risotto hat geschrieben: ↑Fr, 19.Apr 2024, 18:50
Nochmal zum "Instrument": mich fasziniert eine Tawse, und ich besitze auch eine original Lochgelly Tawse (heavy, 2-fingrig) vom ursprünglichen, schottischen Hersteller. Daher die Frage an Euch, sowohl an die strengen Damen wie den Besuchern derselben: wie findet Ihr die Tawse? (Ich meine, für den Hintern, nicht die Hände.) Also: Art und Grad des Schmerzes im Vergleich z. B. zum Rohrstock? Umgang damit. Verletzungen etc. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Tawse schwerer effektiv zu bedienen ist als etwa ein Rohrstock, also dass frau da einiges an Erfahrung/Training haben muss. Oder ist das nicht richtig?
Hallo risotto,
wie von den vorherigen Schreibern schon erwähnt, Rohrstock und Tawse lassen sich nicht in dem Sinne vergleichen.
Dummerweise gibt es dazu noch eine große Bandbreite bei dem, was im einschlägigen BDSM-Handel als Tawse bezeichnet wird. Das Original (John Dick Leathergoods, Lochgelly) ist nur knapp über 3 cm breit, inklusive Griffbereich fast 60 cm lang und einlagig. Im Handel finden sich Breiten bis über 6cm. Längen bis unter 40 cm und oft sind die angebotenen Tawses aus mehreren, vernähten Lederlagen. Je weiter die Abweichung vom Original, desto mehr nähert sich das Gefühl dem eines Paddles an.
Beim Original finde ich charakteristisch, dass es kurz oberflächlich brennt, sich das Gefühl aber dann schnell und hauptsächlich in der Tiefe entwickelt. Wenn die Tawse mal "weich" geschlagen ist, kann man sie so benutzen, dass sie ganz leicht um die Rundung des Hinterns oder den Rand der Oberschenkel umschlägt. Das kann dann zusätzlich fies ziehen, wenn man es darauf anlegt. Historische Anmerkung: Wenn die Tawse im Jugendstrafvollzug eingesetzt wurde, wurde sie früher gezielt zum Umschlagen gebracht.
Außerdem muss man sich bei der Tawse kaum Gedanken machen, dass blutende Stellen entstehen könnten. Das Risiko ist beim Rohrstock dagegen bei intensiverer Behandlung da. Allerdings kann eine Tawse, bei entsprechendem Einsatz, durchaus fiese blaue Flecken hinterlassen. Sitzbeschwerden in den Tagen nach der Session inklusive.
Wie beim Rohrstock auch, hat die Tawse ein sehr weites Einsatzspektrum. Von weich, fast streichelnd aus dem Handgelenk bis zum Schlag aus der vollen Schulter mit gleichzeitiger Körperdrehung. Das Gefühl unterscheidet sich in diesen Fällen nicht allein in der Stärke, auch das Verhältnis zwischen oberflächlichem und tiefem Schmerz verschiebt sich. So zumindest mein Eindruck.
Ich mag die Tawse sehr. Über einen Tisch gebeugt/auf dem Strafbock fühlt sie sich gut an. Mein absoluter Liebling ist in diesem Fall aber die
Windelstellung.
Noch ein Tipp am Ende. Die original Tawses sind am Anfang etwa steif. Sie lassen sich dann zwar leichter führen, legen sich aber nicht so gut an die Körperkonturen an. Vor allem kann man sie nicht zum Umschlagen bringen. Nach ein paar Einsätzen wird das anders. Falls du nicht warten willst, bis dein Hintern die Tawse weich gemacht hat, kannst du ein Stück weit Vorarbeit leisten, in dem du mit ihr eine Weile auf ein stabiles Kissen schlägst.