Hi,
sei mir bitte nicht böse, wenn ich das sehr direkt zum Ausdruck bringe, aber Dein Gejammer hier wird langsam wirklich peinlich.
RS2010 hat geschrieben:Sicher verändern sich die Dinge, doch auch nur, weil wir daran beteiligt sind. Wir ändern nicht die Welt, jedoch sind wir es nicht gerade, die die Welt doch verändern? Wer ist wir?
Na ja, zumindest ist vom Proseminar "Der Mensch im Spannungsfeld von Individualität und Kollektivität" etwas bei Dir hängen gebelieben. Immerhin.
RS2010 hat geschrieben:
Sich einfach nicht mehr wahllos mischen, sondern jeder für sich sein Milieu!
Du denkst extrem stark in Kategorien und versuchst irgendwie herzuleiten, dass bestimmte, einmal in eine dieser Kategorien eingruppierten Dinge dort tunlichst für alle Ewigkeit zu beleiben haben. Allerdings gelingt Dir das nicht einmal im Ansatz. Denn Du gehst immer nur von Deinen spezifischen Vorstellungen aus, erhebst sie aber gleichzeitig in den Bereich der Allgemeingültigkeit.
RS2010 hat geschrieben:
Es stößt mir im hohen Masse auf, dass Leute sich unter dem Deckmantel BDSM tummeln, die da nichts im geringsten zu suchen haben.
Ja und? Erstens ist es das natürliche Recht dieser "Leute" allerlei in Deinen Augen mehr oder weniger absonderliche Dinge zu tun, wenn sie nicht einschlägigen Gesetzen zuwiderlaufen und damit im Rahmen der allgemeinen Handlungsfreiheit ohne jeden Zweifel statthaft sind. Dass Dir persönlich diese Sachen teilweise oder zur Gänze nicht gefallen und Du diese Entwicklungen ablehnst, hat diese "Leute" wohl eher nicht zu interessieren. Du mischst Dich hier nämlich ganz erheblich in die private Lebensgestaltung der Menschen ein. Und ich als Fan der von Dir verachteten bizarren Erotik würde mir von anderen Leuten, die andere Spielarten als ich betreiben (möchten), bestimmt nicht sagen lassen, was für mich gut ist. Das entscheide ich schon lieber selber. Genau lasse ich den anderen ihren Spaß.
Kleines Beispiel: Ich war vor kurzem hier in einem Studio bei einer SM-Party. Dort waren einige Herren, die fanden höchstes Vergnügen daran, sich von einer Domina den Hintern grün und blau schlagen zu lassen. Ich persönlich würde mir das nie antun, aber wenn diese Gäste so derart große Lust dabei empfinden, würde ich es keinem dieser Leute jemals absprechen wollen. Denn sie wissen schließlich, was ihnen am besten gefällt. Und Du kommst mir nun vor, wie jemand, der dann während der Party herumläuft und bei den Auspeitschungen nölend von der Seite einwirft, die von ihm selbst praktizierte Bizarrerotik sei das einzig Wahre und diese Prügelorgien seien eigentlich total abartig. Du merkst auf was ich hinaus will?
RS2010 hat geschrieben:
Gar nicht BDSM in sich tragen, sondern nur den Charakter haben, der nie im SM-Bereich gewünscht war.
Du maßt Dir also an, zu definieren, was "im SM-Bereich" erwünscht ist bzw. was nicht? Wer hat Dich denn dazu genau befugt? Ist Dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass Deine eigene Privatmeinung neben unzähligen anderen steht und keinerlei Anspruch auf definitorische Deutungshoheit hat, was SM ist und was nicht?
RS2010 hat geschrieben:
Einfach nur, weil sie erkannt haben, dass in diesem Spektrum mehr Geld zu verdienen, oder als Gast, mehr Gegenleistung zu bekommen ist, als in dem reinen zärtlichen Bereich (in dem Frau schon mit 19 Jahren als zu alt angesehen wird).
