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Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 01.Feb 2015, 22:31
Hm, also bis Frau Schwesig ihr erstes Bordell in Bayern legal eröffnet hat, hat man vermutlich schon eine ganze Imbissbudenkette an die Börse gebracht ;-). Vielleicht sollte sie mal den praktischen Beweis antreten ...

Und sicher muss man auch historische Fakten sehen - es gab in der Geschichte nie ein gigantischeres Förderungsprogramme für das organisierte Verbrechen als die Prohibition in den USA. Woraus man eigentlich lernen sollte, dass zu rigorose Gesetzgebung nur alles verschlimmert.

Je mehr man durch gar zu restriktive Gesetzgebung die legale Ausübung erschwert umso interessanter wird die illegale Unterwanderung, die wiederum auf dem Rücken derjenigen ausgetragen wird, deren Schutz man doch angeblich so sehr fördern möchte.

Allerdings sehe ich - wenn man mal nach Schweden, Frankreich oder neuerdings Großbritannien und die dortige verlogene Gesetzgebung schaut - leider keinen Grund zum Optimismus ... dort scheint sich eher ein dogmatisch moralischer Fundamentalismus breit zu machen als eine durch gesunden Menschenverstand gesteuerte Einsicht.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 17:46
https://www.cducsu.de/presse/pressemitt ... stituierte
Mehr Schutz und Sicherheit für Prostituierte
Koalition bringt Verbesserungen für Prostituierte auf den Weg

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Die Frauenpolitikerinnen und -politiker der Koalition haben sich gestern über die Einzelheiten der Reform des Prostitutionsgesetzes geeinigt. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, und der frauenpolitische Sprecher, Marcus Weinberg:

Nadine Schön:
„Es ist uns gelungen, im Kampf gegen Zwangsprostitution wichtige Änderungen am Prostitutionsgesetz, das die rot-grüne Koalition im Jahr 2002 auf den Weg gebracht hatte, durchzusetzen. Wir schaffen umfassende Möglichkeiten für eine bessere Kontrolle und ermöglichen mehr Schutz und Hilfe für die Frauen, die unter den schlimmen Zuständen im Milieu leiden. Im Prostitutionsgewerbe wird es keine Anonymität mehr geben: Alle Prostituierten müssen sich künftig anmelden und den Nachweis über die Anmeldung auf Verlangen gegenüber Behörden vorlegen. Voraussetzung für die Anmeldung ist der Nachweis einer ärztlichen Gesundheitsberatung, durch die wir Prostituierten ermöglichen, Kontakt zu einer vertraulichen Stelle außerhalb des Milieus aufzunehmen. Unter 21-Jährige müssen sich jährlich neu anmelden, über 21-Jährige alle zwei Jahre. In diesem Zeitraum müssen sie erneut zwei Mal bei einem Arzt vorstellig werden. Wichtig ist für uns auch die Einführung der Kondompflicht, die die Selbstbestimmung der Prostituierten stärkt. Mit Verweis auf das Gesetz kann ungeschützter Geschlechtsverkehr abgelehnt werden. Ein klares Signal an den Freier, dass Prostituierte nicht als reine Objekte anzusehen sind. Mit der Einführung eines besonderen Schutzparagrafen für unter 21-Jährige wird der besonderen Situation der jungen Prostituierten Rechnung getragen. Ich freue mich, dass mit dieser Einigung allen Forderungen aus den Eckpunkten, die die CDU/CSU-Fraktion im Frühjahr beschlossen hat, Rechnung getragen wurde.“

Marcus Weinberg:
„CDU und CSU ist die Novellierung des Prostitutionsgesetzes seit langem ein sehr wichtiges Anliegen. Für die Menschenhändler undAusbeuter von Prostituierten war gestern ein schlechter Tag. Deutschland wird bald nicht mehr das unkontrollierte Bordell Europas sein. Die selbstbestimmt in der legalen Prostitution arbeitenden Menschen bekommen Schutz und Schirm für ihre Tätigkeit.

