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Fr, 16.Feb 2007, 21:21
LadyWanda hat geschrieben: SM ist immer ein Miteinander, nie ein Gegeneinander. Und schon gar keine Einbahnstraße, egal wiewiel Dominanz man auch zu haben glaubt.
Liebe Wanda,

auch hier muss ich einfach mal Danke sagen für deine Worte!
Besser ist es nicht auszudrücken.

Liebe Grüße
Tara
Es ist viel wertvoller, stets den Respekt der Menschen
als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.

http://www.galerie-de-sade.de/Hamburg/L ... a2438.html
http//www.sm-feeling.de

Kommunikation

Fr, 16.Feb 2007, 21:45
@Tara: Danke für die guten Wünsche !

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Mir hat das Wort "Überzeugungstäterin" übrigens auch für mich selbst gut gefallen. Wenn wir auch unterschiedliche Überzeugungen haben. Und wenn ich tatsächlich auch in mancher Hinsicht noch voll auf dem Weg bin. Meinen privaten SM hab ich gefunden, für den professionellen sind noch ein paar Dinge zu klären :)
U.a. halt auch, wie ich meine private Überzeugung professionell kommunizieren kann. Momentan erlebe ich euch hier ein bißchen als hilfreichen Spiegel, was von meiner Kommunikation wie wo ankommt....

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Ich hab auch eine sadistische Seite. Ein Spiel, bei dem nicht die Wahrnehmung an sich (im ganzen Spektrum von zart bis hart, oder focussiert auf einen als sinnlich empfundenen Fetisch) im Vordergrund steht, sondern das (Macht)Spiel mit dem Schmerz (also S/M im Wortsinn) bezeichne ich in Abgrenzung dazu als Pain Play.

Wieder gibt es Mischungen. So wie auf der bereits erwähnten Farbskala eben Rot und Rosa nicht zwei völlig verschiebene Farben sind, aber doch eine Tendenz zu hell/dunkel zeigen.

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Die meisten Anglizismen, die ich hier verwende, hab ich nicht erfunden, sondern so schon fertig übernommen. Neu erfunden hab ich lediglich das Wort "Fantasy Design" für die Inszenierung der Fremdfantasie im o.g. Sinne - quasi die ServiceTop-Version eines Rollenspiels :)

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Pain Play und Sensual Play kann es sowohl in einer service-getoppten Form als auch in einer dominant getoppten Version geben, glaube ich.
Je nachdem hat der Maso bzw. der "passive Genießer" mehr Mitspracherecht, oder überläßt sich einer stärkeren Führung.

In der Rolleninszenierung, im Fantasy Design führe auch ich (wenn auch zugunsten der Fremdfantasie, was wiederum auch mich kickt).

Und wenn sich alle Ebenen vermischen (ein fantasy-designtes Spiel mit Schmerz- und Sinneselementen), sehen meine Spiele vielleicht wirklich gar nicht mehr so anders aus als eure.

Dann resultiert zwar mein Motiv, die Führung zu übernehmen, aus einer anderen Neigung als bei euch, aber auch meine Neigung ist "echt", und es macht wahrscheinlich im Spiel selbst -vorausgesetzt, wir wären rein handwerktstechnik auf identischem Level- wohl kaum einen Unterschied. Vermutlich liegt der Unterschied dann nur noch im Vorgespräch, wo die Illusion (oder ggf. die wirkliche Dominanz) wahlweise bewußt erhalten oder bewußt zerstört wird.

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Als Service Top lege ich starken Wert darauf, mit dem Bottom auch mitfühlen, sogar mitleiden zu können. Ich weiß, daß einige Damen auch switchen: Wie erlebt ihr solche Situationen?

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P.S. Während ich das schreibe, fällt mir übrigens auf, daß ich sogar ein paar wenige echt dominante Züge habe: das ist aber alles dann sehr maskuline Dominanz und hat mit Femdom nichts mehr zu tun. Für dieses Dominanzgefühl muß ich auch wirklich Boots und Hosen tragen. Platon hat etwas davon miterlebt....


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Ich schreibe immer noch recht privat, in immernoch langen Beiträgen. Hab aber trotzdem das Gefühl, besser mit euch im Gespräch zu sein und weniger im Kleinkrieg. Empfinde derzeit eher den positiven Spiegeleffekt(s.o.) und hoffe, ihr erlebt meine Postings jetzt auch entspannter???
Wem's dennoch zu viel ist, weise mich bitte per P.M. darauf hin - danke.

