Und ganz genauso kenne ich es hier in Berlin auch. Kein Stress, keine Anmache.
Im Gegenteil: Vor Jahren, als eine Lady vergewaltigt worden ist, war ich froh, dass die Leute von der Rotlichtkripo wussten, worum es ging und was Sache war und beim Befragen der Betroffenen sehr vorsichtig und sensibel waren.
Darum: Diskutieren gerne - aber nicht nur einseitig....
Gruss
Lady MacLaine
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Sa, 11.Mai 2013, 16:41Hier steht eigentlich alles drin, worum es geht.
http://www.sexwork-deutschland.de/Prost ... runde.html
Zu folgenden politischen Themen sind gesetzliche Änderungen in Arbeit:
✴ Konzessionierung für alle
bordellartigen Betriebe
Sachverhalt: es ist damit zu rechnen, dass die Auflagen so hoch gesteckt werden, dass diese kaum zu erfüllen sind, und wenn, dann nur von Großbordellen +++ in Wien hat dies zur Schließung von fast 90% aller Arbeitsstätten geführt +++ viele Althuren dürfen dann auf Grund der „dubiosen“ Vergangenheit kein Bordell aufmachen.
✴ Meldepflicht für alle in der
Prostitution tätigen
Sachverhalt: dies entspricht nicht dem extrem mobilen Charakter unserer Branche +++ Frauen, die sich aus Rücksicht auf ihren Lebenslauf lieber als Masseurin o.ä. anmelden, statt als Prostituierte, dürfen dies in Zukunft nicht mehr +++ Bordelle, die Frauen ohne „richtige“ Meldung beschäftigen, können geschlossen werden.
✴ Straßenstrich-Schließungen oder Verlagerungen auf sterile
+ überwachte Ausweichflächen
Sachverhalt: in immer mehr Städten kommt es zu Schließungen oder Restriktionen gegen die Straßenstriche +++ das Essener Modell, wo der Strich auf eine unwirtliche, betonierte Ausweich-fläche verlagert wurde, wird als Erfolgsmodell gesehen und zur Nachahmung empfohlen.
✴ Sperrgebietsverordnungen
Sachverhalt: teilweises oder komplettes Verbot der Prostitution in Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohner - Verdrängung der Prostitution in Randgebiete der großen Städte, durch Erklärung von immer mehr Innenstädten zum Sperrgebiet.
✴ Mindestalter 21 für alle in der
Prostitution Tätigen
Sachverhalt: ab 18 Jahren darf in der Prostitution gearbeitet werden. Dennoch wird von Seiten der Behörden mehr und mehr - ohne Rechtsgrundlage - von Bordellbetreibern verlangt nur Frauen ab 21 Jahren aufzunehmen.
Geht das Bestreben, dass nur Menschen mit einer gewissen sittlichen Reife, diesen „Beruf“ ausüben sollten, nicht an der Lebenswirklichkeit der Sexworker vorbei?
Ist dies eine gute Lösung?
Zu allem anderem ist ja bereits an verschiedenen Stellen hinreichend ausgeführt worden.
Der Unterschied liegt eben in dem, was gewesen ist und dessen, was da kommen könnte und wohl auch wird, in welcher Form auch immer.
DomHunter
http://www.sexwork-deutschland.de/Prost ... runde.html
Zu folgenden politischen Themen sind gesetzliche Änderungen in Arbeit:
✴ Konzessionierung für alle
bordellartigen Betriebe
Sachverhalt: es ist damit zu rechnen, dass die Auflagen so hoch gesteckt werden, dass diese kaum zu erfüllen sind, und wenn, dann nur von Großbordellen +++ in Wien hat dies zur Schließung von fast 90% aller Arbeitsstätten geführt +++ viele Althuren dürfen dann auf Grund der „dubiosen“ Vergangenheit kein Bordell aufmachen.
✴ Meldepflicht für alle in der
Prostitution tätigen
Sachverhalt: dies entspricht nicht dem extrem mobilen Charakter unserer Branche +++ Frauen, die sich aus Rücksicht auf ihren Lebenslauf lieber als Masseurin o.ä. anmelden, statt als Prostituierte, dürfen dies in Zukunft nicht mehr +++ Bordelle, die Frauen ohne „richtige“ Meldung beschäftigen, können geschlossen werden.
✴ Straßenstrich-Schließungen oder Verlagerungen auf sterile
+ überwachte Ausweichflächen
Sachverhalt: in immer mehr Städten kommt es zu Schließungen oder Restriktionen gegen die Straßenstriche +++ das Essener Modell, wo der Strich auf eine unwirtliche, betonierte Ausweich-fläche verlagert wurde, wird als Erfolgsmodell gesehen und zur Nachahmung empfohlen.
✴ Sperrgebietsverordnungen
Sachverhalt: teilweises oder komplettes Verbot der Prostitution in Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohner - Verdrängung der Prostitution in Randgebiete der großen Städte, durch Erklärung von immer mehr Innenstädten zum Sperrgebiet.
✴ Mindestalter 21 für alle in der
Prostitution Tätigen
Sachverhalt: ab 18 Jahren darf in der Prostitution gearbeitet werden. Dennoch wird von Seiten der Behörden mehr und mehr - ohne Rechtsgrundlage - von Bordellbetreibern verlangt nur Frauen ab 21 Jahren aufzunehmen.
Geht das Bestreben, dass nur Menschen mit einer gewissen sittlichen Reife, diesen „Beruf“ ausüben sollten, nicht an der Lebenswirklichkeit der Sexworker vorbei?
Ist dies eine gute Lösung?
Zu allem anderem ist ja bereits an verschiedenen Stellen hinreichend ausgeführt worden.
Der Unterschied liegt eben in dem, was gewesen ist und dessen, was da kommen könnte und wohl auch wird, in welcher Form auch immer.
