Ich hoffe es stört niemanden wenn ich einfach mal eine kleine Geschichte und Frage in den Raum werfe.
Ich bin eine Domina aus den UK und hatte mich dauerhaft in Deutschland niedergelassen. Eher keine Nomadin, sondern professionell ausgestattet; auch wenn Covid einen das Business online verlagern ließ.
Nun, war ich hier noch nicht so lange aktiv, doch stellte ich jedoch sehr schnell fest, dass die deutsche Kundschaft fast ausschließlich die Erwartung hegt, nun, gelinde gesagt, weniger eine "Domina" und mehr eine "Nutte" vorzufinden - nichts gegen Prostituierte und die hart arbeitenden Mädels, aber die Erwartung scheint mir falsch plaziert? -

Aber wie dem auch sei!
Obwohl ich selbstverständlich die von Klienten oft gehegte Fantasie, von einer Frau so getoppt zu werden völlig nachvollziehen kann, war mein Erfahrungswert derjenige, das Männer von einer "Domina" wie mir hier erwarten, dass man ein riesiges immersteifes Glied zu haben hat, bestenfalls stets angeturnt und willens mit fanatischem Elan jeden noch so fetten... so richtig "poppen zu wollen". Das will ich eigentlich nur deswegen nicht ganz verstehen, weil diese Menschen ja sehr offensichtlich nach einer Prostituierten, einer "full service" Escort suchen. Daran ist nichts falsch, nur ist es nicht mein Betätigungsfeld?
Ich bin sehr jung und sehe völlig passabel aus, und bin eine sehr "emanzipierte" Akademikerin. Deshalb normalerweise auch in völlig anderen Sphären unterwegs (gewesen). Kann man vielleicht gut so beschreiben das ich eher in der "Dominatrix" Sektion inseriert hätte und dann "Girl with dick" dort stehen würde, anstelle in der "TS" Sektion, denn dort zieht man (aus meiner Sicht) die "undesirables" an. Die Deutsche Kultur und die Kultur derer die sexuelle Dienste kaufen sind hier sehr, sehr anders, und das muss man wahrscheinlich tolerieren. Trotzdem komme ich eher von einem Hintegrund von "transwomen are women", und so krams - whatever, braucht man grad nicht diskutieren. Das Wort "Transsexuell" nehmen wir schon seit 30 jahren nicht mehr in den Mund, zumindest gefühlt.
Mir ist natürlich klar, dass ich ein Nischenprodukt verkaufe, aber es ist für mich, so muss ich es ehrlich zugeben, ein extremer Kulturschock gewesen. Nicht, dass es solche Anfragen nicht immer mal wieder "daheim" gab, doch ist die Erwartungshaltung dort noch eher gewesen, dass man Latex, Erziehung & Bestrafung, etc. pp erbringt, allerhöchstens bekleideted Face-sitting.
Präventive beantworte ich die Frage wieso man ein solches Individuum besucht mit: "Visuelle Attraktion". Weil die Beule/Attitude/Körpergröße/Das Wissen mag man. Man muss ja auch nicht kommen, man darf. Alleine schon nackt zu sein wäre für mich schon exzeptionell, muss ich ehrlich zugeben.
Nun ist der legale Status und die Kultur natürlich noch eine Andere, aber ich kann mich eigentlich nur fragen wie ich diese Erwartungen nach "full-service" Abwehren sollte? Für mich persönlich ist das ehrlich gesagt so, als würde jemand pampig weil er zu einer Domina ginge und die nicht wasserfall-feucht sofort auf des Klienten Glied rumgeritten ist. Damit ist ja prinzipiell nichts falsch, nur gehört es nicht unbedingt in das Betätigungsfeld "Domina"; und dort unterscheide ich mich einfach nicht von den anderen Mädels.
Ich habe mich auch ein wenig an "Marktforschung" versucht, und ich gebe zu, lamentiert jemand in einem Forum Dominas hätten nicht das geringste interesse am sexuellen Kontakt zum Sklaven und wären nicht eregt , so denke ich dazu nur "Ja was denn sonst?". Anderweitiges wäre mir, nämlich wirklich neu.
Ist es in Deutschland einfach so normal, diese meiner Meinung nach fehlgeführte Erwartung zu haben?
Was denkt ihr dazu?