Covid-19: Neustart im PaySex. Wann und wie? - Seite 5

Auch wenn es vermutlich an manchen Stellen noch Drogenprostitution und auch verständlichen Leichtsinn in Anbetracht finanzieller Not oder kriminellem Druck gibt - was übrigens ganz klar beweist, dass der Gesetzgeber mit dem Prostitutionsschutzgesetz völlig versagt hat - ist das kein Grund, die große Mehrheit der Sexworkerinnen zu verunglimpfen und mit abfälligen Bezeichnungen zu titulieren.

Die reisserischen Zwangsprostitutionsstorys mancher Medien kann und darf man nicht verallgemeinernd nehmen - die suchen ja gerade den Extremfall um ihn genüsslich auszuwalzen. Das sollte eigentlich jeder hier wissen und verstehen, wenn er sich auch nur ein klein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hat.

Weiß jemand, wie es aktuell in Sachsen-Anhalt aussieht? Soweit ich weiß haben die vieles gelockert.

Reisender:
mache doch deinem Nick Ehre, fahre hin und berichte !

Man kann in diesen Zeiten wirklich keine Prognose abgeben. Die Dinge ändern sich laufend. Auch ist es durchaus nicht unrealistisch für die Zukunft, zu glauben, dass Richtlinien, Beschlüsse und Bußgeldkataloge mehr und mehr ignoriert werden. Könnte auch für die Pol in tatsächlicher Ausübung ihres ehrbaren Berufes gelten.
Jeder hat das Recht auf Berufsausübung.
Die Gesellschaft wird den richtigen Weg finden und letzten Endes, also final, werden die Menschen das machen, woran sie glauben.
Ich stell mir gerade vor - vorne am Pult so zwei drei Retter der Menschheit, dann die Menschen im Saal, die denselben verlassen :-)
Oder geöffnete SM Betriebsstätten und keiner kontrolliert mehr.
- Könnte - auch bei uns so kommen. Und ich such mir mal ein Labor, das mich gegen Barzahlung auf Antikörper testet, womit ich die tatsächliche Zwangsimpfung u. U. vermeide. Wenn jemand für das nördliche Deutschland eines kennt, bitte Nachricht an mich!




DomHunter

Janus4252 hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 08:31

Reisender:
mache doch deinem Nick Ehre, fahre hin und berichte !

Na ja, ich fahre jetzt nicht quer durch Deutschland in diesen unsicheren Zeiten. *gg*

Auf web.de und auf anderen Portalen liest man, dass in Sachsen-Anhalt alle Geschäfte wieder aufmachen dürfen. Nun ist die Frage, was die unter "alle Geschäfte" verstehen?!

Reisender. hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 09:37

Janus4252 hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 08:31

Reisender:
mache doch deinem Nick Ehre, fahre hin und berichte !

Na ja, ich fahre jetzt nicht quer durch Deutschland in diesen unsicheren Zeiten. *gg*

Auf web.de und auf anderen Portalen liest man, dass in Sachsen-Anhalt alle Geschäfte wieder aufmachen dürfen. Nun ist die Frage, was die unter "alle Geschäfte" verstehen?!

Garantiert nicht das, was wir uns wünschen. Leider. Geschäfte sind Ladengeschäfte zum Einkaufen. Auch Fitnesscenter etc. gehören da nicht dazu.

DomHunter hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 09:09

Ich stell mir gerade vor - vorne am Pult so zwei drei Retter der Menschheit, dann die Menschen im Saal, die denselben verlassen :-)

Wenn es funktioniert, dann habe ich damit keine Probleme. Wenn es schiefgeht, dann müssen die Saalverlasser sich aber was vorwerfen lassen. Eigenes Handeln bedeutet immer auch, die Konsequenzen zu verantworten. Kritisierbar sind nicht nur "die da oben am Pult", sondern auch "die da unten im Publikum". Am Pult steht man zwar im Rampenlicht und im Publikum verschwindet man in der Masse, aber das entzieht nicht die eigene Verantwortung.

