warlords und Korruption schädigen den Wohlstand der Leute in diesen Ländern sehr.

3) Meine eigene, sicherlich kontroverse These:

Ja, diese Länder brauchen die harte Hand eines Militärs. Ist die NATO vor Ort, dann hat es der Taliban schwer. Ist die NATO weg, dann übernimmt der Taliban wieder. Einer von beiden wird das Land militärisch kontrollieren.

Keinesfalls schafft man es, bei einem im Grunde instabilen Land, allein auf Demokratie und Stärke des Landes aus dem Inneren heraus zu bauen. Das geht immer den Bach runter. Demokratie ist ein schwaches Konstrukt, wenn Warlords und Korruption nicht ausgerottet sind. Da kann man beliebige Summen in das Land buttern. Ohne Erfolg. 83 Milliarden US-Dollar haben die USA zum Aufbau der afghanischen Armee ausgegeben. Da flossen auch Gelder in Kampfflugzeuge. In eine Pseudo-Armee, die faktisch in 10 Tagen von Talibans auf Mopeds mit AK-47 in der Hand überrannt worden ist. Warum? Diese Menschen in dieser angeblichen Armee waren noch zu stark vom System der Warlords und Korruption geprägt. Man hätte im Ergebnis diese 83 Milliarden US-Dollar gleich den Taliban geben können.

Jetzt kommt der kontroverse Teil. Wenn also die harte Hand des Militärs herrschen wird, warum ist es verwerflicher, wenn ich als Westen dem Land die Demokratie aufzwinge, anstatt der Taliban freie Hand gewähre, damit die ihre mittelalterlichen Ansichten durchdrücken können und fleißig steinigen und Hände abhacken können? Und wir dann am Ende die Menschen als Flüchtlinge aufnehmen müssen, die für Demokratie kämpfen und daher von der Taliban gejagt werden? Die Menschen dort wählen ja nicht aus freien Stücken die Taliban als Machthaber. Der Taliban braucht dazu auch eine AK-47 bei den Menschen, um anschließend ein Gerichtssystem aufbauen zu können, welches auf das Abhacken von Körperteilen und Steinigungen setzt.

Solche Länder brauchen eine militärische Besetzung bis der Einfluss der Taliban/Warlords im Zeitablauf so gering wird, dass ein Überrennen des Landes mit AK-47 und Mopeds nicht mehr möglich ist. Mit Einfluss meine ich sowohl den finanziellen Einfluss (womit man Waffen kauft und Leute schmiert) als auch insbesondere den Einfluss in den Köpfen der Leute. Solange die Leute noch wissen, dass im Grunde der Taliban noch mächtig ist, besteht nicht der notwendige Wille in der breiten Masse, dass man den Taliban die Stirn bietet. Die Angst vor dem Taliban muss aus den Köpfen der Leute verschwinden. Rund 20 Jahre Eingreifen in Afghanistan waren dazu zu kurz. Der Taliban konnte zwar keine Städte mehr einnehmen, aber er war noch so mächtig, dass selbst NATO-Soldaten höchst vorsichtig sein mussten, wenn sie das schützende Lager verlassen haben oder sie sich zum Teil sogar vor Beschuss ihres Lagers durch den Taliban wehren mussten.

Mein Post diente ebenfalls nur mal dem Dampf ablassen (bezüglich einem Gedankengut, das auf Körperteile abhacken und Steinigen setzt) und kann gerne zerrissen werden. Nur ein toter Taliban ist ein guter Taliban.

In diesem Sinne mal harsche Worte zum Schluss und Grüße

Meriten
Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu
(es sei denn, dein Partner ist maso)

Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )

So, 22.Aug 2021, 07:42
Meriten hat geschrieben:
So, 22.Aug 2021, 02:24
Mein Post diente ebenfalls nur mal dem Dampf ablassen (bezüglich einem Gedankengut, das auf Körperteile abhacken und Steinigen setzt) und kann gerne zerrissen werden. Nur ein toter Taliban ist ein guter Taliban.

In diesem Sinne mal harsche Worte zum Schluss und Grüße

Meriten
Ja, da hast du ja recht. Natürlich sind die Taliban das Extrembeispiel. Aber denken wir mal zurück an Pol Pot und die roten Khmer. Da waren es keine Taliban sondern weltanschauliche Fanatiker. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich meine, da hätte letztlich das kommunistische und durch die Amerikaner jahrzehntelang bekämpfte Vietnam irgendwann für deren Vertreibung gesorgt. Denken wir mal an die Massaker im südlichen Afrika, in der ganze Bevölkerungsgruppen mehr oder weniger ausgelöscht wurden. Etc, es gibt genügend Beispiele. Die Taliban sind Teufel. Ja! Aber die Taliban sind bei weitem nicht die einzigen Teufel und doch werden sie zu "den" Teufeln schlechthin hochstilisiert.

