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Blinde Domina

Sa, 17.Jul 2021, 10:19
Am 01.09.20 habe ich mich mit einem Blogbeitrag auf der Webseite Studio LUX als blinde Domina geoutet. Bei Interesse könnt ihr den Blog hier lesen:
http://studioluxberlin.de/news-detail/m ... g-out.html

Ich habe viele Jahre mit mir gekämpft bis ich mich dazu entschieden habe mein Handicap bekanntzumachen.
Mein Zögern hatte offensichtliche Gründe. Eine Behinderung zu haben bedeutet im Nachteil zu sein. Für viele Menschen ist es, besonders im Sinne von Sexualität und Partnerschaft, eine Hürde. Meine Befürchtung, KundInnen könnten mich meiden deswegen.

Wie ist das für euch KollegInnen wenn ihr eine blinde Kollegin im Team hättet?
Wie empfinden das Sklaven und Gäste, zu wissen- ich gehe zu einer Herrin die nahezu blind ist.

Wie annehmenbar ist für euch ein Mensch in diesem Beruf mit einer sichtbaren Behinderung?

Aus meiner Perspektive kann ich nur sagen, niemand war auf mich vorbereitet. Auch heute ist niemand auf mich vorbereitet. In Behörden bekomme ich keine barrierefreien Informationen. Viele Studios sind unzugänglich für niedrigschwellige Arbeitsmöglichkeiten für SexarbeiterInnen mit Behinderung.

Die Solidarität und Unterstützung der Community ist mir sicher, zumindest die die ich kenne. Mich interessiert aber auch die Meinung von Menschen denen ich nicht begegnet bin.

Habt keine Berührungsängste, der Ton macht die Musik. Stellt eure Fragen, teilt eure Meinung oder äußert eure Bedenken.

Ich möchte hier eine Lanze brechen. Sowohl auf der Seite der DienstleisterInnen als auch derer, die unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen, wären erstaunt über die vielen Sexworker mit Handicap.

Jeder sollte sich in Gänze so wie er/sie ist, wohl fühlen, ob mit oder ohne Handicap. Lasst uns daraus etwas Normales machen, freue mich auf eure Kommentare.

Re: Blinde Domina

Sa, 17.Jul 2021, 11:38
Das ist ein sehr interessantes Outing. Und dann denke ich sofort an die Sessions, in denen ich mit verbundenen Augen dalag und behandelt wurde. Wie jedes noch so kleine Geräusch eine ganz andere Bedeutung hatte, wie ich das Feuerzeug gehört, den Rauch gerochen habe. Oder wie ich an einem leichten Klirren schon versucht habe, das nächste Instrument zu erraten. Wie ich ganz anders wahrgenommen habe, welche Richtung die Lady im Studio eingeschlagen hat. Selbst der Atemzug am Ohr war intensiver, jede einzelne Berührung viel bedeutungsvoller ... wenn ich als normalerweise Sehender in so kurzer Zeit bereits eine Sensibilisierung und Intensivierung meiner übrigen Sinne erfahre, dann kann ist es nur logisch, dass die Ausbildung dieser Sinne bei blinden Menschen bis zu einem kaum vorstellbaren Level ausgeprägt sein kann. Ich habe auch schon erlebt, dass ein blinder Mensch mein Gesicht ertastet hat und dann sogar Rückschlüsse auf meinen Charakter gezogen hat.

In Sessions liebe ich oft das Gefühl, dass die Herrin mich spürt - und gerade da erscheint mir ein überragendes Einfühlungsvermögen absolut logisch und nützlich. Von daher könnte ich mir durchaus auch eine Session vorstellen. Vielleicht hat auch der eine oder andere Proband sich gewundert, wie viel die Herrin aus seinen Raktionen herauslesen konnte?

Grüße vom Fan winke winke

Re: Blinde Domina

So, 18.Jul 2021, 14:28
Ich habe positive Erfahrungen mit sehbehinderten Menschen in deren Jobs gemacht, daher hätte ich auch in Sessions keine Bedenken.

Kleine Anekdote am Rande: In einem Münchner Studio sind wir uns beiläufig über den Weg gelaufen, als die Session für einen neuen Gast vorbereitet wurde und ich selbst auf meinen Sessionbeginn gewartet habe. Ich wäre damals beim Zusehen der Vorbereitungshandlungen nie auf die Idee gekommen, dass eine Sehbehinderung vorliegt. Interessant, dass man vieles im Alltag oder Job ausgleichen kann.

