Also ich kann Geniessers Ansatz total nachvollziehen, weil es inzwischen auch mein eigener ist. Ich muss mich vertrauensvoll fallen lassen können, wenn ich Spiele spielen will, die (für mich) in die Tiefe gehen. Das geht, glaube ich, nicht mit jedermann/frau und nicht flüchtig. Was nicht heisst, dass ich mit Ladies, die ich nicht lange kennte, nicht auch vorzügliche Erlebnisse haben könnte.
Aber es ist nicht ganz das Gleiche.
Und natürlich sucht auch nicht jeder eine solche "Tiefe", sondern möchte einen Kick erleben oder einen Fetisch bedient sehen. Völlig legitim, sowieso hier im kommerziellen SM/Fetisch Bereich
Pauls Ansatz ist für mich ebenso plausibel. Habe ich sehr breit gefächerte SM-Fetisch Interessen, ist es unter Umständen "zielführender" , Ladies aufzusuchen, die einen speziellen Bereich, wie zB Shibari/Bondage o.ä. besonders gut abdecken. Ist ja nur normal, dass nicht jede alles können muss oder will.
Mein Ansatz heute ist bzw. war seit ca. 8 oder so Jahren in diesem Fall, mit der Lady zu wachsen.
So hatte ich anfangs einige Bondge Sessions mit meiner Lady und einer auf Shibari spezialisierten Lady zusammen. Aber das ist natürlich erstens ein erhöhter finanzieller Aufwand und zweitens nur gerechtfertigt, wenn man sowieso schon weiss, dass man höchstwahrscheinlich dort lange bleiben wird bzw möchte.
Also für mich war sozusagen, nachdem ich einmal erkannt hatte, wo ich mich gut aufgehoben fühle, die Spezialisierung zweitrangig, eben auch weil ich breit gefaecherte SM Interessen habe und durchaus nicht auf eine fixiert bin. ich bin eher bereit und gewillt, mich auf die Spezialitaeten der Lady einzulassen ( es zumindestens im Rahmen meiner Möglichkeiten zu versuchen ) Und das hat sich, für mich zumindestens, auch ausgezahlt, weil, davon bin ich fest überzeugt, es hier genauso ist wie überall im Leben, es ist ein Geben und Nehmen, und wie man in den Wald ruft ... na ja usw.
So war
Lady Faime anfangs z.B. nicht wirklich auf TV's geeicht. Und dennoch hat sie mich nach einer Weile des Kennenlernens so perfekt "aufgetakelt" in jeder Beziehung, mit perfektem Make-up, Silikontits, Fetischoutfit etc., dass ich stolz auf mich und mein Aussehen sein konnte ( im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten :-) und ich auch entsprechendes Feedback bekam.
Andererseits bemühte ich mich um Austesten von schmerzbehafteten Praktiken, vor denen ich früher Panik hatte wie zB Nadeln, Strom, Singletails usw. weil ich wusste, dass dies als echte Sadistin ihre eindeutige Präferenz ist. Und, so wichtig der finanzielle Aspekt auch immer ist, die besten Spiele spielt man, so glaube ich, wenn beide Spass haben.
Dies alles vorausgeschickt, ist es mit grosser Wahrscheinlichkeit wohl auch eine Frage des Alters oder zumindestens der Erfahrung, meine ich.
Ist es nicht ein wenig so wie mit sexuellen Erfahrungen im Allgemeinen, zB vor einer festen Bindung ? Sollte man nicht zuerst mal so einiges ausprobieren und erfahren, bevor man sagt: Jau, ich weiss jetzt genau, was ich brauche und möchte... und sich dann bindet.
Wobei man natuerlich auch fairerweise feststellen muss, dass Mensch sich im Laufe der Zeit verändert und mit ihm seine Präferenzen. Hat man aber einmal einen passenden Partner gefunden, könnte man das Glück haben, sich gemeinsam zu verändern, hoffentlich in eine ähnliche Richtung natürlich.
Wieder viel zu lang geworden. Bitte um Nachsicht und
GLG M
oro