Lady Lia hat geschrieben: ↑Fr, 29.Jan 2021, 10:33
In einem anderen Thread ist eine Diskussion über dieses Thema entstanden, diese soll hier fortgesetzt werden.
Und wenn hier einer auch nur ein kleines themenfremdes Post Richtung Impfungen verfasst, dann piekse ich 
Damit halbwegs eine Reihenfolge herrscht, hab ich die Beiträge via Zitatfunktion geordnet. Geht leider nicht hübscher, außer ich fange an an Datum und Uhrzeit der Beiträge rumzumodeln und spätestens dann bekomme ich von Joe einen Tritt ;)
Ähhm, ok, das stimmt und eigentlich bin ich in den anderen Thread darauf nicht sehr ausführlich eingegangen (hab es zumindest versucht), da es "off topic gewesen und nicht zum eigentlichen Tread gepasst hätte. Da sich Lady Lia nun aber wirklich echt richtig Mühe gegeben hat, das hin und her zu "sortieren" - Danke dafür - und es hier passend ist, ich seit nunmehr > 25 Jahren als Privatdomina tätig bin (noch die harte 3-jährige "Mentoren"-Ausbildung genossen/im devoten Teil gehasst habe, siehe "Geschichte" und lange bevor es das Internet gab selbst als Mentorin dieses "Wissen" weitergegeben habe), hier ein Überblick, wo der Begriff herkommt, was der Unterschied ist::
Kurzer geschichtlicher Einblick in die käufliche Privatdominanz:
Der eigentliche Begriff Privatdomina ist so „uralt“ wie die Tatsache, dass es schon immer praktizierende BDSM/SM-Sexualität gab, diese fand früher - sehr lange vor Zeiten des Internet - jedoch sehr versteckt statt und Zutritt gab es damals nur, wenn erfahren praktizierende BDSM/SM-er entsprechende Neigungen bei jemanden erkannt und diesen dann in die schon immer existente „Parallelwelt“ eingeladen haben, diese "Neulinge" dann als Mentoren eingeführt und über mind. 3 Jahre ausgebildet haben. Dabei mussten Neue - ganz egal und unabhängig von ihrer eigentlich passiv oder aktiven BDSM/SM-Sexualität - zunächst alle Stadien der passiven BDSM/SM-Variante kennenlernen und „durchlaufen“ , danach dann alle aktiven Varianten und so wussten sie dann hinterher ganz genau über ihre eigene BDSM/SM-Sexualität bescheid, nicht nur zu allen Techniken sondern auch zu welcher Seite sie selbst gehören, wobei es auch damals schon ganz wenige gab, die als "Switcher" auf beiden Seiten ihre sexuelle BDSM/SM-Erfüllung finden.
Bereits seit über 100 Jahren, somit lange vor meiner Anfangszeit vor nunmehr über 25 Jahren , gab es daher auch bereits die Form der „käuflichen“ Dominanz, speziell in Adelskreisen wo BDSM/SM-Sexualität schon immer praktiziert und eher normal war, was natürlich nie öffentlich beworben wurde, denn diese Privatdominas stammten häufig aus den alteingesessenen Adels- und Geschäftshäusern, lebten ihre sexuelle Dominanz nicht nur im privaten verheirateten Bereich, sondern boten diese auch anderen befreundeten Geschäftsleuten, Adeligen usw. als "Dienste" gegen Geld an, wenn diese nicht das Glück hatten, eine dementsprechende Ehepartnerin/Ehepartner in den eigenen Kreisen zu finden, um ihre BDSM/SM-Sexualität ausleben zu können. So entstand letztlich der Begriff Privatdomina, welche immer ihren Hauptberuf weiter ausgeübt haben, dann später im Verlauf zusätzlich Kleinunternehmen für diese Tätigkeit angemeldet haben.
Bereits damals - wie auch heute noch -wurden die Kontaktdaten der Privatdominas im Verborgenen auf Empfehlung weitergegeben, denn die alten Werte wie Ehrlichkeit, Loyalität=Dauerverbindungen war damals und sind auch heute noch - neben der extremen Verschwiegenheit/Diskretion die in allen Studios gilt - absolute Grundlage.
Beides war/gab es also schon sehr lange Zeit bevor es überhaupt nach Erfindung des Internet die ersten offizielle Dominastudios gab, die entstanden, nachdem es nun durch das Internet leichter wurde, sich auch ohne die erwähnte „Entdeckung/Einladung“ durch Mentoren über BDSM/SM ganz normal zu informieren, festzustellen, dass es nicht pervers, sondern einfach eine Form der eigenen Sexualität ist.
So wurden diese Erststudios durch tatsächlich dementsprechend sexuell veranlagte eröffnet und entwickelten sich zunächst sehr langsam , da die „uralt-traditionelle Parallelwelt“ diese Erststudios nie besucht hat, weil sie einerseits schon lange ihre Privatdomina hatten und andererseits es sich nicht „leisten“ konnten, in den öffentlichen Studios erkannt zu werden bzw. sie auch mit Öffnungszeiten nichts anfangen können weil sie oft reisen, viele Geschäftstermine haben und oft erst spät abends können, wenn Studios geschlossen haben oder aber dennoch nicht auf ihre Session verzichten wollen/müssen, wenn ein Geschäftstermin doch länger dauert und dadurch der Termin bei ihrer Privatdomina an diesem Tag nach hinten verschoben werden muss, denn sie können diesen Session-Termin dann einfach später / früher an dem jeweilig vereinbarten Tag wahrnehmen, weil die Privatdomina nur einen einzigen Termin pro Tag vergibt . Zudem sind auch Termine über mehrere Tage bis hin zu "Urlaubsbegleitungen" möglich.