Sa, 17.Feb 2007, 01:59
[quote="Lady-Tara"]Die Frage die sich mir seit Jahren in diesem Zusammenhang stellt, ist für mich bis heute noch nicht beantwortet:

Warum muss dann eine "gute Domina" für euch auch echt veranlagt" sein?
Warum ist es Euch für diese Art des ausleben Eurer Neigung wichtig?
Warum Interesse an Neigungen und mehr von uns Dominas?

@Lady Tara,
wie hier schon zu lesen war, sind wir ja alle individuell zu sehen. Daher kann ich diese Frage letztlich nur für mich beantworten. Ich achte bei Dominas, die ja eigentlich die Aktiven sind immer sehr stark auf ihre Gegenreaktion zu meiner Reaktion auf Ihre Aktion. Oder einfacher gesagt: Mir ist viel wichtiger zu erleben, dass es der Domina Freude bereitet, mich zu quälen, als das was sie letztlich tut. Wenn ich diese Freude, diese Lust spüre, habe ich eben den Eindruck, dass es sich um eine "echte" Domina handelt.

Dabei spielen, vorallem die Mimik und die Augen - die Tore zur Seele - eine große Rolle. In den schönsten Sessions durfte ich erleben, wie die Augen der Herrin vor Lust zu funkeln begannen und so ein stummer Dialog entstand, der Herrin und Sklave auf non-verbaler und emotionaler Ebene ganz eng verband. In diesen magischen Momenten (und nur dann) war ich bereit, mich von der Herrin über meine Grenzen tragen zu lassen, um ihr damit Lust zu verschaffen. Umgehrt hat dann auch die Herrin gemerkt, was sie in mir auslösen, was sie ermöglichen kann, und hat hieran ihre Freude und Lust gehabt. Letztlich kam es dann eben zu einem magischen Zirkel zwischen Sklave und echter Herrin - für mich also "Königin" zwink

Umgekehrt habe ich gemerkt, dass ich bei den Herrinnen, bei denen sich dieses wechselseitige Gefühl nicht eingestellt hat (also bei den "Dienstleisterinnen"), immer extrem zimperlich war. duz

Herzliche Grüße
Dirrty

P.S.
besten Dank @Begbie für den absolut passenden Aphorismus von G.B. Shaw, das hat mich zum grübeln gebracht, ist aber wirklich eine treffende Beschreibung

Echtheit

Sa, 17.Feb 2007, 09:52
Dirrty schreibt:
Wenn ich diese Freude, diese Lust spüre, habe ich eben den Eindruck, dass es sich um eine "echte" Domina handelt.

Dabei spielen, vorallem die Mimik und die Augen - die Tore zur Seele - eine große Rolle. In den schönsten Sessions durfte ich erleben, wie die Augen der Herrin vor Lust zu funkeln begannen und so ein stummer Dialog entstand, der Herrin und Sklave auf non-verbaler und emotionaler Ebene ganz eng verband.
Die Interaktion, der Dialog ist auch mir sehr wichtig - genau durch diesen kriege ich auch authentische Lust am Spiel. Obwohl Dirrty die "Königin"-Variante vertritt und ich die "ServiceTop"-Variante, sind wir uns hier ganz, ganz nahe!

Vielleicht ist ein wenig die Frage, was genau den Dialog "zündet".
Ihn kickt die Reaktion der Domina mehr als das, was sie tut.
Mich kickt die Reaktion des Gegenübers auch mehr als das, was ich tue.
Deswegen kann ich, ohne meine Neigung(!) zu verraten, aktiv ein sehr sehr breites Praktikenspektrum anbieten.
(Bin ich passiv, ist mir hingegen die Praktik sehr wichtig. Deswegen hab ich da großes Verständnis, wenn mein Bottom das ähnlich erlebt.)
Praktiken sind Mittel zum Zweck, um den Dialog in Gang zu bringen.
Aber wenn der Dialog dann da ist, scheint es tatsächlich ziemlich dasselbe zu sein..... und die authentische Freude entsteht dann auf beiden Seiten.
Zuletzt geändert von sara am Sa, 17.Feb 2007, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.

