@escort
Es ist eigentlich völlig egal unter welchem Namen du kommunizierst. Entsprechende Behörden wissen eh wer du bist, wenn sie entscheiden dich ausfindig machen zu wollen. Solange sich das Fußvolk nur über Politik unterhält oder irgendwelche Katzenbilder auf Insta kommentiert, kommt es nicht auf die Idee aktiv zu werden die Regierung zu überwerfen.
Hallo :- )
Ich gestehe gerne ein, dass "Anonymitaet" im normalen Netz mehr oder weniger eine Illusion ist, wenn man denn nicht aufwändige Vorkehrungen trifft. Allerdings ist das nicht wirklich der Kern des Problems, das ich meine. Es macht meiner Meinung nach schon einen Unterschied, ob ich mich im öffentlichen Internetraum unter meinem Namen oder eben anonym äussere. Einfach deshalb weil die Hemmschwelle eine andere ist. Man hat evtl. einen "Namen" zu verlieren. Zumindest aber, so meine These, wird man sich überlegen, viellicht (hoffentlich) wenigstens zweimal seine Äusserungen überdenken, bevor man sich für alle sichtbar, äussert.
Es muss ja noch nicht mal Hetze sein oder Intoleranz, es kiann auch einfach Unhöflichkeit sein und mangelnde Empathie. Es ist tausendfach erlebt, in allen möglichen Foren, Trolls hin und her. Muss ich nicht gerade stehen für meine Äusserungen, gerade stehen im Sinne von sich zumindest auf eine Diskussion einlassen zu müssen oder hinterfragt zu werden von Andersdenkenden, dann sind die Grenzen des Anstands schnell sehr überschritten.
Was jetzt nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat, freedom of speech etc. Klaro, be my guest at all times. Ein hohes Gut. Und gerade deshalb ist es doch nur legitim, zu fordern, dass man zu seiner Meinung eben auch steht. Und sich nicht versteckt irgendwo. Sich nicht persönlich verstecken kann, und sich stellen muss , zumindest einer Konfrontation mit anderen Meinungen und Weltsichten etc.
Common sense im normalen Leben. Du hast extreme Ansichten ? Immer die interssantesten Gesprächspartner. Du wirst ruckizucki persönlich in der Diskussion, ad hominem, Voruteile, Vorverurteilung hier und da. Wenn denn die Argumente ausgehen oder schwaecher werden. Wie schnell würde man in seine Schranken gewiesen werden ? Verbal ?
Es geht doch um eine Kultur von Kommunikation. Eine Kultur des Streitens oder Streitgesprächs. Es ist doch nicht so, als seien sämtliche Meinungen, Weltbilder und Wertgrundsaetze in Stein gemeisselt. Immer, und das ist meine feste Überzeugung, resultiert aus einem ehrlich geführten Gespräch, egal wie unterschiedlich die Standpunkte sind, etwas Neues, ein Überdenken vielleicht, ein besseres Verstaendnis vielleicht usw. Ein dialektischer Prozess hoffentlich.
Ich verstehe wenn Du Dich beziehst auf den normalen Internet I like it , I share it, Lass uns eine Katzenvideogruppe bilden,-Bereich.
Ich verstehe es weniger, wenn es um klar tendenziöse Meinungsmache, um versuchte EInflussnahme, um unterbewusste Suche nach Gleichgesinnten im Intoleranzbereich geht. Und darum geht es doch gerade. Influencer ? *Lächel. Eben. Sei mein Influencer und stehe dazu aber mach es auch kenntlich. I will kill you softly... na ja oder zumindestens doch in Frage stellen.
Ricky Gervais ( ja wieder :- ) , ein kluger Kopf mit herrlichem sense of humour, twitter und instagrammed mit Gusto. Er vergleicht es mit den Kritzeleien auf öffentlichen Toiletten :- )) Herrlich. Und genauso ist es. Nur muss man sich dessen auch gewiss sein.
OK um das hier abzuschliessen. Ich glaube, dass man die Anzahl von Followern, Clixx und Likes etc definitiv überschaetzt und man nicht alles hinnehmen, erlauben sollte, in diesem Bereich, nur weil es technisch möglich ist und das Web gefühlt grenzenlos. Es braucht Regeln.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht nur bei einer wirksamen (was bezeichnest du da eigentlich als "wirksam"?) Beurteilung und Verurteilung bleiben würde. Lynchmob inc.!
Ich kann Dir ganz genau sagen, was ich mit wirksam meinte. Wirksam im Sinne von der Möglichkeit jemanden zur "Rede zu stellen" für seine evtl grenzwertige Aussagen. Sicher wird und man muss auch nicht irgendwelche Äusserungen unter die Lupe nehmen, die von der Meinungsfreiheit gedeckt sind. Und das ist sehr gut so, Wenn aber Dinge gepostet werden, die eben diese Freiheit derart übersteigen, dass Tatbestaende von Verhetzung ( im schlimmsten Fall ) oder auch nur von Beleidigung oder Herabsetzung und dergleichen zumindest in Betracht gezogen werden können, dann überlegt sich sicher so mancher was er schreibt.