Mit der Einigung beweisen die Koalitionsfraktionen Entschlossenheit, die unhaltbaren Zustände in der Prostitution anzugehen. Die langen Verhandlungen führten zu guten Ergebnissen im Sinne der Stärkung des Schutzes und der Sicherheit der Betroffenen. Die Union ist zufrieden mit der Einigung. Wir haben eine Lösung gefunden, die Prostituierte besser schützt und Fremdbestimmung bekämpft. Das Gesamtergebnis schafft ein sinnvolles Netz aus Beratung, Schutz, Sicherheit, und Kontrolle.

Insbesondere die persönliche Anmeldepflicht für alle Prostituierten und die Erlaubnispflicht für die Betreiber von Prostitutionsstätten stellen sicher, dass der Prostitutionsmarkt für Kriminelle weniger attraktiv wird. Prostituierte erhalten über die Anmeldepflicht auch Kontaktmöglichkeiten außerhalb des Milieus und können dort Unterstützung erhalten. Anzeichen von Zwangsprostitution können frühzeitig erkannt werden.

Bei den Gesundheitsberatungen haben wir es nicht bei rein freiwilligen Angeboten belassen, sondern es gibt die Pflicht für Prostituierte, sich regelmäßig medizinisch von einem Arzt oder Ärztin beraten zu lassen. Ob und inwiefern sich die Prostituierten im Rahmen der Beratungen auch gesundheitlich untersuchen lassen, steht ihnen frei.

Dem besonderen Schutzbedürfnis der unter 21-Jährgen wird mit einer höheren Beratungsdichte im Rahmen einer für die Altersgruppe spezifischen Anmeldepflicht und einem besonderen Beratungsanspruch Rechnung getragen.

Mit der Kondompflicht stärken wir die Prostituierten darin, sich gegen andersartige Wünsche von Freiern zu behaupten. Bei Verstößen wird allerdings nicht die Prostituierte bestraft, sondern der Freier und der Betreiber, der keine Kondome auslegt.“
Lady Velvet Steel

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Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 18:15
Das neue Prostitutions-“Schutz”-Gesetz kommt…

So, nun ist es wohl soweit:

http://www.deutschlandfunk.de/prostitut ... _id=310696

Die Politik freut sich: “Im Prostitutionsgewerbe wird es keine Anonymität mehr geben”, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nadine Schön (CDU). Alle Prostituierten müssten künftig einen Nachweis über die Anmeldung auf Verlangen bei Behörden vorlegen.”

Wie das dem Schutz der Prostituierten gelten soll, erschließt sich mir leider nicht. Die Meldepflicht und das damit verbundene Melderegister führt zum Zwangsouting einer hochstigmatisierten Berufsgruppe und/oder in die Illegalität der SW, die sich ein Zwangsouting nicht leisten können (Familie, Kinder, berufliches Umfeld). Mir ist keine andere Berufsgruppe bekannt, für die es eine Meldepflicht gibt.

Die Einführung einer Kondompflicht ist so absurd, daß ich darauf keine Zeilen verwenden mag.

Für die Eröffnung eines Bordells wird künftig eine behördliche Genehmigung erforderlich. In diesem Zusammenhang muss sich der Betreiber auch einer Zuverlässigkeitsprüfung unterziehen.

Wow…da bleibt zu hoffen, daß der vielzitierte, berühmte Pommes-Buden-Besitzer (der es ja angeblich so viel schwerer hat, seine Pommes-Bude zu eröffnen als der Bordellbetreiber), demnächst auch einer Zuverlässigkeitsprüfung unterzogen wird.

Jaja…Fritten kann man nun mal nicht Zwangsprostituierten vergleichen…blablabla…

Ach; und wo wir gerade dabei sind: Gangbang wird auch gleich verboten! sagt die Politik.

Da freuen sich aber alle Swingerclubbetreiber und Swingerclubgäste, daß sie sich weiterhin legal durch die Betten vögeln dürfen. Denn würde ein Swinger dafür Geld bekommen, dann wäre es verboten!

