lord_of_the_board hat geschrieben: ↑Di, 20.Okt 2020, 13:00
Eben. Gibt es keinen verlässlichen Plan und keine verlässliche Aussage, dann leben die Menschen JETZT. Komplett nachvollziehbar für mich.
Die üblichen politischen Durchhalteparolen á la: wir müssen zusammen stehen und nächstes Jahr wird alles besser! ziehen halt nicht mehr, weil die Menschen zu oft enttäuscht wurden.
Deshalb: ich kann die Menschen gut verstehen, die nicht mehr viel auf das bessere, goldene Morgen geben ...
Während Söder um das goldene Maskenkalb tanzt und nach immer höheren Bussgeldern ruft, kräht Lauterbach von Ausreiseverboten aus Risikogebieten, ruft die Kanzlerette laut "Unheil" und verschreckt das RKI damit, dass die Maske selbst mit Impfstoff nicht fallen darf ... derweil ändern sich die Risikogebiete fast stündlich, der Vorschriftendschungel wird selbst für den willigsten Mitmenschen nahezu undurchdringlich und still und heimlich bleiben immer noch mißliebige, aber am Infektionsgeschehen unbeteiligte Tätigkeiten verboten. Das alles ficht den partyabstinenten braven Maskenträger nicht an, wenn er inbrünstig dem immer noch erlaubten Gottesdienst frönt. Statt Beherbungsverboten wird Reisen selbst innerhalb des Landes nun durch 48 Stunden-PCR-Tests und undurchsichtige Quarantänebestimmungen so erschwert, dass die Leute freiwillig zu Hause bleiben - aber man hat es ja immerhin nicht verboten, die Politik ist nicht schuld und nicht mehr verklagbar - clever ausgedacht nachdem ja doch immer mal wieder ein Gericht die Vorschriften gekippt hat.
Was bleibt aber? Wieso sollte ich mich impfen lassen, wenn ich das Feuchtgebiet unterhalb der Brillengläser, genannt Mumpitz, dann doch nich ablegen darf? Wieso sollte ich mich nun bis 2022 (so das RKI und andere) einschränken, wo mir doch altersmäßig so ganz langsam die Zeit davonläuft? Wieso sollte ich Aussagen der Politik noch ernst nehmen, deren Halbwertzeit permanent immer weiter sinkt, die zunehmend panikgetrieben erscheinen und ohne Perspektive? "Unheil, Unheil" ... gab's da nicht mal eine Kassandra ...?
Wer da glaubt, einen leichten Anflug von Zynismus zu erkennen, könnte übrigens richtig liegen.
Und bevor jetzt der falsche Eindruck entsteht: ich gehe nicht auf Parties (das Zeitalter liegt hinter mir) und meide Menschenansammlungen (es gibt ja eh keine Weinfeste) und auch öffentliche Virenschleudern ... aber wenn ich jetzt nochmal 20 wäre und wie damals unterwegs würde ich auch nicht zwei Lebensjahre auf eine vage Hoffnung setzen wollen ...