@Nala

Sa, 17.Feb 2007, 10:01
Hallo Nala,

da sich hier Fronten aufgebaut hatten, ich als überzeugte Service Top und die anderen Frauen als überzeugte Femdoms/Herrinen/Königinnen (jeweils "überzeugt" i.S.v. Überzeugungstäterin gemäß der eigenen SM-Neigung) , und da bis vor kurzem auch fast nur Frauen und wenig männl. Gäste an der Diskussion beteiligt hatten, waren mit "euch" die Femdoms, die Damen mit "wirklicher Dominanz" gemeint..... Aber so langsam hab ich das Gefühl, daß sich die Unterschiede nach und nach mehr und mehr auflösen....

Sara

Sa, 17.Feb 2007, 10:36
sich die Unterschiede nach und nach mehr und mehr auflösen....
Etwas, was ich schon seit beginn an sehe.

Deshalb die Betonung "Du bist nichts besonderes" - was absolut nicht negativ gemeint war.
Wir alle hier haben so einen unterschiedlichen und vielschichtigen SM, dass jeder für sich ansich einen eigenen "Service-Namen" beanspruchen könnte.
Die "Intention" (ob nun aus Neigung heraus oder aus Service-Rollenspiel) ist im Prinzip egal, denn es geht schlichtweg - wenn denn Geld fliesst - darum, dass sich beide Seiten wohlfühlt. Aus welcher Ader dann das Blut fliesst, ist unbedeutend.
Denn - und das sag ich dir ganz ehrlich, auch aus meiner Erfahrung heraus:
Es gibt "Dominanz" und "Dominanz" - das will heissen: Im Studio mag die dominante Domina Sklaven knien lassen, sie banal abstrafen - weil das Rollenspiel ansich nichts anderes "hergibt". Im privatleben würde sie aber vielleicht gar nicht auf die Idee kommen, weil es ihr vielleicht besser gefällt, dass der passive mit gespreizten Beinen steht und die Arme hinterm Rücken oder Kopf verschrenkt. Das kann sie aber im Studio vielleicht nicht so machen, weil der Passive ihr gegenüber einen schlechten Kreislauf hat, oder Schulterprobleme oder es eben nicht sein kink ist.
Nun führt sie es aus - in ihrer Dominanz, auch wenn ihre eigentliche Dominanz eine ganz andere Richtung einschlagen WÜRDE.

Ebenso als Beispiel: Sadismus
Wieviele meiner Gäste halten sich selbst - zurecht - für masochistisch veranlagt. Ich liebe es, sie zu quälen. Würden sie allerdings im privaten Bereich auf mich zukommen, mir sagen, dass sie keine Spuren haben dürfen (aus welchen Gründen auch immer) und Nadeln und fiese Auspeitschungen nicht mögen - ich würde ein müdes Lächeln schenken und sie wegschicken. Denn mein privater Sadismus besteht eben nicht nur aus Brustwarzen-quälen und CBT. Klar, diese Komponenten mögen einfliessen, aber privat bin ich wesentlich härter als im Studio.
Aber ich führe es ebenfalls aus - in meinem Sadismus, auch wenn mein eigentlicher Sadismus eine ganz andere Richtung einschlagen WÜRDE.

Das hat nichts mit verbiegen zu tun - oder etwas zu tun, was man nicht will - sondern einfach damit, dass man eben nicht ständig sein Raubtier von der Leine lassen kann und vor allem im Studio noch auf bestimmte andere Komponenten rücksicht nehmen muss (Spuren, Zeitfaktor)

Verstehst du jetzt, dass du im Prinzip keinen anderen Weg einschlägst, als "wir" andere Dominas? Dass wir alle uns im Studiobereich eben auf eine gewisse Weise anpassen müssen? Und so eben zur "Service-Top" werden? (Im übrigen bedeutet "Service-Top" nicht, dass man alle Wünsche zu erfüllen hat - sondern einfach, dass man den eigentlichen, engeren Rahmen den Gast erstellen lässt (den äusseren erstellen wir mit unseren Tabus und Vorlieben), während man selber dann das Bild ausmahlt.