DomHunter
Re: Sexarbeit ist Arbeit
So, 12.Mai 2013, 07:28Deine Argumentation ist schlüssig und setzt voraus, dass mit Augenmaß vorgegangen werden würde, sofern diese Anträge Wirklichkeit werden sollten.
Deine Betrachtung ist rundweg positiv, du siehst vermehrt das Gute in alldem.
Auch beziehst du dich auf Erfahrungswerte der Vergangenheit und projezierst das automatisch auf das Zukünftige.
Ich meine, man sollte aber auch conträre Anschauungen einbeziehen schon deshalb, weil diesmal mit sehr viel Nachdruck viele Köpfe Änderungen herbeiführen wollen.
Ich greife dazu nur mal den Punkt " Sperrbezirke " raus:
Allein in Hamburg fallen mir aus dem Stand 6 Studios ein, die als Innenstadtlage anzusehen sind. Dazu nochmal rund 5, welche als gewerbliche Anmeldungen in irgendeiner Form in Stadtteilen mit überwiegend Wohngebiet-Charakter bzw. Mischgewerbe klassifiziert sind.
Eins wird angeblich gerade aufwändig saniert, ein Anderes wurde gerade erst fertiggestellt, in einem Bürogebäude gibts gleich 4 Stück, auf St. Georg korrekt gewerblich gemeldet ein weiterer, gerade erst vor Kurzem fertiggestellter Palast Ü 100.000 Euro.
Die anderen 6 befinden sich in klassischen Gewerbegebieten. Weniger als die Hälfte aller Studios in Hamburg.
" Falls " sich die Sperrgebiet-Verordnung auf Bundesebene so durchsetzen sollte, können die oben genannten über kurz oder länger wieder schließen.
Bis jetzt wurde das in den Bundesländern reguliert - Frankfurt hat einen Sperrbezirk, Nürnberg auch, Hamburg noch nicht ( ist aber in Planung ) usw.
Hunderttausende an Bezugskosten bzw. für Einrichtung pp. sind also erstmal weg, sofern diese etwaigen Beschlüsse auch konsequent durchgesetzt werden würden. Und davon gehe ich hier aus.
Dann müsste neuangemeldet werden - sofern sich dann überhaupt etwas finden lässt, nochmal Investitionen. Dann die neue personelle Prüfung, die alles nochmal erschwert: Sogenannte Althuren, ein sehr dehnbarer Begriff, haben kaum eine Chance, Prüfungen nach Führungszeugnissen und Einträgen grundsätzlich.
Und die, die schon lange Strohmänner als Besitzer haben eintragen lassen, wird nichts geschehen, sofern sie sich im klassischem Gewerbegebiet befinden. Aber genau da sollte man vermehrt das Augenmerk drauflegen, sofern es einem wirklich um Zwänge und Nötigungen geht.
Oder nehmen wir BDSM- Studios, die nach alter Regelung sauber in Gemeinden mit mindestens 30.000 Einwohner angemeldet haben. Zukünftig sollen es nach dem Willen der Politiker 50.000 sein.
Demnach werden auch da nicht wenigen Studios der Galgen angelegt, die zwar Ü 30.000, aber Unter 50.000, ihr Gewerbe derzeit ausüben.
Zwangsprostitution oder Prostitution allgemein wird deshalb aber nicht eingeschränkt - die verlagert sich so wieder in Grauzonen hinein.
Die Zukunft wird zeigen, was von alldem übrig bleibt. Noch ist das ja nicht Gesetz.
Aber es zeigt, wie wichtig Einflussnahmen VOR etwaigen Verabschiedungen sind.
DomHunter
Deine Betrachtung ist rundweg positiv, du siehst vermehrt das Gute in alldem.
Auch beziehst du dich auf Erfahrungswerte der Vergangenheit und projezierst das automatisch auf das Zukünftige.
Ich meine, man sollte aber auch conträre Anschauungen einbeziehen schon deshalb, weil diesmal mit sehr viel Nachdruck viele Köpfe Änderungen herbeiführen wollen.
Ich greife dazu nur mal den Punkt " Sperrbezirke " raus:
Allein in Hamburg fallen mir aus dem Stand 6 Studios ein, die als Innenstadtlage anzusehen sind. Dazu nochmal rund 5, welche als gewerbliche Anmeldungen in irgendeiner Form in Stadtteilen mit überwiegend Wohngebiet-Charakter bzw. Mischgewerbe klassifiziert sind.
Eins wird angeblich gerade aufwändig saniert, ein Anderes wurde gerade erst fertiggestellt, in einem Bürogebäude gibts gleich 4 Stück, auf St. Georg korrekt gewerblich gemeldet ein weiterer, gerade erst vor Kurzem fertiggestellter Palast Ü 100.000 Euro.
Die anderen 6 befinden sich in klassischen Gewerbegebieten. Weniger als die Hälfte aller Studios in Hamburg.
" Falls " sich die Sperrgebiet-Verordnung auf Bundesebene so durchsetzen sollte, können die oben genannten über kurz oder länger wieder schließen.
Bis jetzt wurde das in den Bundesländern reguliert - Frankfurt hat einen Sperrbezirk, Nürnberg auch, Hamburg noch nicht ( ist aber in Planung ) usw.
Hunderttausende an Bezugskosten bzw. für Einrichtung pp. sind also erstmal weg, sofern diese etwaigen Beschlüsse auch konsequent durchgesetzt werden würden. Und davon gehe ich hier aus.
Dann müsste neuangemeldet werden - sofern sich dann überhaupt etwas finden lässt, nochmal Investitionen. Dann die neue personelle Prüfung, die alles nochmal erschwert: Sogenannte Althuren, ein sehr dehnbarer Begriff, haben kaum eine Chance, Prüfungen nach Führungszeugnissen und Einträgen grundsätzlich.