Natürlich sind auch andere entwürdigende Sexpraktiken nicht mehr erlaubt. Und was entwürdigend ist, entscheidet die Politik!

Da haben wir Dominas ja bisher Glück gehabt, daß das Versenken unserer Hand im Arsch eines Gastes nicht entwürdigend ist (jedenfalls nicht für die Domina).

Das Tragen von eng geschnürten Korsetts, gesundheitsschädigenden High Heels und kurzen Lederminiröcken ist bisher glücklicherweise auch noch nicht entwürdigend.

Bleibt zu hoffen, daß dieser Schwachsinn noch zu stoppen ist!

in diesem Sinne,
LadyTanja

http://blog.lady-tanja-hamburg.de/?p=3272
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www.galerie-de-sade.de/Hamburg/Lady-Tanja-a302.html

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 20:02
Ich finds schade, ungerecht und auch verlogen. Das ist auch Rückschritt ins Mittelalter.
Die Freier (und darunter sicherlich auch viele Politiker) können weiterhin anonym bleiben und genießen, während sich die Prostituierten u. a. einer Melde- bzw. Veröffentlichungspflicht unterziehen müssen.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 20:29
Hm, also gerade was Anonymität angeht sehe ich da schon sehr unterschiedliche Aspekte.

Fakt ist doch, dass jeder Arbeitnehmer letztlich erfasst wird - sozialversicherungsrechtlich, steuerrechtlich usw. Auch jeder selbstständige Anbieter einer Dienstleistung muss sich durch Steuernummern usw. identifizierbar machen. Demgegenüber sind die Kunden zumindest solange anonym wie sie keine Rechnung benötigen die über die Form eines Kassenbons hinausgeht.

Wenn man also die Gleichstellung der Prostitution mit jedem anderen normalen Gewerbe befürwortet - und damit allerdings auch dass dieses Gewerbe nicht aufgrund moralischer Vorurteile diskriminiert wird, dann ist die Einschränkung der Anonymität grundsätzlich eigentlich richtig.

Problematisch dabei ist allerdings die moralinsaure Geisteshaltung wesentlicher Teile unserer Gesellschaft. Diese Haltung fördert doch überhaupt erst das Bedürfnis nach Anonymität. Und das scheint mir das Problem zu sein. Die moralische Verurteilung der Prostitution - die mangelnde Bekenntnis, diesen uralten Gewerbszweig einfach als normal und im Sinne der menschlichen Natur als notwendig anzusehen statt ihn immer so weit wie möglich verstecken oder gar verleugnen zu wollen.

Denn auch wenn es ganz sicher sehr viele Menschen in sehr ehrbaren Berufen gibt, die ihren Job nicht aus Freude sondern schlicht zum Überleben machen - welcher Bäcker, Paketboten, Buchhalter, Bergarbeiter, Pfleger usw. denkt deshalb ernsthaft über das Problem der Anonymität nach?

Also ist die Anonymität aus meiner Sicht nicht das Problem des Gewerbes als solchem sondern es ist ein Problem der verlogenen Moral der Gesellschaft - und das ausgerechnet im Zeitalter nach der "sexuellen Befreiung".

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 21:15
fanrheinman, wenn ich Deinen Ausführungen folgen darf, dann wäre der nächste logische Schritt jeden Auszuübenden eines Berufes in den Menschen "hineingehandelt" werden und unter Zwang arbeiten einer regelmässigen, biannualen Anmeldepflicht zu unterwerfen, die mit Gesundheitsberatungen bei einem Mediziner einhergehen.

Also jeder Landwirt, Fleischer, Fleischereifachangestellte, Schlachthelfer, Werftarbeiter, Bauarbeiter, etc.

De facto sagen immer alle, wir Sexarbeiter wollen immer gleich gestellt sein, wollen aber nicht den gleichen Regeln folgen.