Sonst ist aber alles in Ordnung bei Dir, weiter fehlt Dir nichts? Lass "diese Leute" bitte Ihren Vorstellungen nachgehen, und das völlig unabhängig davon, ob sie Anbieter oder Nachfrager auf dem Erotikmarkt sind. Das hat Dich schließlich nicht zu interessieren, zumindest solange diese Menschen nicht Illegales tun. Wenn diese Menschen Spaß und/oder Nutzen bei Ihrem Handeln haben, geht es Dich definitiv REIN GAR NICHTS an, was sie tun oder unterlassen.
RS2010 hat geschrieben:
Gäste aus dem zärtlichen Bereich, die über Jahrzehnte nur die Hosen runterlassen mussten, werden heute auf Händen getragen und meinen, dass sie nun Fetischisten sind. Fetische berechtigen ja nun, alles unter BDSM auszuleben.
Ja und? Wenn es allen dabei gut und nach so einer Session noch besser geht, wo ist das Problem? Schau mal, ich weiß nicht ob Du es wusstest: Auch bei einer der von Dir abgelehnten Bizarrsessions treffen sich Menschen die das Gleiche wollen: Ihre Lust ausleben, Geld verdienen bzw. ausgeben, Spaß haben, etwas Geiles tun usw. usw. Und sie tun das freiwillig, sie tun das legal und sie tun das (hoffentlich) mit Freude. Und jetzt kommt "RS2010" und findet das alles ganz furchtbar, nur weil es nicht seinen Vorstellungen von "SM" entspricht. Tickst Du eigentlich noch richtig?
RS2010 hat geschrieben:
Seltsamerweise, wollen immer mehr Gäste nur noch Dominas anerkennen u. besuchen, die zuvor nicht im zärtlichen Bereich (Puff) gearbeitet haben, sondern sich aus ihrer Leidenschaft, ihren Neigungen zu BDSM hingezogen füllen und sich auch dort behaupten. Warum den bloß nur?
Hast Du Beweise für Dein These? Gibt es wissenschaftliche Studien dazu? Oder sind es nur Deine subjektiven Eindrücke?
[...]
RS2010 hat geschrieben:
Die ersten Anzeichen sieht man schon überall.
Eine Stunde Bizarrerotik für 100,- €. Langzeiterziehung von 3 Tagen für 500,- €.
Und wo ist das Problem? Wäre es Dir lieber, wenn die Preise 3 Mal so hoch wären?
RS2010 hat geschrieben:
Jetzt wird gemeckert, das 250,- € zu teuer seien, wird von Abzocke geredet und geschrieben.
Wer meckert? Die meisten vernünftigen Leute, die es betrifft, sagen sich, dass Sie die freie Wahl haben, auf das Angebot einzugehen oder nicht. So etwas nennt man "Marktgeschehen".
RS2010 hat geschrieben:
Manche Frauen die in einem Studio arbeiten, ... (Rest der "Dominaversteherlitanei" gelöscht).
Oh Mann, das ist ja wirklich der Hammer. Du bist ja wirklich hochsensibel, wie Du das alles weißt und bewerten kannst. Und wenn die Damen, die dieser Tätigkeit nachgehen diese Dinge trotzdem in Kauf nehmen, eben weil es zu ihrer Tätigkeit zwingend dazu gehört? Und wenn sie sich, im Gegensatz zu Dir, darüber nicht beklagen, eben weil es ganz normal ist das eine oder andere zu tun, das sich außerhalb Deiner doch eher engen Bandbreite von „richtig“ befindet?
RS2010 hat geschrieben:
Niemand sieht es, niemand hinterfragt es oder will es überhaupt wissen.
Wer von all diesen "neuen" Fetischisten würde sich dafür hingeben???
Manchmal versteh ich echt nicht, was Du eigentlich zum Ausdruck bringen willst. Außer Deinem Frust über die ach so böse "neue Zeit" und dass Du keine "Fetischisten" magst.
