Hallo Mxmts
zuerst mal Respekt, dass du dich getraut hast, einen Besuch auszuprobieren.
Was du so erzählst hört sich tatsächlich ein Bisschen nach "überinformiert und deshalb ängstlich" an. Du wolltest alles richtig machen und hast es dir damit möglicherweise erschwert, dich fallen zu lassen. Das kann durchaus mal passieren und ist für dich ärgerlich, weil du weniger von der Session hattest. Vielleicht wird es schon beim nächsten mal besser, falls du noch einen Versuch startest.
Mxmts hat geschrieben: ↑Sa, 11.Mai 2024, 13:00
Die Session war gleichzeitig merkwürdig unpersönlich und aufgesetzt aber dann auch wieder so intim und eindringlich wie sonst nichts zuvor.
Auch solche eigentlich widersprüchlichen Empfindungen der Session gibt es durchaus. Manchmal macht sogar genau das den Reiz der Session aus.
Die Ursachen können vielfältig sein. Deine Tagesform, die Tagesform der Domina, wie nahe ist sie am Spiel dran, wie gut kennt sie dich, wie gut kann sie dich lesen und vieles mehr.
Wenn du allerdings von aufgesetzt schreibst, dann gibt es mir zu denken. Denn es kann eine Session immens stören, wenn man als Gast merkt, dass die Lady eine Rolle spielt, die ihr fremd ist. Ob du bei deiner Session dieses Gefühl hattest, weiß ich natürlich nicht. Aber dass es mehrfaches Neuland (du noch ohne Domina/SM-Erfahrung, ihr beide kanntet euch nicht ...) war, hat die Sache sicher für euch beide komplizierter gemacht.
Mxmts hat geschrieben: ↑Sa, 11.Mai 2024, 13:00
wie schafft ihr es euch wirklich auf das was passiert einzulassen?
Das ist ein heikles Thema, gerade bei Kopfmenschen wie bei mir. Ich kann nicht einfach so loslassen. Mir persönlich können zwei Dinge helfen.
Die eine Möglichkeit ist, wenn ich über die Zeit nach und nach in die Session hinein gleiten kann. Also zum Beispiel ein paar Tage vor Beginn, der Befehl den Keuschheitsgürtel anzulegen. Dann vielleicht ein vorgezogenes Vorgespräch am Vormittag, dann nochmal raus aus dem Studio. Vielleicht von der Domina mit einer kleinen quälenden Aufmerksamkeit wie einem Plug ausgestattet. Schon mal in Richtung der Session kommen, aber noch nicht ganz drin sein. Das ist allerdings meistens eher dann möglich, wenn man mit der Dame schon mal Kontakt hatte.
Die andere Möglichkeit ist, gleich am Anfang ein starkes Symbol zu haben, das die Session vom Alltag trennt. Zum Beispiel, wenn vor der Dusche schon Hand- und Fußschellen bereit liegen. Wenn ich die dann anziehe, dann mache ich mich wehrlos. Es ist quasi eine letzte Willensentscheidung, ab jetzt die Kontrolle abzugeben. Den selben Effekt hat es, wenn die Domina mir direkt nach dem Duschen ein Halsband umlegt. Ab da bin, gefühlt, aus der Verantwortung für das, was passiert, entlassen.
Ob es für dich auch so einen Weg gibt, keine Ahnung. Vielleicht schaffst du es ja, herauszufinden, was die guten Momente gut gemacht hat und kannst darauf aufbauen.
Mxmts hat geschrieben: ↑Sa, 11.Mai 2024, 13:00
Hattet ihr schon Dinge in einer Session erlebt von denen ihr wisst dass das voll euer Ding ist, dann aber im Moment gar nicht genzündet hat?
Das gibt es immer wieder und sogar in mehrerlei Hinsicht. Zuerst mal gibt es Dinge, die als Phantasie erregend sind, in der Praxis aber nicht und anders herum, Dinge, die man sich nie vorstellen konnte, die man aber in der Praxis genießt. In dieser Hinsicht wirst du dich mit der Zeit selber sortieren und wissen, was dir gut tut. Es mag ein paar Versuche dauern.
Das zweite ist die Darbietung. Es klingt jetzt vielleicht blöd, aber am Ende ist eine Session eine Inszenierung. Nun kann die selbe Praktik je nach Kontext höchst erregend oder total uninteressant, ja sogar abstoßend sein. Um nur ein Beispiel zu nennen, den Rohrstock. Manche mögen es, wenn es als Straf-/Erziehungsszenario inszeniert wird. Andere können damit nichts anfangen und wollen stattdessen ein auf Hilflosigkeit ausgerichtetes Szenario (Ich werde die den Hintern versohlen und du kannst nichts dagegen machen). Wieder andere mögen es als ungewöhnliche Form der Zuneigung, quasi Schlagen anstelle von Streicheln oder sogar eine Kombination aus beidem. Vielleicht hat in deinem Fall die Darbietung nicht gepasst. Auch hier wirst du mit der Zeit herausfinden, was bei dir funktioniert.
Dann gibt es noch den anderen Fall. Eigentlich mag ich es, aber heute passt es einfach nicht. Auch das ist ganz normal. Manchmal spürt man es vorher, manchmal auch erst, wenn die entsprechende Praktik schon am laufen ist. Im ersten Fall kann man es vorweg sagen. Im zweiten solltest du im Spiel Rückmeldung geben. Jede Domina weiß, dass ein Gast manchmal einen Tag hat, an dem er plötzlich merkt, dass dies oder jenes heute nicht funktioniert.
Am Ende ganz kurz: Nicht verzagen. Lass es eine Weile sacken, schau ob es dir prinzipiell nicht gefallen hat oder nur konkret nicht. Überlege dir, was dir besonders gefallen hat und was das Gegenteil bewirkt hat und dann einfach irgendwann mal wieder versuchen.
Aber das sind nur meine persönlichen Gedanken dazu. Keine Garantie, dass du damit weiter kommst.