Ich frage zurück: warum nicht gleiche Regeln für alle? Sonderbesteuerung, Sperrgebiete, anlassunabhängige Kontrollen, Anfertigung polizeilicher Bewegungsprofile für ALLE.

SexarbeiterInnen zahlen Steuern wie andere auch, sind beim Finanzamt gemeldet wie andere auch, werden aber ZUSÄTZLICH noch besonderen stigmatisierenden Regelungen unterworfen.

Insofern fusst dein erster Absatz auf sachlich falschen Annahmen.
Lady Velvet Steel

Erziehung für Anspruchsvolle
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Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 22:04
Nein Lady Velvet so habe ich das zumindest nicht gemeint. Es ging mir im letzten Beitrag nur rein um die Frage der Anonymität als solche (die - so denke ich - je nach Art der Ausübung durchaus noch vorhanden sein dürfte - s. Beitrag von Tanja).

Wenn man das Prostitutionsgewerbe als normalen Bestandteil der menschlichen Gesellschaft ansehen würde, bräuchte man eben keine übertriebenen Maßnahmen. Ein Bäcker muss auch nicht alle zwei Jahre seine Fachkunde erneut nachweisen usw. Er muss auch nicht immer wieder neu bekunden, dass er diesen Beruf freiwillig und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ausübt und er muss sich auch nicht einem Kreuzverhör unterziehen um den Wahrheitsgehalt derartiger Aussagen zu überprüfen.

Aber gerade deshalb ist die moralische Verlogenheit der Gesellschaft doch das wahre Problem? Je offener man mit dem Thema umgeht, je natürlicher man es akzeptieren würde, umso mehr entzieht man letztlich auch kriminellen Bestandteilen den Boden. Aber das funktioniert leider bisher nicht. Denn einerseits ist die Prostitution nicht wirklich akzeptiert und andererseits glaubt man, den negativen Aspekten durch engstirnige bürokratische Regelungen entgegentreten zu können.

Ich bin der Meinung, dass eben nur die offene Akzeptanz die eigentlich richtige Lösung wäre. Im Prinzip so, dass eine Sexarbeiterin genauso wie ein Bäcker, Anwalt, Busfahrer sagen darf "Ich bin xxxxx von Beruf" ohne dabei im moralischen Fegefeuer zu landen. Damit würde die Diskussion um Anonymität überflüssig.

Aber eben auch die Diskussion um "Schutzregelungen" die letztlich zu Schikanen führen.

Was ich von Bürokratiemonstern halte habe ich schon vor ein paar Tagen geschrieben - dies erscheint mir jedoch auch ein gesamtgesellschaftliches Problem das sich nicht nur auf Prostitution bezieht (40 Seiten !!!! juristische Erläuterungen bei Abschluß eines Sparvertrags über 30 Euro monatlich - wem nutzt so etwas ausser den erschaffenden Bürokraten?).

Es ist sicher richtig, dass diese ganzen Regelungen nicht die moralische Akzeptanz erhöhen.

Und ich weiß auch, dass wir trotz bestehender Regelungen zu Steuer, Sozialversicherung etc. sehr weit von der echten Gleichstellung entfernt sind - man braucht nur zu sehen, dass es da der Steuerhinterziehung verdächtigte Personen gibt, die keifend die Verbotskeule schwingen statt vor ihrer eigenen Tür zu kehren ;-).

Ich weiß - selbstständige Sexarbeiterinnen haben mit vielen Ämtern zu tun und sind auch heute schon alles andere als anonym. Insofern kann da nichts mehr aufgehoben werden. Das gilt aber nicht grundsätzlich für alle Sexarbeit.

Ich hoffe, dass ich mich jetzt verständlicher ausgedrückt habe %wink%

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Mi, 04.Feb 2015, 22:07
Lady Velvet Steel hat geschrieben: SexarbeiterInnen ....... sind beim Finanzamt gemeldet wie andere auch,.......