Schöne Grüße

Meriten
Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu
(es sei denn, dein Partner ist maso)

Re: Blinde Domina

So, 18.Jul 2021, 14:48
fanrheinmain hat geschrieben:
Sa, 17.Jul 2021, 11:38
Das ist ein sehr interessantes Outing. Und dann denke ich sofort an die Sessions, in denen ich mit verbundenen Augen dalag und behandelt wurde. Wie jedes noch so kleine Geräusch eine ganz andere Bedeutung hatte, wie ich das Feuerzeug gehört, den Rauch gerochen habe. Oder wie ich an einem leichten Klirren schon versucht habe, das nächste Instrument zu erraten. Wie ich ganz anders wahrgenommen habe, welche Richtung die Lady im Studio eingeschlagen hat. Selbst der Atemzug am Ohr war intensiver, jede einzelne Berührung viel bedeutungsvoller ... wenn ich als normalerweise Sehender in so kurzer Zeit bereits eine Sensibilisierung und Intensivierung meiner übrigen Sinne erfahre, dann kann ist es nur logisch, dass die Ausbildung dieser Sinne bei blinden Menschen bis zu einem kaum vorstellbaren Level ausgeprägt sein kann. Ich habe auch schon erlebt, dass ein blinder Mensch mein Gesicht ertastet hat und dann sogar Rückschlüsse auf meinen Charakter gezogen hat.

In Sessions liebe ich oft das Gefühl, dass die Herrin mich spürt - und gerade da erscheint mir ein überragendes Einfühlungsvermögen absolut logisch und nützlich. Von daher könnte ich mir durchaus auch eine Session vorstellen. Vielleicht hat auch der eine oder andere Proband sich gewundert, wie viel die Herrin aus seinen Raktionen herauslesen konnte?

Grüße vom Fan winke winke
Du hast es sehr gut zusammengefasst. Bin ebenfalls glücklich darüber, dass mein Text ein angenehmes Kopfkino ausgelöst hat. Meine Hochsensibilität ist für eine intensive Session vom großen Vorteil. Das habe ich auch heute wieder gemerkt.

Ich bin heute nach langer Zeit das erste Mal einem meiner Probanden begegnet. Er weiß von meiner Behinderung schon viel länger. Bei mir ging es runter wie Öl als er von meinen Fähigkeiten, speziell bei der Prostatamassage, schwärmte.

Liebe Grüße,

Re: Blinde Domina

So, 18.Jul 2021, 14:50
Meriten hat geschrieben:
So, 18.Jul 2021, 14:28
Ich habe positive Erfahrungen mit sehbehinderten Menschen in deren Jobs gemacht, daher hätte ich auch in Sessions keine Bedenken.

Kleine Anekdote am Rande: In einem Münchner Studio sind wir uns beiläufig über den Weg gelaufen, als die Session für einen neuen Gast vorbereitet wurde und ich selbst auf meinen Sessionbeginn gewartet habe. Ich wäre damals beim Zusehen der Vorbereitungshandlungen nie auf die Idee gekommen, dass eine Sehbehinderung vorliegt. Interessant, dass man vieles im Alltag oder Job ausgleichen kann.

Schöne Grüße

Meriten
Würde dir ja gerne das Kompliment machen, mich an dich zu erinnern. Wäre aber gelogen😂

Leider kann ich Gesichter nicht erkennen, ich erkenne meine Mitmenschen an ihren Stimmen. Daher kann ich dich nicht zuordnen.
Ja aber tatsächlich, die meisten merken es wirklich nicht.

Freue mich über deinen Kommentar und das Kompliment, ich wünsche dir einen wunderschönen Sonntag,

Re: Blinde Domina

So, 18.Jul 2021, 21:33
Hallo Carmen,
wenn ich nicht zu weit weg wohnen würde, würde ich dich besuchen. Ich stehe selber auf Sinnesentzug, Sprich nichts sehen, nichts hören und nur etwas Luft noch zu haben . Da ist jede Berührung wie ein Feuerwerk und wenn es dann jemand macht der selber sensible ist und genau spürt wie intensiv eine Berührung auszufallen hat ist das Toll .
Ich selber habe mal im meinem Nebenjob als DJ für Gehörlose Musik gemacht. Diese Menschen waren einfach glücklich auf Ihrer Weise Musik zu erleben .

