Neue Zeiten verlangen neue Dominas?

Hallo zusammen,

ich habe mir diese Frage in den letzten Jahren immer wieder gestellt: ist es die Nachfrage oder das Angebot, das dazu beigetragen hat, dass das Domina-Bild ein anderes geworden ist?

Als ich vor Jahrzehnten meine ersten Erfahrungen mit einer Domina gemacht habe, suchte man nicht einfach im Internet und konnte unter einer Vielzahl von überaus attraktiven, erotischen und teilweise auch jungen Dominas auswählen. Ich war eher gezwungen, mich in der "Schattenwelt" umzusehen. Die Damen machten keine Werbung und die Kunden haben ihre Veranlagung nicht offenbart. Man verkehrte in einer Szene, die alles andere als modern war. Die Damen waren meist mittleren Alters, teilweise waren es Damen, die - und ich meine das überhaupt nicht negativ - zu alt dazu waren, um ihren Erstjob als Hure weiter auszuüben.

Wie ist es heute? Es ist deutlich einfacher geworden, eine Domina zu finden - es existiert vielmehr sogar ein Überangebot, wie ich jetzt bei einer Reise in eine andere Stadt feststellte, als ich mal eben schnell ein Studio aufsuchen wollte und mich einfach nicht entscheiden konnte.

Und die Damen sind deutlich jünger geworden - oftmals sogar so jung, dass man sie eher noch auf der Schulbank vermuten könnte. Und ich stelle mit Besorgnis fest, dass der Trend - wenn man den Bildern glauben darf - hin zum Super-Model geht, das als Domina arbeitet. Woher kommt diese Entwicklung? Ist es der Konkurrenzkampf der Damen untereinander? Oder ist es die Nachfrage von uns Männern, die genau so ein Domina-Bild fordert? Was war zuerst da?

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass früher alles besser war. Aber manchmal denke ich doch sehr mit Wehmut an die alte Zeit zurück.

Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende
Micha

Der Versuch einer Antwort:
Eine bestimmter Fetischfotogtaf aus Süddeutschland hat vor 6 oder 7 Jahren begonnen, aus kleinen grauen Mäusen mit Hilfe von Lichttechnik, Friseur- und Make-Up-Designern, geborgten Fetischklamotten und natürlich viel Photoshop, diese speziellen "Fetisch-Divas" zu erschaffen. Wer es irgendwie möglich machen konnte, klaubte 1500 Euro zusammen und reiste nach München. Dazu kam der Boom der billigen Schönheits-OPs in Osteuropa und fertig war das Bild der dominanten "Göttin" mit aufgespritzten Schlauchbootlippen und Superbusen im überirdischen Gummioutfit.
Gleichzeitig ist das Internet immer mehr zum Massenmedium geworden und jeder "Diva" stand schnell ein williger Websklave zur Seite, der ihr eine aufregende, glitzernde und kostenlose Internetseite bastelte.

Klar, die Konsumenten sind darauf angesprungen wie verrückt und haben diese Frauen gebucht, als ob es nichts anderes mehr gäbe. Ich habe in den letzten Jahren viele "normale" Mädchen wieder aufhören sehen, weil sie sich einfach nicht am Markt halten konnten.

Ich hatte auch so eine Titten-Göttin für kurze Zeit bei mir im Laden: Die Männer standen Schlange und bekamen das Schlechteste, das Liebloseste und das Mieseste, was ich in den ganzen Jahren im Studio erlebt habe. Aber wurscht, sie hatten für einen kurzen Moment die Illusion, dass so eine Superfrau ihnen gehören könnten.

Gleichzeitig zu diesen Veränderung begann der Zug der "Gast-Dominas" durch Deutschland. Herden von tippelnden Busenwundern zogen mit ihren Rollköfferchen von Studio zu Studio und grasten die Landschaft ab. Im Moment geht der Trend in die Schweiz ... da scheint es noch grüne Wiesen zu geben.

So - dann tun wir noch literweise Proxxxxx dazu, einige Tonnen Kaviar und wir haben das moderne Dominawesen, wie es leibt und lebt.

Mahlzeit meine Herren


Gruss aus Berlin
Lady MacLaine

Das war kein Versuch, das war eine richtige Antwort. So sehe ich das auch. Wobei die getunten Fotos wohl nie verschwinden.

Hier sehe ich Wahrheit und nichts als die Wahrheit seitens Lady MacLaine und ein sehr interessantes Thema.

Kurze Anmerkung zu " Foto - Tuning ":

Der Spediteur wird seine Lkw nicht sauber und gereinigt via Fotos in die Werbung geben, der Kosmetiksalon seine Mitarbeiterinnen nicht vernünftig aufgepeppt und genausowenig präsentiert sich die Dominante ohne passende Kosmetik.

