Mi, 14.Feb 2007, 01:18
von Dirrty
An dieser Stelle erst einmal ein Danke, an die vielen Mitposter, die mich schon desöfteren dazu gebracht haben, einige eigene Vorstellungen neu zu überdenken und auch manches ganz anders zu sehen (lernen).
Wenn ich das hier so lese, so glaube ich, dass ich wohl eher zu den Verehrern der "Königin" gehöre. Daher möchte ich auch diesen Aspekt schildern und zur Diskussion bringen.
Würde ich eine Domina nicht als "meine Königin" sehen, würde ich all die Schmerzen und Demütigungen, aber auch die Entbehrungen gar nicht auf mich nehmen wollen.
Da dies wohl auch den professionellen Dominas gefallen hat, die ich in der Vergangenheit kennenlernen durfte, ist aus der Kundenbeziehung schon in einigen Fällen mehr geworden. Zuletzt durfte ich einer wirklich wunderschönen und sehr sadistisch-dominanten jungen Herrin, die ihre Neigung zum Beruf gemacht hat, über ein Jahr als Privatsklave dienen. Es war wundervoll und grausam zugleich. Wundervoll war es, weil die privaten SM-Erlebnisse die mir meine damalige Königin geschenkt hat, viel intensiver und aufwühlender waren, als alle bezahlten Sessions, die ich zuvor erlebt habe.
Mit meiner Königin war es eben kein Spiel mehr sondern, echtes Gefühl.
Grausam war es aber auch, nicht wegen der starken Schmerzen, sondern durch das doppelte Ungleichgewicht, dass sich hierdurch eingestellt hat.
Zum einen bedeutete für meine Königin wohl "devot", viel mehr als mir psychisch möglich war. Da sie nicht nur Dominanz spielte, kam es mir zuletzt so vor, als wollte sie mich brechen. Wenn dies auch negativ klingt, so könnte ich mir jetzt auch vorstellen, dass sie dadurch vielleicht auch nur testen wollte, ob ich wirklich so devot bin, um ihr vollständig im Sinne einer dauerhaften und noch tieferen Beziehung zu dienen.
Das andere Problem stellte sich aber auch im emotionalen Ungleichgewicht. Durch diese echten Erlebnisse beflügelt und bereits zuvor durch ihre Schönheit und ihre ganz Art hervorgerufen, löste sie in mir so starke Gefühle aus, wie ich es mir vorher kaum vorstellen konnte. Umgekehrt war aber auch klar, dass sie mich allenfalls schätzt, mag und viel Spass mit mir haben kann. Mehr nicht.
Ich habe die Beziehung zu dieser wundervollen Königin daher selbst beenden müssen, da ich diese Situation nicht mehr ertragen konnte. Ich mache ihr dabei auch keinen Vowurf, da ich denke, dass es wirklich eine schwierige Situation ist, wenn man als Sklave auf eine echte Königin trifft.
Trotzallem kann ich es mir seit dem nicht mehr vorstellen, zu einer "Dienstleisterin" zu gehen, da auch die beste Session mit großem professionellem Einfühlungsvermögen, für mich nicht mehr an das heranreichen kann, was ein Sklave erlebt, der seine Herrin verehrt, sie liebt und die Schmerzen und die allein von der Herrin ausgesuchten Torturen allein aus dem Grund erleidet, weil er merkt, dass er seine Königin damit glücklich macht und er darin seine wahre Bestimmung findet.
Im Nachhinein betrachtet durfte ich dank dieser Königin wohl für kurze Zeit im Sklavenparadies verweilen. Allein ich bin selbst aus dem Paradies herausgerannt, da ich es dort auch nicht ausgehalten habe. Und nun finde ich doch "zurück auf der Erde" am regulären Studiobetrieb so keine rechte Freude mehr.
War das Erlebnis mit einer echten Königin nun Fluch oder Segen? Ich weiß es selbst nicht so genau...
Wie geht eine professionelle Herrin damit um, wenn sich der Sklave in die "Königin" verliebt? Was soll eine solche Domina tun, wenn sie diesen Sklaven zwar lieb gewonnen hat, aber aus den verschiedensten Gründen für Sie klar ist, dass sie seine Gefühle so tief nicht erwidert?
Mit nachdenklichen Grüßen
Dirrty