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Dominas in der Weimarer Republik

Mo, 05.Nov 2007, 19:29
Meine Frage richtet sich an Geschichtsbewanderte, die sich für dieses Thema selber interessieren und Material darüber besitzen. Für eine Geschichte, die ich in Angriff nehmen möchte, suche ich Informationen über Dominas zur Zeit der Weimarer Republik. Auf Datenschlag.org wurde ich nicht fündig und alles was mir bleibt, ist ein kleiner Textausschnitt in einem GEO Epoche Magazin. Falls jemand von Euch eventuell Quellenangaben über Literatur zu diesem Thema besitzen sollte, wäre ich ihm/ihr zu großem Dank verpflichtet. Ich stelle diese Frage einfach mal in diese Rubrik, nicht wissend, ob sie hier herein passt, und bitte die Mods darum, sie bei Bedarf zu verschieben.

Ansonsten einfach durchrutschen lassen.

Gruß,
Steffen

Di, 06.Nov 2007, 06:48
Hallo Steffen,

ich habe jetzt keine Literatur- oder Linkliste parat, aber vielleicht einen "Ermittlungsansatz".

Es geht dabei konkret um 3 Bilder aus jener Zeit, die Dich so interessiert.

Ich kenne die Bilder gut, aber die Hintergründe zu recherchieren fehlt mir einfach die Zeit.

Bild 1: Der Maler Rudolf Schlichter (geb.1890 in Calw - +1955 in München, in Berlin ab 1920) bekannte sich offen zu seiner Vorliebe für lange Schnürstiefel und bildete diese auch in seinen Gemälden ab.
Ein Bild um ca. 1921 zeigt eine "Zusammenkunft von Fetischisten und manischen Flagellanten"
Bild ist zu finden im Bildband Georg Grosz / Taschen Verlag, Seite 64
Vielleicht lässt sich über Richters Umfeld etwas herausfinden. Es ist ja wohl anzunehmen, daß ein solcher Abend "moderiert" wurde. Wenn es eine Dame war, dürften wir Sie heute wohl als Domina bezeichnen.

Rudolf Schlichter hat Anfang der 30er Jahre eine zweibändige Autobiografie mit den Titeln: "Das widerspenstige Fleisch" und "Tönerne Füsse" verfasst. Ich habe beides nicht gelesen, aber das könnte ein Ansatz sein.

Bild 2 und 3 sind beide von Otto Dix und heißen:

Traum der Sadistin I
1922
Aquarell und Tuschfeder
48,1 x 39,8 cm
Westdeutscher Privatbesitz
Abbildung auf der Otto Dix Homepage

Traum der Sadistin II
1922
Aquarell und Tuschfeder
49,5 x 39,9 cm
Rom, Galeria Giulia
Abbildung im Bildband Otto Dix / Taschen Verlag, Seite 75

Bild II zeigt im Prinzip ein Dominastudio. Es ist also gut möglich, daß Otto Dix in diese Szene Kontakt hatte. Leider schweigen sich die gängigen Kunstbände über Dix zu diesen beiden Bildern aus. Da müsste man wohl gründlicher im Umfeld recherchieren.

Viel Erfolg bei deinen Bemühungen und lass bitte hören, wenn Du etwas aufdecken konntest.

Viele Grüße,
Orbis
Es gibt mehr Menschen, die aufgeben, als solche die scheitern.

Di, 06.Nov 2007, 13:30
@
...dann war da noch die FDJ, wo die Dominanz quasi in die Wiege gelegt wurde. Entschuldigung - bin schon wieder weg! Im Ernst fällt mir jetzt gerade noch die Reportage im öffentlich-rechtlichen TV über Sexualität im Osten ein, wo auch die "Besserbetuchten" hervorgehoben wurden. Das Ganze fand aber anscheinend doch sehr im Verborgenen statt.

Gruß
Kranker
Mein Nick ist KRANKER - und krank Sein kann so schön sein...
Life is Life - besser heute als zu spät!

Di, 06.Nov 2007, 16:21
Im Buch "Voluptuous Panic - The Erotic World of Weimar berlin" (siehe Link unten) von Mel Gordon gibt es eine Vielzahl interessanter Fotos, Zeichnungen, etc. Wirklich zu empfehlen - leider ist Buch jedoch auf Englisch. Es gibt von Mel Gordon (ist übrigens Professor an der NY University) noch andere Bücher zum Thema, Sexualität/Prostitution/Homosexualität/BDSM (kommt nicht zur kurz) während der Weimarer Zeit, siehe sonst bei Amazon.com oder Google.de.


http://www.amazon.de/Voluptuous-Panic-E ... 184&sr=8-7

Di, 06.Nov 2007, 21:14
Hallo orbis.

