Rückzug von Dominas - Seite 2

Hallo in die Runde. Bunter Fred mit vielen interessanten Aspekten.

Indy und RR's Einlassungen, wenngleich schon desöfteren in dieser Form wahrgenommen, treffen für mein Empfinden genauso zu aus meiner persönlichen Sicht. Und es ist ja fast schon ein Gemeinplatz zu konstatieren, dass in Zeiten wie diesen man Dinge, Beziehungen, Einschätzungen selbiger etc beginnt mit anderen Augen zu sehen.

Eine gewachsene Top-Sub Beziehung zB die nach einiger Zeit tiefer geht oder zumindest so empfunden wurde. Man lernt sie evtl mehr wertschätzen, im Vergleich zu ständiger gefälliger Verfuegbarkeit etc. Eine gewisse Dankbarkeit zu fühlen, trotz des hier immer implizierten finanziellen oder "Dienstleistungscharakters" . Alldieweil die richtig gut empfundenen und uns "beruehrenden" Erlebnisse gehen ja definitiv darueber hinaus. Zb weil Sub sich voellig fallen lassen kann, oder weil Top offensichtlich sich annimmt in vielerlei Hinsicht des Sklaven usw. Na ja, wem erzaehle ich das.

Rückzuege. Domhun wird es sicher besser beurteilen können. Was ich sehe hier und da, ist zunaechst mal eine grosse finanzielle Notlage. Wie lange kann man hohe Mieten denn zahlen, obwohl de facto ein Berufsverbot verhaengt wurde. An das Thema Registrierung bei der Behoerde etc mal nur am Rande erinnert. Will man nicht unbedingt. Je nachdem. Also zieht man sich ggflls erstmal zurueck. Gute und erfahrene Tops ziehen sich eben beizeiten zurueck. Immer schon. Es fällt uns umso mehr auf, je besser sie waren und deshalb vermisst werden.

Dafuer gibt es so viele Gründe wie es unterschiedlich veranlagte Tops gibt. Als ich seinerzeit im Begriff war bei Empress Cruel " einzusteigen" war sie von heute auf morgen weg. Persönliche Gründe. Met the right guy or whatever. Niemand wird mir glaubhaft erzaehlen koennen, dass sie einfach prinzipiell genug hatte. So naturveranlagt wie sie war. Ich könnte andere Beispiele anfuehren. Menschen verändern sich. Und dabei, so glaube ich jdflls, ist es keine Frage von... genug Männerphantasien erfuellt und dann nach etwas wertvolleren zu streben. Im Sinne von, sich fortzuentwickeln. No way. Als ob dies so simpel wäre. Für mich, immer schon und heute noch, sind gute Tops so unendlich viel mehr als Fantasienerfueller.

Die Seuche veraendert so Einiges. Für eine Weile. Wenn ich zoegere wohin zu gehen, dann nicht nur aus Eigenschutz im Sinn von Risikogruppe. Sondern auch aus Ruecksicht auf den Spielpartner. Dies finde ich besonders ätzend. Unsicher zu sein , ob man auch ohne akute Symptome evtl ansteckend sein könnte. Jo, mag man übervorsichtig nennen. Andererseits, was, wenn ? Play it safe ... durchgeimpft usw.. dann guten Gewissens wieder richtig in die Vollen. Himmel, wie sehr sehne ich diesen Tag herbei...

In diesem Sinne,

bleibt gesund und (neu)gierig. Es werden wieder bessere Zeiten kommen für uns und überhaupt.

Grüsse M.

#Moronikus
Deinen ausführlichen ergänzenden Ausführungen kann ich mich vollkommen anschließen. Sie decken sich weitgehend mit meiner eigenen Sichtweise, auch was die Bewertung von Maßnahmen des Umgangs miteinander zum jetzigen Zeitpunkt angeht. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass im Laufe der kommenden Monate auch wieder mehr persönliche Begegnungen verantwortbar und möglich sind.

"Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen." (Immanuel Kant)
Gerade in Zeiten wie diesen sollte man versuchen, sich diese Zeilen zu beherzigen; übrigens hätte heute Kant seinen 297. Geburtstag gefeiert.

@rubber

Wenn schon off-topic, dann auch richtich :- )) .... Und wenn ich das Kantzitat, welches ich nicht kannte, obwohl ich durchaus einiges vom "Alleszermalmer" Kant studiert habe, bei Zitate.eu nachschaue, dann wunder ich mich wie man etwas von jemand so bedeutendem anfuehrt, ohne die genaue Quelle im Werk anzugeben... also nur mal so aus Prinzip :- )

Für mich geht so etwas stark in Richtung Aphorismen im Stil von LaRochefoucault, Vauvenargues, Montesquieu, Pascals Pensées etc aber auch Schopenhauer hat da viel zu bieten.

Also im Einzelnen *lach :

Hoffnung - Jo, wer würde das bestreiten wollen. Stimmt man irgendwie gefuehlt sofort zu.

