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24 / 7

Moderatoren: Atriox, DomHunter, LadyLia

24 / 7

So, 03.Jul 2005, 21:45
Hallo @all,

villeicht etwas ungewöhnlich gerade in deinem Dominaforum diese Frage zu stellen, wo es sich bei vielen ja um Sessions handelt, jedoch interessiert mich eure Meinung diesbezüglich zu 24 / 7.

Welche Einstellung habt Ihr diesbezüglich?

Für mich ist es eine normale Lebensform, eben weil SM für mich kein Spiel ist, sondern eine Lebeneinstellung.
viele Grüße aus Hamburg
mark

Mo, 04.Jul 2005, 08:03
Hallo mark,

ich persönlich bin absolut kein Fan von der Bezeichnung "24/7".

Ich nenne es viel lieber "Beziehung, in der auch SM praktiziert wird".

Warum? wirst du dich jetzt fragen ...

Nun, eine 24/7 setzt - allein durch den Namen - vorraus, dass 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche SM praktiziert werden kann (theoretisch!). Der Aktive kann JEDERZEIT über den Passiven bestimmen (theoretisch).
Nun kenne ich kaum eine Beziehung, in der SM praktiziert wird, die das genauso praktizieren können.

Beide haben Arbeit - was bedeutet, dass die Arbeitszeit von diesen 24 Stunden pro Wochentag abgezogen werden muss. Das wären schonmal 8 Stunden weniger (oder auch mehr).
Die Verpflichtungen, die man sonst noch hat (Familie, Freunde).
Schlafen (sehr wichtig)
Und unterm Strich bleibt einem ebensoviel Zeit für sexuelle Handlungen, wie einem Otto-Normal-Verbraucher, der nicht SM lebt.

Nun hat der Passive Teil vielleicht nicht wirklich Lust, grad jetzt SM zu machen. Oder vielleicht ist er krank - der Aktive (sein Verantwortungsbewusstsein) wird ihn dadurch nicht auf die Matte holen.

Ich bezweifle, dass man den Partner oder die Partnerin 24 Stunden am Tag mit "Herrin" anspricht. Ebenso bezweifle ich die ständige Bereitschaft zum SM.

Sexualität ist ein Teil des Menschens, der Mensch sollte darauf aber nicht beschränkt werden.

Die meisten, die ich kenne, sind mit der typischen 24/7-Phantasie in die Partnerschaft gegangen. Man zog zusammen und der passive war die ersten Wochen immer bereit. Auch der Aktive war fast immer bereit und die ersten Wochen waren traumhaft.
Aber irgendwann wollte der Aktive einen schönen, gemütlichen Abend für sich - mit seiner Freundin/mit ihrem Freund (oder andere Konstellationen) und nicht ständig Zeit mit dem Dauersklaven/Dauersklavin verbringen.

Und aus diesem Grund halte ich die Phantastische 24/7 für ein Gerücht. Denn die echte 24/7 unterscheidet sich - mit Ausnahme des praktizierten SMs - nicht von anderen Partnerschaften.

Und ich selbst würde keine 24/7 anstreben wollen. Durch meine Arbeit übernehme ich ständig Verantwortung, trage den Menschen und verleihe ihm Flügel. In meiner Freizeit geniesse ich das Leben auch mal ohne SM :-)

Mit einem Verweis auf meine Signatur verabschiede ich mich und wünsche dir einen schönen Tag.
Nala

Mo, 04.Jul 2005, 08:44
Hallo Lady Nala,

fangen wir mit dem Ende an: das eine Domina "sub"-jektiv denkt, hätte ich nie geglaubt. totla



Aber jetzt ernsthaft,

da ich SM weder für pervers noch krank halte, ist SM nur eine Variante in der Sexualität.

Sexualität in einer Beziehung verändert sich, so wie es Nala ja auch beschrieben hat, unterliegt gewissen "Abnutzungserscheinungen" und diese können früher oder später zu Enttäuschungen führen, was in der Praxis auch oft geschieht.

Insofern ist 24/7 tatsächlich ein Wunschtraum, wenn auch ein schöner, wie eine ewige Hochzeitsnacht oder Flitterwochen, bzw. deren Analogien, da das mit dem Heiraten ja nicht mehr so wichtig ist.

Das eine SM-Beziehung auf Dauer genauso gut und schlecht funktionieren kann wie jede andere Beziehung ohne SM liegt an den Beteiligten und ihrem Umgang miteinander.

Da hier vermutlich weniger SM-Pärchen reinschauen, werden wir auf die Bestätigung dieser Behauptung vermutlich verzichten müssen.

Gruss tomcat

Mo, 04.Jul 2005, 09:54
Hallo dunkles Wesen,

24/7 Käfighaltung ist sicherlich utopisch und in verantwortungsbewusster Art und Weise kaum zu bewerstelligen (mal ganz davon abgesehen, dass der Reiz daran für beide Seiten sehr schnell verlorengehen würde).