Grüße

Meriten

Mittlerweile bzw. gerade bei Menschen, die mit dem Rücken zur Wand stehen, geht es nur noch nach innerer Überzeugung. Bei erwarteten Insolvenzen von 39 Prozent aller Betrieben, am Ende möglicherweise eine Verdoppelung der Arbeitslosenzahlen und heute 10,2 Mio Kurzarbeitern bei rund 800.000 Firmen hat niemand mehr etwas zu verlieren. Besonders dann, wenn unsere Entscheider nicht abgehen von Starrsinn und Borniertheit.
Und genau da steuern wir meiner Auffassung nach hin.
Aber - ich sprach ja davon, dass man einfach nicht mehr hinhört und das vornimmt, was besser und richtig ist.


DomHunter

Wie könnten Öffnungsszenarien aussehen?

Diese Öffnungsszenarien sind untrennbar mit Politik und Wirtschaft verbunden. Würdest du sie davon trennen, wäre die Antwort ziemlich leicht: Aus medizinischer Sicht völliger Lockdown bis keiner mehr angesteckt ist oder der Impfstoff da ist.

Dieses Szenario ist aber völlig unrealistisch, weil eben politische und wirtschaftliche Aspekte beachtet werden müssen. Was ist gesellschaftlich durchsetzbar? Ab wann sind die wirtschaftlichen Folgen so negativ, dass der Schaden von Beschränkungen größer als der Nutzen ist? Wenn du diese Fragen beantwortest, dann ergeben sich daraus mögliche Öffnungsszenarien. Ohne Beantwortung dieser Fragen haben diskutierte Öffnungsszenarien keine fundierte Argumentationsbasis. Eine Meinung zu Dingen hat jeder, sie ist aber nichts wert, wenn dahinter keine Gedankengänge stecken.

Wenn ich sagen würde "Ich glaube, dass ab morgen alles wieder möglich ist", dann kommt sofort Kritik wie "Aber schau dir doch mal an, wie leicht sich das Virus wieder ausbreiten könnte". Wenn ich sagen würde "1 Jahr lang ist nichts möglich", dann kommt sofort Kritik wie "Aber schau dir doch mal die Situation der Gewerbetreibenden an, die würden damit ruiniert werden". Wir wären also sofort wieder in politischen/wirtschaftlichen Diskussionen. In Pay-Sex steckt das Wort "Pay" und somit auch die Wirtschaft und die Existenz der Gewerbetreibenden, die wiederum von der Politik beachtet werden muss.

Wir sehen es jeden Tag. Warum ist der Frisör heute offen und das Domina-Studio nicht? Diese Öffnungsentscheidung wird in der Politik getroffen. Unter Beachtung der medizinischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Situation. Wie will man also ein Öffnungsszenario entwickeln, wenn man Wirtschaft und Politik ausklammert?

Grüße

Meriten

Meriten hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 19:43

Wie könnten Öffnungsszenarien aussehen?

Diese Öffnungsszenarien sind untrennbar mit Politik und Wirtschaft verbunden. Würdest du sie davon trennen, wäre die Antwort ziemlich leicht: Aus medizinischer Sicht völliger Lockdown bis keiner mehr angesteckt ist oder der Impfstoff da ist.

Dieses Szenario ist aber völlig unrealistisch, weil eben politische und wirtschaftliche Aspekte beachtet werden müssen. Was ist gesellschaftlich durchsetzbar?

In Frankreich seit 2016 strafbar, Schweden seit 1999 strafbar z. B. ist Prostitution schon längst verboten
worden, und bei uns ist sie auch erst seit Kanzler Gerhard Schröder legalsiert. Mag nun sein das sich
bezüglich dem hier bei uns nun auch was tun könnte.
Wir wissen es nur noch nicht wie die Union, und vor allem die EU derzeit dazu steht.
Selbst die EU könnte ja auch auf die Idee kommen sie stark einzuschränken, und später auch gänzlich
zu verbieten. Dann ginge nur noch im Untergrund etwas, was dann allerdings gerade bezüglich Sadomaso
noch nachteiliger wäre. Denn sowas wie solche Studios, würden dann sofort auffallen.

