Darf eine Domina sich bei einem Gast in Erinnerung bringen ? - Seite 3

Wie so oft, kommt man mit Verallgemeinern nicht weiter. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, als kürzlich sich bei mir eine bizarre Dame per email meldete, mit der ich zwei bis drei Jahre lang tolle Sessions erlebt hatte. Irgendwie hatten wir uns aus den Augen verloren, da die Terminierung immer schwieriger wurde.
Ohne ihre Kontaktaufnahme hätte ich nie erfahren, dass sie nun ein neues Domizil hatte, welches ich auch sofort im Rahmen eine Session besichtigen musste. Ich fand es einfach nur nett, dass sie an mich gedacht hatte.
Ich habe gegen solche Art der Verkaufsförderung nichts einzuwenden, das ist mir auch nicht lästig. Und wenn doch, dann kann man sich wehren, oder? So what ??

Canedass

Ich finde Emails und Anrufe von einer DL sollten nur nach vorheriger Absprache mit dem Gast erfolgen, ansonsten Blacklist und die Lady sieht mich nie wieder.

Gruss MA69

Um zur kontroversen Diskussion auch meine Psychologie hinzuzufügen:

Ich würde mich sehr freuen, wenn eine Domina, mit der ich Kontakt hatte, mich per Mail kontaktieren würde (allerdings dürfte die Mail keine Massenaussendung sein) und zwar ganz besonders dann, wenn der bisherige Kontakt nicht besonders glücklich war...

Mein Kopfkino würde mir vorspielen, dass die Herrin den Sklaven trotz allem zu sich ruft und ich denke, die WAhrscheinlichkeit, dass ich zu ihr gehen würde, wäre recht hoch.

Leider ist mir das noch nie passiert, obwohl ich denke, dass das bei mir ein ziemlich gutes Marketing sein könnte.

PPSlave

Am schlimmsten sind die Damen, die einen auf Ihre Facebook- oder Twitter Seite einladen wollen und Emails an alle Gäste schicken.

Vor einigen Jahren meldete sich bei mir ein einziges mal meine Lieblings Herrin per Mail, indem sie mir mitteilte, dass sie jetzt an einem anderen Ort in der Schweiz ihre Sessions anbietet und sie sich auf mich freuen würde. Da wir schon einige Sessions zusammen hatten und wir beide uns gut verstanden, hatte ich mich über diese kleine E-Mail sehr gefreut und empfand dieses nun wirklich nicht als störend.
Ganz im Gegenteil, es hatte mich sogar gefreut - weil es mir einfach nochmals bewusst machte, dass ihr die Sessions mit mir auch gefallen haben. Und das ist für mich die schönste Belohnung.

Allerdings kann ich auch die andere Seite verstehen, die keine E-Mails oder Anrufe erhalten möchten.

Manchmal frage ich mich, wie naiv so manche Kunden sein müssen... Eine solche E-Mail stellt weder ein Kompliment, noch eine sonstige private Einladung dar. Es wird lediglich unter einem herzlichen Vorwand versucht, den Kunden schnellstmöglich wieder für eine Dienstleistung zu gewinnen. Schließlich geht es hier um eine vergleichsweise kostenintensive Dienstleistung.

Reisender. hat geschrieben:Eine solche E-Mail stellt weder ein Kompliment, noch eine sonstige private Einladung dar. Es wird lediglich unter einem herzlichen Vorwand versucht, den Kunden schnellstmöglich wieder für eine Dienstleistung zu gewinnen.

Kann sein, muss aber nicht. Und manchmal ist auch nicht alles ganz schwarz oder ganz weiß.