In den letzten 15 Jahren – speziell nach dem Hype auf 50 Shades off... - sind dann viele weiteren Studios quasi wie „Pilze aus dem Boden gesprossen“, weil BDSM/SM so erst richtig publik wurde, jeder an dem coolen Trend mitmachen wollte.
Neben den seriös angemeldeten und steuerzahlenden Domina in Studios gab es auch den Umkehrschluss insofernt, dass manche hier das „schnelle Geld“ zu machen „gewittert“ haben und so auch einige Damen lediglich die Techniken schnell per Internet erlernten/sich selber angeeignet haben, sich dann den zu Werbezwecken den "Titel Privatdomina" verpassten und ohne jegliche Anmeldung als Unternehmerin oder nach ProstSchG , ohne Steuern zu zahlen ihren "Dominajob" von zuhause aus für "Aufwandsentschädigung/Taschengeld" anboten, weshalb heutzutage der Begriff Privatdomina leider häufig nur noch mit gerade diesen unseriösen, nicht angemeldeten "Hausfrauen" in Verbindung gebracht wird.
Zu den noch heute bestehenden Hauptunterschieden bei den ordentlich steuerlich und nach ProstSchG angemeldeten "echten" Privatdomina im Vergleich zur Domina :
Im Gegensatz zur Domina die in SM -/Dominastudios Hauptberuflich als Domina arbeitet, zu den Studioöffnungszeiten anwesend ist und sowohl per Termin als auch kurzfristig spontan auch "Tages-Gäste" empfängt, sofern sie gerade keinen anderen Termin eingeplant hat, sind Privatdominas wie ich nach wie niemals spontan besuchbar und wir haben zu 99% Langzeit- Verbündete, um mit ihnen die eigene Sexualität auszuleben.
Dies bedeutet, dass wir zwar – wie alle anderen hauptberuflichen Dominas in Studios- ebenfalls sowohl als eigenständige Unternehmerinnen als auch nach ProstSchG angemeldet sind, ABER:
Wir üben – wie früher - weiterhin unseren Hauptberuf (in meinem Fall im medizinischen Bereich) aus, so dass wir es uns von Anfang an quasi „erlauben“ konnten, nur dann als Privatdomina zu arbeiten, wenn die gemeinsame eigene BDSM/SM-Sexualität und auch das zwischenmenschliche passend ist.
Privatdominas machen auch nach wie vor kaum bis keine Werbung, haben in 99% der Fälle auch keine Homepage, schalten kaum bis gar keine öffentlichen Kontaktanzeigen, da wir nach wie vor - so wie früher - durch Weiterempfehlung unserer Langjährigen genug "Auswahl" haben.
Für das Ausleben der gemeinsamen Sexualität haben wir – wie früher - die dementsprechenden eigenen Räumlichkeiten (meistens mindestens ein schwarzes Studio), gehen zu unseren Verbündeten nach Hause, weil diese die entsprechende Räumlichkeit in ihrem privaten Wohnhaus haben aber nicht den passenden Partner*in oder wir mieten die zur Session passende private Räumlichkeiten in BDSM-/SM Ferienwohnungen an, da nur so die oftmals besonderen "Umstände" bei der Session (einige erscheinen z.B. mit ihren Leibwächtern, weil sie so im öffentlichen Leben stehen, dass dies erforderlich ist, was bei einem Besuch im normalen Studio gar nicht praktikabel wäre) und vor allen Dingen eine „Öffnungszeiten“-unabhängige Session jederzeit möglich ist.
Eine Privatdomina ist auch immer nur für diesen Termin in der zur Session passenden Örtlichkeit anwesend; zudem wird nur ein einziger Exclusiv-Termin pro Tag bzw. auch über mehrere Tage an eine Person vergeben, um so keinen Zeitdruck zu haben und auf spontane sich ergebende Änderungen (z.B. Verschiebung um eine Stunde nach vorne/hinten , zusätzlicher Escort-Wunsch) sofort reagieren zu können.
Zwischen den Session-Terminen sind Privatdominas zusätzlich "der Fels in der Brandung" und haben immer ein Ohr für ihre Verbündeten, dabei wird auf Augenhöhe ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt und das kostenlos (Privatdominas wissen oft mehr als die eigenen Lebens-/Geschäftspartner), auch dies ist eines der Hauptunterschiede, denn diese private Kommunikation (welche zudem teils mitten in der Nacht per Anruf passiert, weil gerade der "berühmte Schuh drückt" und dringend ein "ehrliche Zweitmeinung/ein ehrlicher Rat" zu einem beruflichen oder privaten Problem benötigt wird) auf Augenhöhe und freundschaftlicher Basis zwischen den Session gibt es so nur in der uralten Tradition der klassischen Privatdominanz, nicht aber in Studios, wo sich die Kommunikation rein auf den Sessiontermin/dessen Buchung bezieht.
Ich hoffe, dass ich etwas "Licht ins Dunkel der Begrifflichkeiten" durch diese Erläuterungen bringen konnte und wünsche Euch ein schönes Wochenende
Noire
PS: wer Rechtschreibfehler findet darf diese gerne behalten