Wo ist die Zeit geblieben?

Vor gut eineinhalb Jahren bin ich (wieder) zum BDSM gekommen. Meine ersten Sessions waren nur mäßig.
Es wurde von den DLs teilweise erheblich vom Programm abgewichen und/oder lustlos agiert.
Das könnte an mir gelegen haben, da ich eventuell meine Wünsche nicht klar und deutlich formuliert habe. Vielleicht hatten die Damen einen schlechten Tag erwischt. Vielleicht mochten sie mich auch einfach nicht.
Ich bin freundlich, gepflegt, geduscht und brauche mich auch optisch nicht zu verstecken.
Das jedoch größte Ärgernis war für mich die Zeitschinderei. Da wurde mitunter massiv die Zeit zu meinen Ungunsten gedrückt. Eine 2h-Session war nach 1,5h einfach zu Ende. Meine Hinweise darauf wurden relativiert, kleingeredet oder schlicht verneint.

Woran lag es? Hat man mir meine Unerfahrenheit angemerkt und meinte „abkürzen“ zu können?
Ist das Abkürzen eine verbreitete Marotte unter den DLs?
Oder hatte ich einfach nur großes Pech? Also quasi ein statistischer Ausreißer.

Was sind Eure Erfahrungen mit der Einhaltung der Zeit? Wie geht Ihr mit Abkürzungen um oder verhindert diese?

Grüße

Hallo, wenn es gut ist achtet Man(n) oder Frau nicht auf die Zeit. Wenn es nicht gut ist sind beide Seiten wahrscheinlich froh daß es vorbei ist. In jungen Jahren habe ich mich durch diverse Versprechungen zu Fehlinvestitionen hinreißen lassen. Heute ist es so wenn ich eine Dame nicht kenne mache ich nur ein Programm zu einem Preis den ich unter vertretbar für ggf einen Reinfall verbuchen kann. Eine ( Hochzeitsnacht) beim ersten Termin gibt es schon lange nicht mehr. Aber ja manchmal hat die Stunde nur 50 Minuten aber die waren meist gut
Gruß Lederfan66

Hallo Red Ass,

Ich buche in der Regel mind. 2 Stunden.

Auf die genaue Zeit muss ich gestehen, habe ich nie wirklich geachtet. Wenn die Session gut ist, und ein Spannungsbogen aufgebaut wird, und dann auch schon bisschen früher aus ist, ist es doch besser wie unbedingt die genaue Zeit zu treffen.

Einmal war eine Session(die nicht gut war) aber viel zu früh vorbei, da hat aber auch die Dame von selbst den Tribut dafür zurückgegeben.

Ich hatte aber auch mal eine sehr gute Session, die nach ca. 90 Minuten vorbei war, und die Dame von sich aus gesagt hat, wenn ich wiederkomme, habe ich 30 Minuten gut. ( Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut)

Es ist sicher auch nicht einfach immer eine Punktlandung zu machen, daher wäre ich da auch etwas nachsichtig ;)

Subinator hat geschrieben: ↑

Fr, 21.Mär 2025, 05:46

Auf die genaue Zeit muss ich gestehen, habe ich nie wirklich geachtet. Wenn die Session gut ist, und ein Spannungsbogen aufgebaut wird, und dann auch schon bisschen früher aus ist, ist es doch besser wie unbedingt die genaue Zeit zu treffen.

Hmm. Das ist eine interessante Ansicht und Du bist da offenbar sehr entspannt. Und natürlich machen nicht alle Kolleginnen alles gleich, aber ich finde es einen deutlichen Unterschied, ob eine Session 1.5 Stunden oder 2 Stunden dauert. In meiner "Honorarstufe" sind das nämlich 100€ Unterschied. Wenn also ein Gast zwei Stunden bucht und bezahlt, finde ich persönlich es schon relevant, dass er dann auch zwei Stunden bekommt. Klar, wenn mein Gegenüber die Session von sich aus beenden will, weil er schon nach 90 Minuten..."zufrieden" ist, dann zwinge ich ihn nicht dazu, noch weitere 30 Minuten zu leiden. Aber von mir aus einfach abzukürzen, das würde sich anfühlen als ob ich die Differenz im Honorar erschlichen hätte.

Generell zu dem Thema vielleicht ein kleiner Hinweis: als ich "eingestiegen" bin, war die Herangehensweise immer so, dass Vorgespräch, Dusche, Nachgespräch explizit nicht zur bezahlten Session gehören. Es war einfach ein Service, der selbstverständlich dazu gehört.
Ich handhabe das nach wie vor so, unabhängig davon ob es sich um einen Termin im Studio oder einen Hoteltermin handelt, und ich glaube ein Großteil meiner Kolleginnen auch. Ich habe allerdings in den letzten Jahren auch mitbekommen, dass die eine oder andere Kollegin einen Teil dieser "Service-Zeit" zur Sesson-Zeit zählt. Ich werte das nicht, muss jeder selbst wissen wie das eigene Geschäftsmodell am besten funktioniert, kann aber nur den Tip geben danach zu fragen, wann die Session beginnt.
Sessions, die auf Wunsch direkt ab Tür beginnen, lasse ich jetzt mal außen vor. Da lässt es sich nicht anders handhaben, dass umziehen, duschen etc mit in die Session eingebaut werden.