Hat sie nen Pickel, wird der natürlich retouchiert und noch etwas mehr.

Lady MacLaine spricht freilich Bilder an, die keine Bilder mehr sind, sondern Gemälden gleichen, Gemälde, die den weiblichen Schönheits- Perfektionismus / Idealismus ansprechen sowie aktivieren, Ideale via Extrem - Fotoshop Nachbearbeitung erfüllen.

Und da spielt dann sicher auch das Geschriebene vom Thread - Verfasser mit ein, was das Mit- bzw. Untereinander der dominanten Welt angeht.

Mit dem Internet kam eine zumeist kostengünstige Verbreitungsmöglichkeit ( im Vergleich zu den Print- Medien ) der eigenen Person hinzu, oder wie hier im DF und Galerie de Sade, oftmals eine völlig kostenfreie. SM wurde transparent, dazu neue Generationen, die den ursprünglichen BDSM gar nicht mehr mitbekommen haben ( vom Thread- Verfasser " Schattenwelt " genannt ).

Damit einhergehend Verfremdung und Veränderung.
Stichworte Berührbarkeit, LATEX...

Früher empfing die Domina ausschließlich in schwarzem LEDER. Alles andere war ein NoGo.
Du hattest stets das Gefühl einer besonderen Gunst, wenn du sie besuchen durftest und warst schon deshalb happy.
Du hast genau auf die nackte Haut zwischen Stiefel und Ledermini geachtet, dich schon daran erregt, das Dekolletee, Stiefel, die Peitsche, die Gunst, dich ans Kreuz fesseln zu lassen, bis es endlich losging.

Heute müssen sie beinahe nackt ihre Gäste empfangen, um überhaupt noch aufzufallen :-)

Gegenwärtig findet sehr viel Überreizung statt, alles verwässert - wer ist Domina, was ?. Das macht manch einen unsicher, - die Jüngeren unter uns im Besonderen -, man fängt wieder an, zu suchen, zu wählen und zu wandern, anstatt sich frühzeitig sicher zu sein.

Echte Domina, die alte Werte hochhält, BDSM bereits vom Kopf her wirklich drauf hat, ist konfrontiert mit Anfragen wie " lässt du dich auch lecken - poppen? "
" Bläst du? " oder " lass mich dein Lecksklave sein ".

Das Grausame ist - diejenigen Dominas, die sich dahingehend unterwerfen (!), haben dann zum Leben Geld in der Tasche, für die anderen ist es ein monatlicher Überlebenskampf, was viele von jenen in ihrem Tun nicht gerade motiviert, bis sie sich von der Profession her oft völlig neu orientieren.

Und da kommen wir zur " Nachfrage " - wenn diese wieder stimmen würde, sich ändern, würde sich das dominante Bild in D meiner Meinung nach zum Guten wandeln und die Herzdame würde auch Jahre später noch mit Freude ihrem Tun nachgehen. Und dann würden auch die unzählichen Fragen verschwinden, wo denn diese oder jene Dominante abgeblieben ist. ;-)



Domunter

Vielleicht noch ergänzend, weil es gerade letzte Woche passiert ist und mich immer noch bewegt: Es klingelte abends an der Tür und da stand ein Mädchen (mit dem berühmten Rollkoffer) und fragte scheu, ob ich ihre Gummisachen kaufen würde, sie könne "das alles" nicht mehr. Ich lies sie herein und hörte mir in den folgenden drei Stunden an, wie aus einem jungen, unbedarften Mädchen innerhalb von 10 Jahren ein Wrack geworden ist. Es waren so gruselige, kaum vorstellbare Szenarien, von denen sie mir erzählte, dass es wirklich nur schwer zu glauben war. Von erwachsenen Männern, die in schon vollgekotzten Hotelbetten nach dem nächsten Schuss Proxxxxx betteln, von Kaviarsessions, nach denen sich die Frauen tagelang übergeben müssen und dann noch Dinge, die ich nicht schreiben will.

Dieses Mädchen hat alles gesehen, alles gemacht und viel Geld verdient. Am Ende haust sie jetzt mit ihrem Hund in einem gemieteten Campingwagen am Rand der Stadt. Als sie zu mir kam hatte sie nicht mal mehr Geld für Zigaretten oder eine U-Bahnkarte.