Alles Liebe
Nala

Sa, 17.Feb 2007, 12:21
@sara
Ja, da stimme ich auch mit dir überein. "Echt" ist das ganze Erlebnis, wenn der der Funke zündet. Daher ist es dann auch egal, wie sich Top und Sub eigentlich selbst einschätzen oder etikettieren. Das ist ja wiederum der Grund, warum diese ganzen Begriffe letztlich so unwichtig sind. Die ganzen Titel sind ja bestenfalls nur Orientierungshilfen auf der Oberfläche. Das (zwischen)menschliche, was darunter liegt und zwischen den beiden Seiten im "Spiel" gefunden werden kann ist doch das Echte und Spannende.

Gleichwohl gebe ich Oscar Wilde recht, der sagte: "Nichts ist weniger oberflächlich, als die Oberfläche."

Daher schaue ich mir schon sehr genau an, wie sich eine Lady, Göttin, Königin, Misstress, Empress etc. sich selbst - meist auf der HP - darstellt und wie wichtig ihr dieses angeblich Überlegenheit verleihende Etikett ist. Da gibt es ja durchaus solche, die wahnsinnig stark betonen, wie grausam, überlegen und herschaftlich oder gar göttlich sie sind. Da kann dann jeder für sich denken, warum das so herausgestellt wird und was von diesem Etikett dann Realität wird. Das sind dann oft bloße Betonungen eines Status´, den es in der Wirklichkeit nicht gibt. SM ist ein Spiel mit den Sinnen und der Sinnlichkeit, da passiert eben viel mehr als nur die Einnahme der Positionen oben und unten.

Wenn ich zB auf der HP von Roxana Salles, die nur ganz wenig Text enthält, lese

"Ich provoziere deinen Trieb bis ins unerträgliche
um dich im nächsten Augenblick quälende Distanz,
und erregenden Schmerz erfahren zu lassen.

SM Phantasien empfinde ich als Sex mit Intellekt
und schönste Ergebnis in einem erregenden Spiel
ist der hemmungslose Fluß, grenzenlose Vertrautheit...

Deine Sinne erforschen, dich fühlen,
dich hören, in deinen Augen versinken,
nur so wirst du mir vertraut... "

dann sind in diesen wenigen Worten soviele gefühlvolle "Bomben" gelegt, die die Pahnatasie des Sub zum Explodieren bringen, das dagegen jedes Etikett verblaßt.

Herzliche Grüße
Dirrty

Sa, 17.Feb 2007, 12:41
Lady-Tara hat geschrieben: Die Frage die sich mir seit Jahren in diesem Zusammenhang stellt, ist für mich bis heute noch nicht beantwortet:

Warum muss dann eine "gute Domina" für euch auch echt veranlagt" sein?
...
Warum Interesse an Neigungen und mehr von uns Dominas?

Wie ist dieser Widerspruch zu sehen, dass auf der einen Seite "echte" Dominanz auch gegeben sein soll, aber auf der anderen Seite der "reine Dienstleistungsgedanke bzw. Wunscherfüllung gebracht werden soll?
Lady Tara, wenn sich Ihnen diese Frage seit Jahren stellt, dann werde ich sie heute nicht einfach beantworten können, kann allenfalls "meine fünf cent" dazugeben. Die Frage passt sehr gut in diesen Thread, aber sie würde auch mehr als genug Stoff für einen eigenen Thread abgeben ...

Meine ersten Erfahrungen zu dieser Frage hatte ich mit meiner ersten Lady- ich hatte es hier im Thread schon mal erwähnt. Damals war ich überglücklich, eine Lady gefunden zu haben, die mich so "bespielte", wie es eben zu mir paßte. Gewisse Praktiken waren im Jahre 1990 keineswegs so verbreitet wie heute. Ich zerbrach mir weder den Kopf über Neigungen der Lady noch über eigene Wunsch-Szenarien. Allerdings merkte ich, daß sich die Lady nach einiger Zeit mir gegenüber etwas merkwürdig verhielt... bis sie eines Tages sagte, sie könne kein Geld mehr von mir für die Sessions nehmen, da sie in den Sessions nur noch ihre eigenen Neigungen auslebe.

Ich war natürlich beeindruckt von so viel Fairness, auf der anderen Seite auch etwas überfordert mit der Situation. Vor allem fürchtete ich, daß die wunderbaren Sessions so nicht mehr weitergehen würden. Und so war es im Endeffekt dann auch.