Irgendwie habe ich den Faden verloren. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen, worin der Unterschied liegt, beim jetzigen anmelden der Selbstständigkeit und der Anmeldepflicht die kommen soll bzw. kommen wird.
Wenn die Sexarbeiterinnen doch beim Finanzamt, Versicherung, Rentenkassen gemeldet sind, ist die Anonymität der Selbstständigen und deren Berufe bzw. Dienstleistungen doch jetzt schon nicht mehr gegeben.


Was die Auflagen für Betreiber angeht kann ich ja für Großbetriebe noch verstehen, aber für die Größe der Studios, die ich bisher kennenlernen durfte, doch übertrieben.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

Do, 05.Feb 2015, 02:26
Ralf liebt latex, ein kleines Gedankenexperiment für Dich, dann kannst Du Dir Deine Frage sicherlich anschliessend selbst beantworten.

Stell Dir mal vor, das neue Gestz sähe so aus, dass nicht nur die SexarbeiterInnen sich anmelden müssen, um ihrer Tätigkeit nachgehen zu müssen, sondern auch alle Freier, Gäste, Kunden müssten sich einem identischen Prozedere unterziehen.

Du müsstest Dich also behördlich anmelden, nachdem du jährlich zu einem Beratungsgespräch gehen musst, um Dich überhaupt anmelden zu können.

Jedes Mal, wenn Du beim Sexkauf also behördlich aufgefordert werden würdest, müsstest Du Deine Anmeldebescheinigung als mit Dir führen und vorzeigen.

Es ginge sogar soweit, dass Du nur mittels dieser Anmeldebeschinigung überhaupt befähigt wärst, besagtes Geschäft abzuschliessen. Überleg mal, wem Du da alles Deine Anmeldebestätigung so zeigen müsstest.

Dies beträfe nur Freier, nicht alle sexuell aktiven Männer.
Stell Dir das nur mal vor und überlege Dir gleichzeitig, warum Du das gut oder schlecht finden würdest.

Ich bin gespannt.
Lady Velvet Steel

Erziehung für Anspruchsvolle
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Re: Sexarbeit ist Arbeit

Do, 05.Feb 2015, 12:31
Den Kommentaren von Lady Tanja und Lady Velvet Steel ist kaum was zuzufügen und ich hoffe, dass am Ende dieses Gesetz noch gestoppt wird bzw. so abgeändert wird, dass es wenigstens teilweise Sinn ergibt.

Das wir über die Details streiten ist müssig und die Damen wissen sicherlich besser Bescheid als wir. Jedoch fällt mir seit geraumer Zeit bei einigen Kommentaren auf, dass sie aus meiner Sicht den Gesamtzusammenhang dieser Gesetze nicht sehen.

Wenn ich Sachen lesen wie "Rückschritt ins Mittelalter", "moralinsaure Geisteshaltung wesentlicher Teile unserer Gesellschaft" oder das die EU, Politiker, etc. Schuld sind, fehlt mir der "Hauptschuldige" an dieser Situation, nämlich WIR alle. Wer wählt den die ganzen Politiker und verlangt von Ihnen, jeden Missstand mit Gesetzen und Behörden zu bekämpfen - egal ob die Auswirkungen insgesamt negativ sind. Für viele, insbesondere in Deutschland gilt, Hauptsache der Staat unternimmt etwas und wir sind dann zufrieden - natürlich nur wenn es einen Bereich ist, der uns persönlich nicht betrifft. Das Motto "leben und leben lassen" gilt nicht mehr. Der Grossteil der Deutschen ist doch zufrieden, wenn es ein neues Gesetz gibt und der Staat sich überall einmischt (ausser natürlich bei uns) oder warum wählt man dann CDU, SPD, Grüne, Linke oder AfD? Überall wo es negative Auswirkungen und Opfer oder eine unbefriedigende Situation hat, wird ein neues Gesetz gemacht, ob es "Rauchverbot" in Kneipen (betrifft mich nicht), neues Hundegesetz mit Listenhunden (OK, betrifft mich, aber die meisten hier natürlich nicht), Frauenquote, etc. etc.