Und die, die schon lange Strohmänner als Besitzer haben eintragen lassen, wird nichts geschehen, sofern sie sich im klassischem Gewerbegebiet befinden. Aber genau da sollte man vermehrt das Augenmerk drauflegen, sofern es einem wirklich um Zwänge und Nötigungen geht.
Oder nehmen wir BDSM- Studios, die nach alter Regelung sauber in Gemeinden mit mindestens 30.000 Einwohner angemeldet haben. Zukünftig sollen es nach dem Willen der Politiker 50.000 sein.
Demnach werden auch da nicht wenigen Studios der Galgen angelegt, die zwar Ü 30.000, aber Unter 50.000, ihr Gewerbe derzeit ausüben.
Zwangsprostitution oder Prostitution allgemein wird deshalb aber nicht eingeschränkt - die verlagert sich so wieder in Grauzonen hinein.
Die Zukunft wird zeigen, was von alldem übrig bleibt. Noch ist das ja nicht Gesetz.
Aber es zeigt, wie wichtig Einflussnahmen VOR etwaigen Verabschiedungen sind.
Da haben wir in jeder Hinsicht dieselbe Meinung.UnArtiger hat geschrieben:Was mir komplett egal wo fehlt sind die Betreiber und Vermieter, die scheint keiner mit ins Boot zu nehmen ??? Letztendlich arbeitet dort der grösste Teil der Damen bzw. mietet dort und sie sind bei vielen Sachen ein Ankerpunkt.
Genauso fehlen mir bei den Vereinen Themen wie u.a. Krankenversicherung, Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit.
Das das Bild in der Öffentlichkeit verzerrt ist und z.B. Menschenhandel im Vordergrund steht ist ganz einfach, die Presse berichtet ja nicht über täglich tausende von gut gemachten Jobs sondern nur über die Probleme.
DomHunter
Sexarbeit ist Arbeit
So, 12.Mai 2013, 12:00Da hast du leider Recht!Lady MacLaine hat geschrieben:@ralf: verstehst du es nicht oder willst du es nicht verstehen:
Solange die Männer alles für billig poppen, was bei drei nicht auf dem Baum ist - mach ich mich doch nicht zum Deppen!
Den Konsumenten sind die Arbeitsbedingungen doch vollkommen scheißegal.
Hauptsache es lebt und man(n) kann was reinstecken.
Klar, die Dominaszene ist weit davon entfernt.
Aber Tendenzen zur Ausbeutung und zur Billiganbieterei gibt es auch.
Da kannst du aber NIX machen, solange die Männer es kaufen.
MfG
Lady MacLaine
Ein Trost:
(1) An den Kunden, die einfach nur für wenig Geld so viel wie möglich poppen möchten, sind die meisten SM-Studios doch eher nicht interessiert!
(2) Ich ärgere mich auch, dass es in vielen Branchen immer mehr Billig-Shops gibt, die für lächerlich kleines Geld massenhaft (teilweise ungesunde oder umweltschädliche) Billig-Waren aus Billiglohn-Ländern (mit unzumutbaren Arbeitsbedingungen) verschleudern. Umso mehr freut man sich, dass es doch noch viele Leute gibt, die zum Beispiel hochwertige Marken-Ware von reellen Hersteller-Firmen kaufen. In der Sexbranche verhält es sich ähnlich.
Meine Meinung:
Nur so viele gesetzliche Auflagen wie nötig, um die Damen und ihre Kunden vor Risiken zu schützen! Darüber hinaus wären vielleicht freiwillige Qualitätsstandards oder Qualitätssiegel sinnvoll, mit denen ein Studio werben könnte. (Zum Beispiel wäre es mitunter schön, wenn das Studio oder das Personal dem Gast freiwllige amtliche Qualitätsbescheinigungen, Qualitifkationsbescheinigungen oder Gesundheitszeugnisse vorlegen könnte, ohne dass der Gast dadurch den wirklichen Namen der Dame erfahren würde und ohne dass man solche Bescheinigungen unter mafiösen Bedingungen erkaufen könnte!)
Ich träume manchmal davon, dass der Beruf der Domina, Zofe, Sklavin oder Prostituierten so normal ist wie der einer Krankenschwester, Psychotherapeutin, Kosmetikerin usw. Die Damen würden unter ihrem wirklichen Namen auftreten, hätten ihre Qualifikations-Zeugnisse an der Wand hängen und müssten sich trotzdem nicht vor dem Verhalten ihrer Gäste, wie zum Beispiel ungebetenen Besuchen, fürchten. Aber davon sind wir leider noch weit entfernt. Und so lange ist man als Gast noch gut beraten, sich vor einem Studiobesuch selbst zu informieren über das Studio, über die Arbeitsbedingungen der beschäftigten Damen und über die Risiken seiner eigenen Neigungen. Schade!
M(aso)
Euer Werner
masochistischer Rollenspielgenießer und Blitzableiter für weiblich-dominante Launen
Re: Sexarbeit = Sexarbeit
So, 12.Mai 2013, 19:57zweifellos,Lady MacLaine hat geschrieben:@erodom:
Solange tausende erwachsene Männer jeden Tag ihre Schwänze für 20 Euro in halbtotes Fleisch stecken und sich dabei noch super fühlen - halte ich mich raus und geh lieber Golfspielen als rote Regenschirme zu schwenken.
MfG
Lady MacLaine
Mylady,
ist Golfspiel gesünder, als zu erwarten, das tausende erwachsene Männer 20 Euro einsparen ...
... solange Damen in der Landschaft stehen und auf das Geld warten...
Das Spiel läuft seit Urzeiten ... in verschiedenen Preisklassen ...