24/7 in einer alltagstauglichen Form halte ich allerdings schon für möglich. Vorausgesetzt, dass für beide Seiten SM eben doch mehr als Sexualität ist.
Die allzeitige Bereitschaft und Verfügbarkeit des Sklaven wird ja nicht eingeschränkt dadurch, dass die Herrin seine Arbeitszeiten kennt und akzeptiert. Sie kann über seinen Lebensablauf bestimmen, seine Freizeit dirigieren, ihm einen kompletten Wochenplan erstellen an den er sich zu halten hat. Sie kann als symbolischen Akt seine Papiere an sich nehmen, so muss er vor Behördengängen und Arztbesuchen Rücksprache halten.
Ich möchte betonen, dass es hier nicht hauptsächlich um Lustgewinn geht, sondern um einen Lebenswunsch. Dies kann man nun wieder als krankhaft bezeichnen - bei sehr starker submissiver Neigung und dem Wunsch nach Selbstaufgabe und ebenso bei sehr starker Neigung zum Herrschen und Kontrollieren mag das auch durchaus stimmen. Haben sich aber zwei gefunden, dann kann man so "krank" ganz gut miteinander leben. Wie oft das stattfindet, was die Allgemeinheit als "Session" bezeichnen würde, kann sehr stark variieren. Da ist es tatsächlich so, dass es ein bißchen wie bei Frischverliebten ist - am Anfang mehr und dann pendelt es sich ein.

Die größte Schwierigkeit ist wohl eher, eine solche Verbindung wieder zu lösen.

Herzlichst

Wanda von Dunajew

Mo, 04.Jul 2005, 19:54
Ich freue mich sehr, über dieses Thema, so viele verschiedene Antworten zu bekommen zu haben und finde diese sehr interesannt.

Ich finde 24 / 7 ist durchaus in einer Beziehung lebbar, schließlich bedeutet es in meinen Augen nicht das 24 Stunden sieben Tage die Woche eine Session stattfinden muss, bzw. das der dominante Part immer im LLL Dress herrumrennt.

Von all den genannten Meinungen, könnte ich mich der von Lady Wanda vorbehaltslos anschließen, da auch Sie die Gefahren aufgezeigt hat, welche ich darin sehe.

In einer Beziehung schließe ich persönlich Sex nicht aus, nur das dann eben die Herrin bestimmt, wann, wie, etc. und den Rest der Zeit könnte sub brav verschlossen im KG stecken.

Ich denke ferner .... auch einen sub der zu _jedem_ ja und armen sagt, möchte auch keine Dom haben, wäre ja langweilig.

Auch denke ich nicht, dass ich unbedingt in einer 24/7 Beziehung meine Partnerin mit Herrin ansprechen bräuchte, um zu wissen wo ich stehe.

Im Prinzip läuft so eine Beziehung ja fast wie eine "normale" Beziehung, nur das Frau eben bedeutend mehr Aufmerksammkeit gewidmet wird, als dies villeicht in einer normalen Beziehung der Fall ist.

Für mich ist SM mehr als nur ein zusätzlicher "Lustkick", sondern eine Lebensform.

Und die Gefahren welche Lady Wanda sieht, sehe ich zwar auch, denke aber es ist wie bei sovielen ... den gesunden Menschenverstand einschalten .. und seinen Punkt finden..... welche man nicht überschreiten will... und diesen auch einhalten .... und vor allem sich selber in erster Linie treu bleiben.
viele Grüße aus Hamburg
mark

24/7! Fantasie oder wirklich zu leben?

Di, 05.Jul 2005, 00:53
Scheinbar ist es irgendwie "modern" geworden, 24/7 Sklave zu sein, so wie es "in" ist, Domina zu sein.
Wird doch verschiedentlich schon 24/5 oder gar 24/2 "angeboten".
Is ja prima, ich bin mal eben für 2 Tage Sklave.

Das zeigt, dass es im Spiel immer möglich ist, innerhalb der vereinbarten Spielzeit sich als Sklave zu verkörpern. Danach ist aber sofort zur Tagesordnung überzugehen.Der Bezeichnung "Beziehung in der auch SM praktiziert wird", wie es Nala sagt, widerspricht dem eigentlichen Sinn des 24/7.
Lady Wanda kommt der Sache schon etwas näher, weil sie davon spricht, dass SM mehr als nur Sexualität bedeutet.

Ich habe schon anderweitig gesagt, dass ich 24/7 in einer Partnerschaft für unmöglich halte.
Ich könnte das an Beispiel der dominanten Damen aufzeigen, die hier im Forum aktiv sind, ich könnte es an Beispiel der dominanten Damen aufzeigen, die hier im Forum aktiv waren und an Beispiel der dominanten Damen aufzeigen, die nicht hier im Forum aktiv waren/sind und auch eine gescheiterte Beziehung "hinter sich haben."

Auch wenn viele und insbesondere Domhunter es nicht glauben mögen, ich kann mich sehr wohl in die Lage einer dominanten Dame setzen (z. B. Fakes & Weicheier).

Ich habe einige Zeit sehr aktiv die dominante Sichtweise mitbekommen und versucht auch diese zu verstehen.
Aus Sicht des submissiven, der notgeil ist, habe ich im Konträr der dominanten Dame ein "Veranlagungs-/Bedinungsprofil erstellt.

Anfragen an die Damen gab es reichlich. Jeder war bereit, alles zu geben. Er war arbeitslos und hatte auch "sonst nichts zu bieten" (Es gibt Damen, die nehmen jeden "dahergelaufenen", und es gibt Damen, die leisten es sich, eine elitäre Selektierung vorzunehmen.)