Heute - mehr als 15 Jahre später - bin ich in meiner "persönlichen Entwicklung" (mal wieder ein Stichwort für die "Berufszyniker"!) eher an einem Punkt, wo ich sehr spezielle Szenarien aus meinem Kopfkino in einer Session realisieren will. Das heißt konsequenterweise, daß ich dafür eine "Wunscherfüllerin" suche, weil der "eigentliche, engere Rahmen", wie Lady Nala es im vorletzten Posting nennt, in diesen Fällen sehr eng bzw. sehr speziell ist. Merkwürdigerweise liegt mir in diesem Zusammenhang die Frage nach den persönlichen Neigungen der Lady viel näher, als in der oben geschilderten Begegnung vor 15 Jahren ... obwohl das völlig unlogisch ist.

Als "Küchenpsychologe" könnte ich mal spekulieren, daß da gelegentlich eine (mehr oder weniger) unbewußte Erinnerung an die (mehr oder weniger) seligen Mutter-Kind-Zeiten durchschimmert. Ist die Kindheit doch die einzige Situation im Leben, in der kindliche Bedürfnisse und mütterliche Fürsorgeneigung sich treffen - mit anderen Worten: die Wunscherfüllung eines Menschen - des Kindes (mehr oder weniger) deckungsgleich ist mit den Neigungen eines anderen Menschen - der Mutter!

Immerhin gab es hier im Offtopic regen Zuspruch zum Thread "SMler und ihr Verhältnis zur Mutter!" http://www.dominaforum.net/forum/ftopic9680.html

Naja, ist nur so ein Gefühl von mir.
-Platon-

Sa, 17.Feb 2007, 13:19
Dirrty hat geschrieben: Dabei spielen, vorallem die Mimik und die Augen - die Tore zur Seele - eine große Rolle. In den schönsten Sessions durfte ich erleben, wie die Augen der Herrin vor Lust zu funkeln begannen und so ein stummer Dialog entstand, der Herrin und Sklave auf non-verbaler und emotionaler Ebene ganz eng verband. In diesen magischen Momenten (und nur dann) war ich bereit, mich von der Herrin über meine Grenzen tragen zu lassen, um ihr damit Lust zu verschaffen. Umgehrt hat dann auch die Herrin gemerkt, was sie in mir auslösen, was sie ermöglichen kann, und hat hieran ihre Freude und Lust gehabt. Letztlich kam es dann eben zu einem magischen Zirkel zwischen Sklave und echter Herrin - für mich also "Königin" zwink
Ob ich einer Lady "die Tore zu meiner Seele öffnen" will - wie Dirrty es in einer für dieses Forum sehr mutigen Formulierung sagt, das ist für mich persönlich eigentlich der Schlüssel, nach dem ich bei meiner Thread-Frage "Dominanz - Königin oder Service Top" gesucht habe. Hätte diesen Schlüssel ohne Deine Postings nicht gefunden, Dirrty. Danke !!
-Platon-

Sa, 17.Feb 2007, 14:03
Lady-Tara hat geschrieben: Warum muss dann eine "gute Domina" für euch auch echt veranlagt" sein?
Warum ist es Euch für diese Art des ausleben Eurer Neigung wichtig?
Warum Interesse an Neigungen und mehr von uns Dominas?

Wie ist dieser Widerspruch zu sehen, dass auf der einen Seite "echte" Dominanz auch gegeben sein soll, aber auf der anderen Seite der "reine Dienstleistungsgedanke bzw. Wunscherfüllung gebracht werden soll?
Ich glaube, dass du da nicht alle Gäste über einen Kamm scheren kannst, und dass die, die eine "reine" Dienstleistung wünschen (und sich dessen bewusst sind), oft nicht dieselben sind, für die die "echte Veranlagung" der Domina im Vordergrund steht.

Ich versuche es mal aus meiner eigenen Sicht als Switcherin "von unten" zu erklären: Ich mag Sessions mit Service-Tops, die meine Wünsche als Masochistin erfüllen. Da kann ich genau benennen: ich will dieses, jenes, und jetzt bitte noch ein bisschen von dem da; danke, reicht. Und auch wenn ich es nicht so sehr im Detail steure und dem Aktiven schon grundsätzlich den Ablauf der Session überlasse, bleiben solche Spiele im Rahmen meiner Wohlfühlgrenzen - die sich durch einen Endorphinrausch verschieben mögen, aber ich kann jederzeit noch sagen, ja, geil, bitte mehr (oder, bitte aufhören, das wird zuviel). In diesem Headspace reicht es mir, wenn der Spass des Aktiven darin besteht, mir Spass zu bereiten, und idealerweise kickt uns die Aktion beide gleichermassen.