Als das Denken noch üblich war...war's nicht anders...
Nach einer schietigen Platzrunde könnte sich auch ein honoriger Golfdaddy mal ...verirren...
„Geistlos-geile“ gibt’s nicht nur auf der Straße...
Maßstab für eigenes Tun?
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 11:07Unten Aufgeführtes wurde mir freundlicherweise von Sexwork - Deutschland übermittelt. Das ist eine sachliche Darstellung des Ist- Zustandes ohne jede Prognose oder Schlussfolgerung.
Und es zeigt, dass noch sehr viel beeinflusst werden kann.
..............................................................................................
" 3 Punkteplan der AG Recht
Dieser Text der AG Recht ist ein kurzer Ausblick über die Gesetzesänderungen, die auf Bundes- und Landesebene hinsichtlich der Regulierung von Sexarbeit anstehen. Sie betreffen insbesondere Sexarbeiter und Betreiber von Prostitutionsstätten, aber auch Kunden und Bundesbürger, die nicht in der Prostitution tätig sind oder entsprechende Dienste in Anspruch nehmen.
1. Punkt: "Stärkere Reglementierung des Betriebs von Prostitutionsstätten"
Am 11. Februar 2011 hat der Deutsche Bundesrat mehrheitlich dem Antrag "Stärkere Reglementierung des Betriebs von Prostitutionsstätten" (BR-Drs. 314/10) zugestimmt.
Er wurde vom Land Baden-Württemberg mit Unterstützung des Saarlandes eingebracht und laut Dona Carmen e.V. von Innenministern (IMK) und BKA gemeinschaftlich lanciert.
Darin wird die Bundesregierung gebeten, ein Gesetz zu erlassen, das folgende 7 Punkte umfaßt:
1. Erlaubnispflicht (Konzession) für Prostitutionsstätten,
2. umfassende Meldepflichten für Betreiber, Prostituierte und Mitarbeiter,
3. Kondompflicht,
4. Sanktionsmöglichkeiten,
5. generelle Vermutung abhängiger Beschäftigung bei eingeschränkter Weisungsbefugnis,
6. Änderung des Jugendschutzgesetzes,
7. Änderung des Bundeszentralregistergesetzes.
Ein solches Gesetz beträfe nicht nur Betreiber, Sexarbeiter und Kunden (Freier), sondern auch freie Bürger. Staatlicher Überwachung, Polizeikontrolle und Einschränkung der Grund- und Bürgerrechte wären insbesondere mit den Punkten 2, 4 und 7 Vorschub geleistet.
Ein Bundesratsbeschluß hat noch keinen verbindlichen Charakter, sondern ist als Arbeitsauftrag an die Bundesregierung zu betrachten, der auch scheitern kann. Einen konkreten Gesetzesentwurf hat das für Prostitution zuständige BMFSFJ bisher nicht vorgelegt. » http://swod_ag-recht.titanpad.com/19
2. Punkt: "Gesetzesentwurf des Landes Bremen"
Am 08. März 2013 habe die SPD-Fraktion der Bremischen Bürgerschaft den Entwurf für ein "Bremisches Prostitutionsstättengesetz" beschlossen, der auf rot-grüne Initiative vorgelegt worden sei, behauptet Dona Carmen e.V.
Dieser Entwurf setzt die meisten der aus BR-Drs. 314/10 bekannten Forderungen auf Landesebene um.
Er übertrifft sie sogar um Maßnahmen wie die Einforderung von polizeilichen Führungszeugnissen als Voraussetzung für Betriebs- und Arbeitserlaubnis. Zentraler Regelungsaspekt sind die Konzessionierung von Prostitutionsstätten und die umfassenden Meldepflichten von Betreibern und Sexdienstleistern.
Als zuständige Behörde, die Konzession gewährt, Führungszeugnisse anschaut, Daten erhebt und Prostitutionsstätten betreten darf, wird das Stadtamt genannt.
Die Weitergabe der Daten an Polizeibehörden scheint zu Ermittlungszwecken vollumfänglich erlaubt zu sein.
Zuwiderhandlungen gegen das "Bremische Prostitutionsstättengesetz" sollen als Ordnungswidrigkeiten gelten, mit Bußgeldern von 5000 - 25.000€ geahndet und von der Ortspolizeibehörde verfolgt werden.
Die Konzession einer Prostitutionsstätte kann jederzeit entzogen werden, wenn nachträglich Versagensgründe eintreten.
Das Gesetz, welches nur auf Landesebene gelten würde, ist noch nicht in Kraft getreten.
Welchen Rechtsstatus es derzeit besitzt, ist unklar. Es könnte aber als Vorbild für ein bundesweites Prostitutionsstättengesetz herangezogen werden. » http://swod_ag-recht.titanpad.com/13
3. Punkt: "Programme der Parteien zur BTW 2013"
Die Regierungskoalition in Bremen besteht nicht nur aus der SPD-Fraktion, sondern auch aus den GRÜNEN, die sich zum Entwurf ihrer Koalitionspartner bisher nicht geäußert haben.
In ihrem Wahlprogramm (beschlossen auf der Bundesdeligiertenkonferenz vom 26.-28. April 2013) zur Bundestagswahl 2013 sprechen sich die GRÜNEN zwar gegen ein Verbot der Prostitution aus, jedoch für eine gewerberechtliche Erlaubsnispflicht (Konzession) und Kontrollen von Prostitutionsbetrieben.
Dass sie einen Kompromiss eingehen und dem Entwurf der SPD zustimmen, ist also nicht auszuschließen.