Jedem wurde die Frage gestellt, wie er denn das Leben der Herrin angenehmer gestalten wird.
Geht sub seiner regulären Arbeit nach, sind von den 24 Stunden schon mal einige abzuziehen. Dies hat auch Nala sehr richtig erkannt.
Also bleibt nur der Millionär übrig.
Auch Lady DarkAngel hat schon mal -sinnbildlich- nachgefragt, wie es um die "wirkliche Kennzeichnung des Sub in der Öffentlichkeit" steht.
Resonanz war nicht gerade berauschend, ziehe ich doch da die Bewerbungen um 24/7 zu Grunde.

Legen wir doch mal Grundbedingungen zu Grunde:
Sub wird alle Vermögensverhältnisse der Dom überschreiben. (Wir erinneren uns an die Geschichte, hatten Sklaven je Besitz? Will ich nun 24/7 Sklave sein, oder nur spielen?)
Wenn er denn seiner beruflichen Tätigkeit nachgehen muss/darf (8 Stunden nicht unter Aufsicht der Herrin und trotzdem 24/7 ? grübel)
kommt er sinnigerweise in das Anwesen seiner Herrin.
Die Unterkunft ist sehr spartanisch eingerichtet. Jede Zelle der JVA ist da schon luxeriös.
Das mag am Anfang ja noch lustig sein, doch wie lange hält "der Sklave" das wirklich aus?


Also revidieren wir 24/7

Lady Wanda von Dunajew gibt zu Bedenken, wie schwirtig es ist, man eine solche Verbindung löst.

Hm, also doch nur ein Spiel. Oder anders gefragt, wie wurden früher Sklaven entlassen? Wie können heute "freie Prostituierte" ihren Arbeitsplatz wechseln?
Nein, der Vergleich hinkt nicht, wollen doch viele 24/7 Anwärter dazu "abgerichtet werden, um für die die Herrin anzuschaffen" (welche Dame hat noch keine solche Offerte erhalten, bitte melden, werde künftige Anfragen weiterleiten), vergessen aber, dass Anstiftung und Förderung zur Prostitution strafbar ist.

Die "Bedingungen" wie sie Lady Wanda anspricht, sind wunderbar.
Aber was wenn subbie plötzlich sagt "Ich will nicht mehr"?

Eine andere Sache kommt noch erschwerend hinzu.
"24/7 ist Spielerei, ich bin ES-fähig".
Die Frage ist "nur", wie lange bin ich das fähig?
Eifersucht komt auf kurz oder lang auf.
"Was macht sie mit dem und warum nicht mit mir?"
Wenn Domina nach einem gestressten Tag nach Hause kommt, möchte sie abschalten und sich fallen lassen können.
Aber da steht ES oder 24/7 und will "seine Rechte" .
Nala sagt zu Recht:

[/quote]In meiner Freizeit geniesse ich das Leben auch mal ohne SM :-)

Wer ist nun Top und wer ist sub?

Den weiteren Bedenken von Nala, bezüglich der Zeit für Familie, Freunde ect.) hat Lady Wanda ja schon widersprochen, indem sie dies in einigen Punkten fordert, was die Ansprüche der dominanten Dame und meinen diesbezüglichen Überlegungen waren: "Die gesellschaftspolitischen Termine werden der Herrin zur Genehmigung vorgelegt, und sie entscheidet für sub, ob es sinnvoll und wichtig ist, erscheint er dort."


Tomcat kommt auf den richtigen Nenner, indem er erkennt. dass
SM nur eine Variante in der Sexualität ist.
Und in dieser Variante gibt es diverse Darstellungen/Abhandlungen.
24/7 ebenso wie Sklavenverträge, haben ihren Reiz nicht nur innerhalb des Spiel, sind aber nur dort lebbar.


So wie SM heute "an jeder Ecke" zu haben ist, so ist 24/7 oder wie jetzt schon feilgeboten 24/2 einfach nur im Zeichen des Wandel normal. Globalisierung macht leider auch vor SM nicht halt.

Letztendlich müswsen aber die Betroffenen damit selbst für sich und mit sich "klar kommen". So wie die "Domina von heute" eben gleichzeitig Dominaträsse, Bizarr-domina und Escort ist.

Ich für mich persönlich brauche keinen Escort, Fiesta ist ausreichend :-D

Di, 05.Jul 2005, 06:19
Hallo dumm-jäger,

ich bin mir nicht sicher, ob der Wunsch nach 24/7 in letzter Zeit mehr „trendy“ geworden ist. Aber dafür, das gebe ich zu, fehlt mir sicher auch der sm-historische Überblick.

Domina zu sein ist schon eher ein Trend. Mir erzählte kürzlich einer meiner wirklich grenzbereiten Sklaven, dass er auf der Suche nach einer privaten Dame immer auf moppelige, ungepflegte Frauen jenseits der 40 trifft, die offenbar meinen sonst keinen mehr abzubekommen… Von Dominanz oder Know-how keine Spur. Dies sind für mich Trend-Dominas. Trend-Dominas sind für mich auch 19-jährige Mädels, die Emailerziehung für eine Aneinanderreihung von wüsten Schimpfworten halten und irgendwann auf die Idee kommen, dass sich damit auch real ganz gut Geld machen lassen müsste.

