Hallo SM-erfahren,
interessanterweise beißen sich zwei deiner Aussagen direkt. Du hast geschrieben:
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SM-erfahren hat geschrieben: ↑Do, 16.Nov 2023, 08:34
Aber was die Fähigkeiten von reinen Findoms angeht, also bitte ! Dazu braucht man wirklich keine Fähigkeiten, das kann jede Frau, wenn sie denn will, das kann man nicht gleichsetzen mit z.B. schlagen was man erst lernen muss, und wozu man auch ein handwerkliches Geschick dazu braucht, oder auch bei vielen anderen Fetischen, braucht eine Domina viel Wissen und Fähigkeiten dazu. Das ist wirkliche Arbeit.
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Andererseits hast du auf die Aussage von Lady Velvet Steel folgendes geantwortet:
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SM-erfahren hat geschrieben: ↑Do, 16.Nov 2023, 11:14
Das die Damen aufgeben, hängt halt damit zusammen, das es eben zum Glück nicht viele Gäste gibt, die ihr Geld verschenken wollen. SM ist halt ein geben und nehmen, nicht nur ein nehmen.
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Vielleicht scheitert es genau an diesem Missverständnis mancher Fin-Dommes. Wenn das Angebot am Markt für ein Gut oder eine Dienstleistung deutlich größer ist, als die Nachfrage, hat der Kunde die Auswahl. Er wird sich das für ihn beste Paket aus Preis und Leistung aussuchen. So zumindest die klassische Markttheorie. Mit ein paar Abstrichen (Informationsdefizitsituation...) trifft sie auf den realen Markt zu.
Das heißt, um sich durchzusetzen, muss entweder der Preis niedriger oder die Leistung deutlich besser sein. Eine Ausscheidung über den günstigeren Preis erscheint im Fon-Dom Bereich eher unwahrscheinlich. Also dürfte die Leistung das Hauptkriterium sein. Was könnte Leistung im Fin-Dom Bereich sein? Genau sagen kann ich es nicht, da es nicht mein Fetisch ist, aber ein paar allgemeinere Gedanken traue ich mir zu.
Als erstes würde ich hier das "Markenimage" als Teil der Leistung ansehen. Hier muss die entsprechende Dame schauen, welche Art von Verhalten nachgefragt wird. Ist es das Mädel von nebenan, das Kunden mit Sugar-Daddy Interessen anspricht? Ist es die Luxus-Lady, die ihrem Kunden zeigt, dass sie Gucci bekommt, während er sich aus Geldmangel mit C&A begnügen muss? Ist es die Vermögensverwalterin, die jeden Monat die Kontoauszüge des Kunden überwacht? Jede der drei Konstellationen braucht ein anderes öffentliches Imgae. Das muss aufgebaut, gepflegt und auch dem Kunden gegenüber transportiert werden. Also eine sehr anspruchsvolle Art der Werbung.
Das Image führt gleich weiter zur nächsten Frage. Wie gebe ich dem Kunden das Gefühl, das er sucht. Zum Beispiel kann sich eine Buchhalterin nicht nur einfach die Kontoauszüge schicken lassen. Sie wird sich die Mühe machen müssen, diese durchzuschauen. Damit nicht genug, der Kunde mag erwarten, dass er ihr gegenüber die Geldabgänge begründen muss. Also muss sie sehen, für welche Punkte sie Rechtfertigung verlangen kann. Eine Luxus-Lady wird dem Kunden vielleicht Bilder schicken müssen, die sie beim Shoping in Nobelboutiquen zeigen, nebst der vollen Einkaufstasche. Beim Mädel von neben an Typ mag regelmäßig eine nette Mail an den "Sugar-Daddy" nötig sein. Das ist sicher nicht in fünf Minuten pro Monat zu machen.
Das selbe mag für den, von dir erwähnten, Ignorierfetisch gelten. Die Domina muss sich überlegen, wie sie es schafft, dass der Kunde sich auch ignoriert fühlt. Dafür dürfte es in den seltensten Fällen reichen, einfach das Telefon nicht abzunehmen und die Mails direkt in den Mülleimer zu verschieben. Vielleicht muss sie ja das Telefon abnehmen den Kunden an ihrem Leben teilhaben lassen. Vielleicht muss sie ihn sogar aktiv darauf hinweisen, dass sie jetzt lieber die Katzentoilette säubert, als mit ihm zu reden. Das braucht dann im Anschluss womöglich die passende Geräuschkulisse. Vielleicht muss sie sogar aufwändigere Inszenierungen anbieten. Zum Beispiel, dass sie zum Termin ihres Ignorier-Dates eine Freundin zum Kaffee einlädt. Der Telefonhörer liegt am Kaffeetisch und der Kunde kann zuhören. Meldet er sich zu Wort, sagt sie ihrer Freundin, dass das ihr Sklave sei und dass sie ihn einfach ignorieren soll. Also auch hier die Notwendigkeit der Inszenierung.
Im Prinzip ist es nicht so unähnlich dem Fetisch Keuschhaltung und da bin ich wieder auf Heimatboden. Ich weiß natürlich nicht, ob das Folgende bei anderen, die dieses Interesse teilen so ist. Vielleicht könnten da die eine oder andere Dame aus dem Forum mehr dazu sagen. Auf jeden Fall genieße ich es um so mehr im Keuschheitsgürtel eingesperrt zu sein, wenn die Schlüsselherrin mich regelmäßig daran "erinnert". Die einfache Varianten, nur den Schlüssel verwahren und dann erst wieder am Termin der Freilassung Kontakt aufnehmen, würde mich kaum reizen. Die entsprechende Betreuung bedeutet für die Domina Zeit- und Arbeitsaufwand. Es ist also nur vermeintlich leicht verdientes Geld und das wäre es vermutlich nicht einmal für eine Dame, die diesen Fetisch teilt.
Lange Rede kurzer Sinn: Auch Damen, die einen Fin-Dom oder einen Ignorierfetisch bedienen, dürften damit einen, nicht unerheblichen, Arbeitsaufwand haben.
Die Aussage, dass sie dafür keinerlei Fähigkeiten brauchen halte ich für ausgemachten Blödsinn. Die allerwichtigste Fähigkeit einer Domina brauchen sie auf jeden Fall. Herauszufinden, was den Kunden befriedigt und ihm eine darauf passende geschneiderte Inszenierung zu bieten.