Hallo Chevas und hallo an alle anderen Forum-Mitleser,
ich habe mir schon manches Mal Gedanken darüber gemacht. Wie war das eigentlich, als der (T)Euro kam?
In der Hamburger Herbertstrasse hieß es ganz offiziell, wir nehmen jetzt anstatt 100 DM = 60 Euro. War mal eben ne Preiserhöhung von knapp 20%, wenn man den genauen Umrechngskurs zugrunde legt.
Bäcker und Gastronomen nutzten die Gunst der Zeit noch viel krasser aus. Inzwischen kostet ein Brötchen mindestens 25 Cent (vorher max. 25 Pfennig, eher weniger). Ne Pizza gleich ab 6 Euro aufwärts und nicht größer als ein gewöhnlicher Essteller. Hatte man vor wenigen Jahren abends noch Kohldampf, dann hieß es nur ab zum nächsten Pizzabäcker, für 5 Mark gab es Pizzen so groß wie Klosettdeckel und man wurde auch noch satt!!
Aber zurück zum Thema Sessionpreise / Dominahonorare (Gagen?): Ein Boykott würde langfristig nicht helfen,
es ist wie allgemein in diesen Zeiten von Rezession und hoher Arbeitslosigkeit. Die "Geldsäcke" wollen lieber unter sich sein und würden die Top-Studios vollends entern, juckt da ja niemanden, mal eben nen Tausi für ne Stunde bizarrster Glückseligkeit auszugeben. Da setzt man halt kurzfristig nen Mitarbeiter für auf die Strasse, überlässt die Arbeit dem ängstlichen Rest der Belegschaft und gut ist. Der neue Porsche kommt ja auch in ein paar Tagen zur Auslieferung und will bezahlt sein. Das erledigt ja die Firma, aber trotzdem. Wenn es um das eigene Vergnügen geht, ist sich jeder selbst der Nächste. Aber mal anders herum. Die großen Studios (Unternehmen!!!) würden boykottiert, dann hätten die kleinen automatisch mehr Zulauf!! Also die Preise auch dort hoch – Klientel kommt doch reichlich!! Der Nachwuchs hält überall Einzug, in den großen Studios bis runter zu den 1-Frau-Betrieben.
Ich-AGs dort zu vermuten….na ja, etwas anrüchig wäre das wohl schon.
Nein, ich glaube es liegt am Bruttosozialprodukt - und an den Menschen. Jeder hat so seine Ansprüche, bei allem Verzicht mal hier oder dort, wenn der Betrieb eines guten Studios florieren soll und noch dazu einen guten Ruf besitzt, dann erwarten die Gäste entsprechend gute Leistungen von den Menschen die dort arbeiten. Die Hilfsmittel und Geräte, die während einer Session eingesetzt werden, sollen eine gute Qualität aufweisen und professionell sein. (Weil ich es mir wert bin!)

Das erwarten wir doch alle! Nur Qualität kostet Geld, niemand will oder kann zubuttern!!
Die Kosten/Preisexplosion ist nur nach der Euroeinführung zu schnell erfolgt. Viele Raffties und Trittbrettfahrer haben mit verdient, ohne entsprechende Gegenleistungen zu erbringen.
Vor gut 4 Monaten ließ ein ganz bekannter Schweizer Unternehmer hier im Einzugsgebiet Harz einen gut florierenden Produktionsbetrieb schließen. Über 250 Menschen saßen plötzlich ohne Job auf der Strasse!! Die Fabrik wurde gleich hinter der polnischen Grenze wieder aufgebaut und von dort aus produziert man nun munter weiter. Ein jeder von uns, überall in Deutschland, futtert die Produkte tagtäglich in sich hinein. Wir haben ja auch ganz andere Sorgen! Ich dachte bei mir damals, was würde passieren, wenn die ganze Region sich solidarisch zeigt und die Lebensmittel nur von dem einen Hersteller explizit in den Kühlregalen stehen lässt?? NIX passiert, selbst wenn ein Boykott über Wochen durchgezogen würde – Ersatzprodukte gibt es reichlich!! Was macht in dem Fall dieser Fabrikant??
Er erhöht die Preise und alle kaufen unbeirrt weiter, die paar Murrer und Muckerer bleiben einfach auf der Strecke.
