Jetzt will ich auch mal meinen Senf dazugeben:
Ich beschäftige mich (beruflich - bin Historiker) schon länger mit dem Phänomen der Hexenverfolgung. Je tiefer man in diese Materie eindringt, desto abscheulicher wird es! Desto mehr verabscheut man die menschliche Grausamkeit!
Innerhalb von 300 Jahren wurden in Europa zwischen 50.000 und 100.000 Menschen Opfer dieses unsäglichen Wahnes!
Magie und die daraus resultierenden - im Laufe der Geschichte "religiös" zu nennenden - "Erfahrungen" führten zu diesen ekelerregenden Prozessen, die Tausende Unschuldiger auf grausame Weise das Leben genommen hat (ca. 90-95% aller Opfer waren Frauen)!
Interessanterweise ist festzustellen: Das Phänomen der Hexenverfolgung ist eben KEIN Phänomen des - als so finster verschrieenen - Mittelalters, sondern eine Erscheinung der frühen Neuzeit (welches kulturgeschichtlich im 15. Jh. - also im sog. Renaissance-Zeitalter - begann). Bedenket: Die Päpste förderten die Kunst und gleichzeitig brannten die Scheiterhaufen (ich will jetzt keinesfalls das Papsttum für die Hexenverfolgungen verantwortlich machen - das müssen Andere mit ihrem Gewissen vereinbaren)! Im Mittelalter gab es Ketzer - und keine Hexenprozesse!
Wie sagt Friedrich von Spee, einer der schärfsten Kritiker der Hexenverfolgung im 17. Jh?:
„Die Gefolterten sagen zu allem ja und weil sie dann nicht zu widerrufen wagen, müssen sie alles mit dem Tode besiegeln.“
Die Quintessenz lautet: Die Folter macht die Hexen!!!
Die Gründe für die jeweiligen Verfolgungen sind äußerst vielfältig - ich möchte nicht darauf eingehen, dies würde den Rahmen sprengen!
Siehe hierzu (u. a.):
http://www.anton-praetorius.de/
Dennoch - und das sei offen zugegeben - kicken mich "Spiele", die sich mit solchen "Giftschrank"-Szenarien befassen! Noch vor wenigen Jahren konnte ich so etwas mental nicht zulassen, aber jetzt: Jetzt sind dem Ganzen keine Grenzen mehr gesetzt! Jetzt bin ich gerne der Hexer, der unter harter Folter gestehen muß, jetzt bin ich gerne der Gefangene, der unter massiver Abpressung irgendwelcher Geständnisse seiner "gerechten" Strafe zugeführt wird, jetzt bin ich gerne "unschuldiges" Opfer perverser Gelüste und Handlungen!
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Hat man ein Gegenüber, das ebenso leidenschaftlich mit"spielt" - was will man mehr?
Hauptsache, man fühlt es miteinander - und läßt die realen Opfer in diesem Falle außer Acht und bedenkt jederzeit, daß man das Glück hat, in heutigen Zeiten in einer halbwegs funktionierenden Demokratie zu leben, die die Würde des Menschen als unantastbar erachtet!
Ehren wir gemeinsam die Opfer, aber spielen wir dennoch so, wir wir es brauchen! Und da sind die oben gezeigten Folterinstrumente sehr, sehr anregend! SSC, notfalls auch RACK!
Gruß
Severin