Während meines gesamten Studiums habe ich Schülern und Studenten niedriger Semester Mathe- und Physik-Nachhilfeunterricht erteilt. Als ich aber meine Diplomarbeit begann, hatte ich einfach nicht mehr die zeitlichen Kapazitäten und habe mich einiger Schüler "entledigt", indem ich ihnen mitteilte, daß ich jetzt nicht mehr genug Zeit habe. Andere Schüler habe ich behalten. Das waren nicht zwangsläufig die, die am besten zahlten (und ich hatte auch als Nachhilfe-Lehrerin eine variable Preisspanne, sowohl in Abhängigkeit vom Unterrrichtsstoff als auch davon, in welcher Phase meiner eigenen Ausbildung ich die entsprechenden Nachhilfe-Jobs aufgenommen hatte), sondern die, die ich am nettesten fand bzw. mit denen der Unterricht am meisten Spaß machte. In dem Fall: Schüler, die begeistert waren, wenn sie etwas kapiert hatten und die sich ernsthaft bemühten, wirklich was zu lernen, und mit denen (oder deren Eltern: eine Mami saß immer teddybären-nähend dabei) ich mich auch mal in einer so ungezwungenen Art unterhalten konnte, daß ich mich dabei selbst wohlfühlte. Andere Schüler, bei denen es immer recht "zäher Stoff" war und die ihre Lustlosigkeit auf die ungeliebten Fächer allzu deutlich raushingen ließen ("Scheiß-Mathe") und mich mit ihrer Null-Bock-Haltung nervten oder bei denen ich mich aus anderen Gründen unwohl fühlte (in einer sehr gut zahlenden "Bonzenfamilie" herrschte ein mir sehr unangenehmes Klima voller Arroganz), habe ich hingegen abgegeben.

Egal ob es eine "sehr kostenintensive" oder eine "preiswerte" Dienstleistung ist, viele Selbständige (auch in meinem Freundeskreis - aus den verschiedensten Sparten) suchen sich ihre Kundschaft bis zu einem gewissen Grad (der meist jedoch von der eigenen Auslastung abhängt!) durchaus selbst aus. Dabei gibt es dann verschiedene Auswahlkriterien, auch Sympathie. Das halte ich also nicht für ungewöhnlich.

Ich hab bei meinem Umzug von Berlin in die Rhein-Main-Region einigen wenigen Berliner BDSM-Kunden angeboten, sie zu informieren, wenn ich mal wieder in Berlin bin. Anderen nicht. Weil ich die paar Berlin-Tage, die ich mir -meist überwiegend als Privataufenthalte- gönne, eben nicht wahllos "mit Jobs vollstopfen" will, aber einige Menschen, mit denen ich die Sessions in wirklich guter Erinnerung habe, tatsächlich unter Umständen (auch abhängig von der Gesamtaufenthaltsdauer) gern in meinen Zeitplan einbeziehe.

sara hat geschrieben: Kann sein, muss aber nicht. Und manchmal ist auch nicht alles ganz schwarz oder ganz weiß.

So sieht's aus. Beispiele hab ich oben geschildert, damit ist alles gesagt.

Bei manchem "Reisenden" ist es wohl leider "schwarz-weiß".
Im "Real Life" wirft er hoffentlich nicht mit so vielen Allgemeinplätzen und Klischees um sich, falls doch wundert mich nicht wenn sich nie jemand "aus Sympathie" bei ihm meldet.

Ich hatte mich auf jeden Fall sehr gefreut , als sich meine "Stamm-Bizarr-Lady"( ) nach ihrer Pause bei mir gemeldet hatte. Sie schrieb mich hier über das Forum an. Aber nur das es ihr gutginge und sie wieder aktiv ist.

Glaube das war mehr als korrekt, sich mit mir über das Forum in Verbindung zu setzten.
Da ich Single bin, wäre mir eine Mail oder Anruf auch egal gewesen. Da ich für den Kontakt mit den Damen eine eigene Mailadresse und mein uralt Mobiltelefon (welches meist mit leerem Akku im Schrank liegt) benutzte.

Aber ich kann mir auch vorstellen, das sie sich nur gemeldet hat, weil ich mich nach ihr, über ihre Kolleginnen erkundigt habe. Wollte wissen ob es ihr gut ginge und sie irgend wie vermisse, da ich bis dahin immer noch keinen gleichwertigen Ersatz gefunden habe.

Ich fand es zumindest sehr nett von ihr, das sie sich bei mir gemeldet hatte.

