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Re: Sexarbeit ist Arbeit

Fr, 31.Mai 2013, 06:12
Zu denken gibt das Statement des Bordellbetreibers aus Stuttgart, der die dort arbeitenden Frauen aus Angst vor eigener Strafverfolgung nicht einstellt, es aber grundsätzlich vornehmen würde, wenn da nicht der schwammige Prostitutions-Paragraph wäre.

Sozialversicherungspflichtige Angestelltenverhältnisse könnten aber beinahe alle Probleme lösen und würden im Ergebnis jedem gerecht werden.

Dem einstellungsfreudigen Bordell- oder Studioinhaber den Rücken stärken - das wäre m. E. ein gangbarer Schritt in die richtige Richtung und würde die Interessen des Staates jenen der Betriebe und auch der arbeitenden Frauen nahe bringen.



DomHunter
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Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 14.Jul 2013, 19:00
Hier was Neues zum Thema und das Anschreiben an die zuständigen Bundestagsausschüsse durch Sexworker:



Sehr geehrte Abgeordnete,

in unserer Eigenschaft als Sprecherinnen der seit April 2013 in Gründung befindlichen SexarbeiterInnen-Organisation bitten wir darum, dass wir in die Beratungen über gesetzliche Änderungen, die unsere Erwerbstätigkeit betreffen, einbezogen werden.


Wir wenden uns energisch dagegen, dass mittels gesetzlich nicht definierter Auflagen, von denen eine Betriebserlaubnis abhängt, die legale Sexarbeit nahezu unmöglich gemacht werden kann. Bei gewerberechtlichen Auflagen sollte es um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen gehen, nicht um die Verhinderung von legaler Sexarbeit. Unklare und an unserer Arbeitspraxis vorbeigehende Auflagen für die Betriebserlaubnis können für kleine und selbstorganisierte Betriebsstätten das Ende ihrer Existenz bedeuten. SexarbeiterInnen werden durch Schließung von Bestandsbetrieben ihre sicheren Arbeitsplätze verlieren. Bitte berücksichtigen Sie dies bei den am 12.06.2013 anstehenden Beratungen zu BT-Drs. 17/13706, „Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung des Menschenhandels und Überwachung von Prostitutionsstätten“.


Zudem protestieren wir gegen die auch in ihrem Gesetzesentwurf auftauchende Vermischung unserer Erwerbstätigkeit mit Menschenhandel. Die pauschale Viktimisierung insbesondere osteuropäischer Kolleginnen, die damit einhergeht, offenbart fremdenfeindliche Ressentiments. Wäre es nicht sinnvoller, die Erfordernisse der Richtlinie 2011/36/EU durch ein generelles Aufenthaltsrecht für Opfer von Menschenhandel oder durch die Vergabe von Arbeitserlaubnissen an Menschen, die hier tätig sein wollen, beizukommen? Menschen aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland sind nicht generell unfähig, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Unsere Gesetzgebung sollte eine rechtliche Grundlage dafür schaffen, dass sie dies auch innerhalb der Bundesrepublik tun können. Bitte achten sie die Würde unserer ausländischen KollegInnen und machen sie sie nicht pauschal zu Opfern!


Dass seit der EU-Osterweiterung auch in Deutschland mehr OsteuropäerInnen in der Sexarbeit tätig sind, ist in erster Linie ein Resultat des Wohlstandsgefälles innerhalb der EU. Menschen möchten ihre wirtschaftliche Situation verbessern; sie können in Deutschland legal und sicher Einkommen aus der Sexarbeit erzielen. Es ist unsinnig davon auszugehen, dass alle diese Menschen unfreiwillig hier sind.