Re: Blinde Domina

Mo, 19.Jul 2021, 17:21
Hallo :- )

Ich lese hier mit Interesse mit und fühle mich sogleich erinnert an ... Erlebnisse , die in irgendeiner Form sensorische Deprivation beinhalteten.

Es ist ein Gemeinplatz festzustellen, dass die Verminderung eines Sinnes zumeist einhergeht mit der Steigerung eines anderen.

Einer Lady derartig ausgeliefert zu sein, zB mit Maske oder auch weitergehenden Sinnesentzuegen, es ist oft ein Erlebnis fuer sich, denke ich.

Die Kommentare der Forumskollegen belegen dies ja auch sofort. Wobei jetzt diese spezielle Einschränkung der Domina... ohne dies wirklich weiter durchdacht zu haben, also für Subs wie mich zB, die so sehr anspringen auf Dinge wie Timbre einer Stimme, das Gefuehl von Nähe , überhaupt keinen Unterschied nicht machen würden. Denke ich zu wissen. Kennmichdochinzwischen.

Berührungen ohne Sicht usw. Für solche Empfindungen ist vielleicht sogar die Maske von Vorteil. Insofern. Ja, find ich auch gut und selbstredend unerheblich im Kontext irgendeiner weiteren "Beurteilung" ( Die auch nur deshalb überhaupt thematisiert werden könnte, weil es hier um eine Dienstleistung geht)

Was Fanrhein.. beschreibt, trifft es auch für mich sehr gut. Es ist speziell, diese Situation. Und vielleicht deshalb auch so interessant und aufregend.

Hart zB waren für mich Sessions, in denen ich maskiert, geschlagen wurde. Man sieht den Schlag nicht kommen, man weiss nicht wohin, es ist, als wären sämtliche physischen Antennen im Panikmodus. Das kann man moegen :- ) Wie oft ich schon zusammenzuckte und schrie, bevor überhaupt der Hieb ankam... Ja, lacht doch ;- )

Selbstredend und ich nehme mir das jetzt mal einfach heraus, weil man mir meine Unvoreingenommenheit oder Abwesenheit sonstiger Interessen hier inzwischen vielleicht zugestehen wird, ich liebe es, in die Augen meines Tops zu sehen und mich in ihnen zu verlieren wirklich. So what ? Ein anderes Spiel.

Und wenn ich daran zurueckdenke, wie ich frühmorgens, in Gasmaske, deren Gläser beschlagen waren, am Fenster zum Parkplatz der Stahl stand, in all meiner nackten Pracht, während unten eine Dame vom Arbeitsamt ihren Wagen parkte... Jo ne, sehen braucht man da nixx, fühlen tut man aber eine andere Welt :- )

Aber, zum Schluss, wenn es mir erlaubt ist.... nichtganzofftopic ... so ein interessanter Podcast zum Thema Bilder im Kopf... aus Sicht eines Blinden:

https://radiotopiapresents.fm/blind-guy-travels

LG Moro
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Blinde Domina

Di, 20.Jul 2021, 14:38
Hallo liebe Carmen

Als ich den ersten Betrag gelesen habe, ohne in den Blog zu lesen, haben sich mir viele Fragen gestellt. Mir ist kein Studio Besuch eingefallen wo nicht etwas gesucht wurde oder geholt werden musste.
Ich denke Bizarrlady Carmen wird keine Massenabfertigung machen können, ich vermute Sie muss sich besser organisieren und vorbereiten wie andere.
Ich vermute die Einschränkung von Carmen sind mit den beschriebenen Kompensation nicht auffällig.

Leider ist da die räumliche Distanz zu Carmen sonst würde ich direkt um einen Termin bitten. Wer alle die Herausforderungen annimmt und offensichtlich erfolgreich meistert muss mit viel Herzblut bei der Sache sein. Das ist in meinen Augen viel Wert.