Sobald wir aber in Grenzbereiche gehen, in denen es für mich körperlich ernsthaft unangenehm wird, ziehe ich meine Lust nicht mehr direkt aus den physischen Reizen, die auf mich einwirken, sondern indirekt aus der Submission gegenüber dem Aktiven. Die ausgeführte Praktik ist dann für mich nicht mehr Selbstzweck, sondern wird zum Mittel der Machtdemonstration - und diese Macht (bzw. meine eigene Ohnmacht) ist es, die ich dann erotisiere. Und dieser indirekte Weg funktioniert für mich nur, wenn mein Top aus eigener Lust und eigenem Antrieb tut, was er tut. Denn wie soll ich "für jemanden" leiden, der mich bedient? Das ergibt für mich keinen Sinn.

Aus diesem Grund werde ich mich mit einem reinen Servicetop, der kein "inneres Raubtier" hat (und es mich auch spüren lässt), nur innerhalb meiner "Wohlfühlzone I" bewegen. Was weit ist, da ich ziemlich masochistisch bin, aber ich gehe eben nicht über gewisse Grenzen hinaus.

Diese "echte" Dominanz und das "Tier" in meinem Gegenüber sind nun für mich eine notwendige Voraussetzung für grenzüberschreitende Aktionen (als Demonstrationen "echter" Hingabe meinerseits), aber keine hinreichende. Dazu gehören ausserdem ein grosses Vertrauen zu meinem Gegenüber, in seine Fähigkeiten, Integrität, emotionale Kompetenz, ich muss wissen, dass ich vor und nach der Session als Mensch geschätzt werde und dem anderen wichtig bin. Ich brauche eine grosse gegenseitige Sympathie - ich möchte fast sagen, eine Form von Liebe. Weswegen diese "echte Hingabe" als Passive auch nicht zu meinem Studio-Servicerepertoire gehört - wenn "die Chemie" besonders gut stimmt, können sich in professionellen Sessions Anklänge davon ergeben, aber das lässt sich für mich nicht steuern oder gar buchen.

Meinen Masochismus kann ich also mit vielen Menschen mit Spass ausleben, in meiner Submission bin ich aber sehr selektiv - weswegen es mich umgekehrt grundsätzlich ehrt und rührt, wenn mir einer meiner Gäste solche Hingabe entgegenbringt. Diese Hingabe ist es wiederum, die dann mein eigenes "inneres Raubtier" zum klingen bringt, weil ich weiss, es ist bei meinem Gegenüber willkommen. Solange ich selbst im Service-Top-Modus bin, habe ich zwar Spass an der Sache, aber mein Raubtier schläft - das könnte ein Gast, dem es um den Erwerb einer Dienstleistung nach seinen Wünschen geht, gar nicht aushalten, und das muss er natürlich auch nicht. Ich lasse das Raubtier nicht von der Leine, wenn ich nicht weiss, es kann sich austoben - da das Wiedereinfangen eines unbefriedigten, immer noch hungrigen Tieres für mich emotional anstrengend und frustrierend ist, lasse ich es lieber schlafen.


Schwierig wird es meiner Meinung nach, wenn ein Gast in diese Grenzbereiche will, einen Hunger nach echter Unterwerfung und Dienen in sich spürt, gleichzeitig aber sehr konkrete Bilder im Kopf hat, wie dieses Dienen vonstatten gehen soll. Diesen Widerspruch versucht er dann aufzulösen, indem er nach den Vorlieben und der "echten Veranlagung" der Domina fragt und bohrt, in der Hoffnung, jemanden zu finden, der ihn einerseits "echt" egoistisch fordern kann, das aber zufälligerweise ganz genau auf die Art, die sich der Passive vorstellt. Je spezieller die Phantasie, desto schwieriger, für diese Kombination die richtige Frau zu finden, und vermutlich wird der Gast immer wieder enttäuscht werden, weil es sicherlich vielen Frauen durchaus Spass macht, seinen Film umzusetzen, sie aber im Dienstleistungsmodus bleiben, weil der enge Rahmen ihrem Tier (so vorhanden) nicht genug Spielfläche bietet, und sie es deshalb lieber gleich ganz stecken lassen. Formal sind die Wünsche des Gastes also umgesetzt worden, aber der Hunger dahinter bleibt unbefriedigt. Ein Dilemma.
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Sa, 17.Feb 2007, 14:16
Noch eine Ergänzung:

Sara, was ich oben geschrieben habe, ist der Grund, wieso für viele Gäste deine "Illusion von Femdom-Dominanz" nicht funktionieren wird. Was natürlich okay ist, es müssen und können niemals alle Menschen zu dir passen.
Ich selbst bestehe übrigens auf eine ähnliche Weise darauf, dass sich meine Submissivität nicht buchen lässt, sehr wohl aber die "Illusion von Submissivität" im Rahmen eines Rollenspiels. "Echte Dominanz" dagegen gibt es bei mir zu kaufen - aber nur im Austausch gegen "echte Hingabe", also nur, wenn mein Gegenüber dafür nicht nur in Geld, sondern auch in Tränen zu bezahlen bereit ist.
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Sa, 17.Feb 2007, 14:34
@ Platon,
das freut mich natürlich sehr, dass ich Dir hier einen Schlüssel überreicen konnte, der Dank geht aber auch an Dich zurück, winke winke da Du mir mit diesem thread die Chance gegeben hast, Dinge zu diskutieren und damit für mich selbst klarzustellen, die mich schon länger bewußt und unbewußt bewegt und umgetrieben haben.

@Undine
Oh ja das Raubtier, der animalische Aspekt!! %klatsch%
Wenn Dom und Sub diese seelische Übereinkunft im "Spiel" finden, kommt eben auch das Raubtier zum Vorschein. Wenn ich das erlebt habe, wurde ich aber nicht zur Beute, sondern ebenfalls zum "Tier", das mit (und nicht gegen) die Herrin kämpft. Als Sub konnte ich dann spüren, welche Kraft in mir stecken kann, so dass ich mit der Herrin und ihrer Kraft mithalten konnte und wir uns gegenseitig angespornt haben. Das sind genau die Erlebnisse, die beiden nachhaltig Glück, Lust und Energie geben.

Vielleicht sollte ich mich wieder auf die Pirsch machen, auf die Suche nach einem "königlichen Raubtier", einer unzähmbaren Wildkatze mit der ich Ringen kann. Rrrrrrrrrr !!!

Danke für die Inspiration...

Dirrty

Sa, 17.Feb 2007, 14:59
Hallo Ihr´s,

ich kann mich Dirrty nur anschließen!

%klatsch% Undine und auch Platon, Dirrty und Nala!

Ihr alle legt Eure Sicht der Dinge dar- und ich finde so viele Antworten darin, dass ich froh bin, diese Fragen gestellt zu haben.

Danke das Ihr Euch die Mühe macht, so wunderbar nachvollziehbar Eure Sicht mit mir zu teilen! %gern%

Eins noch liebe Undine, nein ich schere nicht "alle" über einen Kamm.
Ich differenziere sehr wohl. Und durch dein Posting werden die Unterschiede noch einmal sehr deutlich.

Dein Satz bezüglich des "inneren Raubtiers" hat mich schon sehr beeindruckt- gut gebrüllt "Löwin" :-D

Herzliche Grüße
winke winke Lady Tara
Es ist viel wertvoller, stets den Respekt der Menschen
als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.

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Sa, 17.Feb 2007, 22:02
@sara
Ja, da stimme ich auch mit dir überein. "Echt" ist das ganze Erlebnis, wenn der der Funke zündet. Daher ist es dann auch egal, wie sich Top und Sub eigentlich selbst einschätzen oder etikettieren. Das ist ja wiederum der Grund, warum diese ganzen Begriffe letztlich so unwichtig sind. Die ganzen Titel sind ja bestenfalls nur Orientierungshilfen auf der Oberfläche. Das (zwischen)menschliche, was darunter liegt und zwischen den beiden Seiten im "Spiel" gefunden werden kann ist doch das Echte und Spannende.
Sehr gut, setzten!:-)

Liebe Grüße,

Roxana

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