Domina beleidigen?

La Marfa hat geschrieben:Aus (meiner) Anbietersicht:
Eine Domina ist eine unabhängige, selbstbeherrschte, in sich selbst ruhende dominante Dienstleisterin. Warum sollte diese sich beleidigen lassen? Wo bliebe ihre Dominanz, wenn Provokationen eines Gastes sie steuern könnten, persönlich emotional hochzufahren?
Die einzig souveräne Aktion auf so etwas ist nach meiner Meinung je nach Intensität des Versuchs evt. zunächst eine einzige Verwarnung oder der sofortige Abbruch samt Hinauswurf, netterweise, nachdem man den Gast sich wieder ankleiden ließ.

Denkbar ist so ein Szenario jedoch als reines Rollenspiel, auf das sich bestimmt etliche Anbieterinnen einlassen werden. Dazu ist aber erforderlich, dass der Gast diesen seinen Wunsch vorher mitteilt, sodass die Dienstleisterin ein entsprechendes Szenario entwickeln kann.

In Anbetracht der vielen Waffen, die einer Domina in ihrem Domizil zur Verfügung stehen, wäre das Entfachen realer Wut auch eine der denkbar dümmsten Ideen - ungezügelte Wut ist eben genau das -> ungezügelt.

La Marfa

guenter58095 hat geschrieben:Beleidigung ist nicht gleich Beleidigung. Kritisch wird es, wenn der Empfänger die Botschaft persönlich nimmt. Das ist meist dann der Fall, wenn ein wirklich wunder Punkt getroffen wird.

Viele Beleidigungen in einer Session sind Teil des Spiels. Das tut - wenn überhaupt - nur begrenzt weh. Es gibt aber auch Beleidigungen, die bei dem Sub ein traumatisches Erlebnis in Erinnerung rufen und ungewollt starke Emotionen auslösen. Manchmal genügen bestimmte Reizwörter. Wenn es dazu keine vorherige Absprache gab, kann sogar eine komplette Session gelaufen sein. Ich habe das kürzlich während eines Gemeinschaftsevents erlebt. Der betroffene Mann hat ganz unerwartet abgebrochen und war so aufgewühlt, dass mit ihm absolut nicht mehr zu reden war.

Beleidigung einer Domina durch den Sub sollten von ihr eigentlich richtig verstanden werden - z.B. als eine Aufforderung / Motivation, den Sub bitte doch noch etwas härter anzufassen. Wie im vorhergehenden Absatz beschrieben, kann die Beleidigung einer Domina aber auch zu vergleichbar unerwünschten Effekten führen. Während der Sub in seiner selbst gewählten Rolle schon innerlich auf Beleidigungen eingestellt ist, träfe es die Domina sogar unvorbereitet, soweit es vorher nicht besprochen wurde. Ganz sicher nicht zu empfehlen sind Beleidigungen die sich auf den persönlichen Lebensbereich beziehen (z.B. Familie, Kinder, soziale Bindungen) oder auf die Intelligenz abzielen.

Aber auch Kritik kann persönlich treffen. So hatte ich mal eine Domina freundlich auf die haarsträubenden Rechtschreib- und Grammatikfehler in ihrem öffentlichen Profil hingewiesen. (Ca. 25 Fehler bei etwa 18 Zeilen Text.) Vermutlich hatte sie den Text zwischendurch mit ihrem Smartphone verfasst. Die Rechtschreibung hätte nicht einmal für die 8 Klasse einer Hauptschule gereicht. Manche Profilleser waren sicher abgeschreckt. Bis heute hat die Dame ihre Fehler nicht korrigiert. Mir teilte sie mit, dass sie nun ganz sicher keinen Termin mit mir mehr wolle, was für mich allerdings verkraftbar war. Vielleicht hat das eigene, überzogene Rollenbild als Domina dazu geführt, Kritik von Subs – ob berechtigt oder nicht – zu ignorieren oder abzuwehren. Gute Dominas werden solche Fehler aber kaum machen.

Ich habe schon den einen oder anderen Spruch abgelassen (z.B. während einer Auspeitschung mal gesagt "haste mal ein Buch, mir ist langweilig"). Die Dame reagierte verflixt souverän - statt einen Zahn zuzulegen hörte sie schlicht ganz auf und schaltete auf eine völlig andere Behandlungsart um.