Reisender. hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 09:37

Auf web.de und auf anderen Portalen liest man, dass in Sachsen-Anhalt alle Geschäfte wieder aufmachen dürfen. Nun ist die Frage, was die unter "alle Geschäfte" verstehen?!

Alle Geschäfte betrifft den Handel wie auch diverse nomale Dienstleist wie die Friseure.
Die Prostitution werden sie sicherlich nicht dazu zählen, denn wenn sie um das Haare
schneiden einen recht überzogenen Aufstand machen, der gemäß Medien ja Zusatzkosten
von bis 4,- Euro oben drauf dann dazu noch Pflicht zum Nasshaarschnitt, wären dann ja
im liegenden Gewerbe dann ja erst recht unzumutbare Vorschriften gegeben sein.

Guenter. hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 19:28

Wie wird sich Covid-19 auf den PaySex auswirken? Wie könnten Öffnungsszenarien aussehen?

Wenn man die heutigen Artikel zum Thema Öffnungsszenarien in Niedersachsen sieht, könnte man auf den ersten Blick fast Hoffnung schöpfen. "Personennahe Dienstleistungen" sollen ab 25. Mai mit Restriktionen wieder erlaubt sein, ab Stufe 5 - zeitlich nicht terminiert auch ohne Restriktionen.

Das Problem ist aber, dass personennahe Restriktionen sich auf Physiotherapie, Fusspflege und ähnliches bezieht und nicht auf Prostitution (Bayern-Söder soll in diesem konkreten Zusammenhang zu Schwesig bemerkt haben, dass das auf der Reeperbahn missvertsanden werden könne). Das Thema Prostitution taucht gar nicht erst auf und dürfte damit noch hinter Stufe 5 stehen.

https://www.spiegel.de/media/85934b1b-9 ... ge%202.pdf

Damit dürfte der offiziell erlaubte Neubeginn in weiter Ferne sein. Da sich aber der Trieb nicht par ordre di mufti abstellen lässt, bleibt in der Realität nur der Weg in Grauzonen und illegale Bereiche. Dies wird sich auf beiden Seiten negativ auswirken, aber es scheint mir aus heutiger Faktenlage heraus unvermeidlich.

Unabhängig davon, wie man persönlich dazu steht, ist der Trend nicht nur aus Österreich bereits dokumentiert. Je länger das verordnete Verbot dauert, desto engmaschiger und kreativer werden sich die Umgehungsmechanismen entwickeln und desto schwieriger wird der offizielle Neustart werden - dem dann auch zunehmender Widerstand der Breimeiers und Schwarzers entgegenstehen könnte - um es mit Breimeiers unerträglichem Zynismus zu sagen "hat doch ein halbes Jahr geklappt, warum nicht gleich für immer?".

Relativ gut würden dann wahrscheinlich diejenigen Damen dastehen, die sich erst gar nicht haben registrieren lassen (wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist das die große Mehrheit der rund 200.000 Prostituierten in Deutschland) oder die zumindest nicht gleichzeitig Betreiberinnen einer Prostitutionsstätte sind. Die Prostitutionsstätten als solche sind enger und auf andere Art überwachbar als Privatwohnungen oder gar Escortservices.

Ich sehe von daher zwei grundsätzliche Möglichkeiten: der eine Weg führt in eine dauerhafte Untergrundszene, die sich recht wenig um legale Vorgaben scheren wird und die auch nach einem sehr späten legalen Neustart weiterhin bestehen wird, weil niemand mehr auf die Politik vertrauen wird oder diejenigen, die es müssten, nicht mehr da sind.