Aber ich schweife ab.
Solche Tendenzen gibt es auch unter den Sklaven, da muss ich Dir beipflichten. Bewirbt sich einer sofort als tabuloser 24/7, dann ist das seine Version von „ich hab eh nichts mehr zu verlieren, denn ich bin eine gescheiterte Existenz“.
Die 24/2-Variante hat den Vorteil, dass den sogenannten Sklaven dadurch meist der Kopf schon zurechtgerückt wird. Sie können diese zwei Tage genießen, weil sie wissen, dass sie danach wieder in ihre Freiheit zurückgelangen. Wir müssen ehrlich sein 90 % - vielleicht mehr – sind submissiv aus sexueller Motivation heraus. In irgendeiner Form ziehen sie einen Reiz aus der Situation, auch wenn der nicht unbedingt mit einer zweitätigen Erektion verbunden ist.

Dennoch gibt einige wenige, die tatsächlich derart nach Führung suchen, dass sie auch wirklicher Machtübernahme zustimmen würden. Entweder – wie oben angedeutet – weil sie nichts anderes mehr zu erwarten haben im Leben. Oder – und dieser Fall ist mir bislang noch nicht untergekommen – weil sie es tatsächlich wollen und das Risiko auf sich nehmen. Wie du richtig sagst, in solchen Fällen gehört der Lady die Macht über Finanzen, Berufs- und Privatleben. Ein wahrlich hohes Risiko, besonders für den Sklaven. Denn eine Domina ist launisch. Irgendwann will sie ihn vielleicht loswerden und Menschenhandel ist ja verboten. ;-)

Ein ähnliches Problem ergibt sich auf Seiten der Domina. Ist sie tatsächlich 24/7 führungsfähig? Ist sie bereit diese Verantwortung für ein fremdes Leben zu übernehmen?
Die beschriebenen Freiräume kann Frau sich durchaus beschaffen. Es steht der Herrin frei, sich Liebhaber zu halten und vieles mehr. Grundsätzlich habe ich persönlich auch die Erfahrung gemacht, dass Männer an Dominas nicht so hohe Ansprüche stellen wie weibliche Subs an ihre Doms. Die männlichen Sklaven tolerieren auch weichere weibliche Seiten ohne den Respekt zu verlieren. Hier empfinde ich einen wirklichen geschlechtlichen Vorteil. Sich auf das Sofa fallen lassen ist durchaus möglich für eine Domina. Der Submissive ist von Natur aus sehr duldsam und betet die Auserwählte auch im Freizeitlook an.
Seine Behandlung in der Öffentlichkeit war nie ein Problem. Ein sehr großes Maß an Respektsbezeugung für die Dame fällt zwar heutzutage auf, aber nicht negativ.

Eine 24/7 Beziehung geht man nicht ein, sondern sie muss sich aus einer bereits vorhandenen Beziehung entwickeln. Alles andere ist illusorisch und verdient tatsächlich die Bezeichnung Beziehung nicht. Wer möchte schon jemand 24 Stunden um sich haben oder die Kontrolle über ihn haben, wenn er ihn nicht in irgendeiner Weise sehr schätzt…? Für mich schließen sich Liebe und D/S in keiner Weise aus. Und Liebe kann man nicht herbeibefehlen, auch nicht wenn eine tolle Sklavenbewerbung lockt.

Die Arbeitszeit meines Sklaven habe ich nie als Problem gesehen, denn immerhin mehrt er ja damit das Geld in meinem Haushalt. Gerät er in Zeiten meiner oder seiner Abwesenheit grob außer Kontrolle, dann stimmt ohnehin etwas mit seiner Einstellung mir gegenüber nicht.

Ich merke an dieser Stelle an: Ja, diese Beziehung ist gescheitert. Aber nicht am 24/7-Modell.
Und ich kann nur sagen: Die Trennung war tatsächlich Rosenkrieg. Der Submissive fühlt sich nicht mehr als eigenständige Person, er ist überhaupt nicht in der Lage von der Herrin Abstand zu nehmen. Darin sehe ich die wirkliche Schwierigkeit, aber das sagte ich schon.
Die vorher genossenen „Persönlichkeitsstörungen“ zeigen an diesem Punkt ihre böse Kehrseite.
Subbie wird nie sagen, dass er nicht mehr will. Die böse Herrin wird ihn verstoßen müssen…!


Das mit der Dommaitresse lasse ich hier mal so stehen, meine Einstellung dazu habe ich ja schon hinlänglich bekannt gegeben. Ich sage nur: Es gibt nichts Langweiligeres als Trends…. *g*

Herzlichst

Wanda von Dunajew

Sa, 16.Jul 2005, 09:11
Sehr geehrte Damen, Liebe Mitstreiter,

insbesondere Lady Wanda hat mir sehr aus dem Herzen gesprochen. Eine echte Beziehung hat weniger mit Sexualität sondern mit Lebenseinstellung zu tun. Die erotische Wirkung von Phantasien von Unterwerfungsritualen, Qualen, Folterungen lassen nämlich ziemlich schnell nach, wenn man (Sklave) Rasen mähen, Auto waschen, Einkaufen oder ähnliches tun muss. Dabei kann man nämlich nur bei den ersten Malen noch irgendwas erotisches finden, später ist es einfache Sklavenarbeit, die man nur noch dann in stabil zuverlässiger Art und Weise ausführen kann, wenn man die Herrin vollständig akzeptiert und als solche annimmt. Und das ist ohne die Aussicht auf eine anschließende "Belohnung" nicht mehr einfach und erfordert die entsprechende Einstellung.