Re: Blinde Domina

Di, 20.Jul 2021, 16:54
Lackfan hat geschrieben:
So, 18.Jul 2021, 21:33
Hallo Carmen,
wenn ich nicht zu weit weg wohnen würde, würde ich dich besuchen. Ich stehe selber auf Sinnesentzug, Sprich nichts sehen, nichts hören und nur etwas Luft noch zu haben . Da ist jede Berührung wie ein Feuerwerk und wenn es dann jemand macht der selber sensible ist und genau spürt wie intensiv eine Berührung auszufallen hat ist das Toll .
Ich selber habe mal im meinem Nebenjob als DJ für Gehörlose Musik gemacht. Diese Menschen waren einfach glücklich auf Ihrer Weise Musik zu erleben .
Guten Abend,

gerade unser größtes Organ, die Haut, ist unfassbar sensibel und empfänglich für Berührungen innerhalb Sinnes-Entzugs-Spielen.
"Feuerwerk" ist treffend umschrieben :)

Deine Erfahrung als DJ Musik aufzulegen, speziell für gehörlose Menschen, finde ich faszinierend.

Dein Kommentar zeigt wie aufgeschlossen du bist. Zeigt aber auch, wie viele Berührungspunkte wir doch im Alltag mit den unterschiedlichsten Menschen haben. Und somit, warum nicht auch in meinem Beruf? 😉

Ich wünsche dir einen entspannten Abend, herzliche Grüße,

Re: Blinde Domina

Di, 20.Jul 2021, 17:00
Ageo01 hat geschrieben:
Di, 20.Jul 2021, 14:38
Hallo liebe Carmen

Als ich den ersten Betrag gelesen habe, ohne in den Blog zu lesen, haben sich mir viele Fragen gestellt. Mir ist kein Studio Besuch eingefallen wo nicht etwas gesucht wurde oder geholt werden musste.
Ich denke Bizarrlady Carmen wird keine Massenabfertigung machen können, ich vermute Sie muss sich besser organisieren und vorbereiten wie andere.
Ich vermute die Einschränkung von Carmen sind mit den beschriebenen Kompensation nicht auffällig.

Leider ist da die räumliche Distanz zu Carmen sonst würde ich direkt um einen Termin bitten. Wer alle die Herausforderungen annimmt und offensichtlich erfolgreich meistert muss mit viel Herzblut bei der Sache sein. Das ist in meinen Augen viel Wert.
Hallo,

das kommt durchaus vor, dass ich etwas suchen muss. Eigentlich achte ich darauf gut vorbereitet zu sein um genau das zu vermeiden.
Um gut organisiert zu sein versuche ich eine "Materialschlacht" zu vermeiden. Gemeint ist damit die Nutzung von unzähligen Klammern, Dildos, Vibratoren, Klemmen, und und und... Wenn viel Material zum Einsatz kommt ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass ich mich verzettel oder ständig suchen muss. Ich konzentriere mich auf einen Kern und zwei bis drei Nebenthemen während der Session.
Also das wenige was ich im Termin mit hoher Qualität einbringe ist mir viel mehr wert als alle 10 Minuten das Equipment auszutauschen.

Wer weiß, vielleicht laufen wir uns doch irgendwann mal über den Weg.. .

Grüße dich herzlich, einen wunderschönen Abend wünsche ich dir,

Re: Blinde Domina

Di, 20.Jul 2021, 17:15
moronikus hat geschrieben:
Mo, 19.Jul 2021, 17:21
Hallo :- )

Ich lese hier mit Interesse mit und fühle mich sogleich erinnert an ... Erlebnisse , die in irgendeiner Form sensorische Deprivation beinhalteten.

Es ist ein Gemeinplatz festzustellen, dass die Verminderung eines Sinnes zumeist einhergeht mit der Steigerung eines anderen.

Einer Lady derartig ausgeliefert zu sein, zB mit Maske oder auch weitergehenden Sinnesentzuegen, es ist oft ein Erlebnis fuer sich, denke ich.

Die Kommentare der Forumskollegen belegen dies ja auch sofort. Wobei jetzt diese spezielle Einschränkung der Domina... ohne dies wirklich weiter durchdacht zu haben, also für Subs wie mich zB, die so sehr anspringen auf Dinge wie Timbre einer Stimme, das Gefuehl von Nähe , überhaupt keinen Unterschied nicht machen würden. Denke ich zu wissen. Kennmichdochinzwischen.

Berührungen ohne Sicht usw. Für solche Empfindungen ist vielleicht sogar die Maske von Vorteil. Insofern. Ja, find ich auch gut und selbstredend unerheblich im Kontext irgendeiner weiteren "Beurteilung" ( Die auch nur deshalb überhaupt thematisiert werden könnte, weil es hier um eine Dienstleistung geht)

Was Fanrhein.. beschreibt, trifft es auch für mich sehr gut. Es ist speziell, diese Situation. Und vielleicht deshalb auch so interessant und aufregend.