Interessante Diskussion!
Hab es auch schon erlebt, das eine Session mal etwas eher zu Ende war. Wenn dann auch einmal eine Session etwas länger geht, ist das alles für mich völlig ok. Ich selbst mag es auch nicht, wenn ständig auf die Uhr geguckt wird, nur um eine Punktlandung zu erzielen. Allerdings habe ich kein Verständnis mehr, wenn 30 Minuten vor der vereinbarten Zeit schon Schluss ist und das schon gar nicht bei den Preisen die meist aufgerufen werden. Zum Glück ist mir das so noch nie passiert.

Ein aus meiner Sicht viel größeres Problem ist, wie Madame Simone schon anmerkte, das das Vor- und Nachgespräch wie auch die Duschzeiten in die Session-Zeit bei manchen Damen mit einfließen. Hatte das leider in der Vergangenheit und muss sagen, das ich so teuer noch nie geduscht habe. Mit dieser Rechnung verändert sich auch für mich der wahre Stundensatz für eine Session.
Seitdem erfrage ich vor einer ersten Session auch diesen Punkt.

Sehr interessante Diskussion... Glücklicherweise wurden in meinem Stammstudio die vereinbarten Zeiten stets +/- 5 min eingehalten. Für mich wäre es undenkbar, 30 min zu verschenken.

Duschen und Vorgespräch dürfen auf keinen Fall mit in die Kalkulation einfließen. Das erachte ich als blanke Abzocke.

Es kommt natürlich darauf an, ob man abgefertigt oder fertiggemacht wird, nicht wahr. Aber grundsätzlich ist die vereinbarte Zeit einzuhalten, ich wusste gar nicht, dass es da mehr als eine Meinung gibt.

Ich kenne es auch nicht anders: ich hatte mal eine stark verkürzte Session, aber da habe ich eine Zeitgutschrift bekommen, obwohl es meine “Schuld” war, und einmal sind einer jungen und unerfahrenen Dame nach etwa 45 Minuten die Ideen ausgegangen: ich wollte da auch nicht unterbrechen und quasi die Führung übernehmen, sondern sozusagen im Tunnel bleiben, und letztlich hat sie sich von mir die Füße massieren lassen, obwohl das nicht zum Programm gehörte. Ich hab’s aber gern gemacht, auch gut gemacht, und es passte zur Dynamik.

Ich hatte auch schon Kurztermine, die nur zur Durchführung einer einzelnen Maßnahme gedacht waren: umgerechnet auf den Stundensatz waren die sauteuer, aber das wusste ich schon vorher. Langer Rede kurzer Sinn: ich kann mir schon vorstellen, dass es Treffen gibt, die nach 90 Minuten einen runden Abschluss finden und es an nichts fehlt, obwohl eigentlich zwei Stunden gebucht waren, aber davon ist hier glaube ich nicht die Rede. Die Zeiten sind einzuhalten.

Wenn man in einem Lebensmittelgeschäft 2 kg Mehl erwerben möchte, diese auch entsprechend bezahlt - aber faktisch nur 1.5 kg erhält, dann ist das Grund genug, dass dieser Laden ein kräftiges Problem mit der Staatsgewalt haben wird.
Immerhin gibt es da Vorgaben bezüglich brutto und netto (Verpackung, Inhalt).
Solche Klarheit fehlt bei den Dienstleistungen, um die es hier geht.

Dennoch kann dies als Analogie genommen werden und es ist nicht einzusehen, warum es bei Zeit anders sein soll als bei Ware.
Da kann ich mich nur dem Vorschreiber anschliessen: "Die Zeiten sind einzuhalten."

Ich glaube, ich wurde etwas missverstanden. Natürlich bin ich auch der Meinung, dass die Zeit einzuhalten ist.

Eine minutengenaue Punktlandung kann aber schon sehr schwer sein, denke ich. Von daher finde ich paar Minuten hin oder her nicht so schlimm, eine halbe Stunde jedoch schon. Aber wie angemerkt, hatte ich einmal den Fall, die Session war sehr gut, und ich habe die halbe Stunde beim nächsten Termin geschenkt bekommen, alles eine Sache der Kommunikation.

Was ich aber anmerken wollte, ist, dass mir eine gute authentische Session wichtiger ist, wie eine mit der Stoppuhr genau eingehaltene Zeit.

inp hat geschrieben: ↑

Fr, 21.Mär 2025, 17:32

Es kommt natürlich darauf an, ob man abgefertigt oder fertiggemacht wird, nicht wahr.