Eine 24/7-Beziehung ist zweifelsfrei möglich. Natürlich fängt das damit an, dass die Herrin grundsätzlich mit "Sie" angesprochen wird. Das heisst nun nicht, dass der Sklave permanent auf Knien und in Fesseln um sie herumkriechen muss. Selbstverständlich kann eine Herrin gestatten, dass ein Sklave in bestimmten Zeiten seinen Hobbies nachgehen kann: z.B. Sport treiben, damit der Sklave ausdauernd, belastbar, auch abgelenkt und nicht zuletzt körperlich vorzeigbar bleibt. Das ein Sklave im bürgerlichen Leben einem Beruf nachgehen muss, steht auch nicht im Gegensatz zu einem Sklavenleben, sofern dieses nur für die Herrin (und ggf. noch ihr Umfeld) und nicht etwa für die gesamte Öffentlichkeit geführt werden soll. Ein berufstätiger Sklave muss somit auch nichts mit einer gescheiterten Existenz oder einem gesellschaftlichen Versager zu tun haben.

Der Herrin steht selbstverständlich ein eigenbestimmtes Leben zu, bei dem nur sie entscheidet, mit wem und mit was sie ihre Zeit verbringt. Um das zu akzeptieren, gehört ebenfalls ein Lernprozess dazu. Ich denke, dass eine Herrin, deren Sklave ständig um sie herum kriecht, diesen wirklich bald überdrüssig sein und verstoßen wird. Selbst bei Unterbringung des Sklaven im Haus der Herrin erfordert dies also eine räumliche Abgrenzung. Mit dem Abstand kann wiederum die Herrin ein gesellschaftliches Leben im 21. Jahrhundert führen, ohne ihre dominante Einstellung gegenüber ihrem Sklaven verlieren zu müssen.

Und hier möchte ich den Bogen zu Lady Wanda schließen. Auch im Roman "Venus im Pelz" steht der Sklave seiner Herrin direkt immer nur zeitweise, auf Befehl zur Verfügung. Und hierin liegt für mich der Kern einer 24/7-Beziehung:
Der Sklave muss seiner Herrin einfach permanent zur Verfügung stehen und zwar auch dann, wenn es ihm (erotisch, mental) nicht so recht passt. Das ist wirklich nicht einfach. Kennt die Herrin die beruflichen Terminzwänge ihres Sklaven, dann kommt es dabei übrigens auch zu keinen ernsthaften Komplikationen.

Insgesamt kann die Konsequenz dieses Lebens außerordentlich schön und in diesem gesamtheitlichen Sinne auch erotisch, phantastisch sein.

Viele Grüße
Bart Simpson

Sa, 16.Jul 2005, 09:37
Hallo

Das bedeutet, dass 24/7 nur klappt, wenn der SM nicht als Sexualität sondern als Lebenseinstellung gesehen wird (und zwar bei Aktiv wie auch passiv), der passive Part auch eigenständig und eigenverantwortlich handeln kann und der passive Part eine Arbeit hat, deren Termine sich möglichst vorher benennen lassen. (Also ein Arzt auf Abruf wäre kein guter 24/7-Sklave).

Partnerschaften sind schwierig - schon ohne den Aspekt des SM.
Liegt dann noch das Kreuz des SM auf, dann ist es noch schwieriger.

Ich bekomme häufig angebote für 24/7. Alle beginnen mit den wundersamen Worten "Für Sie da sein, Herrin. Alles tun was Sie von mir wünschen.", folgen dann mit einer Vorlieben und Tabusliste (was ja absoluter Widerspruch zu "Sklave meiner Herrin" und "Ganz dienen wollen" und "alles tun was du verlangst, Herrin" ist) und letztenendes dann mit dem Satz endet: "Und dann freue ich mich, wenn Sie sich wieder um mich kümmern."

Und da prangert es - das Wort, das mich abschrecken lässt vor einer 24/7. "KÜMMERN."

Um meine Katzen kümmere ich mich. Ich spiele mit ihnen, schmuse mit ihnen, stelle ihnen den Futternapf hin und mache das Klo sauber. Ich gehe mit ihnen zum Arzt wenn was ist und kaufe die Dinge ein, die sie brauchen.

Nun - ein Sklave (zumindest jene, die sich mir anbieten mit ihren Mails) will ebenfalls dass ich mich um ihn kümmere.
Ich komme also nach einem harten Tag nach Hause und habe im Hinterkopf "ich muss mich um den noch KÜMMERN."
Meinen Miezen brauch ich nur einen Fellball hinwerfen und sie sind glücklich wie die Schweine im Dreck - aber reicht so ein Fellball auch für einen Sklaven? Und das vielleicht zwei drei Tage hintereinander?

Oder anderes Beispiel:
Ein Sklave, der wegentführt werden will, nie wieder gefunden werden will und sich von Resten ernähren will. Klingt schön - aber bei so einem Essensmuffel wie mir fällt nicht viel Rest ab - denn wenn ich was Esse, dann komplett und ansonsten eben nicht.
Er verschwindet also komplett und will nirgends mehr aufscheinen. Was ist, wenn er krank wird? Wenn er stirbt? Dann habe ich den Herren in grün (oder blau) sehr viel zu erklären.