Die Debatte über Prostitution und Menschenhandel ist von zahlreichen Vorurteilen und spekulativen Zahlen geprägt. Im Vorfeld der Fußball-WM 2006 wurde in den Medien beispeilsweise verbreitet, dass bis zu 40.000 „Zwangsprostituierte“ nach Deutschland kämen, woraufhin es zu umfangreichen Kontrollen und Razzien in legalen Betrieben kam. Im Bundeslagebild Menschenhandel ließen sich anschließend jedoch nur 5 Fälle von Menschenhandel auf die Fußball-WM 2006 zurückführen. Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Grünen (BT-Drs. 17/12504) zu den Auswirkungen des ProstG auf die Entwicklung beim Menschenhandel bestätigt, dass die Fallzahlen seit Jahren rückläufig und ohnehin gering sind. Spekulationen über vermeintliche Dunkelziffern zum Motor unserer Gesetzgebungsprozesse werden zu lassen, ist einer aufgeklärten Demokratie unwürdig. Ob es der Bekämpfung von Menschenhandel überhaupt dient, legale Prostitution stärker zu reglementieren, ist zumindest fraglich. Wir regen daher an, mehr wissenschaftliche, auf empirischen Zahlen basierende Studien im Bereich der legalen Sexarbeit durchzuführen, z.B. nach der Arbeitszufriedenheit von SexarbeiterInnen zu fragen.


Wir weisen Sie darauf hin, dass im übereinkommen des Europarates zur Bekämpfung von Menschenhandel aus dem Jahr 2005 steht, dass Maßnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel nicht diskriminierend sein und Grundrechte nicht verletzt werden dürfen. Bitte achten Sie bei Ihren Beratungen darauf, die Grundrechte von SexarbeiterInnen zu respektieren.


Sexarbeit ist Arbeit und nicht pauschal mit Gewalt gegen Frauen gleichzusetzen. Auch wir wünschen uns bessere Arbeitsbedingungen. Deshalb fordern wir Sie hiermit auf, das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung an den Beratungen zu BT-Drs. 17/13706 zu beteiligen und die Entscheidungen zur Reglementierung der legalen Sexarbeit nicht zu überhasten. Die Verschleppung der Umsetzung der Richtlinie 2011/36/EU zum Menschenhandel ist kein Grund, noch vor der Sommerpause über die gewerberechtliche Überwachung von Prostitutionsstätten zu entscheiden. Beide Aspekte sind getrennt voneinander zu behandeln.


Es ist nicht Aufgabe des freiheitlichen Rechtsstaates, SexarbeiterInnen vor ihren eigenen Entscheidungen zu bewahren. Bitte beziehen Sie uns in Ihre Beratungen ein!



Mit freundlichen Grüßen,

die Mitglieder des Sexarbeiter-Zusammenschlusses in Gründung

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Dann noch der Hinweis auf die Petition, die von Sexworker eingereicht wird:

https://www.openpetition.de/petition/on ... iter-innen






DomHunter
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Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 14.Jul 2013, 20:35
UnArtiger hat geschrieben:
DomHunter hat geschrieben: Die Damen können doch jetzt schon hier legal arbeiten. Das ist auch nicht das Problem. Oder Gegenfrage warum denkt man über eine Gewerbezuordnung nach ?
verstehe ich nicht, was du damit meinst ?

So wie ich es verstanden habe geht es in dem betreffenden Zitat um das Aufenthaltsrecht im Ausländerrecht, was eben auch bestimmt, wer sich hier in Deutschland legal oder illegal aufhält, wer arbeiten darf und wer nicht.

Und diese stringenten Gesetze sorgen eben auch für menschenunwürdige Verhältnisse und ggf. Förderung des Menschenhandels.
Hier wird eben auch alles in einen Topf geworfen.
Zuletzt geändert von Gast 199 am So, 14.Jul 2013, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 14.Jul 2013, 23:12
Hallo UnArtiger,