Die GRÜNEN sprechen sich ebenfalls für einen Ausbau der Austiegs-, Hilfs- und Aufklärungsprogramme, für eine Verbesserung des Zugangs zur Sozialversicherung, aber auch für ein Bleiberecht für Betroffene von Menschenhandel sowie für die strafrechtliche Verfolgung von Freiern aus, sofern ihnen bekannt ist, dass sie Dienste von Zwangsprostituierten angenommen haben.
Ein konkreter Gesetzesentwurf der GRÜNEN liegt bisher nicht vor.
Die anderen Parteien in der Bundesregierung haben sich in ihren Wahlprogrammen bisher nicht konkret zu ihren prostitutionspolitischen Zielen geäußert.
Nach den Entwürfen eines Bremischen ProstG (s.o.) kann im Falle der SPD aber davon ausgegangen werden, dass sie mit Konzessionierung, Kontrolle und Überwachung jenseits des Gewerberechts stark sympathisiert.
Die PIRATEN haben sich auf ihrem Bundesparteitag am 11. Mai 2013 für eine "Stärkung der Rechte Prostituierter" ausgesprochen. » http://sync.in/mIFxHAyF7X "
-----------------------------------------------------------------------------
Weiteres folgt.
DomHunter
Und es zeigt, dass noch sehr viel beeinflusst werden kann.
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" 3 Punkteplan der AG Recht
Dieser Text der AG Recht ist ein kurzer Ausblick über die Gesetzesänderungen, die auf Bundes- und Landesebene hinsichtlich der Regulierung von Sexarbeit anstehen. Sie betreffen insbesondere Sexarbeiter und Betreiber von Prostitutionsstätten, aber auch Kunden und Bundesbürger, die nicht in der Prostitution tätig sind oder entsprechende Dienste in Anspruch nehmen.
1. Punkt: "Stärkere Reglementierung des Betriebs von Prostitutionsstätten"
Am 11. Februar 2011 hat der Deutsche Bundesrat mehrheitlich dem Antrag "Stärkere Reglementierung des Betriebs von Prostitutionsstätten" (BR-Drs. 314/10) zugestimmt.
Er wurde vom Land Baden-Württemberg mit Unterstützung des Saarlandes eingebracht und laut Dona Carmen e.V. von Innenministern (IMK) und BKA gemeinschaftlich lanciert.
Darin wird die Bundesregierung gebeten, ein Gesetz zu erlassen, das folgende 7 Punkte umfaßt:
1. Erlaubnispflicht (Konzession) für Prostitutionsstätten,
2. umfassende Meldepflichten für Betreiber, Prostituierte und Mitarbeiter,
3. Kondompflicht,
4. Sanktionsmöglichkeiten,
5. generelle Vermutung abhängiger Beschäftigung bei eingeschränkter Weisungsbefugnis,
6. Änderung des Jugendschutzgesetzes,
7. Änderung des Bundeszentralregistergesetzes.
Ein solches Gesetz beträfe nicht nur Betreiber, Sexarbeiter und Kunden (Freier), sondern auch freie Bürger. Staatlicher Überwachung, Polizeikontrolle und Einschränkung der Grund- und Bürgerrechte wären insbesondere mit den Punkten 2, 4 und 7 Vorschub geleistet.
Ein Bundesratsbeschluß hat noch keinen verbindlichen Charakter, sondern ist als Arbeitsauftrag an die Bundesregierung zu betrachten, der auch scheitern kann. Einen konkreten Gesetzesentwurf hat das für Prostitution zuständige BMFSFJ bisher nicht vorgelegt. » http://swod_ag-recht.titanpad.com/19
2. Punkt: "Gesetzesentwurf des Landes Bremen"
Am 08. März 2013 habe die SPD-Fraktion der Bremischen Bürgerschaft den Entwurf für ein "Bremisches Prostitutionsstättengesetz" beschlossen, der auf rot-grüne Initiative vorgelegt worden sei, behauptet Dona Carmen e.V.
Dieser Entwurf setzt die meisten der aus BR-Drs. 314/10 bekannten Forderungen auf Landesebene um.
Er übertrifft sie sogar um Maßnahmen wie die Einforderung von polizeilichen Führungszeugnissen als Voraussetzung für Betriebs- und Arbeitserlaubnis. Zentraler Regelungsaspekt sind die Konzessionierung von Prostitutionsstätten und die umfassenden Meldepflichten von Betreibern und Sexdienstleistern.
Als zuständige Behörde, die Konzession gewährt, Führungszeugnisse anschaut, Daten erhebt und Prostitutionsstätten betreten darf, wird das Stadtamt genannt.
Die Weitergabe der Daten an Polizeibehörden scheint zu Ermittlungszwecken vollumfänglich erlaubt zu sein.
Zuwiderhandlungen gegen das "Bremische Prostitutionsstättengesetz" sollen als Ordnungswidrigkeiten gelten, mit Bußgeldern von 5000 - 25.000€ geahndet und von der Ortspolizeibehörde verfolgt werden.
Die Konzession einer Prostitutionsstätte kann jederzeit entzogen werden, wenn nachträglich Versagensgründe eintreten.
Das Gesetz, welches nur auf Landesebene gelten würde, ist noch nicht in Kraft getreten.
Welchen Rechtsstatus es derzeit besitzt, ist unklar. Es könnte aber als Vorbild für ein bundesweites Prostitutionsstättengesetz herangezogen werden. » http://swod_ag-recht.titanpad.com/13
3. Punkt: "Programme der Parteien zur BTW 2013"
Die Regierungskoalition in Bremen besteht nicht nur aus der SPD-Fraktion, sondern auch aus den GRÜNEN, die sich zum Entwurf ihrer Koalitionspartner bisher nicht geäußert haben.