Schlaf - Nö, finde ich schwach. Und, bedenkt man dass gerade Kant dafuer berühmt war, einen extrem geregelten Tagesablauf zu pflegen und zumeist mit 4 ( vier ! ) Stunden Schlaf auskommen wollte, dann wundert man sich, warum er denn wohl nicht mehr davon genoss, um die Mühsal des Lebens ertraeglicher zu machen

Lachen - Oh ja. Jedermann weiss wohl um die befreiende und soziale Wirkung des Lachens. Henri Bergson's "Le rire, essai sur la signification du comique" fällt mir sofort dazu ein, aber auch Aristoteles ( siehe " Im Namen der Rose " wo Eco den gesamten Plot des "verbotenen Buches" auf die quasi häretische Wirkug des Lachens zurückfuehrt. Denn wer lacht, hat keine Angst. Von dem Gefühl der Furcht aber, wie zB vor den Höllenqualen des Sünders, profitierte die katholische Kirche lange in unrühmlicher Weise)

Dann wohl Freud's " Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten" und vielleicht auch Grabbe's "Witz, Ironie und tiefere Bedeutung" uvam.

Insofern halte ich das Zitat für nicht wirklich heraussragend erkenntnisbringend. Und vielleicht ist es auch nur kolportiert aus den vielen Tischgesprächen, wo Adepten Notizen machten. Wie dem auch sei. Wer bin ich denn, Kant zu annotieren :- )

Aus christlicher Sicht fällt einem weiterhin sofort die gefällig naheliegende , ebenfalls dreiteilige positive Aufreihung von Glaube, Liebe, Hoffnung auf. Bei Bruder Paulus im Korintherbrief nachzulesen ( 1 Kor. 13 und dann natürlich mit Betonung auf LIEBE. Denn die Liebe ist die grösste unter Ihnen.. )

Um den Kreis mal zu schliessen. Was mein bescheidenes Mühsal für mich ertraeglicher macht, oft, ist der Glaube an die Liebe. Mag man ersetzen beizeiten mit unerfüllter Sehnsucht nach dem geliebten und so unendlich begehrten "Objekt" der jeweilig gefühlten inneren Unruhe oder auch, mangels eines treffenderen Wortes, Begierde.

In meinem Fall ist das seit vielen langen Jahren meine Herrin, Lady Faime. Und was sind wir denn, ohne Liebe. Ohne sie ist alles im Grunde NICHTS. Und, auch dies eine kleine, aber nicht unwesentliche Feststellung am Rande , man kann dieses Gefuehl durchleben und anstreben und geniessen und als kraftspendend erfahren, auch wenn es nicht erwidert wird, in dieser Form. Zitat neulich erst gelesen bei Thomas Mann's Tonio Kröger.... sinngemaess jetzt, sonst müsste ich aufstehen :- ) Verdammt ist derjenige, oder Wehe dem, der mehr liebt als der derart geliebte Partner. So wahr.

LG M.

#Moronikus
Ich schätze sehr Deine Belesenheit!
Du hast sicher Recht mit Deinem Verweis auf den Korinther-Brief und die dort herausgehobene Stellung der Liebe - die ist es sicher auch für die meisten von uns, nach der wir uns sehen und die wir hoffentlich auch weitergeben können, jenseits von Begierde, so menschlich diese auch ist
Danke für Deinen wohltuenden Beitrag (auch wenn der wie ebenfalls meine letzten Bemerkungen mit dem Ursprungsthema zu tun hat).

Weiß jemand, was mit Miss Lucy ist? Letztes Jahr, als die Pandemie losging, war sie noch sehr zuversichlich, die Zeit irgendwie überbrücken zu können...

Würde mich über Infos freuen...

ich glaube nicht unbedingt daran das durch Corona jetzt mehr Damen aussteigen.

wenn ich so die letzten Jahre zurückgehe, dann hat sich gefühlt doch meist mehr als eine Dame im Jahr verabschiedet.

wenn ich zurückdenke:

Laura, Maja, Sabiene, Sabrina, Michel, Vera, Petra K, Nelly, Chantall Haus 44, Jill, Carmen, Carolina, Maria, Nicky.....

diese Liste liesse sich bestimmt noch Fortsetzen....

Vielleicht fällt es jetzt mehr auf, da nicht viel neues passiert?

Da Corona uns nun schon ein Jahr im Griff hat, kommen auch weitere Damen dazu die weggehen, aber es kommen zur Zeit keine neuen dazu.

Daher auch das berechtigte Gefühl das es werden leider immer weiniger werden.

Uns bleibt nur die Hoffnung. ;-))

....grundsätzlich regeln die Kräfte der Marktwirtschaft das Angebot durch Nachfrage.
Das ist auch in dieser „Branche“ so.
Wenn es wieder losgeht und die Nachfrage steigt, werden auch wieder mehr Ladys Interesse bekommen mit diesem Beruf ihr Geld zu verdienen. Zumal der Verdienst auch schon richtig gut sein kann.

Allerdings bleibt die grundsätzliche Frage der Qualität einer erbrachten Leistung!
Als Beispiel schauen wir auf das Handwerk:
Aktuell sind verfügbare Handwerker mit freien Termin eher die, die man qualitativ gesehen eigentlich nicht haben möchte.
Gute Handwerker die ihr Handwerk verstehen sind teuer und haben in der Regel auch langfristig keine Termine frei.