du forderst, dass alle Sexarbeiter/innen angestellt arbeiten sollen, denn das würde ihnen Sicherheit und Vorteile bringen. So war auch der Gedanke, als damals das Prostitutionsgesetz rausgebracht wurde.
Leider wurde da die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn fast alle Sexarbeiter/innen wollen nicht angestellt arbeiten, sondern selbstständig.
Warum?
Die Sexarbeit ist eine extrem mobile Branche. Die Damen arbeiten heute hier und Morgen da. Sie reisen teilweise durch ganz Deutschland oder sogar durch Europa. Frauen, die Familie und Kinder haben tun das natürlich nicht so stark, wechseln aber dennoch oft ihren Arbeitsplatz.
Außerdem arbeiten sehr viele in der Branche komplett flexibel. Wenn sie Geld brauchen arbeiten sie viel, wenn sie genug Geld haben, arbeiten sie wenig oder gar nicht. Die Möglichkeit frei zu entscheiden, wann man zur Arbeit geht und wie lange, macht einen großen Reiz dieser Arbeit aus. Alleinerziehende Mütter können einfach Zuhause bleiben, wenn das Kind krank ist.
Kaum einen anderen Job kann man so gut nebenbei oder am Wochenende machen für ein Paar Stunden.
Auch denken viele Frauen, dass sie als Selbstständige mehr Geld für sich haben und nicht so viel abgeben müssen.

Also, ich fasse zusammen,
die Mehrzahl der Sexarbeiter/innen wollen kein Angestellten-Verhältnis.

Und für die Bordellbesitzer/innen und Domina-Studio-Beteiber/innen ist es auch nicht leicht ihr "Personal" einzustellen, denn laut §3 des Prostitutionsgesetztes, haben Betreiber den Prostituierten gegenüber ein eingeschränktes Weisungsrecht. Außer der Uhrzeit wann sie da sein sollen, dürfen sie den Frauen nicht viel ansagen. Die Sexarbeiterin kann selber entscheiden, welchen Freier sie annimmt und was sie mit dem macht. Auch kann sie selber entscheiden, ob sie Morgen überhaupt noch zur Arbeit kommt oder "mental" nicht in der Lage dazu ist.

Gruß,
Johanna Weber
Mitinitiatorin des Sexarbeiter Zusammenschlusses i.G.
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JOHANNA WEBER
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Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 14.Jul 2013, 23:46
UnArtiger hat geschrieben:Das ist die harte Realität, entweder werden sie aus den Heimatländern losgeschickt Geld zu verdienen und sie wissen genau was passiert wenn sie ohne wiederkommen oder sie machen es weil sie einfach aus dem Elend rauswollen und es keine andere Chance für sie gibt mit normaler Arbeit, dann wird zu Hause erzählt sie arbeiten in einem Hotel oder so und alle inklusive Ehemann und Kindern werden belogen was sie hier wirklich machen.


Wenn sie die Wahl hätten einen anderen Job machen zu können bei gleichem Verdienst, was wetten wir wieviele Prostitution freiwillig wählen würden ?
Klingt für mich mehr nach Stammtisch ,Bildzeitung und fremdenfeindlichen Vorurteilen :-D
Und was Scheinselbständigkeit mit Arbeitserlaubnis zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis .
Ich habe jetzt keine Lust und Zeit nach Zahlen zu suchen, aber ich glaube mal, dass die wenigsten legalen und illegalen Migrantinnen in der Prostitution arbeiten.
Zuletzt geändert von Gast 199 am So, 14.Jul 2013, 23:52, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Di, 16.Jul 2013, 17:17
Nur stellt sich nun die Frage, wie solche Rahmenbedingungen aussehen müssten, damit einem Komplettverbot entgegen gewirkt wird.

Hier mal eine Überlegung:

Verbot von Bordellen und Straßenstrich (Freier werden bei Zuwiderhandlung mit
1500 Euro Geldbuße und einem Profileintrag in ein E-Melderegister bestraft, dass
bei einer Wiederholungstat per Internet öffentlich gemacht wird).

Nur staatlich konzessionierte Einrichtungen mit bis zu drei Sexarbeiterinnen erlaubt,
Registrierung erforderlich und jährliche Untersuchung,
zudem muss jede Sexarbeiterin die deutsche Sprache auf konversationssicherem
Niveau beherrschen.