Ich finde es toll, wenn Studiobetreiberinnen wie z.B. Daemona de Lucca in Karlsruhe in diesem Monat die Preise um 30% senkt. Anlass: Das neue Klinikum wurde fertig gestellt. Oder Lady Stella im SC-Enterpainment in Hamburg führte bis auf weiteres sonntags den Tag der offenen Tür für Ihr Studio ein!! Solche Aktivitäten kommen den Gästen eines solchen Hauses zu Gute, sind oft genug der Auslöser für den Einzelnen sich für eine Session dort zu entscheiden. Ich finde das clever und sehr geschäftstüchtig, jeder hat etwas davon, die Betreiberinnen u n d die Gäste. Das bringt's!!! Nicht ein Boykott!
Noch etwas zum Schmunzeln (kennen einige von Euch evtl. auch schon):
So könnte es wohl bald aussehen in unserem schönen Deutschland.
Es ist Montag der 3. Juni 2010, 5 Uhr morgens.
Der Radiowecker reißt Günther S. (46) aus dem Schlaf.
Der Oldie-Sender spielt Modern Talking.
Herr S. quält sich aus dem Bett. Gestern ist es etwas später geworden.
Bei der Arbeit. Dienst am Pfingstmontag - mal wieder.
Früher konnte er danach wenigstens ausschlafen.
"Ja, ja, der Pfingstmontag", murmelt Herr S., "ist das wirklich schon
sieben Jahre her?"
Es hat sich wirklich einiges getan, seit damals. Nur nicht in seinem Haus.
Als 2005 die Eigenheimzulage plötzlich doch gestrichen wurde, mussten
sie Abstriche machen.
Und inzwischen hat sich Familie S. daran gewöhnt.
An die frei liegenden Leitungen und den Betonfußboden.
Gut, denkt Herr S., dass damals die Garage noch nicht fertig war.
Denn der Wagen ist längst verkauft.
Zu teuer, seit es keine Kilometerpauschale mehr gibt.
Und mit Bus und Bahn dauert es in die City ja auch nur zwei Stunden.
Und was man dabei für nette Leute trifft.
Zum Beispiel die Blondine, die Herrn S. immer so reizend anlächelt.
Zurücklächeln mag er nicht.
Wegen seiner Zähne.
Aber was will man machen?
3000 Euro für zwei Kronen sind viel Geld.
Und schon die Brille musste er selbst bezahlen.
Hat dabei aber 15 Euro gespart, weil er nicht gleich zum Augen-,
sondern erst zum Hausarzt gegangen ist. Wegen der Überweisung.
Trotzdem: Der Urlaub fällt flach.
"Das könnte Ärger geben zu Hause", stöhnt Herr S. vor sich hin.
Traurig erinnert er sich an letzte Weihnachen. Als es nichts gab.
2009 wurde nämlich auch in der freien Wirtschaft das Weihnachtsgeld
gestrichen.
Im öffentlichen Dienst ist das ja schon länger her.
"Und bis wann gab es eigentlich Urlaubsgeld?", fragt sich Herr S., er
kommt nicht drauf.
Damals hatte er noch genügend Urlaub, um das Urlaubsgeld auszugeben.
Heute sind es ja gerade mal 19 Tage im Jahr. Pfingstmontag? 1. Mai?
Geschichte.
Das stand nicht auf der Agenda 2010 - so hieß sie doch, oder?
Aber man soll nicht meckern. Die da oben, weiß Herr S., müssen noch
viel mehr ackern.
Darum kann Günther S. mit der 45-Stunden-Woche auch ganz gut leben.
Er hat auch keine Wahl.
Seit der Kündigungsschutz auch in großen Betrieben gelockert wurde,
mag man es sich mit den Bossen nicht mehr verscherzen.
Wer will sich schon einreihen, in das Heer von sieben Millionen
Arbeitslosen?
Aber den Feiertagszuschlag für den Dienst an Pfingsten vermisst er schon.
Was soll es, in 23 Jahren, dann wird er 70, hat Herr S. es hinter sich.
So üppig wird die Rente zwar nicht ausfallen, wenn das mit den Nullrunden
weitergeht.
Doch wer weiß, vielleicht bringt ihn das Rauchen vorher um.
Obwohl er weniger qualmt, seit die Schachtel 9 Euro kostet.
Aber heute, auf den letzten Metern zum Büro steckt Günther S. sich trotz-
dem eine an.
Diese E-Mail geht momentan durch ganz Deutschland, warum wohl???
Schick auch Du sie ruhig weiter ... kostet ja nix ...
NOCH nix ...!!
