Dafür erhalten wir ja auch bei ihnen die Möglichkeit, real unsere Fantasien ausleben zu können. Das ist einerseits sehr gut und schön, andererseits birgt es aber auch die Gefahr in sich, dass wir diesen Ladys bzw. den ausgeübten Praktiken dann rettungslos verfallen können.
Doch, sind es wirklich immer unsere Fantasien, die wir da real ausleben oder sind es Fantasien, die uns suggeriert werden?
Fantasien, die uns verbal in unser Gehirn eingeimpft werden und dort wie eine Droge wirken. Und Fantasien, die wir, z. B. hier im Forum, durch das lesen der Beiträge in uns aufnehmen, die sich dann immer stärker entwickeln und auf ein Ausleben warten.
Auf so eine „Droge“ reagieren wir manchmal sofort, manchmal auch erst nach mehreren „Einimpfungen“ und deren ist Wirkung von ständiger Dauer, schlimmer noch als manche der Drogen die es sonst gibt.
Die Frauen, denen dass bewusst ist, haben eine gehörige Macht über uns, durch den Einsatz guter Verbalerotik, die sie mehr oder weniger dazu benutzen, um uns völlig abhängig von sich und/oder den ausgeübten sexuellen Praktiken zu machen.
Abhängigkeit bedeutet aber auch gleichsam eine Sucht und wie schon von Remington Steele an anderer Stelle hier geschrieben: Sucht kommt von Suche
Und wir sind Suchende, die sich dem Einfluss von Personen aussetzen, die naturgemäß schon mehr Kontrolle über ihre und unsere Sexualität haben als vielen von uns bewusst ist.
Der angeborene Trieb wird zwar teilweise durch unsere Gedanken beeinflusst und wir sind dadurch in der Lage ihn zu steuern. Doch, was passiert, wenn wir unter dem Einfluss einer guten Verbalerotik stehen, die in unserem Kopf auch die perversesten Ideen freisetzen kann?
Nach und nach werden wir diesen Ideen erliegen. Oft wollen wir sie doch zumindest einmal ausprobieren, um zu erleben, ob sie uns bei unserer Suche weiterbringen und wir dann das finden was wir suchen, den vielleicht absoluten Kick.
Manchmal ist dieser Kick ja auch besser, weil neu, doch wie lange dauert es dann, bis wir wieder eine neue Steigerung der Reizschwelle brauchen und wie weit geht eine Domina und wie weit gehen wir dabei?
Das die Verbalerotik die stärkste Waffe der Frau ist, wird wohl jedem klar sein, denn:
Beweis 1: Die Unzahl von Sexhotlines, die alle letztendlich auf diese Art funktionieren und das sehr gut.
Beweis 2: Verbalerotik in schriftlicher Form, siehe meine Forumsbeiträge über Chantal in Essen, die anscheinend für eine ganze Reihe Leser so von Interesse sind, dass es dort in nur knapp 8 Monaten über 7500 Hits gegeben hat und die dazu geführt haben, dass ein paar der Leser zu Chantal gegangen sind, weil die niedergeschriebenen Erlebnisse ihre Fantasie so stark anregten.
In unserem Fall kommt ja dann noch die uns verbal manipulierende Person körperlich hinzu, die durch ihre Präsenz und ihre Handlungen, die auf uns einwirkenden Reize in verstärktem Maße dazu benutzen kann, uns Dinge erleben lassen zu wollen, die wir vielleicht noch kurz vorher als pervers abgetan hätten.
Nur, es gibt so eine Vielzahl von Praktiken und in den verschiedensten Richtungen, die auch noch kombiniert werden können, dass es der Domina immer ein Leichtes sein wird neue Fantasien in uns zu wecken, neue Ziele zu suchen, einen noch tolleren Kick erleben zu wollen.
Hier stellt sich die Frage der Verantwortung. Einmal unserer Eigenen uns gegenüber und Die der Domina, die schließlich die Rolle der führenden Person innehat und somit meist auch bestimmt, was bei einer Session passiert. Dadurch haben wir uns quasi selbst ausgeliefert, was ja auch eigentlich normal ist in einer Beziehung DOM-Sub.
Doch wie weit können wir einer Domina trauen und wie sehr wird unser Urteilungsvermögen getrübt, wenn wir völlig unter dem Einfluss ihrer Macht stehen, die uns auch nach einer Session nicht mehr loslässt, weil unser Geist völlig durch das Verbale und die Erlebnisse durchdrungen ist.
Sieht unser Vertrauen nicht schon bald nur noch so aus, dass wir uns von der Domina nur eine Hilfe auf der Suche nach diesem Kick versprechen und dabei ganz vergessen, dass wir auch einen Weg zurück in die Normalität brauchen?
Und, hat die Domina wirklich ein Interesse daran, dass wir diesen Rückweg finden oder gehe ich Recht in der Vermutung, dass sie uns nur allzu gerne in dieser Gedankenwelt gefangen sieht und hält, weil er uns dann, wie eine Marionette, in seinem Sinne manipulieren kann?
Natürlich gibt es auch SM-ler, die eine Session immer genau nach einem Drehbuch abgespult haben wollen und so vielleicht einigermaßen geschützt sind, vor verbaler Manipulation und von diesen ist hier auch nicht unbedingt die Rede, denn sie sehen in einer Domina lediglich eine Dienstleistungsperson, die sie für die Befriedigung ihrer Lust auf Zeit rekrutieren, weil ihnen gerade danach ist einem Trieb nachzugeben, der nicht dem Normalen entspricht und der nicht mit dem evtl. vorhandenen Partner umzusetzen ist.
Ich meine hier vielmehr die unter uns, die wirklich auf der Suche sind, nach der Domina und nach den Praktiken, die uns den absoluten Kick verschaffen und von der wir uns insgeheim aber auch irgendwie noch mehr erhoffen, ohne dabei aber so richtig zu wissen was oder wer es ist, denn mit neuen Fantasien entstehen neue Ziele, die wir nicht klar erkennen können, weil sie sich bei jedem weiteren Schritt auch einen Schritt wegbewegen und immer in der Ferne sind.
Suchen wir da etwas, was es eigentlich nicht gibt oder zumindest nur sehr selten, weil kurz wir nach einer Session merken, dass etwas fehlt, sei es, dass wir wieder alleine sind oder unser evtl. vorhandener Lebenspartner nicht mehr das für uns ist was wir ja jetzt suchen?
Oder suchen wir eigentlich nur einen Partner, welcher uns die Führungsrolle abnimmt, weil wir einer normalen Beziehung Angst vor dem Versagen haben und deshalb das Gelingen eines sexuellen Aktes in die Verantwortung von diesem übertragen wollen?
Egal, was oder warum wir das machen, wir entfernen uns immer mehr zusehends von der Normalität, wenn auch anfangs ganz langsam und deswegen aber umso gefährlicher, denn, es ist ein schleichender Prozess und er führt uns immer tiefer in die Welt des SM.
Irgendwann merken wir zwar dann alle, dass wir ganz anders über die verschiedensten SM-Praktiken denken, als die meisten Personen in unserem normalen Umfeld, doch dann haben wir meist schon einen so großen Weg vieler kleiner Schritte gemacht, dass wir unseren Ausgangspunkt nicht mehr wahrnehmen können und bemerken unsere Orientierung verloren zu haben.
Ist man nun erschrocken und versucht umzukehren, so geht es einem meist so, wie einem Süchtigen, der ja nur dann ohne eine Droge auskommen kann, wenn er wirklich absolut keinen Kontakt mehr dazu hat, wenn sein Umfeld intakt ist und er auch aus diesem Hilfe bekommt.
In unserem Fall ist es aber oft schwerer mit seinem Umfeld über unser „Problem“ zu reden, denn es wird ja von den meisten Menschen nicht als Sucht erkannt, sondern fast immer nur als pervers usw. abgetan und die Meinung herrscht vor, dass man es ja einfach sein lassen kann.
