Fr, 21.Dez 2007, 17:07
von LetzterMaso
Es zeigt sich aber, dass Fickthemen immer noch die beliebtesten sind. Sobald es ums poppen geht, bilden sich Horden an schreibwütigen UserInnen. Und nebenan gibt es eigentlich ein Hurenforum.
Sei´s drum, es bewegt anscheinend. Heute in der Früh kam ich nicht dazu die Fragen von Undine ausführlich zu beantworten. Ihr ging es ja explizit um Meinungen von Besuchern, die es bei ihr nicht bringen, wenn ich sie korrekt interpretiert habe.
Seid ihr etwa überrascht, dass auch manche dominante Frau tatsächlich gerne vögelt (...)
Nun ja, ich sage es mal so: bevor ich dieses Sodom und Gomorrha - Forum hier kannte, kam mir dies sehr abwegig vor. Wenn man nur mit Dominas zu tun hatte, für die es das Letzte war mit Kunden zu vögeln, übernimmt man diese Denkweise und erachtet sie als normal. Klar hörte man auch, dass es Dominas gäbe, die eben mit Freiern ins Bett steigen würden, doch über die wurde sehr abwertend geredet. Es galt als eher unnormal. Im privaten Bereich ist das ja etwas ganz anderes. Aber eine Domina, die vögelt? Um Gottes Willen, damals für mich schier undenkbar. So ein wenig Kulturschock erlebte ich hier mit einer Katze und ich grummelte in meinen Bart hinein, dass es doch nicht sein könne, dass sie so etwas macht. Fast empört.
Aber sie besitzt ja gute Argumente, die Roxana. Es IST Sache der Domina, was sie sich nimmt. Und wenn es eben ein harter Schwxxz ist, so sie ihn denn findet. Dass sich hier aber anscheinend eine Menge an professionellen Damen durch die Studios poppn ist schon erstaunlich. Oder aber die Damen, die es nicht tun schauen sich das Treiben eher missmutig an und schweigen. Ich selber weiß nicht, was ich davon halten soll. Man ist schließlich auch von seinem früheren Umfeld geprägt und ganz einfach ist es nicht, alte Denkmuster von heute auf morgen komplett über Bord zu werfen.
Sind es Performancesorgen? Zu anstrengend?
Das sind die unangenehmsten Fragen. Zu den Performancesorgen gibt es aus meiner Sicht eigentlich wenig zu sagen, wenn überhaupt keine Performance stattfindet. Ich stelle es mir als zu anstrengend vor. Ja, es würde mich komplett überfordern. Ich würde vom Kopf her verkrampfen und die ganze Session wäre im Eimer. Und da bin ich nicht der Einzige. Aber einer muss es ja schreiben. Hey, der Schlagbaum ist schneller unten als der in Polen damals. Es kommt auch noch ein anderer Punkt hinzu.
Du und Roxana mögt dies vielleicht als Teil eines BDSM-Spiels sehen. Einen Mann so zu dominieren, dass er Euch fickt. Schön und gut. Es sei Euch unbenommen.
Für mich hat poppen jedoch so rein ganz und gar nichts mit BDSM zu tun. Völlig gleich, ob ich oben oder unten liege, ob mir eine Befehle erteilt, wie ich es zu machen hätte oder auch nicht. poppen ist poppen und das bekomme ich auch zuhause. Und das, was ich zuhause bekomme, dazu muss ich nicht in ein Studio gehen. Jetzt ganz abgesehen davon, dass es für mich undenkbar wäre, aber ganz hart gesagt: wenn ich poppen will, kann ich auch in einen Puff gehen.
Der Knackpunkt ist eben nur der: hier liege ich mit meinen eigenen Ansprüchen über Kreuz. Was mache ich, wenn sich auf einmal die extreme Sadistin das Blut aus dem Gesicht wischt und sagt "ach komm, Du hast mich jetzt so gut befriedigt, ich will ausnahmsweise auch mal poppen."
SCREAM!
Es ist nicht ganz einfach, Undine. Ein wenig verletzt es auch und man fühlt sich schlecht, ja, irgendwie minderwertig. Man ist enttäuscht über sich selbst, darf sich aber nicht runterziehen lassen. Das klare Ziel ist es sicher, dass die Domina auf ihre Kosten kommt. Nur das schafft z.B. mir meine eigene Befriedigung. Aber auch als Frau muss man eben sehen, dass man nicht immer alles haben kann. Wir meinen das doch nicht böse.
Wobei es durchaus auch vorkommt, dass man trotzdem ab und wann überrascht wird. Hatte sie in der SZ kennen gelernt. Einfache Bekanntschaft. Flagellantin. Sie hat meine innere Blockadehaltung gespürt und ist anders vorgegangen. Ich weiß es nicht, wie sie es gemacht hat. Sie hat die Hände nicht bewegt, sondern nur unmerklich gezuckt, sich dem Herzschlag angepasst, bis sie sich selbst von einem Fickangsthasen wie mir das nehmen konnte, was sie brauchte. Sie meinte, ihr wäre diese Technik von einem ehemaligen indischen Liebhaber beigebracht worden. Aber auch sie wusste, dass sie es bei mir von aktiver Seite her vergessen kann. Findet Euch einfach damit ab, dass es immer mehr Männer geben wird, die nicht das bringen, was Ihr Euch erhofft. Zugeben wollen das die wenigsten, weil es ein Thema ist, welches ja die ach so tolle männliche Ehre besudeln könnte.
Dabei ist das schon längst ein großes Thema. Fängt schon im Kleinen an. Ich arbeite in einer Firma, in der in einer Etage die Männer nur unter sich sind. Es gibt drei Themen: Politik, Fußball, poppn. Wenn ich den Kerlen so zuhöre, so müssen das alle die supertollen Hengste sein, die alles flachlegen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Klar, der eine kann es kaum erwarten, bis er zuhause ist um die erste Bierflasche zu öffnen, der andere schluckt Antidepressiva, der nächste ist schwul. Es hat seine Vorteile, wenn man als Betriebsratmitglied gewisse Privilegien besitzt. Ja und ich muss manchmal schmunzeln, wenn sie beisammen stehen und über ihre tollen Fickwochenenden diskutieren. So ist das eben.
Es geht abwärts mit uns und Ihr seid die Leidtragenden. Aber Trost kommt aus Japan. Nicht mehr lange und die ersten lebensechten Sexroboter mit erwärmten erigiertem Schwxxz und integrierten Poren, durch die künstlicher männlicher Schweiß tropft, sind auf dem Markt. Widersprechen können sie auch nicht, Frau ist in der Lage ihnen die 10 oder 20 Sätze einzuprogrammieren, die wichtig sind und wenn sie kaputt gevögelt sind, schraubt Frau einfach einen neuen Penis an die Puppe. So lange müsst Ihr eben noch mit uns auskommen. Ihr habt eben eine schlechte Generation erwischt. Shit happens. ;-)
Oder ziehe ich mit meinem Auftreten nur die falsche Zielgruppe an - und wie erreiche ich die richtige?
Kloster?
In diesem Sinne,
Steffen