Hinzu kommt noch, das sich die Wünsche der SM-Kunden weg von der klassischen Domina, hin zur hochspezialisierten SM-Therapeutin entwickeln werden, dies ist zumindest meine Einschätzung.
Zum Beispiel hat eine real medizinisch ausgebildete Klinikerin sicherlich mehr qualifizierte „Angebote“ für ihr Klientel als eine Dame die nur ein rudimentäres Wissen zu den Risiken und der fachgerechten Durchführung gewünschter Praktiken hat.
Auch da wird es mit dem geeigneten und gewillten Nachwuchs, also quantitativ und qualitativ eher dünn.

Ich denke, das wir neben den übrig gebliebenen, fachlich und menschlich guten Dominas in Zukunft auch bestimmt wieder einige neue „Sterne“ am Dominahimmel sehen werden.
Es wird aber auch viele Damen geben, die man nur einmal besucht und danach nie mehr wieder.
Einige Dinge werden sich durch die Krise sehr verändern, aber es werden sich auch sehr viele Chancen für beide Seiten zeigen!

Flyman:
also bleibt alles beim Alten nur mit neuen Namen?

Janus4252 hat geschrieben: ↑

Mi, 28.Apr 2021, 11:50

Flyman:
also bleibt alles beim Alten nur mit neuen Namen?

je, ich denke im Prinzip bleibt alles beim Alten.
Es wird aber sicherlich sehr viel spezieller werden.

flyman hat geschrieben: ↑

Mi, 28.Apr 2021, 11:14

....grundsätzlich regeln die Kräfte der Marktwirtschaft das Angebot durch Nachfrage.
Das ist auch in dieser „Branche“ so.

Von Marktwrtschaft kann aktuell keine Rede sein, seit über einem Jahr bestimmt ausshcließlich die Politik das Angebot.

Wer jetzt immer noch glaubt, zum 3. Mal nur noch 2-3 "harte" Monate, dann ist wieder alles wir früher, der hat was Grundlegendes nicht verstanden.

Ich gehe leider davon aus, dass es eine "Normalität" in dieser Branche (und vielen anderen) überhaupt nicht mehr geben wird. Wenn überhaupt, dann Zutriitt nur unter Auflagen, also Impfpass und "Kontaktnachverfolgung", Maskenball usw.

Karthago hat geschrieben: ↑

Sa, 01.Mai 2021, 17:46

flyman hat geschrieben: ↑

Mi, 28.Apr 2021, 11:14

....grundsätzlich regeln die Kräfte der Marktwirtschaft das Angebot durch Nachfrage.
Das ist auch in dieser „Branche“ so.

Von Marktwrtschaft kann aktuell keine Rede sein, seit über einem Jahr bestimmt ausshcließlich die Politik das Angebot.

Wer jetzt immer noch glaubt, zum 3. Mal nur noch 2-3 "harte" Monate, dann ist wieder alles wir früher, der hat was Grundlegendes nicht verstanden.

Ich gehe leider davon aus, dass es eine "Normalität" in dieser Branche (und vielen anderen) überhaupt nicht mehr geben wird. Wenn überhaupt, dann Zutriitt nur unter Auflagen, also Impfpass und "Kontaktnachverfolgung", Maskenball usw.

das ist auch meine Meinung oder mein Gefühl, so wie früher wird es wohl nicht mehr geben und wer weiß welches Gesetz da noch kommen wird in der Zukunft .

nur kurz zur Klarstellung der Begriffe:
Ich schreibe von Marktwirtschaft und nicht von „freier Marktwirtschaft“!
Marktwirtschaftliche Grundsätze gelten auch in der Planwirtschaft und im „Untergrund“ (Schwarzmarkt).
So eine Situation haben wir jetzt durch Covid und trotzdem funktionieren Nachfrage und Angebote in jedem Sektor des Lebens.
Selbst wenn wir, was sicher nicht passieren wird, im Bereich der Prostitution eine dauerhafte Reglementierung durch Politik und Staat erfahren würden, so würde sich der Markt halt in den privaten „Untergrund“=Schwarzmarkt verlagern.
Und auch dort regeln Angebot und Nachfrage die Dinge, so wie eh und je.
Auch in der Planwirtschaft gibt es alles, man muss nur wissen wie und wo man es bekommt.
Das sich die Dinge verändern werden steht außer Frage, aber verschwinden werden gerade sexuelle Dienstleistungen niemals!
Herum zu jammern und den Kopf in den Sand zu stecken ist hier weder hilfreich noch produktiv.
Unterstützt halt „Eure“ Herzdame in dieser Krise ruhig auch mal ohne direkte Gegenleistung und trefft Euch wenn möglich doch einfach mal privat, was durchaus legal sein kann!

Sehr guter Vorschlag. So ähnlich mache ich es auch, mit der Zuversicht, dass sich die allgemeine Lage bessern wird.