Ein Normalsexler kann sich da nicht in uns hineinversetzen, das ist für ihn einfach nicht nachvollziehbar. Haben wir doch keine Droge im herkömmlichen Sinn genossen und was soll dann so schwer sein mit dem SM aufzuhören?
Doch, wenn wir hier kaum Hilfe erwarten können bzw. nicht bekommen, wer soll uns dann helfen, ein Psychoanalytiker?
Ist auch sehr schwer, so meine eigene Erfahrung, kam er doch zu dem Schluss, ich hätte ja keine Potenzprobleme und wenn mir das gefiele, so sei es allein meine Entscheidung dies zu tun oder zu lassen.
Die Krankenkasse sollte sich das Geld für die Sitzungen zurückzahlen lassen!!!
Häufig liest man auf den Homepages verschiedener Ladys, man solle sich fallen lassen und sie würden einen wieder auffangen. Bei mir hat das wohl schon am Anfang nicht funktioniert und ich scheine so richtig auf den Kopf gefallen zu sein, habe ich doch den Eindruck einen irreparablen Schaden erlitten zu haben und manch einer wird jetzt hier vielleicht schmunzeln und sich denken: „Ja, wenn ich das so lese, da hat er völlig Recht, unser sausauger,“ nur, bin ich da wirklich alleine mit solchen Gedanken?
Geht es euch nicht auch meistens so, dass ihr denkt: „Warum habe ich das heute wieder gemacht?“ Ganz besonders dann, wenn man wieder etwas Neues ausprobiert hat oder doch wieder etwas machte, was man im klarem Zustand eigentlich rundweg ablehnen würde, unter dem Einfluss seiner Domina dann aber doch gemacht hat.
Nur, wie will uns eine Domina denn auffangen?
Das Erlebte haben wir in unserem Gedächtnis gespeichert und es lässt sich nicht einfach wieder löschen. Im Gegenteil, es wird sich immer mehr dort festsetzen und zu unserer Normalität gehören. Denn, je öfter wir es praktizieren, desto stärker wird der bleibende Eindruck sein, ist es doch wie ein Lernprozess.
Ich habe aber bisher noch kein Nachgespräch geführt, bei dem es hieß ich solle das Erlebte jetzt vergessen und zur Tagesordnung übergehen, damit man beim nächsten Mal wieder bei Null anfangen könne und einen Reset-Schalter habe ich auch nicht.
Wie bitte schön, soll man da also aufgefangen werden bzw. was soll man darunter verstehen?
Und, ist es nicht so, dass eine Domina ihre Macht über uns genießt, sei es, weil sie sich finanziell bereichern kann und/oder weil es ihr Spaß macht, uns von sich abhängig zu machen, weil sie sich bestätigt fühlen möchte?
Warum sollte eine Domina also ein Interesse daran haben, dass wir in die Normalität zurückfinden?
Macht es doch für Sie keinen wirklichen Sinn, weil doch vielleicht ein zahlender Gast verloren ginge und sich das fortsetzen würde, bis sie keinen Sklaven mehr hat.
Oder gibt es da einen Mittelweg, den ich nicht erkannt habe und für mich auch schwer vorstellbar ist, weil ich eigentlich, in Bezug auf Suchten, der Meinung bin, es gibt nur ein „Ja“ oder „Nein“.
So, momentan reicht es euch bestimmt und falls ihr es überhaupt bis hierher gelesen haben solltet, so

Wie ihr bestimmt gemerkt habt, bin ich von SM hin - und hergerissen, besonders wegen dem finanziellen Aspekt, der mich schlichtweg erdrückt, weil ich leider nicht in dem Maße über Geldmittel verfüge, wie ich sie haben müsste, um meinen Trieb ausleben zu können (würde mich dann bestimmt bei einer Herrin einmieten oder zumindest in der Nähe wohnen wollen).
Weil das aber leider nicht der Fall ist, schreibe ich halt mal so meine Gedanken nieder und bin gespannt, ob das Forum besser ist als der Psycho-Knilch.
Mit freundlichen Grüßen und ich hoffe sehr, dass die Ladys mir deswegen nicht böse sind.
Euer sausauger