Es ist doch so, du hast ein Problem mit Leuten, die anders ticken als du. Kann jetzt sexuelle Orientierung sein, kann religiös motiviert sein, weil ja nur du die wahre Religion kennst, kann deine Unzufriedenheit mit israelischer Siedlungspolitik sein. Sag es mir ins Gesicht, dass ich eine perverse schwule Sau bin, weil Schwule ja minderwertig sind, sag es mir ins Gesicht das Antisemitismus ja nur eine logische Folge ist von der heutigen grenzwertigen Aussenpolitik Israels und so weiter und so fort. Ok. Dann habe ich die Wahl. Zu versuchen deinen kleinen und begrenzten Horizont etwas zu erweitern oder aber auch dich einfach zu ignorieren. Wenn es denn nicht anders geht.
Aber wenn du meinst, deine Voruteile derart kundtun zu müssen, dass andere davon beeintraechtigt werden ( können) .
Und sei es auch nur in der Wahrnehmung. Dann muss es möglich sein, zu wissen wer du bist.
Es ist kompliziert. Es ist sensibel. Und es ist lästig, weil zeitaufwändig. Aber so funktioniert eine offene Gesellschaft. Nur so.
Und noch ein wichtiger Aspekt, für mich. Wie ist es möglich, wieso lassen wir es zu, dass so wenige und gleichzeitig so einflussreiche Grossunternehmen in diesem Bereich alles uebernehmen. Wieso ist Youtube so viel grösser als myideo, wieso gibt es bis heute keine wirkliche Konkurenz for Fuckbook, trotz des doch für jedermann sichtbaren wirtschaftlichen Interesses dieser Firmen. Zuckerberg hält es nicht wirklich nötig, seinerzeit vor dem Kongress oder auch der EU irgendwelche substantiellen Zugestaendnisse zu mache,n im Bereich von Datensicherheit bzw Umgang mit privaten Datensaetzen, Cambridge Analytics Skandal ? Ja, apologies, wird nicht mehr vorkommen. Fuxxyou sage ich. Natuerlich ist es bequem sich so zu vernetzen. Aber zu solchen Bedingungen ? No bloody way. Wake up man !
Ich kann das so nicht unterschreiben. Das Netz ist ein digitales Gedächnis, das nach jeder Suchanfrage den Ist-Stand zu Zeiten der Meinungsäußerung zeigt. Meinungen und Überzeugungen kann man entwachsen, dann stehen sie aber immernoch mit dem Namen versehen im Netz. Genauso wie seine Jugendsünden besoffen nackt auf einer Straßenkreuzung eingepennt zu sein, sollte einen sowas nicht bis in alle Ewigkeit verfolgen müssen.
Hm. Ok, so kann man das natuerlich auch sehen. Und je mehr ich darueber nachdenke ist es ein wichtiger Aspekt.
Allerdings, ist es nicht auch so, dass genau aus diesem Deinem Einwand folgen sollte dass, erstens, jedermann das Recht darauf haben sollte, seine Daten im Netz verwalten zu dürfen, löschen zu dürfen auf Wunsch.
Sollte doch eine Selbstverstaendlichkeit sein.
Genau aus den von Dir genannten Gründen. Jeder, der diese Thematik ein wenig mitverfolgt, weiss wie schwierig so etwas in Einzelfall sein kann. Wegen der globalen Unterschiedlichkeit von Rechtslagen und der verfixxten Selbstgefaelligkeit von monopolistischen Grossunternehmen wie Google.
Aber es ist doch gerade diese Bewusstsein, bzw das mangelnde Selbige, das geschafft werden muss. Es ist doch lächerlich, fast unglaublich wirklich, dass zB Personalabteilungen, die zustaendigen Leute für recruiting usw, regelmaessig das Web zu Rate ziehen, bei der "Beurteilung" von Bewerbern ? Macht man sich ueber sowas im Alter 20 Gedanken ? *Lach Aber sollte man es nicht ? Ich finde ja, und deshalb ist es nötig über so etwas "aufzuklären" . Wird es aber viel zu wenig...
Und wenn die neuen, vernetzen Influencer von der Politik eingesetzt wurde? Wir müssen uns kritisch mit Medien auseinanderzusetzen lernen, das sollte in der Schule unterrichtet werden."Die Technologie schreitet so schnell voran, dass Regierung oder Gesezte damit so schell nicht Schritt halten können." (Edward Snowden, Permanent Record, S. 316)
Ja aber genau das sage ich doch :- )) Es gibt so viel zu tun. Und es faengt natuerlich bei uns zu allererst an. Aber das ist eigentlich nur was ich zum Ausdruck bringen wollte..
Und Influencer werden schon seit langem von der Politik eingesetzt. Eben ! Es geht doch genau darum in all diesen bemerkenswerten "Empörungen", "Skandalen" ein Aufschrei folgt dem Nächsten. Russland nimmt EInfluss über 1000 ( oder so ) fake accounts bei egal wo twitterinstafuckfuxxbookhastenichtgesehn. Echt ? SO einfach ist das ? Wenn ja, dann warum ?
Und sollte man nicht versuchen dagegen etwas zu unternehmen ? Auf youtube findest du channels zu allen möglichen Bereichen, besonders auffaellig bei chinesischen oder russisch orientierten. So verführerisch sich einlullen zu lassen.
Zu lernen, zu realisieren, dass unabhängiger Journalismus ein entscheidender Wert für alle von uns ist und seinen Preis hat. Das muss wieder vermittelt werden. Und irgendwelche Ergüsse mit 160 Zeichen und dergleichen sollten gepflegt dafür wahrgenommen werden, was sie sind. Dünnpfiff . Nichts anderes als das.
Huch, so viele Worte. Schluss jetzt.
LG Moro
Re: Der SM freie Politik Frust Thread für Jedermann/frau :- )
Mi, 13.Nov 2019, 18:23Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )