Mein momentaner Dominia Forum Marathon gelangte nun an dieses Thema, welches ja sich schon auf dem Weg machte, in die Fläche fern des Titel zu schleifen.
Ob ich noch mal neue Aspekte darlegen kann, mag ich selbst sogar bezweifeln, aber eben eine meiner Sichtweisen dazustellen. (Es gibt tatsächlich mehrere).
Fange ich hier an:
@sub marine:
Das hast du wirklich toll geschrieben!
Klug, einfühlsam und den Tatsachen des Lebens folgend.
Bravo!
Dein Artikel ist das Klügste, was ich seit langem hier gelesen habe. Er stellt alle Beteiligten an den richtigen Platz, zeigt die Verbindungen aber auch die reale Wertigkeit dieser Berührungspunkte. Kein in-den-Himmel-heben der Domina, aber auch keine überhöhten Ansprüche.
Deine Frau und deine Domina(s) bekommen die ihnen angemessene Anerkennung und die jeweils passenden Gefühle und du kannst beides so trennen, das niemand weh getan wird, du aber deinem Weg folgen kannst.
Ich denke, viele unserer (gebundenen) Gäste empfinden so wie du, könnten es vielleicht nur nicht so klar definiert ausdrücken. Danke auch für deinen sachlichen Umgang mit den Gegebenheiten. Ich habe hier im Forum oft versucht, eine gewisse "Sachlichkeit" in die Dinge zu bringen, bin aber immer gescheitert.
Es hat Spaß gemacht, deinen Artikel zu lesen.
Gruss aus Berlin
Lady MacLaine
Erstaunlich, vor einigen Jahren hätte und habe ich sogar genauso so irgendwo mal etwas geschrieben und auch so gedacht.
So habe ich jetzt etwas Kritisches hinzuzufügen.
Der Widerspruch in sich und die Gewissensbefreiung.
Der Widerspruch, dass die Ehefrau hintergangen wird und letztendlich die Beziehung dadurch "wenigstens" stark gefährdet wird und dass SM nicht als Fehltritt gewertet wird.
Begründet wird das damit, dass man ja "eigentlich" nichts Intime Sexuelles getan hätte und SM als solches dann als etwas ganz anderes dargestellt wird.
Mit der lieben Frau macht man so was ja auch nicht, weil sie es nicht will und somit hat man seinen Gewissen beruhigenden Freifahrschein.
Nun, was mache nun ich, der auch GV und OV in dem Zusammenhang verwirklicht haben wollte.
Bin ich nun das gewissenlose Aschlo?
Wo sind die Grenzen für das Gewissen?
Ich hatte Treffen ganz ohne Intimkontakt, scheinbar. Ich durfte mir quasi auf Befehl einen runter holen. Zuvor setzte ich meinen Körper allerhand Zeugs aus.
Hatte Vertrauen in eine fremde Frau, die über mich bestimmte und zu Hause wartete der Kuschelsex.
Und dann kommen auf die gegebene Aussage, auf das ordentlich Stil sicher geschriebene Statement in die Hände klatschende Antwortet, ja sogar von sonst so nüchtern antwortenden Dominas.
Alles ist gut. Brauchst dir kein Gewissen zu machen, armer Mann.
Ich habe lange gebraucht, bis ich von mir selbst eingestehen musste und zu der Überzeugung gelangen bin.
Eine Trennung von Handlung und innerem Gefühl, also von in Anspruchnahme einer Paysexdienstleistung oder einem Fehltritt im Privaten und meinem Gewissen ist definitiv unmöglich.
Und die Aussage, hier ist meine liebe Partnerin, dort meine anders artige Auslebung und ich kann beides getrennt sehen, ist schlichtweg eine Farce, also ein falsches Theater und nebenbei auch das Unehrlichste, was man von sich annehmen kann.
Es geht also nicht darum, ehrlich seiner Partnerin gegenüber zu sein, sondern sich selbst gegenüber.
So komisch das klingt, aber wenn ich mich über die Pseudo-Moral alter Gesellschaftsnormen - manche nennen das altmodische Sichtweisen- hinweg setze und ganz einfach zulasse, dass ich so bin, dass ich eben noch andere Gelüste und Gefühle habe, die mir das traute Heim nicht bieten kann und dass mir selbst gegenüber nicht trennen muss, erst dann kann ich Gewissenfrei meinen Weg gehen.
Trotz Ehrlichkeit mir selbst gegenüber, heißt das nicht, dass ich es meiner Partnerin schonungslos mitteilen muss. Das täte ich nur, wenn ich Gewissensbisse hätte, zumindest früher oder später.
Wie hier andere schon schrieben. Zu einer Partnerschaft gehört weit aus mehr als nur sexuelle Gefühle und Handlungen.
Man sollte sich also nichts vormachen. Man kann nicht Zwei Mensch sein, man kann nur Ein Mensch sein.
Was ich witzig finde und oben schon angedeutet habe.
Z.B. Lady MacLaine findet die "Trennungssichtweise" als wirklich klug und das ist sie , sogar sehr klug. Auf den zweiten Blick immer noch?
Sie bereinigt auch das Gewissen der Paysexdienstleisterinnen. Sie liefert das Argument, dass man ja nur die Anbieterin ist und somit kann man den mit Bedenken behafteten Kunden, Gast beruhigen. "Er soll sich keine Gedanken machen. Es ist ja nur eine Dienstleistung."
Doch doch, hintenrum gedacht, also sich in die Anbieterin hineinversetzt, ist es das auch und viele, wenn sogar die meisten Männer sagen sich das auch. Hier hast du die Scheine, schnell mal Befriedigung finden.
So ganz glaube ich das aber auf die Masse nicht. Denn so zu denken, wäre in der Tat nicht klug. Dann würde ich sagen, so zu denken ist dumm.
Na mal sehen, ob die Diskussion nun weitergeht, oder ob es die Gemeinde nur noch langweilt.