Hallo Latexus,
du schreibst:
Ein Bürger mit 1000 Euro netto ist nicht selbständig. Ein Selbständiger, der weniger als 4000 Euro montlich brutto macht, ist arm dran.
Ein Gehaltsempfänger mit 1000 Euro netto sicher auch, allerdings hat der nicht den Unterhalt für einen Gewerbebetreib zu leisten, ist bereits kranken und rentenversichert (auch wenn sicherlich über die Werthaltigkeit des letzteren Punktes Zweifel bestehen).
Ein Selbständiger trägt ein erhebliches wirtschaftliches Risiko, denn auch wenn die Einnahmen ausbleiben laufen die Kosten weiter. (s.a. Urlaub, Krankheit...)
Ich kann dieses blöde Geschwafel (entschuldige bitte meine Wortwahl) von den wirtschaftlichen Risiken des Unternehmers einfach nicht mehr hören, weil sie schlichtweg Quatsch sind.
Mein Nachbar hat eine Marmorfirma (Hausfassaden, Innenausbau usw.) der stöhnt mir auch manchmal die Ohren voll.
Er hat zwei Häuser, eines ist mehr das Bürogebäude, das andere ist sein Wohnsitz (schlappe 320 m², plus einem Souterrain von 90 m² für seine 2 Jungens auf einem ca. 4000 m² großem Grundstück).
Das Firmengelände geschätzte 6500 m², mit Werkhallen und Maschinenpark.
Es geht ihm ja so schlecht, der Arme weiß nicht, ob er mit dem 740er, dem 635B12 oder dem Z1 bei diesem Wetter fahren soll.
Das schlimmste, was Ihm passieren kann ist, dass er Pleite geht und dann als Arbeitnehmer oder als Arbeitsloser sein Dasein fristet, wie die übrige Bevölkerung auch, wobei er sich nach einem Verkauf der Firma bestimmt eine kleine Weile über Wasser halten könnte.
Solange er das nicht macht, wird er mit seinem Dasein wohl zufrieden sein, denn niemand zwingt Ihn dazu selbständig zu sein.
Sinngemäß gilt das für alle Unternehmer (Selbständige), nur das gebildete Kapital, ist unterschiedlich, aber tiefer als wir stehen, werden sie wohl nur selten fallen.
Ein guter Unternehmer unternimmt Etwas, besonders in guten Zeiten, damit er für schlechtere Rücklagen hat, aber auch das muss ein Arbeitnehmer machen, gerade in der heutigen Zeit, um eine halbwegs erträgliche Altersversorgung zu haben.
Und Studiomieten von 3000 €/Monat?
Soviel bezahlen viele Frauen, die in Laufhäusern oder Straßen arbeiten auch, sind doch 100 €/Tag und manchmal auch mehr, nicht selten.
Die müssen sie aber alleine erwirtschaften und haben auch Lebenshaltungskosten, die da noch hinzukommen.
Welch Wunder, dass da überhaupt noch eine Frau anzutreffen ist.