Ob das aber wirklich Sinn macht, wage ich zu bezweifeln, da es dann wieder zu einem Anstieg der Kriminalitätsrate von sexuellen Übergriffen kommen würde.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Di, 16.Jul 2013, 22:09
Hallo AV,

ein Komplettverbot wird in unter Deutschlands Politikern zum Glück nicht enrsthaft diskutiert.
Deine Vorschläge, die du Mal so, locker aufgezählt hast, sind sind in der Heftigkeit noch von keinem Abgeordneten genannt worden.

Was meine ich damit?

Warum willst du ausgerechnet Bordellen und Straßenstrich verbieten?
Läuft das nach dem Motto: "Prostitution JA, aber ich will sie bitte nicht sehen?"

Das Schwedische Modell mit der Freierbestrafung, welches du ja für o.g. Institutionen einführen willst, bringt für die dort arbeitenden Frauen keine Vorteile. OK, du willst ja eh, dass sie dort nicht mehr arbeiten.
Und wo sollen sie sonnst hin?
Es handelt sich in der Sexarbeitsbranche um sehr viele verschiedene Arbeitsplätze, die unterschiedliche Arbeitsmethoden und Mechanismen beinhalten. Also, eine Kollegin vom Straßenstrich, kann nicht kurzerhand in einem Wohnungsbordell arbeiten, denn das liegt ihr vielleicht gar nicht.
Der Straßenstrich bietet den Vorteil, dass sie frei entschieden kann wann sie arbeitet, wie viel sie arbeitet und welchen Gast sie annimmt und welchen nicht. Außerdem muß sie nichts an eine/n Betreiber /in abgeben.

Wie sollen denn in einem Bordell nicht mehr als drei Frauen arbeiten?
Großbordelle haben auch Vorteile. Da ist immer was los, und die Wahrscheinlichkeit tagelang nicht zu verdienen ist dort geringer. Es gibt unter den Großbordellen nicht nur böse Ausbeuter-Betriebe. Ich kenne einige sehr positive Beispiele. Wir sollten lieber drauf hinarbeiten, dass alle bordellartigen Betriebe so wie diese werden.

Ähm, und wieso sollen wir uns denn 1x pro Jahr untersuchen lassen? Damit der Kunde ohne Kondom poppen kann? Also, wenn die Dienstleistung save erbracht wird, dann kann sich auch niemand anstecken mit irgendwas. Also, wozu sollen wir uns pflichtmäßig untersuchen lassen? In fast allen Städten gibt es kostenlose Untersuchunsangebote vom Gesundheitsamt speziell für Sexarbeiterinnen, und die machen das dort wirklich super und auch noch anonym und gratis.

Gruß,
Johanna Weber
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Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 17.Jul 2013, 07:32
Ich meine, der Beitrag von AV war keineswegs Satire. Er hat sich nur auf lockere Art damit beschäftigt, was derzeit alle politischen Parteien in ihrem Programm haben, nämlich eine Verschärfung des Prostitutionsgesetzes. Hauptthema ist die Eindämmung der sogenannten Zwangsprostitution, die angeblich zugenommen hat, seit es das recht liberale Prostitutionsgesetz gibt.

Canedass

Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 04.Aug 2013, 06:34
Hallo, ich habe diesen Thread jetzt zugegebenermaßen nicht komplett durchgelesen, möchte aber kurz berichten, dass ich auf dem diesjährigen Lesbenfrühlingstreffen einen Workshop zum Thema Erotikdienstleistungen (konkret in dem Fall: "Lesbische Frauen als Freierinnen von Erotikdienstleisterinnen") gegeben habe und mich im Vorfeld schon auf die ganzen Contra-Prostitutions-Argumente gewappnet habe, die ich gerade von separatisch und radikalfeministisch denkenden Lesben erwartet habe.