Oder sagen wir mal es klappt doch mit der 24/7.
Wie erkläre ich das meinem Partner, dass da ein Sklave zusätzlich bei mir residiert? Es setzt also vorraus, dass mein Partner damit einverstanden ist.

Oder sagen wir mal, der Partner ist der 24/7-Sklave. Auch schön. Für Leute, die ständig den Aktiven Part haben, ist das schön.
Für eine Switcherin (die ich privat ja bin) wie mich ist es die Hölle - denn auch ich will mal dominiert werden.
Ich muss also meinem 24/7 erklären - da er ja auch noch mein Partner ist - warum ich mir einen Dominus suche. Das gibt Eifersuchtsdrama hoch zehn.

Denn - und das darf man bei all der Geilheit nicht vergessen: Der Sklave, 24/7, 24/5, 24/2 - total egal - ist in erster Linie MENSCH. Er hat Gefühle, die er auch äussern darf, selbst wenn er im SMlerischem Sinne ein Sklave ist. Und auf diese Gefühle sollte man Rücksicht nehmen.

Aus diesem Grund würde bei mir eine 24/7 nur mit einem Switcher funktionieren, der passiv genauso gut ist wie aktiv (und auf mich genauso eine aktive wie auch passive Ausstrahlung hat).

Und wenn mein 24/7-Sub sich mal nicht wohl fühlt, dann bin ich leider so ein Rücksichtsvoller Mensch, der dann sagt: Kurier dich aus - und gleichzeitig Tee auftischt (oder zur Apotheke rennt). Und selbiges erwarte ich von meinem Partner.

Wie gesagt: bei mir steht in erster Linie die Partnerschaft, die Freundschaft - erst dann kommt die Sexualität und der SM.

Viele liebe Grüße
von einer auf die Signatur verweisende
Nala

So, 17.Jul 2005, 05:33
Verehrte Lady Nala, Verehrte Damen, Liebe Mitstreiter,

ich denke, dass eine 24/7-Beziehung als Herrin und Sklave im oben angesprochenen Sinne nicht funktionieren kann, wenn der männliche Part auch mal die Rolle des Dominus übernehmen kann/soll. Die Herrin ist 100% Herrin, der Sklave ist 100% Sklave, eben eine Lebenseinstellung.

Bedingungen gibt es selbstverständlich keine. Beide Seiten konnten sich schließlich vor Bekundung der "richtigen" Beziehung kennenlernen, so dass beide mit den Neigungen und Tabus des anderen klar kommen, weil sie zu ihren eigenen passen. Damit gibt es keine expliziten Tabus mehr, über die gesondert reguliert werden muss. Somit sind Wünsche von Unbekannten an Sie gemäß "Ich möchte Ihr 24/7-Sklave sein" absurd, sie entstammen erst einmal nur sexuellen Phantasien.

Ihre Bemerkungen zum "Kümmern um den Sklaven" müssen meiner Meinung nach nicht problematisch sein, wenn der Sklave etwas abgeschieden (also in "eigenen" Räumlichkeiten) lebt und somit der Herrin nicht direkt über den Weg kriechen muss. Er hat die Pflicht, der Herrin nicht auf die Nerven zu gehen, sie muss sich somit auch nicht täglich kümmern. Etwas anderes gilt ganz sicher im Krankheitsfall, was aber ebenfalls völlig unproblematisch ist, weil die Herrin ihr Eigentum ganz sicher nicht verkommen lassen wird.

Der Punkt mit dem "Switchen" könnte ein Problem sein. Vermutlich ist ein "Liebhaber" eine Lösung, hierbei würden aber an den Sklaven extrem hohe mentale Anforderungen gestellt. Ein richtiger Sklave müsste seine Eifersucht beherrschen können, was aber wirklich hart ist. Hier liegt aber auch wieder der Unterschied in einer Partnerschaft, bei der SM das Sexualleben und vielleicht ein wenig mehr bestimmt, und einer Beziehung, bei der Herrin und Sklave ihre Lebenseinstellungen verwirklichen. (Im Punkt des Liebhabers bin ich mir selbst aber noch nicht zu 100% sicher.)

Viele Grüße und vielen Dank für die anregende Diskussion
Bart Simpson

So, 17.Jul 2005, 09:57
Hallo Bart,
herzlichen Dank für deine Antwort
ich denke, dass eine 24/7-Beziehung als Herrin und Sklave im oben angesprochenen Sinne nicht funktionieren kann, wenn der männliche Part auch mal die Rolle des Dominus übernehmen kann/soll. Die Herrin ist 100% Herrin, der Sklave ist 100% Sklave, eben eine Lebenseinstellung.
Da widerspreche ich dir. 24/7 bedeutet erstmal nur 24 Stunden 7 Tage die Woche. Es bedeutet aber nicht, dass die Herrin 100 % Herrin sein muss und der Sklave 100 % Sklave.
Wenn es ein Partner ist, der mit seinen Neigungen genau mein Gegenstück ist - also genau die Lücken füllt, die in meinen Neigungen gefüllt werden müssen, damit eine 24/7 tragbar ist, so kann ich mir auch gut vorstellen, eine Switcher-24/7 zu führen. Denn wer sagt denn, dass 24/7 immer nur Dom/subs vorbehalten sind :-)
Die Herrin ist 100% Herrin, der Sklave ist 100% Sklave, eben eine Lebenseinstellung.
Ich hatte gestern ein Interessantes Gespräch mit einer anderen Domina über genau das. Da die Herrin immer 100 % Herrin ist/sein soll - wann ist sie dann Frau? Da der Sklave 100 % Sklave ist, wird man als 100%-Herrin mit dem Sklaven nie über gewisse Probleme mit dem Sklaven sprechen können. Der Sklave erwartet eben immer die 100%-Herrin. Das kann aber eine Frau nur begrenzt geben.
Ich selbst kann mir nicht vorstellen, dass ich mit einem 100%-Sklaven über meine alltäglichen Probleme rede, eben weil er nur 100%-Sklave ist und der Mann dabei aussen vor kommt.
Und da ich als 100%-Herrin immer die Zügel in der Hand halte, darf ich keine Schwäche zeigen.
Die andere Dame und ich haben festgestellt, dass eine derartige Partnerschaft nicht das ist, was wir uns wünschen. Es ist zwar spannend - aber auf die Dauer eben auch nicht.