Hart zB waren für mich Sessions, in denen ich maskiert, geschlagen wurde. Man sieht den Schlag nicht kommen, man weiss nicht wohin, es ist, als wären sämtliche physischen Antennen im Panikmodus. Das kann man moegen :- ) Wie oft ich schon zusammenzuckte und schrie, bevor überhaupt der Hieb ankam... Ja, lacht doch ;- )

Selbstredend und ich nehme mir das jetzt mal einfach heraus, weil man mir meine Unvoreingenommenheit oder Abwesenheit sonstiger Interessen hier inzwischen vielleicht zugestehen wird, ich liebe es, in die Augen meines Tops zu sehen und mich in ihnen zu verlieren wirklich. So what ? Ein anderes Spiel.

Und wenn ich daran zurueckdenke, wie ich frühmorgens, in Gasmaske, deren Gläser beschlagen waren, am Fenster zum Parkplatz der Stahl stand, in all meiner nackten Pracht, während unten eine Dame vom Arbeitsamt ihren Wagen parkte... Jo ne, sehen braucht man da nixx, fühlen tut man aber eine andere Welt :- )

Aber, zum Schluss, wenn es mir erlaubt ist.... nichtganzofftopic ... so ein interessanter Podcast zum Thema Bilder im Kopf... aus Sicht eines Blinden:

https://radiotopiapresents.fm/blind-guy-travels

LG Moro
Hallo Moro,

du hast richtig vermutet, ich musste schmunzeln bei deiner Umschreibung der Schläge, die du nicht hast kommen sehen 😅

Ich sehe bei einigen wenigen Sklaven ganz tief in ihre Augen, ganz nah, sehr nah... so nah es nur möglich ist um zu erfassen was meine Berührungen in ihnen auslöst. Von Schmerz bis Lust bin ich ganz nah bei ihnen... bis ich in einen "Flow" gleite.

Den von dir empfohlenen Podcast werde ich mir heute Abend zu Gemüte führen.

Mit besten Grüßen aus Berlin,

Re: Blinde Domina

Mi, 21.Jul 2021, 09:00
Bizarrlady Carmen hat geschrieben:
Sa, 17.Jul 2021, 10:19
Am 01.09.20 habe ich mich mit einem Blogbeitrag auf der Webseite Studio LUX als blinde Domina geoutet. Bei Interesse könnt ihr den Blog hier lesen:
http://studioluxberlin.de/news-detail/m ... g-out.html

Ich habe viele Jahre mit mir gekämpft bis ich mich dazu entschieden habe mein Handicap bekanntzumachen.
Mein Zögern hatte offensichtliche Gründe. Eine Behinderung zu haben bedeutet im Nachteil zu sein. Für viele Menschen ist es, besonders im Sinne von Sexualität und Partnerschaft, eine Hürde. Meine Befürchtung, KundInnen könnten mich meiden deswegen.

Wie ist das für euch KollegInnen wenn ihr eine blinde Kollegin im Team hättet?
Wie empfinden das Sklaven und Gäste, zu wissen- ich gehe zu einer Herrin die nahezu blind ist.

Wie annehmenbar ist für euch ein Mensch in diesem Beruf mit einer sichtbaren Behinderung?

Aus meiner Perspektive kann ich nur sagen, niemand war auf mich vorbereitet. Auch heute ist niemand auf mich vorbereitet. In Behörden bekomme ich keine barrierefreien Informationen. Viele Studios sind unzugänglich für niedrigschwellige Arbeitsmöglichkeiten für SexarbeiterInnen mit Behinderung.

Die Solidarität und Unterstützung der Community ist mir sicher, zumindest die die ich kenne. Mich interessiert aber auch die Meinung von Menschen denen ich nicht begegnet bin.

Habt keine Berührungsängste, der Ton macht die Musik. Stellt eure Fragen, teilt eure Meinung oder äußert eure Bedenken.

Ich möchte hier eine Lanze brechen. Sowohl auf der Seite der DienstleisterInnen als auch derer, die unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen, wären erstaunt über die vielen Sexworker mit Handicap.