In ihrem Wahlprogramm (beschlossen auf der Bundesdeligiertenkonferenz vom 26.-28. April 2013) zur Bundestagswahl 2013 sprechen sich die GRÜNEN zwar gegen ein Verbot der Prostitution aus, jedoch für eine gewerberechtliche Erlaubsnispflicht (Konzession) und Kontrollen von Prostitutionsbetrieben.
Dass sie einen Kompromiss eingehen und dem Entwurf der SPD zustimmen, ist also nicht auszuschließen.
Die GRÜNEN sprechen sich ebenfalls für einen Ausbau der Austiegs-, Hilfs- und Aufklärungsprogramme, für eine Verbesserung des Zugangs zur Sozialversicherung, aber auch für ein Bleiberecht für Betroffene von Menschenhandel sowie für die strafrechtliche Verfolgung von Freiern aus, sofern ihnen bekannt ist, dass sie Dienste von Zwangsprostituierten angenommen haben.
Ein konkreter Gesetzesentwurf der GRÜNEN liegt bisher nicht vor.
Die anderen Parteien in der Bundesregierung haben sich in ihren Wahlprogrammen bisher nicht konkret zu ihren prostitutionspolitischen Zielen geäußert.
Nach den Entwürfen eines Bremischen ProstG (s.o.) kann im Falle der SPD aber davon ausgegangen werden, dass sie mit Konzessionierung, Kontrolle und Überwachung jenseits des Gewerberechts stark sympathisiert.
Die PIRATEN haben sich auf ihrem Bundesparteitag am 11. Mai 2013 für eine "Stärkung der Rechte Prostituierter" ausgesprochen. » http://sync.in/mIFxHAyF7X "
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Weiteres folgt.
DomHunter
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 11:48In jeden Gesellschaftsschichten und an jedem Ort gibt es Gesetzesbruch, schwarze Schafe und Unseriösität.
Dafür haben wir ja bereits bestehende Gesetze im Strafrecht.
Der " Verein " wird sicher nicht die finalen Lösungen für gesellschaftliche Probleme anbieten können, was sie wollen, ist, dass mit ihnen geredet wird, auch darüber.
Und man muss kein Prophet sein, dass da wesentlich effizientere Vorschläge kämen, denn Sexwork Deutschland und die anderen sind genauso daran interessiert, dass deren Arbeit ohne Zwänge und Nötigungen abläuft.
Und hier sprechen wir zudem über Dominante und SM- Studios.
Man sollte diesen Bereich auch nicht mit Bordellbetrieben gleichsetzen, macht man aber.
Direkte Antwort auf deine Frage:
Die wahren Probleme löst man nicht durch ein rigides Kontrollpaket, was aufgrund diverser Erschwerungenen und Gängeleien am Ende zu Scheininhabern von Betrieben sowie Abtauchen in Grauzonen führt, ferner im Ergebnis Reduzierung von Betrieben grundsätzlich, sondern durch direkte Einbeziehung und Gesprächen mit jenen Sexworkern und im Ergebnis besseren Regularien!
Und einen großen Teil jener auch daran interessierten Sexworkern findest du z. B. hier:
http://sexwork-deutschland.de/Prostitui ... utzer.html
und hier:
http://sexwork-deutschland.de/Prostitui ... lagge.html
- sowie alle weiteren Dominanten, die sich hoffentlich in Kürze mit- organisieren werden.
Sperrbezirke in Großstädten sind aktuelles politisches Thema.
DomHunter
Dafür haben wir ja bereits bestehende Gesetze im Strafrecht.
Der " Verein " wird sicher nicht die finalen Lösungen für gesellschaftliche Probleme anbieten können, was sie wollen, ist, dass mit ihnen geredet wird, auch darüber.
Und man muss kein Prophet sein, dass da wesentlich effizientere Vorschläge kämen, denn Sexwork Deutschland und die anderen sind genauso daran interessiert, dass deren Arbeit ohne Zwänge und Nötigungen abläuft.
Und hier sprechen wir zudem über Dominante und SM- Studios.
Man sollte diesen Bereich auch nicht mit Bordellbetrieben gleichsetzen, macht man aber.
Direkte Antwort auf deine Frage:
Die wahren Probleme löst man nicht durch ein rigides Kontrollpaket, was aufgrund diverser Erschwerungenen und Gängeleien am Ende zu Scheininhabern von Betrieben sowie Abtauchen in Grauzonen führt, ferner im Ergebnis Reduzierung von Betrieben grundsätzlich, sondern durch direkte Einbeziehung und Gesprächen mit jenen Sexworkern und im Ergebnis besseren Regularien!
Und einen großen Teil jener auch daran interessierten Sexworkern findest du z. B. hier:
http://sexwork-deutschland.de/Prostitui ... utzer.html
und hier:
http://sexwork-deutschland.de/Prostitui ... lagge.html
- sowie alle weiteren Dominanten, die sich hoffentlich in Kürze mit- organisieren werden.
Dazu sind Änderungen wie schon aufgeführt geplant und möglich.UnArtiger hat geschrieben:P.S. Hamburg hat Sperrbezirke seit 1980, dazu gehört u.a. St. Georg. Dies betrifft aber nur Strassenprostitution. Nach innen gerichtete Bordelle sind im Sperrbezirk nach wie vor erlaubt.
Sperrbezirke in Großstädten sind aktuelles politisches Thema.
DomHunter
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 12:57@Unartiger
Gruß,
LadyTanja
Wie ich bereits schrieb, könnte ich mein Studio höchstwahrscheinlich nicht weiterführen, wenn das Bremer Modell in Kraft treten würde.Interessant ist für mich nach wie vor, daß man nichts von Seiten der Betreiber hört
Gruß,
LadyTanja
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 13:34Sofern es Kunden gäbe, die bereit wären, sich als Kunde oder Unterstützer zu outen, sich der Organisation anschließen.
Aber, da darf man nicht viel Hoffnung hegen....