DAS ist allerdings auch sehr wahr. Ich habe eine sehr versierte, durchaus bekannte und sehr erfolgreiche Kollegin, bei der die bezahlte Zeit beim öffnen der Tür beginnt. Allerdings ist sie dann immer bereits in der "Rolle" der Herrin, der Gast bekommt keine Augenhöhe wenn diese nicht explizit gewünscht ist, und wirklich alles, vom ins Bad bringen bis zum verabschieden ist Teil des Spiels. Die Phantasie wird dadurch einfach nicht zerstört. Natürlich ist das nicht die geeignete Spielweise für alle Klienten, aber wer insbesondere den Erhalt der Phantasie/Vorstellung "sehr devoter Gast, immer dominante Herrin" wünscht, und/oder Rollenspiele liebt, wird bei ihr sehr glücklich. Das bedeutet auch nicht, dass jemand 3 Stunden bucht, und exakt nach 3 Stunden wieder geschniegelt und gestriegelt (oder gestriemt?) das Haus verlässt, aber es gibt halt einfach nicht diesen Unterschied zwischen vorher - während - nachher.

Ich glaube zu dem Zeit-Thema kann man dasselbe sagen, wie zu fast allen anderen Thematiken rund um Termine mit einer professionellen BDSM-Anbieterin: die Kommunikation vorab ist das A und O. Wir haben alle teilweise sehr unterschiedliche Herangehensweisen und Geschäftsmodelle, da findet sich für jeden die passende Person, aber nur, wenn man vorher auch alle relevanten Dinge abgeklärt hat.

Ich gehe davon aus, dass Sessions entsprechend der vereinbarten Zeit aufgebaut werden. Eine Langzeitsession wird anders gestaltet wie eine knackige Session von einer oder zwei Stunden. Wenn die Session fesselt und begeistert ist mir das allerdings wichtiger als ein buchhaltergenauer Blick auf die Uhr, ein paar Minuten mehr oder weniger machen mir da nichts aus.

Es kam vereinzelt schon vor, dass man eher fertig war (30 Minuten). In diesen Fällen gab es freiwillig Geld zurück oder wurde bei einer nächsten Session mit dran gehängt.

Guten Morgen,
bisher habe ich, bis auf wenige Ausnahmen bei allen von mir besuchten Dienstleisterinnen einen entspannten Umgang mit der Zeit erlebt.
Hetze oder deutlich zu frühes Ende habe ich eigentlich nicht erlebt.
Ausnahmen waren 2 oder 3 Sessions in 20 Jahren, die dann doch früher, als vereinbart zu Ende gewesen wären. Und das wären dann auch Sessions, wir ich über das vorzeitige Ende froh war.

Liebe Grüße
DS9MOOGIE

DS9MOOGIE hat geschrieben: ↑

Sa, 22.Mär 2025, 09:52

Guten Morgen,
bisher habe ich, bis auf wenige Ausnahmen bei allen von mir besuchten Dienstleisterinnen einen entspannten Umgang mit der Zeit erlebt.
Hetze oder deutlich zu frühes Ende habe ich eigentlich nicht erlebt.
Ausnahmen waren 2 oder 3 Sessions in 20 Jahren, die dann doch früher, als vereinbart zu Ende gewesen wären. Und das wären dann auch Sessions, wir ich über das vorzeitige Ende froh war.

Liebe Grüße
DS9MOOGIE

Ich wurde sogar einmal Anfang der 2000er "überprügelt", d.h. die in Frankfurt arbeitende Herrin prügelte weit länger als vereinbart auf mich ein, was wirklich extrem schmerzhaft wurde, denn zum Schluss prügelte sie wie eine Wahnsinnige mit einem Ochsenziemer auf mich ein. Ich hatte echt 2 Wochen lang Hämatome.

Das was Madame Simone in Ihrem ersten Post geschrieben hat finde ich als fairer normaler Umgang. Alles andere ist Abzocke.
Ich habe es auch schon öfters erlebt, dass Vor.- u. Nachgespräch, Duschen und Umkleiden alles in der Zeit beinhaltete. Ich habe darauf hin die Damen auch angesprochen, dass ich dies nicht korrekt finde. Die meisten konnten mit dieser Kritik nicht umgehen und argumentierten sie müssten die Studiomiete nach der anfallenden Zeit abrechnen, daher gehören bei Ihnen die Nebenzeiten zur vereinbarten Zeit. Zu solchen Damen und in die entsprechenden Studios gehe ich nicht mehr.
Dabei handelte es sich oft um Damen, die noch nicht lange im Geschäft waren.
Nur sehr wenige zeigten Einsicht und versprachen das nächste Mal eine Zeitzugabe. Diese Damen habe ich auch eine 2. Chance gegeben und siehe da die vereinbarte Zeit wurde eingehalten.
Bei meinen Stammdominas gehört es zum guten Ton, dass Sie eher länger machen.
Die vereinbarte und bezahlte Zeit sollte eingehalten werden, denn dies gehört zum guten Ton und Anstand.

Wenn ich als Freelancer meine Toilettengänge abrechnen würde, bekäme ich auch Ärger.

Bei 250 Euro pro Stunde sollte die Session wirklich aus 60 min Peinigung bestehen.