Fr, 08.Sep 2006, 13:42
von Honigtatze
Das Thema, ob das Bedürfnis nach Unterwerfung etwas mit der gesellschaftlichen Stellung des betreffenden zu tun hat, resultiert aus den ersten Untersuchengen zu diesem Thema. Da war noch Magnus Hirschfeld dran.
Damals war es in der Tat so, dass die Leute in gehobener gesellschaftlicher Stellung verstärkt als Kunden von Dominas zu finden waren. Man interpretierte dies, wie in dem eingangs genanten Bildzeitungsartikel. Inzwischen weis man aber, dass dies Unsinn war. Hintergrund ist, das entsprechende Sehnsüchte schon früher auftreten. Also bereits in einer Lebensphase auftreten, wo der Betreffende die exponierte Stellung noch gar nicht innehat und es auch noch gar nicht absehbar ist, ob er sie jemals innehaben wird.
Die anfänglich festgestellte Anhäufung von gutsituierten Männern in Dominastudios wird zwischenzeitlich vielmehr damit erklärt, dass es um die Umsetzung um Fantasien, Gedanken und Zielen geht. Die Gutsituierten waren da immer schon etwas forscher und schneller bei der Sache, als der Rest der Gesellschaft. Sonst hätten sie ihre Stellung nicht erreicht. Heute, wo es diese Differenzierung nicht mehr gibt, wo auch der Kleinverdiener, derjenige, der über weniger Geld verfügt, sich Veuve Clicquot leistet und vermögende Personen auch mal das Selters bei Aldi kauft, da hat es sich de facto auf den Punkt reduziert, dass zu einer Domina geht, wer seine Träume umsetzen und es sich leisten kann.
Was bleibt danach. Der Dominabesucher ist letztendlich kein Träumer, sondern einer, der für sich einen Weg gefunden hat, Träume umzusetzen.
Da 50 % aller Angestellten in ihrem Job unzufrieden sind, andererseits die meisten Menschen gar keine Ziele haben, bräuchten wir eigentlich eher mehr solche, die träumen können. Um mit Goethe zu sprechen. „Was immer Du tun kannst, oder wovon Du träumst – beginne es! In Kühnheit steckt Genie, Macht und Magie, beginne jetzt !“