Allerdings wird ja auch Datenschutz aufgeweicht und noch so Einiges mehr.
Auf der Unterstützerliste können freilich auch Menschen stehen, die gar keine Gäste sind, sondern nur gegen all das ihre Stimme erheben wollen...;-)
Und sie muss ja nicht veröffentlicht werden.
DomHunter
Aber, da darf man nicht viel Hoffnung hegen....
Allerdings wird ja auch Datenschutz aufgeweicht und noch so Einiges mehr.
Auf der Unterstützerliste können freilich auch Menschen stehen, die gar keine Gäste sind, sondern nur gegen all das ihre Stimme erheben wollen...;-)
Und sie muss ja nicht veröffentlicht werden.
DomHunter
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 13:51Wir sitzen alle in einem Boot und sollten jetzt auch alle so gut es geht zusammenhalten und dran ziehen.
Diese Seite ist schon wirklich sehr gut und ich werde auch dort mitmachen:
http://www.sexwork-deutschland.de/Prost ... lagge.html
Ich habe dafür wirklich kein Verständnis. Ich liebe meinen Job absolut und würde nie wieder etwas anderes tun wollen zB. mich den ganzen Tag ins Büro setzen und Versicherungen verkaufen. Nein
! Um ehrlich zu sein finde ich es sogar eine Schweinerei, dass wir hier schon fast diskriminiert werden und manche einfach nicht zu schätzen wissen, wie wichtig Frauen wie wir eigentlich sind. Mit Missachtung und schlechtem Gerede komme ich gut klar - sowas interessierte mich noch nie. Wenn mir/uns jedoch zu nahe getreten wird und man mich/uns so sehr verdrängt....(ich muss sachlich bleiben).
Ich bitte wirklich alle Frauen, sich irgendwie daran zu beteiligen und sich/uns zu verteidigen.
Diese Seite ist schon wirklich sehr gut und ich werde auch dort mitmachen:
http://www.sexwork-deutschland.de/Prost ... lagge.html
Ich habe dafür wirklich kein Verständnis. Ich liebe meinen Job absolut und würde nie wieder etwas anderes tun wollen zB. mich den ganzen Tag ins Büro setzen und Versicherungen verkaufen. Nein

Ich bitte wirklich alle Frauen, sich irgendwie daran zu beteiligen und sich/uns zu verteidigen.
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 14:14Das "Killerkriterium" ist nicht das fehlende WC.Danke. Stimmt sie betreiben ja selber, das wäre sehr Schade. Wobei ich die Killerkriterien beim Bremer Model nicht sehe, WC, Handy und Co. hat jedes normale Studio.
Bestandsschutz wäre der wichtigste Punkt der fehlt, ausser für die Unseriösen.
Dummerweise bin ich zwar die Betreiberin meines eigenen SM-Studios, aber nicht die Vermieterin/Eigentümerin meiner Räumlichkeiten.
(So dicke verdiene ich dann doch nicht, daß ich mir ein Mehrparteienhaus in Hamburg kaufen könnte.)
Ergo ist der Betreiber (=Vermieter) meine Hausverwaltung bzw der Eigentümer der Immobilie.
Merke: Betreiber = Vermieter
Hier der entsprechende Absatz im Gesetzesentwurf:
§ 1 Betrieb einer Prostitutionsstätte
(1) Betreiber einer Prostitutionsstätte ist, wer Räumlichkeiten zu dem Zweck selbst
nutzt oder Dritten zur Verfügung stellt, dass in ihnen sexuelle Dienstleistungen
gegen Entgelt erbracht werden.
Selbstverständlich ist meine Hausverwaltung mit der Nutzung der Räumlichkeiten als SM-Studio einverstanden.
Ob sie damit einverstanden sein werden, eine Konzession für ihre Mieterin zu beantragen (wir erinnern uns: Vermieter=Betreiber) und damit quasi zum Bordellbetreiber zu werden, wage ich allerdings zu bezweifeln.
DAS ist das Killerkriterium.
Und zwar sicherlich nicht nur bei mir, sondern bei vielen Studios oder Appartments, die ihre Räumlichkeiten mit Wissen der Hausverwaltung oder des Eigentümers angemietet haben.
Gruß,
LadyTanja
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 14:32Betreiber = Nutzer = Lady Tanja.
So lese ich das aus dem Paragraphen.
DomHunter
So lese ich das aus dem Paragraphen.
DomHunter
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 14:47@DomHunter
@Unartiger
Ich bin keine Juristin.
Aber ich bewege mich nun schon seit Monaten in Sexworkerforen, lese die Stellungnahmen von Beratungsstellen, von Juristen aus der Sexarbeiterszene und politisch aktiven Sexarbeiterinnen, und bisher sind sich dort alle einig, wenn es um diesen Paragraphen geht:
Paragraph 1 meint den Vermieter/Eigentümer der Räumlichkeiten und nicht den Gewerbetreibenden, der die Räumlichkeiten angemietet hat.
Vielleicht gibt es ja auch hier einige Juristen unter uns, die ein wenig mehr Licht ins Dunkel bringen können.
Gruß,
LadyTanja
@Unartiger
Ich bin keine Juristin.
Aber ich bewege mich nun schon seit Monaten in Sexworkerforen, lese die Stellungnahmen von Beratungsstellen, von Juristen aus der Sexarbeiterszene und politisch aktiven Sexarbeiterinnen, und bisher sind sich dort alle einig, wenn es um diesen Paragraphen geht:
Paragraph 1 meint den Vermieter/Eigentümer der Räumlichkeiten und nicht den Gewerbetreibenden, der die Räumlichkeiten angemietet hat.
Vielleicht gibt es ja auch hier einige Juristen unter uns, die ein wenig mehr Licht ins Dunkel bringen können.
