Do, 21.Jun 2012, 14:18
von subtom
In der zurückliegenden Woche kam es zu einer sehr intensiven Spielzeit bei Chantal.
Nachdem ich ihr eröffnet hatte, dass aufgrund einiger anstehender „freier Tage“ reichlich Zeit vorhanden sei, machte sie umgehend von ihrem Vorrecht auf meine Inanspruchnahme Gebrauch.
In der Folge kam es binnen einer Woche zu drei längeren Begegnungen.
Der erste Spieltag verlief nahezu perfekt und gipfelte kurz vor Spielende in einem spontanen Doppelpass durch die lange Gasse, der die Anwesenden in ungläubiges Staunen versetzte.
Obwohl mancher Beobachter uns beim anschließenden Steilpass im Abseits wähnte, griff das Gespann der Unparteiischen, welches das Ganze aus nächster Nähe verfolgte, nicht ein.
Die erstaunten Blicke der verdutzten Zuschauer, die mit einer derart mutigen und offensiven Spielweise nicht vertraut zu sein schienen, begleiteten uns noch, bis wir wieder in der Kabine verschwanden. – Das war aber auch ein genialer Spielzug!
Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann doch.
Nach der frühen Führung gleich zu Spielbeginn wollte selbst in der Nachspielzeit kein weiterer Treffer gelingen, der dem Spielverlauf entsprochen hätte und hoch verdient gewesen wäre. Die hervorragende Stimmung im Team konnte das aber nicht trüben.
Die Euphorie des Auftaktmatches konnte in den zweiten Spieltag mitgenommen werden.
Zusammen mit der nach wie vor offensiven taktischen Ausrichtung blieb unser Spiel aüßerst attraktiv.
Durch die kurzfristige Hereinnahme einiger Einwechselspieler waren die Spielzüge zwar nicht mehr so geradlinig, dafür boten sich neue Kombinationsmöglichkeiten und Angriffsvarianten.
Unsere erfahrene Trainerin verstand es vortrefflich, aus Individualisten in kürzester Zeit ein funktionierendes Team zu formen.
Auf das positive Ergebnis musste dann auch nicht lange gewartet werden.
Nach einem Dribbling auf engstem Raum gelang ein bemerkenswerter Assist.
Eine wahre Traumvorlage per Kopf konnte ein Kollege - obwohl in zentraler Position hauteng gedeckt - erfolgreich verwerten. – Den musste er einfach machen. Yesss!
Den nächsten Treffer durfte ich dann, nach ordentlicher Vorarbeit eines viel versprechenden Neuzugangs, wieder selbst versenken. Ein satter Schuß vom Punkt tropfte unhaltbar ins engmaschige Netz.
Dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel, lag wohl auch an der nachvollziehbaren Nervosität und fehlenden Spielpraxis der Neuentdeckung, die Chantal quasi von der Strasse weg verpflichtet hatte.
Doch das war nicht weiter schlimm, denn niemand erwartet dass einer sofort mit solch einer Drucksituation umgehen kann. Auch ganz erfahrene Stammspieler scheitern da bisweilen!
Bereits ziemlich ausgepowert und inzwischen hier und da etwas lädiert, ging es in den dritten Spieltag.
Insgeheim hatte ich, in Anbetracht der gezeigten Vorleistungen, ein wenig darauf gehofft nicht mehr über die volle Distanz zu müssen.
Dieses Privileg scheint jedoch nur für verdiente Spielerpersönlichkeiten bei einem anderen Ballsport zu gelten; mein Coach jedenfalls ließ mich (wenn auch in der 2. Halbzeit fast nur noch mit Defensivaufgaben betraut) bis zum Schluss auf dem Platz und forderte nochmals volle Konzentration und Durchhaltevermögen ein.
Tatsächlich konnte so ein schweres Spiel, das zur Pause drohte verloren zu gehen, nicht nur überstanden, sondern - durch einen ganz späten Treffer - sogar erfolgreich beendet werden.
Ja, es ist immer wieder verblüffend, wie diese Frau einen schafft und gleichzeitig so zu motivieren versteht, dass man alles aus sich herausholt, obwohl man längst schon im Reserve-Modus unterwegs ist.
Trotz wohldosierter Ruhetage, die jeweils zwischen den Einsätzen gewährt wurden, machte sich von Mal zu Mal doch die sich aufsummierende körperliche Belastung mehr bemerkbar. Besonders dort, wo kleinere Blessuren vom letzten Spieltag noch nicht verheilt waren, ging es im weiteren Verlauf mächtig an die Substanz.
Ganz egal wie oft bestimmte Dinge trainiert oder praktiziert wurden, irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo du an deine Belastungsgrenze kommst und nur noch den erlösenden Schlusspfiff herbeisehnst - obwohl du diesen Sport so sehr liebst.
Allen Entbehrungen zum Trotz:
Solange Chantal mich in ihr Aufgebot beruft, werde ich auch in Zukunft bereitwillig an solchen Veranstaltungen teilnehmen und versuchen ihre Farben so gut wie möglich zu vertreten. – Es lebe der Sport!
Vielleicht sieht man sich mal bei einer der kommenden Partien?
Kurzfristige Einwechslungen nicht ausgeschlossen!!!
Mitspieler für Freundschaftsspiele oder zum Probetraining sind willkommen!
Gruß
TOM
P.S. für Insider:
Die Freizeit an den „Ruhetagen“ wurde auch zur weiteren Ergänzung allgemeinen und speziellen Equipments genutzt.