Jeder sollte sich in Gänze so wie er/sie ist, wohl fühlen, ob mit oder ohne Handicap. Lasst uns daraus etwas Normales machen, freue mich auf eure Kommentare.
Guten Morgen liebe Lady Carmen,
ich finde es ganz großartig, dass Du hier und auch in dem von Dir erwähnten Blogbeitrag, so offen über Deine Arbeits- und Lebensrealität sprichst. Natürlich habe ich den Beitrag damals schon gelesen und meine erste Reaktion war ein "Wow, was für ein starker Mensch!" Ich möchte nun ein paar Deiner in den Raum gestellten Fragen aus meiner Sicht als Domina beantworten.

Die Frage wie "annehmbar" ein Kollege oder eine Kollegin mit einer Behinderung ist, stellt sich mir gar nicht. Ich sehe absolut keinen Grund der dagegen spricht. Wir arbeiten "am lebenden Objekt" und müssen keine filigranen Uhren zusammen setzen, wozu man besonders gut sehen können muss etc. Auch wenn wir manchmal bestimmte Spiel- und Werkzeuge verwenden, am Ende geht es doch ums Fühlen. Um den Körperkontakt, Empfindungen die wir erzeugen oder haben. Es geht oft um etwas das einfach ist. Dominanz und Unterwerfung, ein Gefälle, eine bestimmte Dynamik. Dafür muss ein Mensch nicht sehen können. Ich vermute, Du hast dafür eine deutlich ausgeprägtere Wahrnehmung von Veränderungen in der Stimme (zb durch Anspannung), Atem, Körper- und Hautspannung. Alles Dinge, mit denen auch sehende Kolleg*innen arbeiten.

Du fragst "Wie ist das für euch KollegInnen wenn ihr eine blinde Kollegin im Team hättet?"

Für mich wäre der einzige Unterschied, dass eine Kommunikation noch genauer sein muss. Also, welche Anforderungen hast Du an die Kolleginnen? Welche an die Räumlichkeiten? Brauchst oder möchtest Du bei bestimmten Dingen Unterstützung etc. Ich vermute jetzt einfach mal ins Blaue, dass es für Dich relevant ist, dass Dinge (Spielzeug, Reinigungsmittel, Möbel etc) nicht ständig woanders hin geräumt werden, damit Du Dich einfacher orientieren kannst und die Sachen auch findest ohne lange zu suchen. Ich würde also nicht spontan "mal eben umräumen", sondern vorab darüber sprechen, es gemeinsam tun oder ähnliches.
Das ist aber alles kein Aufwand, entsprechend sehe ich da kein Problem. Wir gehen ohnehin auf die verschiedenen Vorlieben, "Ticks", Angewohnheiten der Kolleg*innen ein, wenn wir zusammen in einem Studio tätig sind. Zumindest kenne ich das so. Entsprechend kann man doch auch ohne Probleme auf die Bedürfnisse von Menschen mit einer Behinderung eingehen. Anders wäre es vielleicht, wenn Du im Rollstuhl sitzen würdest. Die wenigsten Studios sind rollstuhlgängig, da wäre der Aufwand bedeutend größer, Anpassungen zu machen, damit eine Kollegin im Rollstuhl auch gut und sicher arbeiten kann.

Liebe Carmen, ich bin wirklich sehr beeindruckt von Dir und auch dem Umstand, dass Du so offen und bereitwillig über Deine Behinderung sprichst und damit dazu beiträgst, dass es eben nicht nur hinter vor gehaltener Hand besprochen wird. Ich weiß, dass es viele Kolleg*innen mit Behinderungen, Einschränkungen und chronischen Erkrankungen gibt - genauso wie in jedem anderen Beruf. Deswegen ist es extrem wichtig, dass darüber gesprochen wird.

Ich organisiere zusammen mit einer wunderbaren Kollegin im September eine Sexarbeitskonferenz in Stuttgart. Da werden wir auch über das Thema Sexualität/Sexkauf und Behinderung sowie Barrierefreiheit sprechen. Bisher haben wir die Konstellationen, dass der Gast, nicht aber der oder die Sexarbeitende eine Behinderung hat. Ich möchte Dich hiermit herzlich dazu einladen, an unserer Konferenz im Rahmen eines Vortrages, Workshops oder womit Du Dich wohlfühlst, über Deine wichtigen Erfahrungen zu sprechen, wenn Du das gerne möchtest. Hier findest Du schon einmal einen Einblick, worum es bei der Konferenz geht: https://sexarbeitskonferenz.de

Ganz herzliche Grüße

Madame Simone
*varium et mutabile semper femina*
https://madame-simone.de/
https://studioinkognito.de
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