Sie erzählte, dass sie ohne Alkohol nicht mehr unter Menschen gehen könnte. Und dass "der liebe Gott" sie wohl bestrafen wolle.....
Es war einfach nur furchtbar. Am Ende konnte ich nichts anderes für sie tun, als ihr für ein paar hundert Euro Gummi abzukaufen und ihr zu raten, sich beim sozialpsychatrischen Dienst der Stadt zu melden, um einen Entzug zu machen.

Als sie gegangen war, habe ich meinen PC nochmal hochgefahren und die Seite geöffnet, die sie mir genannt hatte.
Und da strahlte mir die typische Czernich-Göttin entgegen! Überirdisch schön, vollbusig mit schmalen Hüften und endlosen Beinen.
Ich öffnete eine Galerie nach der anderen und hätte einfach nur heulen können.

Sehr traurig grüßt
Lady MacLaine

Lady MacLaine, das ist in der Tat ein Riesenproblem wenn man des Geldes wegen Sachen anbietet die man eigentlich selber nie machen würde, daran kann man kaputt gehen. Stelle ich mir immer so vor als müsste ich Chemieklos per Hand reinigen, wäre für mich der Ekel und sowas dann nur des Geldes wegen machen macht man vielleicht wenn man jung und naiv ist, ansonsten hat man soviel Stolz und Respekt vor sich selber, daß man es eben nicht macht. Aber nacher ist man immer schlauer.

Sehe ich sehr ähnlich. Wir alle waren mal jung und brauchten das Geld. Und nicht nur in der Domina-Branche gibt es welche, die sich für einen Euro mehr mit Haut und Haaren verkaufen und auch verleugnen. So was gibt´s auch im "normalen" Leben.

Da ist in meinen Augen auch jeder für sich verantwortlich seine Ehre, seine Persönlichkeit und seine Überzeugungen nicht meistbietend zu verkaufen. Diese Dinge sind das Wichtigste, was man hat. Durch nichts zu ersetzten und jeden Kampf darum wert. Der von Lady MacLaine geschilderte Fall ist sicher tragisch und sicher auch kein Einzelfall. Die junge Frau muß sich aber auch Fragen lassen, wie oft sie Ja gesagt hat obwohl alles in ihr "Nein" geschrien hat. Der Mensch ist am Ende die Summe seiner Entscheidungen. Und wenn ich all zu oft die für mich falschen Entscheidungen treffe muss ich mich nicht wundern, wenn ich mich in Situationen wiederfinde die auch nicht das Geringste mit meinen Erwartungen an mein eigenes Leben zu tun haben.

Ja, dieser vorgenannten Ansicht schließe ich mich voll an !

Diese Barbiepüppchenbilder aus der Sicht eines Modellfotografen finde ich auch unerträglich. Sie sagen überhaupt nichts über die wahre Dominanz und Ausstrahlung einer Dame aus.
Deshalb - sofern angeboten- schaue ich mir auch gerne vor einem Sessionbesuch Vids an, um mir einen besseren Eindruck zu verschaffen.

Ich glaube im übrigen nicht, dass es einer Dame Spaß bereitet , über einen Sklavenkopf ihren Stuhlgang abgehen zu lassen. Das gehört m. E. in die Toilette.
Zumindest bei mir sind Damen ? als Dominas unten durch, die soetwas anbieten. Gleiches gilt für die sog. Kotzspiele.

Neulich bei mir im Studio:

Ein Gast echauffiert sich eine geschlagene halbe Stunde darüber, wie schlecht die heutigen Dominas seien; alles aufgemotzte Barbiepüppchen, die nichts in der Birne hätten, und er wäre so enttäuscht von diesen sogenannten Göttinnen, die alle viel zu jung wären, und alle Spiele, die er erlebt hätte, wären so unterirdisch gewesen... usw usw usw.

Er echauffiert und echauffiert und echauffiert und echauffiert...

In einer Redepause, in der er Luft holen möchte für den nächsten Schwall, frage ich ihn, warum er denn immer wieder zu diesen Damen hinrennen würde, wenn sie ihn doch so enttäuschen würden.

Ratloser, verwirrter, leerer Blick.

Schweigen.


just my 2cts,
LadyTanja

Diese Barbiepüppchenbilder aus der Sicht eines Modellfotografen finde ich auch unerträglich. Sie sagen überhaupt nichts über die wahre Dominanz und Ausstrahlung einer Dame aus.
Deshalb - sofern angeboten- schaue ich mir auch gerne vor einem Sessionbesuch Vids an, um mir einen besseren Eindruck zu verschaffen.

Unerträglich ist jetzt aber ein bissel viel des Guten. Man oder Frau geht nun man zum Fotografen um qualitativ gute Bilder zu bekommen und diese schließen nun mal eine Nachbearbeitung, Visa, coole Location ect. einfach mit ein. Die "natürlichen" Bilder kann man selber mit dem Handy knipsen. Da jetzt also die bösen Fotografen für ihre schlicht und ergreifend professionelle Arbeit zu verdammen ist schon etwas weit hergeholt. Und wenn eine Dame bestimmte Bilder für ihre Werbung haben möchte und den Fotografen dafür bezahlt, dann muß sie ihre Wünsche schlicht und ergreifend deutlich machen. Das ist wie beim Friseur oder zum Beispiel auch, wenn man selbst in ein Dominastudio geht. Oft ist es aber auch so, das der Fotograf die Models für das Shooting bezahlt und den Models einfach nur die Nutzung der Bilder für ihre Zwecke erlaubt. Und das er dann über den Stil der Bilder entscheidet, ist auch logisch. Und wenn das einem Model nicht passt hat die deutsche Sprache das schöne Wörtchen "Nein". Über Kunst und Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber diese Bilder jetzt für menschliche Dramen verantwortlich zu machen ist schlicht falsch.

Das mit den Videos ist aber auf jeden Fall hilfreich, da kann man sich auch gleich ein Bild von Stimme, Auftreten ect der Dame machen. Selbstverständlich nur im Rahmen der Möglichkeiten eines Videos.

Ich glaube im übrigen nicht, dass es einer Dame Spaß bereitet , über einen Sklavenkopf ihren Stuhlgang abgehen zu lassen. Das gehört m. E. in die Toilette.
Zumindest bei mir sind Damen ? als Dominas unten durch, die soetwas anbieten. Gleiches gilt für die sog. Kotzspiele.

Da bin ich nun wieder zu 100% bei Dir. Diese Dinge sind für mich absolut Tabu und mit der Menschenwürde in meinen Augen nicht zu vereinbaren. Und zwar für beide Seiten dieses "Spieles" . Das so etwas durchaus Spuren hinterlässt (und wieder: bei beiden Seiten) sollte nicht verwundern. Jetzt mögen zwar die KV-Liebhaber wieder protestieren, aber hier leiste ich mir den Luxus einer eigenen Meinung und vertrete diese auch ohne Wenn und Aber.

Shimada hat geschrieben:

Über Kunst und Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber diese Bilder jetzt für menschliche Dramen verantwortlich zu machen ist schlicht falsch.

Ich bin ja mit dir einig, dass sich über Kunst und Geschmack streiten lässt.
Ich mags halt gerne etwas ''ungeschminkter'' .

''Aber diese Bilder für menschliche Dramen verantwortlich zu machen'', da weiß ich jetzt wirklich nicht was du damit meinst.

Ein interessantes Thema, über das ich mir bisher keine Gedanken gemacht habe, da ich erst relativ spät meine Neigung entdeckt habe (ca. vor 10 Jahren).

Durch das Internet hat sich in allen Lebensbereichen das Leben verändert, daher auch in der BDSM-Szene.

Ich bin eher dankbar für die modernen Medien. Durch den gegenseitigen Austausch im Forum weiß ich, dass ich mit meinen Neigungen nicht allein bin.

Ich stimme Lady MacLaine zu und gehe davon aus, dass sich mittelfristig nur die "guten" Ladies durchsetzen können. Die jenigen Damen, die nur eine schnelle Kohle abgreifen wollen, werden sich nicht lange halten können.

Bitte keine Mißverständnisse: Es geht jetzt nicht darum, dem Fotografen die Schuld zuzuschieben. Der hat ja auch nur seinen perönlichen Fetisch ausgelebt. Außerdem sieht es so aus, als wäre der Boom sowieso vorbei. (Oder keine Lady hat mehr 1500 Euro übrig)


Es geht doch eher darum, was die Konsumenten dazu getrieben hat, diesen "Wunschträumen" von Frau hinterher zu jagen und dabei jeden klaren Gedanken außer Acht zu lassen. Mir haben nach dem Gastauftritt dieser speziellen Dame mehrere Herren mit gesenkten Köpfen gestanden, dass sie sich einfach nicht dagegen wehren konnten, mit dieser Frau eine Session zu vereinbaren. Obwohl jeder (!) vorher geahnt hat, dass es rausgeschmissenes Geld sein wird.

Ist doch schon komisch, oder?
Gruss von
Lady MacLaine

Ich empfinde vieles ähnlich. Die Vermarktung wie Bilder, Darstellung, Namen, etc., von einigen Dominas finde ich völlig unpassend und eine bestimmte Form von Gastdominas, finde ich auch völlig unbefriedigend. Aber dies hat auch den Vorteil, dass ich so einige Damen relativ einfach ausschliessen kann und Männer, die darauf "reinfallen", müssten mal ihre Auswahlkriterien überprüfen ...

Dennoch sind einige Kommentare für mich zu kulturpessimistisch (à la "früher war alles besser"). Die früheren Dominas waren oft noch viel mehr fremdbestimmt als heute - sie hatten oft finanzielle Probleme, wurden ausgegrenzt, hatten oft auch Alkohol-, Tabletten- und Drogenprobleme, etc. Zudem sind mir die letzten Jahre auch junge Dominas begegnet, die ihren "Job" selbstbewusst und richtig gut erfüllen. Die eine gute Einstellung haben und auch nicht alles anbieten. Die nur 1-2 Tage pro Woche arbeiten im Vergleich zu früher, wo einige Damen 6 Tage pro Woche im Studio anwesend waren. Der Grund warum heute ab und zu einige Frauen von der Bildfläche verschwinden, ist nicht nur, da sie ausgebrannt sind, sondern auch, da es heute anscheinend mehr Alternativen gibt. Früher mussten einige Frauen bis ins relativ hohe Alter arbeiten, da sie kaum mehr einen anderen Job finden konnten. Zudem ist es normal das eine jüngere Generation sich anders darstellt. Einstellungen, etc. sind anders und auch die Kunden haben sich verändert.

''Aber diese Bilder für menschliche Dramen verantwortlich zu machen'', da weiß ich jetzt wirklich nicht was du damit meinst.

Damit habe ich auf die Erzählung von Lady Maclaine angespielt die schon ein persönliches Drama der jungen Dame darstellt.

Ich empfinde vieles ähnlich. Die Vermarktung wie Bilder, Darstellung, Namen, etc., von einigen Dominas finde ich völlig unpassend und eine bestimmte Form von Gastdominas, finde ich auch völlig unbefriedigend. Aber dies hat auch den Vorteil, dass ich so einige Damen relativ einfach ausschliessen kann und Männer, die darauf "reinfallen", müssten mal ihre Auswahlkriterien überprüfen ...

Ich bin selber ein stark optisch geprägter Mensch und kann mich an schönen Bildern oder Szenen erfreuen. Aber mein Vorteil ist, ich weiß das und bin zum Ausgleich geradzu krankhaft realistisch. Ich weiß also auch das hinter den professionellen Bildern ein Haufen Arbeit und Aufwand steckt (ich fotografiere selber seit Jahren hobbymäßig) und man diese daher nicht als alleinige Entscheidungshilfe nutzen kann.

Ich gebe aber zu, das ich schon aufgrund der Optik einer Dame einfach wuschig geworden bin und diese dann auch besucht habe. Aber auch nur, wenn die andere Form des Auftritts (in der Regel im Internet) mir zugesagt haben. Ich habe aber auch schon genügend Besuche verworfen wo mir dei Dame zwar optisch sehr zugesagt hatte, aber mir der Rest nicht so gefallen hat.

Am Ende geht es hier um Werbung und in der Werbung, egal welcher Art, wird halt immer die Schokoladenseite vorgezeigt und in aller Regel wird diese Schokoladenseite auch noch etwas aufgebübscht. Es liegt am Gast/Kunden der ganzen Sache mit einem gewissen Realitätssinn zu begegnen, dann gibt´s auch weniger Enttäuschungen.

Ich bin sehr beeindruckt, welche Diskussion mein Thema entfacht hat. Besonderen Dank auch an Lady MacLaine und Tanja, die interessante Beispiele aus ihrer Sicht beigesteuert haben.

Was ich geschrieben habe, ist natürlich subjektiv - aus meiner eigenen Erfahrung. Und da denke ich eben dann schon manchmal mit Wehmut an früher.

Ich weiß, dass dieser Trend vor allem auch nachfragegesteuert ist. Schade finde ich, dass dieser Trend auch vor vielen etablierten Domina-Studios nicht Halt macht - aber das ist wohl vor allem eine wirtschaftliche Frage.

Ich bin jetzt einige Jahre in Hamburg und seither auf der Suche nach meiner Domina. Trotz einem sehr großen Angebot ist es mir bisher nicht gelungen - und das, obwohl ich schon zahlreiche Versuche gestartet habe ... manche enttäuschend, manche weniger enttäuschend und andere ganz okay. Ich mache dafür aber nicht nur die Entwicklung innerhalb der Domina-Szene verantwortlich, sondern auch und eher mein Anspruchsdenken, das sich aufgrund meiner Erfahrung entwickelt hat.

Viele Grüße
Micha