Wie ist das eigentlich in so einer 100%-Herrin/100%-Sklaven-24/7-Partnerschaft? Wie sieht es da mit der normalen Sexualität aus? Also ganz normal D-Norm, Missionar, 2,40 Minuten, Samstag abend nach "Wetten dass ..." - erfüllt diesen Wunsch der Sklave oder muss die Herrin dafür einen Liebhaber engagieren (da ja viele Herrinnen ihre Dominanz verlieren, wenn sie sich breitbeinig hinlegen - zumindest laut den Aussagen einiger Damen).

In meiner ehemaligen Beziehung hatten wir immer SM, wenn einer von uns es wollte. Fühlte sich der andere nicht gut, dann fiel es natürlich aus. Ansonsten passierte es immer - überall konnte man in seine Rolle gedrückt werden. Ansonsten war es eine normale Partnerschaft, mit gleichberechtigung.
An Sex hat es nicht gemangelt, das lag aber wohl eher daran, dass er dominus war und ich die passive Seite ausgelebt habe.

Mich würde das eben interessieren - wie sieht es umgekehrt aus?

Oder ist 24/7 wirklich nur ein Wunschtraum, der sich eigentlich - so wie der Traum lautet - nicht verwirklichen lässt?

Nala

So, 17.Jul 2005, 11:12
Hallo Lady Nala,

die Sache mit "100% Herrin und 100% Sklave" sollte nicht heißen, dass die Dame und der Partner nicht "normal", weitgehend unauffällig am öffentlichen Leben teilnehmen dürfen und sollen. Genau das habe ich im meinem ersten Statement zum Thema auch auszudrücken versucht. Dort meinte ich nämlich, dass eine permantente Aufrechterhaltung der klassischen Domina-/Sklave-Positionen nicht möglich scheint.

Wenn die Herrin zu 100% Herrin (im Sinne der Beziehung) ist, dann verstehe ich darunter eine permanente Aufrechterhaltung eines Mindestmaßes an Abstand und Verhalten. Ein Sklave kann seine Herrin permanent mit "Sie" ansprechen und trotzdem völlig gewöhnliche Gespräche mit ihr führen oder gar mit ihr ausgehen. Ein Sklave muss nicht permanent nackt sein, die Herrin nicht permanent elegant, erotisch gekleidet sein.

Unter 24/7-Beziehung im ursprünglich hier diskutiertem Sinne verstehe ich eben nur nicht die Beziehung, bei der beide Partner in regelmäßigen Abständen in Rollen schlüpfen, weil die Rollen von vornherein und dauerhaft verteilt sind.

Im übrigen darf eine Herrin auch eine schwache, zarte Frau sein. Jeder Mann, erst recht jeder Sklave wird darüber nur verzückt sein und seiner Herrin in solchen Situationen ganz besonders viel Aufmerksamkeit widmen. Schließlich sollte der Sklave seine Herrin nicht nur fürchten sondern auch lieben.
Auch die Herrin wird ihren Sklaven nicht mit schweren Arbeiten beauftragen, wenn sie sieht, dass er krank ist. Sie verliert dadurch nicht an Autorität, im Gegenteil.
Ich gebe allerding zu, dass die Herrin in einer echten Beziehung sehr wohl eine höhere Verantwortung übernimmt.

Das muss einfach zusammenpassen und daher meinte ich auch, dass es unmöglich ist, ernsthaft an eine noch unbekannte Dame den Wunsch nach vollständiger Versklavung im 24/7-Sinne heranzutragen.

Die Sache mit dem Liebhaber kann ich mir selbst nicht so recht vorstellen, weil ich bisher nie vor einer solchen Situation stehen mußte. Daher habe ich sie nur vorsichtig zu formulieren versucht, da eine gleichberechtigte körperliche Nähe zwischen Herrin und Sklaven für mich unvorstellbar ist.

Viele Grüße
Bart Simpson

unattraktives Modell oder Augenwischerei

So, 17.Jul 2005, 12:35
Hallo ihr Mitschreiber,

meiner Meinung nach gehört 24/7 da hin, wo es entstanden ist, nämlich in literarische Ergüsse und in Fantasien.
Alles andere wäre für mich entweder in echter Ausprägung ein unattraktives Modell oder aber Augenwischerei.