Dix. Natürlich. Hängt hier direkt vor meiner Nase im neuen Kunstmuseum in Stuttgart. Letztens besucht. Hat hier eine Dauerausstellung. Freilich kam ich nicht auf den Gedanken. Schöner Wald voller Bäume.

Danke Dir für Deine Mühen, mir unter die Arme zu greifen. Das ist nicht selbstverständlich. Auch in Anbetracht der Uhrzeit. :) Schlichter? Ich gebe zu, dass mir der Name kein Begriff war bis heute. Dem wird allem nachgegangen. Kann dauern, ich habe mir kein Zeitlimit gesetzt. Antwort wird aber erfolgen. Danke Dir.

Und @cm, ebenso Dank an Dich. Eigentlich hätte ich darauf kommen müssen, dass in dieser Hinsicht eher das "Ausland" Literatur parat hält. Ist bestellt. Thx 2 all,

Steffen

Fr, 09.Nov 2007, 17:05
Ich hätte den Interessierten unter Euch gerne den oben erwähnten GEO Epoche – Artikel eingescannt, jedoch wurde das USB-Kabel des entwürdigten Scanners von einem anderen Gerät entwendet und seitdem nicht mehr zurück gegeben.

Urteil des Scanner-Gerichts: Dem Besitzer des Scanners wird Feigheit vor jenem diebischen Gerät vorgeworfen, es nicht ausreichend bedroht zu haben. Seine hastig hervorgebrachte Einwendung, dass ihm die sadistischen Gene abhanden gekommen seien, halten wir für eine billige Ausrede. Zudem machte er sich der Faulheit schuldig, den Artikel nicht abzutippen. Zur Strafe muss er jetzt raus in die Kälte und die Kehrwoche verrichten. Hopp hopp.

Schon gut, aber ich tue Buße, indem ich Euch eine Vorlesung des kompletten, lesenswerten und gut geschriebenen Artikels von Johannes Strempel aus GEO Nr. 27 als Link reichen darf. Der Artikel ist bemerkenswert intensiv und man fühlt sich in eine fiebrig-endzeitmäßig anmutende Phase der Zügellosigkeit zurückversetzt. Der Artikel dreht sich hauptsächlich um die bekannte Berliner Nackttänzerin Anita Berber, findet aber genügend Raum, um sich im Grunde der ganzen Rotlicht-Situation, von Kindesprostitution bis Schwulenszene, des damaligen Berlin zu widmen:

Berlin bei Nacht 1923 - Morgen früh ist Weltuntergang:

http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/54515.html

Gelesen übrigens von einem dezent uninspiriert wirkenden Mathias Unger.
Wahrscheinlich gab es für die Lesung nur eine Tasse Kaffee im COP.
Und wenn vor dieser selbst der toughe Kid flieht... :-D

Eine der zwei Passagen, in denen die damalige Domina-Szene im Berlin der Weimarer Zeit angedeutet wird, tippe ich Euch jedoch gerne hier ins Forum.

„Wer auf der Suche nach Prostituierten ist, findet in Berlin reiche Auswahl: Am Wittenbergplatz stehen die Dominas, deren rote oder giftgrüne Lacklederstiefel wie Signalflaggen funktionieren – an der Farbe erkennt der kundige Masochist, welche sexuelle Spezialität ihre Trägerin anzubieten hat. „Magste Sklave sein?“, flüstern sie den Passanten im Licht der Straßenlaternen zu und lassen ihre Reitgerte durch die Luft sausen. „Kostet dich nur sechs Billionen und eine Zigarette.“

Lacklederstiefel, deren Farben die SM-Ausrichtung bedeuten. Interessant. Analog zu den Hanky Codes der Schwulenszene oder unterschiedlich? Man müsste mehr Zeit besitzen.

Jedenfalls viel Spaß beim Hörgenuss,
Steffen

@cm
Wäre es Dir mit einer höflichen Bitte ans Herz zu legen, Deinen langen Link mit snipurl.com abzukürzen? Verbessert den Lesefluss. Nichts für ungut. Danke. winke winke

So, 11.Nov 2007, 15:47
Hallo Steffen, in Deutschland dürfte zu diesem Thema nicht mehr all zu viel zu finden sein. In der Weimarer Republik selbst wurde gesammelt, es gab for 1933 sogar wohl ein "Institut zur Sexualität", gegründet und geleitet von einem gewissen Magnus Hirschfeld, aber das haben nach 1933 die Nazis zerstört und zerschlagen und alles Material vernichtet, und wie man weiß, waren die in solchen Dingen leider sehr gründlich und dürften da nichts übersehen haben. Daher, mehr als hier bereits erwähnt wurde dürfte kaum gefunden werden. Gruß Dreiachser.
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