De facto haben gleich zu Beginn meines Workshops drei Frauen den Raum verlassen, unter den Bleibenden war jedoch die Stimmung neutral, wißbegierig bis hin zu positiv-neugierig (nur eine einzige Tantramasseurin und eine Frau, die einmal als Kundin eine Bondage-Tantra-Session gemacht hatte, konnten/wollten über praktische Erfahrungen mit dem Thema berichten).

Bei der abschließenden Blitzlicht-Runde wurde häufig geäußert, ich habe durchaus Anregungen zum Nachdenken (teils explizit: Überdenken der bisher eher skeptischen Meinung) gegeben. Andere Äußerungen gingen in die Richtung: "Es wäre nichts für mich persönlich, aber ich finde es gut, dass es so etwas gibt". (Mit "so etwas" war in diesem Fall Prostitution von Frauen für Frauen gemeint!) Eine während des Workshops mehrfach geäußerte Sorge war, dass Frauen als Freierinnen mit der Wahrnehmung von Erotikdienstleistungen die Unterdrückung anderer Frauen (der Prostitutierten) aktiv unterstützen würden.

Es war jedoch auch Thema des Workshops, dass es eben beides gibt, sowohl Not- und Armutsprostitution (wobei ich hier nicht die Frauen meine, die einfach LIEBER mit Prostitution ihr Geld verdienen als mit einem Job z.B. als Verkäuferin an der Kasse und die somit eine freie Entscheidung für die Prostitituion treffen, weil sie ihnen besser behagt als z.B. ein einfacher Ausbildungsberuf -> selbst wenn das "höhere Behagen" vornehmlich im "höheren Verdienst" begründet ist) als auch Prostitution als aus Überzeugung selbstgewählten Beruf (zu diesen würden m.M. nach auch o.g. Frauen idR zählen).

Zur Abgrenzung von Menschenhandel habe ich eine Sozialarbeiterin von einer Hurenberatungsstelle zitiert, die mir beim Telefoninterview dazu gesagt hatte: "Menschenhandel ist keine Prostitution, denn Prostitution ist ein Beruf - Menschenhandel hingegen ist ein Verbrechen."

Im Workshop selbst habe ich viele grundsätzliche Fragen zum Thema Prostitution beantwortet, üblicherweise sowohl sehr persönlich aus meiner eigenen Erfahrung erzählt als auch berichtet, was ich bislang von und über andere/n Dominas/Huren/Erotikmasseurinnen etc. und deren jeweilige Herangehensweise weiß.

Eine Freundin, die ebenfalls das Lesbenfrühlingstreffen besuchte, gab mir später die Rückmeldung, sie habe einige Workshopteilnehmerinnen im Nachhinein darüber reden hören und eine der Frauen hätte erstaunt gesagt: "Die Referentin wirkte tatsächlich
nicht so, als würde sie gezwungen...." Dies ist natürlich für die meisten Leser/innen dieses Forums sowieso selbstverständlich, aber für einige Menschen (zumindest sehr viele Frauen aus der feministisch-lesbischen Szene), die eben mit diesen Themen so überhaupt nichts zu tun haben, ist es das eben nicht. Und dann ist es schon nützlich, auch einmal ein konkretes Beispiel zu geben. (In einem öffentlichen Vortrag nach der großen Lesbendemo, die jährlich beim Lesbenfrühlingstreffen stattfindet, erzählte eine lesbische Lehrerin von ihrem Outing in der Schule und davon, dass es wichtig sei, dass Schüler/innen und Eltern einfach auch Lesben als gute Vorbilder kennen lernen und nicht einfach nur immer denken, "so welche gäbe es hier nicht". Dasselbe gilt vermutlich auch für Prostituierte - auch Prostituierte müssen sich zeigen und transparent machen, damit sich das Bild in der Gesellschaft wandeln kann vom Vorurteil zu echten Eindrücken von menschlichen Begegnungen.)

Soweit erstmal von mir. Kinky Gruß, Sara
Antworten

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