Gruß,
LadyTanja
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 15:14Yepp. Und wenn sich keine/r einmischt, protestiert, Einwände erhebt, ins rechte Licht rückt, auf Unstimmigkeiten hinweist, dann geht dieser Gesetzesentwurf so durch die Bremer Bürgerschaft.Ist halt nur ein Entwurf.
Und darum ist es (zumindest mir) wichtig, daß Sexarbeiterinnen eine Stimme bekommen und diese erheben.
Gruß,
LadyTanja
Re: Sexarbeit ist Arbeit
Mo, 13.Mai 2013, 22:01Nur, um Mal etwas Klarheit reinzubringen - ich zitiere:
"Bremisches Prostitutionsstättengesetz (BremProstStG)
§ 1 Betrieb einer Prostitutionsstätte
(1) Betreiber einer Prostitutionsstätte ist, wer Räumlichkeiten zu dem Zweck selbst nutzt oder Dritten zur Verfügung stellt, dass in ihnen sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt erbracht werden. "
Laut dieser Formulierung wäre also Tanjas Vermieter der Betreiber der Prostitutionsstätte. Sollte es sich dabei nicht um eine unglückliche Formulierung handeln, sieht es wirklich sehr schlecht aus für die meisten Betriebe in der Branche.
Ein weiterer kritischer Punkt im Bremischen Modell ist
§ 9 Auskunft und Nachschau
Hierbei geht es darum, dass zur Überprüfung Zuständige jederzeit die Räume einer
Prostitutionsstätten betreten dürfen. Bisher bedurfte es dazu noch eines Hausdruchsuchungsbefehls, welcher aber bei dem hohen Kriminalitätsverdacht unserer Branche sehr schnell zu bekommen war.
Ich weiß wovon ich rede, denn ich als Sexarbeiterin bin kürzlich von der Sitte kontrolliert worden. Diese hatten sich mit Dietrich Zugang zu meinem Domina-Studio verschafft, wo ich in München gearbeitet habe. Sie holten mich aus der Session, um meine Papiere zu überprüfen und mir zu sagen, dass ich nicht ohne Kondom arbeiten darf.
Danke.
Mein Gast mußte die ganze Zeit auf mich warten. Das war mir so unangenehm, dass ich ihm 50 Euro wiedergegeben habe. Zum Glück wurde der Gast nicht kontrolliert. Das ist dann doch nicht üblich.
Laut Polizeiangaben haben die Kontrollen und Razzien in den letzten Jahren in der Sexarbeitsbranche deutlich zugenommen. Die Prozesse gegen Menschenhandel haben im selbigen Zeitraum aber abgenommen.
Wieso sollen wir denn noch immer mehr kontrolliert werden?
Es geht mir nicht darum, dass ich persönlich etwas zu verbergen hätte. Ich stelle mir nur die Frage, ob es nicht sinnvollere Methoden gibt, die Arbeitsbedingungen in unserer Branche zu verbessern?
Gruß,
Johanna Weber
Das Gesetz ist nun zu finden auf der Webseite unseres Zusammenschlusses:
http://www.sexwork-deutschland.de/Prost ... setze.html
"Bremisches Prostitutionsstättengesetz (BremProstStG)
§ 1 Betrieb einer Prostitutionsstätte
(1) Betreiber einer Prostitutionsstätte ist, wer Räumlichkeiten zu dem Zweck selbst nutzt oder Dritten zur Verfügung stellt, dass in ihnen sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt erbracht werden. "
Laut dieser Formulierung wäre also Tanjas Vermieter der Betreiber der Prostitutionsstätte. Sollte es sich dabei nicht um eine unglückliche Formulierung handeln, sieht es wirklich sehr schlecht aus für die meisten Betriebe in der Branche.
Ein weiterer kritischer Punkt im Bremischen Modell ist
§ 9 Auskunft und Nachschau
Hierbei geht es darum, dass zur Überprüfung Zuständige jederzeit die Räume einer
Prostitutionsstätten betreten dürfen. Bisher bedurfte es dazu noch eines Hausdruchsuchungsbefehls, welcher aber bei dem hohen Kriminalitätsverdacht unserer Branche sehr schnell zu bekommen war.
Ich weiß wovon ich rede, denn ich als Sexarbeiterin bin kürzlich von der Sitte kontrolliert worden. Diese hatten sich mit Dietrich Zugang zu meinem Domina-Studio verschafft, wo ich in München gearbeitet habe. Sie holten mich aus der Session, um meine Papiere zu überprüfen und mir zu sagen, dass ich nicht ohne Kondom arbeiten darf.
Danke.
Mein Gast mußte die ganze Zeit auf mich warten. Das war mir so unangenehm, dass ich ihm 50 Euro wiedergegeben habe. Zum Glück wurde der Gast nicht kontrolliert. Das ist dann doch nicht üblich.
Laut Polizeiangaben haben die Kontrollen und Razzien in den letzten Jahren in der Sexarbeitsbranche deutlich zugenommen. Die Prozesse gegen Menschenhandel haben im selbigen Zeitraum aber abgenommen.
Wieso sollen wir denn noch immer mehr kontrolliert werden?
Es geht mir nicht darum, dass ich persönlich etwas zu verbergen hätte. Ich stelle mir nur die Frage, ob es nicht sinnvollere Methoden gibt, die Arbeitsbedingungen in unserer Branche zu verbessern?
Gruß,
Johanna Weber
Das Gesetz ist nun zu finden auf der Webseite unseres Zusammenschlusses:
http://www.sexwork-deutschland.de/Prost ... setze.html
JOHANNA WEBER
Berührbare Dominanz
mit Intelligenz
0151 - 1751 9771
info@johannaweber.de
https://johannaweber.de/
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