Ich setze natürlich nicht auf Steinigung und ähnliche Greueltaten. Mir scheint es aber, dass die Verknüpfung von Religion und Staat das Übel und der Boden ist, auf dem radikale Strömungen gedeihen. Und ich bekomme immer wieder den Eindruck, dass große Bevölkerungsschichten eben nicht gewillt sind, diese Verbindungen aufzugeben. Was wiederum dazu führt, dass bei freien Wahlen wieder irgendwelche religiösen Fanatiker einen erheblichen Stimmenanteil erhalten. Auch im Iran hat das Volk zur Vertreibung des Schahs einen Ajatollah für den Gottesstaat geholt und auch heute noch leidet das Land darunter, dass man den vermeintlichen Teufel durch Beelzebub ersetzt hat. Klar, das Regime ist nicht so radikal wie die Taliban - aber wo soll die Grenze sein? Und vor allem: kann man ein Land von einer (vorgeblich?) religiös motivierten Schreckensherrschaft befreien, wenn große Teile der Bevölkerung sich im Prinzip doch wieder einen - wenn auch sehr viel menschlicheren und moderneren - Gottesstaat wählen würden? Selbst in der Türkei, die seit Atatürk laizistisch war und die einen großen modern eingestellten Bevölkerungsanteil hat, wird ein Erdogan immer wieder gewählt, der das Land zurück in eine Verknüpfung von Religion und Staat führt.

Hätten die Taliban übrigens nicht Al Quaida einen Schlupfwinkel geboten, hätte das Land niemanden interessiert und die erste Talibanherrschaft hätte sich über die letzten 20 Jahre fortgesetzt bzw. wäre in einem endlosen Krieg zwischen Warlords und Taliban gemündet. Einen Krieg, den bis heute wohl niemand endgültig hätte gewinnen können. So viel nur zu hehren Ansprüchen. Es ging doch eh nie wirklich um Demokratie und Freiheit? Wobei ja die edlen Mudschaheddin (s. James Bond) auch nur gefördert wurden, weil man den Sowjets das Land nicht überlassen wollte mit all seinen Rohstoffen. Dabei wäre es für die Bevölkerung sicher das Beste gewesen, wenn die kommunistische Marionettenregierung Bestand gehabt hätte. Und jetzt kommen China, Russland und die Türkei und werden dort ihre geopolitischen Spielchen treiben und auf ihre Weise versuchen, an Afghanistans Rohstoffe zu kommen.

Und selbst wenn man es grundsätzlich für gerechtfertigt hält, aus moralischen Gründen von außen einzugreifen - wo ist die Grenze? Wieviele Opfer muss es geben, damit man eingreifen sollte und wieviele Opfer toleriert man zum Wohle der Mehrheit bzw. als hinnehmbaren Preis für die völkerrechtliche Selbstbestimmung? Und welche eigenen Opfer sind gerechtfertigt? Wobei diese Fragen doch nie ernsthaft eine Rolle gespielt hat. All die Kriege, Sanktionen und Eingriffe - dienen die nicht schlicht geopolitischen und eigennützigen Interessen? Wird das Leid der Bevölkerung nicht vorgeschoben, um uns Kriege als unvermeidbar und wohlbegründet zu verkaufen?

Und noch eine weitere Frage: wenn in einem Land die Verhältnisse unerträglich werden, kommt es normalerweise irgendwann zum Aufstand - aus dem sich eigene Lösungen ergeben. Die nicht immer gut sind (s. Iran). Aber hindern Eingriffe, vor allem kriegerische, nicht sogar diesen Selbsterneuerungsprozess? China hat da ürbigens sehr viel Erfahrung mi Herrschaften von Warlords - und wurde erst durch Mao wieder geeinigt - und um welchen Preis an Menschenleben? Aber es war eine interne chinesische Lösung. Millionen Menschen sind gestorben, verhungert, erst durch Kriege, dann die Kulturrevolution. Nicht so barbarisch wie gesteinigt - aber da hätte man doch auch etwas tun müssen im Sinne der Menschenrechte?

Deiner Beurteilung der Korruption stimme ich übrigens nicht ganz zu. Mag sein, dass da irgendwelche Korruptionsindizes deine These untermauern, aber Korruption fängt schon vor unserer eigenen Haustür an und so manches vordergründig demokratische Land ist durch und durch korrupt. Da wird die Herrscherfamilie samt ihrer Clique eben alle paar Jahre per Wahlen bestätigt.

Ich muss gerade an meine Mutter denken, die den WK noch komplett als junge Erwachsene erlebt hat. Und die immer dann sehr skeptisch war, wenn ich damals eher der Meinung war, dass ein Krieg aus Gründen der Humanität doch gerechtfertigt sein könnte ... "Kein Krieg ist es wert ..." hat sie immer gesagt.

winke winke

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