Jetzt könnte man natürlich sagen, dass alle diese ganzen Gesetze sinnvoll und notwendig sind (auf den ersten Blick sind sie es oft), aber jemand hier soll mir mal erklären, warum man in jedem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich mit Eingriffe Missbrauch verhindern soll, aber in der Prostitution nicht. Weil es keinen Sinn macht und die Situation von Zwangsprostituierten nicht verbessert? Ja stimmt, aber eine Vielzahl von neuen Gesetze sind nicht sinnvoll. Oder nicht eher, da WIR bzw. die netten Damen, die sich unseren Neigungen annehmen, hier betroffen sein könnten? Der Punkt und Witz ist auch, dass viele die mit diesem neuen Prostitutions-“Schutz”-Gesetz einverstanden sind bzw. nicht davon betroffen sind, es dann irgendwann mal bei den nächsten staatlichen Eingriffen betroffen sind. Als Freier kümmert es uns eigentlich wenig, wenn der Datenschutz bei den Prostituierten aufgehoben wird, aber irgendwann mal wird es dann eine Registrierungsgesetz für Freier geben oder die Prostitution wird ganz verboten.

Nur um es klarzustellen, ich bin für einen starken Staat, aber wenn unsere Erwartungen an den Staat bzw. an die Allgemeinheit immer mehr zunehmen und der Staat immer mehr in unser Leben eingreift, hat es eben Folgen.

Zudem finde ich den Wunsch von einigen hier, dass "die Gesellschaft" die Prostitution gut und wichtig findet und Verständnis für unsere Neigungen (BDSM) entwickelt eher naiv. Solange es einvernehmlich ist und keine kriminellen Tatbestände verletzt, soll es einfach kein "Thema" sein. Punkt. Jemand der keine Beziehung zu BDSM hat, braucht dafür auch Null Verständnis zu haben, sondern soll uns einfach in Ruhe lassen oder erwartet jemand von uns ernsthaft Verständnis von der Gesellschaft für die Praktiken die hier beschrieben werden (wie z.B. derjenige, der ein Tattoo Motiv für seine KV-Erfahrung sucht?). Dann viel Spass bei der Diskussion im Fussballklub, am Familientisch, in der Kantine oder im Golfclub.

Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 08.Feb 2015, 13:50
*Ironie an*
Man muß den neuen Gesetzesentwurf als Planstellenbeschaffungsmaßnahme bei der Polizei sehen. Jetzt werden Undercover- Polizistinnen rekrutiert, die die Kondompflicht bei Freiern überprüfen müssen.
*Ironie aus*

Achja der Staat ist wie ein Programmierer es gibt immer eine Hintertür.
Lady Saba
Mensch denke, bevor du etwas tust, sagst oder schreibst, denn nur dieses unterscheidet dich von einem Tier

Das Leben fließt nicht rückwärts und verweilt nicht im Gestern

http://www.Lady-Saba.com oder http://www.Lady-Saba.de

Re: Sexarbeit ist Arbeit

So, 08.Feb 2015, 20:14
Polizei will Kondom-Pflicht in Bordellen nicht kontrollieren

In der Polizei gibt es nach einem Bericht von "Bild" großen Widerstand gegen das geplante Prostitutionsgesetz. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) wehrt sich demnach dagegen, dass Polizisten die Kondom-Pflicht für freier in Bordellen zu überprüfen.

Der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt sagte "Bild": "Die Kondom-Pflicht ist absolut lächerlich: Es ist keinem Menschen zumutbar, zu kontrollieren, ob ein Freier im Puff ein Kondom trägt oder nicht." Wendt forderte zugleich die Mitglieder des Bundestags-Innenausschusses auf, in der ersten Woche nach Inkrafttreten des Gesetzes die Freier persönlich zu kontrollieren. "Dann werden die Damen und Herren vielleicht begreifen, was sie da eigentlich fordern", sagte Wendt der "Bild".

Gruß,
LadyTanja
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