Der zweite - und im Moment nicht gerade wahrscheinlichere Weg - würde eine realtiv schnelle Öffnung erfordern und damit die Kurve kriegen vor dem erstgenannten Szenario. Unwahrscheinlicher ist dieser Weg aber, weil die politisch geforderten "Schutzkonzepte" in der normalen Prostitution im Grunde genommen nicht umsetzbar sind. Schon beim Thema Fitnesscenter sind die zur Zeit im Gespräch befindlichen Konzepte derart realitätsfremd und hanebüchen, dass man sich einen normalen Trainingsbetrieb selbst mittelfristig nicht vorstellen kann (Einlasskontrollen, keine Umkleiden, keine Duschen, Einweghandschuhe oder sogar Mummenschanz).

Die theoretisch denkbare Einsicht der Politik, dass ein Dominastudio nun doch etwas anderes ist als ein ganz normales Bordell, halte ich für ein Fantasymärchen, das wird nicht kommen. Damit stecken wir in der Klemme. Während zum normalen Blümchensex eine Matratze oder ein Autositz durchaus ausreichend sind, ist das für SM-Aktivitäten doch ein bisschen dünn. Das heißt, dass wir durch eine (wenn auch je nach Dame und Klientem unterschiedliche) Ausstattungsanforderung es besonders schwer haben könnten, unsere Vorlieben wieder konsequent ausleben zu dürfen. Am ehesten ist noch vorstellbar, dass man sich in einer eigens angemieteten Ferienwohnung oder einem Hotelzimmer verabreden kann - wobei Niedersachsen bis auf weiteres eine 7-tägige Wiederbelegungsfrist ins Spiel bringt, was gerade One-Night-Buchungen effizient verhindern dürfte.

Insofern bin ich bezüglich offiziell zulässiger Enwticklungen pessimistisch, glaube aber daran, dass die Kreativität der beteiligten Menschen die Engstirnigkeit der Politik umgehen und überwinden kann - so wie das schließlich seit tausenden von Jahren in allen Kulturen geklappt hat.

fanrheinmain hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 22:58

Guenter. hat geschrieben: ↑

Mo, 04.Mai 2020, 19:28

Wie wird sich Covid-19 auf den PaySex auswirken? Wie könnten Öffnungsszenarien aussehen?

Insofern bin ich bezüglich offiziell zulässiger Enwticklungen pessimistisch, glaube aber daran, dass die Kreativität der beteiligten Menschen die Engstirnigkeit der Politik umgehen und überwinden kann - so wie das schließlich seit tausenden von Jahren in allen Kulturen geklappt hat.

Der Meinung bin ich auch - es müßte ja erstens vermittelbar sein daß Pay SM in allen gewöhnlichen Ausprägungen nicht besonders schädlich ist. Zwar nur wenige Dominas zwingen Sklaven, an Fledermäusen zu lecken - diverse Körperflüssigkeiten und ein gerüttelt Maß Nähe sind aber in der Breite dennoch oft im Spiel und kaum verbietbar.

Zweitens müsste es eine gewichtige Lobby geben deren Vernachlässigung negative Folgen für die politischen Akteure hat. Eher das Gegenteil ist der Fall, jeder Politiker stigmatisiert sich bei Otto Normalmensch durch Vertretung der Interessen von Sexworkern, und darum stellt sich auch bestimmt niemand in den Landtag und fragt: „OK, aber was ist denn eigentlich jetzt mal mit Huren?“ phahaha

Und so wird sich wohl erst ein Untergrund entwickeln bzw weiter ausprägen, dann gibt‘s Ärger mit der Exekutive und die Judikative sorgt für die Rechtsfortbildung, zumindest ist das meine Prognose.

Blick in die Geschichte:

https://www.planet-wissen.de/gesellscha ... ng100.html

und nachdem wir ja nachweislich aus der Geschichte nie etwas lernen (siehe AfD; NPD aber auch das Verhalten der Linken Radikalen) und die Ermächtigungesetze bei Orban und Co, kann es gut sein, dass die Regierung Corona nun nutzt um durch die Hintertüre wieder 1965 einzuführen