Ralf

Hallo Ralf,

das kann ich gut nachempfinden.
Ich bin kürzlich auch zu einem Spanking-Event von einer Dame eingeladen worden. Und das war keine Rundmail sondern schon persönlich. Und gerade deshalb habe ich mich auch darüber gefreut.
Klar zählt im gewerblichen SM zu allererst das Geld. Auch ist professionelle Distanz sicher wichtig. Aber nur SM verkaufen/kaufen und das persönliche links liegen zu lassen, ist mir zu wenig. Ich finds gut wenn es auch ein bissel menschelt.

Gruß Paul

Hallo Paul

paul49 hat geschrieben: Klar zählt im gewerblichen SM zu allererst das Geld.

Natürlich ist da auch der Gedanke bei einem Comeback, erst einmal sich bei seinen ehemaligen Stammkunden zu melden, um wieder Geld herein zu bekommen. Die Stammkunden sorgen dann über Mund zu Mund Propaganda für mehr Kundschaft.

Aber wie unten schon geschrieben war es in meinen Augen sehr neutral gehalten, "mir geht es gut, bin wieder da" und vor allem sehr "privat" hier über das Forum.
Keine Werbung nach dem Motto ich biete ein Begrüßung-Special für xxx,- Euros.

So sieht's aus. Beispiele hab ich oben geschildert, damit ist alles gesagt.

Bei manchem "Reisenden" ist es wohl leider "schwarz-weiß".
Im "Real Life" wirft er hoffentlich nicht mit so vielen Allgemeinplätzen und Klischees um sich, falls doch wundert mich nicht wenn sich nie jemand "aus Sympathie" bei ihm meldet.

Für mich grenzt es ein grenzenloser Naivität, wenn Man(n) davon ausgeht, dass die Dame sich rein aus Sympatie meldet. Glaubt ihr ernsthaft, sie würde es bevorzugen mit einem Kunden zu sprechen, als mit einem Freund oder Bekannten? Natürlich handelt sie hierbei auch mit Kalkül.

Es gibt nur zwei Dinge, die unendlich sind: Das Universum und die menschliche Dummheit Wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin.

Reisender. hat geschrieben:
Für mich grenzt es ein grenzenloser Naivität, wenn Man(n) davon ausgeht, dass die Dame sich rein aus Sympatie meldet. Glaubt ihr ernsthaft, sie würde es bevorzugen mit einem Kunden zu sprechen, als mit einem Freund oder Bekannten? Natürlich handelt sie hierbei auch mit Kalkül.

Es gibt nur zwei Dinge, die unendlich sind: Das Universum und die menschliche Dummheit Wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin.

Das klingt doch schon sehr nach einer Domina-Psychose.

Reisender. hat geschrieben: Für mich grenzt es ein grenzenloser Naivität, wenn Man(n) davon ausgeht, dass die Dame sich rein aus Sympatie meldet.

Wo hat das denn jemand hier geschrieben? Schon wieder fängst Du mit "schwarz-weiss"-Denken an...

Hier hat es doch schon jemand gut beschrieben:

paul49 hat geschrieben: nur SM verkaufen/kaufen und das persönliche links liegen zu lassen, ist mir zu wenig. Ich finds gut wenn es auch ein bissel menschelt.

Darum geht's.

Also wenn ich so an mich und SvS denke, und ich war mit Sicherheit und ganz bestimmt nicht ihr bester Kunde - war ich doch höchsten 1 mal im Jahr jeweils bei ihr. So muss ich sagen, dass da dennoch mehr sein kann als einfach nur Zahlen/Session und weg.
Natürlich ist oftmals ein gewisses Kalkül dahinter, aber warum sollte eine Domina nicht auch ganz einfach Sympathie für einen Gast entwickeln dürfen? Wie Gully schon sagte/schrieb, es gibt nicht nur "schwarz und weiss". Und wenn Du, Reisender, mal den Thread von Herrin Jessy über ihre Dom/Sub Beziehung gelesen hast, dann weisst Du, dass es eben auch mal anders geschehen kann.
Ungefähr das selbe erlebe ich ja auch gerade - und es ist einfach nur schön.

Kurzum: Es muss nicht immer schwarz oder weiss sein. Wenn Menschen oder Dominas und Subs sich finden, dann finden sie sich eben und erfreuen sich gegenseitig.

Und wie Paul49 geschrieben hat - Sinngemäss: Es darf auch Menscheln.

Gruss Torch