["Dominaversteher" Teil 2 ebenfalls umweltgerecht entfernt]
RS2010 hat geschrieben:
Es ist nur ein vollkommendes Durcheinander zu erkennen, in dem niemand so richtig sieht, wo er überhaupt selber steht.
Von was für einem "Durcheinander" sprichst du bitte? Ich sehe keines. Ich persönlich habe mich immer gut zurecht gefunden. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich immer offen an die Menschen und Situationen herangehe, keine engen Vorstellungen habe, mir Spielpartnerinnen suche, die zu mir und meinen Wünschen passen, allen Menschen den nötigen Respekt erweise, nicht erkläre, die Bizarrerotik sei das Allerletzte und abschließend einfach meinen Spaß bei einer Session habe und das ohne einer "guten alten Zeit" nachzutrauern. Und vor allem male ich nicht nur in schwarz/weiß.
RS2010 hat geschrieben:
Naja, wenn das die neue Welt des BDSM ist, dann "Gute Nacht"!
Mir kommen die Tränen. Du wirkst auf mich nur wie ein zutiefst frustrierter Mensch, der sich hier seinen gesamten Weltschmerz von der unverstandenen Seele schreiben muss.
Übrigens, was Deine Laune auch nicht unbedingt heben wird: Willkommen in der Realität! Die Zeiten haben sich geändert. Das, was Du verächtlich mit "Bizarrerotik" beschreibst, gibt vielen Menschen einen immensen Lustgewinn, den sie nicht mehr missen möchten. Nur mal so nebenbei bemerkt. Und diese Menschen kommen dann später aus einer Session heraus und haben es einfach nicht nötig, sich dann im Netz in Foren auszuweinen, eben weil sie sich ein Stück weit ausgelebt haben und es einfach nur geil fanden und jeder Euro, den sie ausgegeben haben sich gelohnt hat. Und Du möchtest jetzt diesen Menschen Ihren Spaß und Ihre Freude auch noch nehmen, indem Du erklärst, dass das alles ganz böse sei? Mach Dich bitte nicht lächerlich!
RS2010 hat geschrieben:
Wie schon zuvor erwähnt, haben bestimmte Bereiche nichts damit zu tun und bergen auch keine Qualifikation in sich unter BDSM zu laufen.
Was soll denn das für eine "Qualifikation in sich unter BDSM zu laufen" genau sein? Ich gehe in ein Studio um dort Lust zu erleben. Wenn meine Spielpartnerin dort erotisch, phantasievoll, geil und bereit ist, sich auf das Spiel einzulassen, ist für mich alles so wie es sein soll. Möchtest Du eine vom TÜV nach DIN/ISO 9000 zertifizierte Herrin oder was willst Du?
RS2010 hat geschrieben:
Jeder soll das ausleben, was er mag, solange niemand Anderer dadurch schaden nimmt, nur sollte der Kern von BDSM sich komplett davon distanzieren, denn nur so finden dann auch Menschen wieder genau ihren Bereich, in dem sie sich selber sehen und den sie leben wollen.
Und was passiert wen Deine Definition vom "Kern des SM" nicht mehr mehrheitsfähig ist? Und wenn Menschen entscheiden, dass sie den Vorstellungen des "RS2010" nicht zu folgen bereit sind sondern sich selbst ausleben wollen, wie es ihren Wünschen entspricht?
Abschließend: Deine Intoleranz und Deine Anmaßung finde ich unerträglich. Keiner hindert Dich daran, Deinen Spaß zu haben oder, wenn Du es pathetischer ausdrücken willst: "Deine Erfüllung bei Deiner Herrin zu finden", außer Dir selbst. Wenn Du aus einem bestimmten, mir nicht erfindlichen Grunde, dazu nicht in der Lage bist, vielleicht weil Deine Seele etwas aus dem Gleichgewicht gerutscht ist, dann versuche die Ursache zu finden und nicht die Therapie darin zu suchen anderen ihre Freude zu nehmen. DU bist der Hebel, an dem Du ansetzen musst, nicht die anderen.
Gute Besserung!
Steve