In echter Ausprägung:
Ich kann und will keinen Partner haben, dessen Persönlichkeit monofacettiert ist, Sklave und nur Sklave, ohne andere Facetten. Im Gegenteil, ich würde dies ablehnen, ich erwarte, dass mein Gegenüber facettenreich ist und dieses auch lebt. Das hat mit Rollen spielen aber sowas von gar nichts zu tun.
Und ist es nicht eine Rolle spielen, wenn man unauffällig am öffentlichen Leben teilnimmt, was ja bedeutet, dass man in der Öffentlichkeit eben wie jedes andere Paar agiert. Wenn dies kein Rolle spielen sein soll, dann würde das logisch zuende gedacht bedeuten, dass man im Privaten sich auch wie jedes andere Paar gerieren müsste.

Als Augenwischerei:
Dass eine Herrin, wie auch immer jeder einzelne dies INDIVIDUELL für sich definiert, auch eine schwache Frau sein darf, wenn sie sich so fühlt, wie kann das objektiv nachvollziehbar zu Begriffen wie 100% Herrin oder 24/7 passen. Denn weder 100% noch 24/7 sind Begriffe, die auch nur den geringsten Spielraum für Deutungen, Anpassungen oder Abschwächungen lassen. Abgeschwächte 100% sind eben dann nur 80 oder 50 oder was auch immer Prozent. Und abgespeckte 24/7 sind dann eben nur 16/7, denn welcher Sklave dient auch noch im Schlaf, oder 16/x(=<7). Also bleibt von diesen ABSOLUTEN Werten, die das Kopfkino des einen oder andere so schön beflügeln mögen, bestenfalls noch eine irgendwie gestrippte, verkleinerte, angepasste Version übrig - um den Preis von VERdeutung absoluter Begriffe.
Und wer jetzt noch immer auf der Lebbarkeit des Konstrukts eines endlosen 24/7 pocht, den möge die finale Realität des Todes überzeugen, dass es ein 24/7 zwar als schöne Fantasie, nicht aber als Absolutum in der Realität gibt.


Also wieso dann nicht lieber diese Konstrukte da belassen, wo sie - für mich - ihren Platz haben, eben in der Fantasie, und statt dessen das Abenteuer Wirklichkeit leben und an einer facettenreichen und lebendigen, sich stets erneuernden Beziehung arbeiten, und dabei ist es egal, ob es sich um eine Beziehung mit BDSM Hintergrund handelt oder nicht. Einer Beziehung, in der man auch ohne definitorisches Gehabe den anderen mit Leib und Seele bestätigt und in sein Leben integriert, weil man es so möchte, sich unablässig erneut in voller Freiwilligkeit dem anderen widmet und beide stets bewusst miteinander umgehen und nicht gemäß gewohnheitsmäßigen vertraglichen Regeln und innerhalb eines ritualisierten verdeuteten 24?/7? Konstrukts.

Lady Marfa
klassische Domina http://www.la-marfa.com
Aus- und Fortbildungen und Coachings http://www.bdsm-akademie.com

So, 17.Jul 2005, 17:37
Sehr verehrte Lady Marfa, Hallo Mitstreiter,

vielen Dank auch für Ihr Interesse.
Eigentlich wollte ich hier nicht die Verteidigerfunktion der schwachen, starken Damen übernehmen. Ich sage doch nur, dass eine Herrin schwach (z.B. krank) sein oder im Freizeitlook gekleidet sein darf und dadurch in keiner Weise ihren Status im Sinne 100% verlieren muss.

Kein Mensch wird behaupten - hier sei ein Rückblick in das 16. Jahrhundert erlaubt - dass Königin Elisabeth I. von England nicht 100% Herrin, wenn nicht gar die Herrin der Weltgeschichte, war. Und dabei war die Frau öfters mal krank oder schwach. Sie hat diese Schwäche vermutlich sogar gegenüber Ihren Verehrern zum Teil bewusst ausgespielt.
Übertragen auf das heutige europäische 21. Jahrhundert gilt das auch für die starken Damen in unserem heutigem Umfeld.

Eine Herrin im Sinne einer 24/7-Beziehung muss nicht permanent als Domina auftreten, um ihren Status gegenüber ihrem Sklaven zu verlieren. Nur das will ich sagen.

Bart Simpson

So, 17.Jul 2005, 19:52
Nur eine kurze Anmerkung:

In einer Beziehung führt immer jemand. Ich möchte behaupten, dass ich in meinem ganzen Leben noch keine Beziehung ohne ausgeprägte Hierarchie hatte. 24/7 ist daher eigentlich nichts wirklich Neues, aber es verdeutlicht den Mut, diese Hierarchie zu pflegen und zu hegen und sie außerdem gelegentlich zu erotisieren.
Noch einmal ganz deutlich: Es geht hier nicht um bizarren Sex 24 Stunden am Tag. Und mit einem Sklaven kann ich sprechen, lachen, fernsehen. Nicht sein Halsband macht ihn zum Sklaven, oder meine hübschen Stiefel - einzig und allein entscheiden ist sein Wille zum Dienen, der auf meinen Willen zu Führen trifft

24/7 Switch-Beziehungen soll es geben. Warum auch nicht? Aber letztlich gibt es hier die gleichen Argumente dafür und dagegen wie bei der klassischen 100%-Variante. Wenn mal keiner Lust hat?
Hier nochmal: Es geht nicht um Lust, es geht darum, was du bist und sein willst.

Herzlichst

Wanda von Dunajew
Antworten

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