Aus vielen ähnlichen Threads hier geht nicht hervor, ob es in Deutschland eine Domina gibt, die das mag und praktiziert.
Und ist dieser Teil des BDSM überhaupt mit bezahlten Dominas möglich.
Hat jemand Erfahrung mit diesem Teil?
Grüße
Re: CNC (consensual non consent) Domina
Fr, 21.Apr 2023, 18:19Hat jemand Erfahrung mit diesem Teil?
Re: CNC (consensual non consent) Domina
Mi, 24.Mai 2023, 15:19Gibt es jemanden mit solcher Erfahrung?
Re: CNC (consensual non consent) Domina
Mo, 05.Jun 2023, 13:33Consensual non consent, also quasi Einvernehmen über Dinge die man eigentlich nicht will. Ist im privaten BDSM Kontext gar nicht so selten.
Was BDSM von Übergriffen, Missbrauch und Gewalttaten unterscheidet, egal wie heftig die Praktiken sind, ist ja Konsens. Bei CNC wird vereinfacht gesagt zu Beginn einer Dynamik Konsens darüber erreicht, dass die aktive/dominante Person im Laufe der gemeinsamen Zeit auch Dinge tun und anordnen darf, die die passive/submissive Person nicht oder situativ eigentlich nicht möchte. CNC bedeutet für viele Menschen, dass nicht alles einzeln abgesprochen wird, sondern die dominante Person einfach macht und entscheidet, ohne Rückfragen.
Allerdings braucht es für diese Dynamiken sehr ausführliche Vorgespräche, denn das fällt ja nach Beginn der gemeinsamen Zeit (sei es nun als Beziehung, Spielbeziehung oder einzelne Sessions) weg. Auch bei CNC gibt es Tabus und hard limits, die einmal genannt werden und die auch über den Lauf der Zeit respektiert werden müssen. Sagen wir eine dominante Person befiehlt in Rahmen dieser Dynamik, dass die devote Person spontan wildfremden Männern die Schw**** lutschen soll. Dann hat die Person das auch zu tun, wenn es nicht vorab als absolutes hard limit/tabu genannt wurde. Auch dann, wenn sie eigentlich Widerstände oder Ekel empfindet. Sie hat sich nun mal dafür entschieden, sich in so eine Dynamik und somit die Hände der dominanten Person zu begeben. Allerdings wurde im Vorfeld vielleicht absolut verbindlich vereinbart, dass nichts mit fremden Körperflüssigkeiten ok ist, also muss auch die dominante Person darauf achten, dass Kondome benutzt werden.
CNC wird oft als "ohne Regeln, nur der/die Dom/me entscheidet" dargestellt, dem ist aber nicht so. Es basiert ähnlich wie TPE (Total Power Exchange) auch auf Konsens. Mit sehr viel Entscheidungsfreiheiten der dominanten Person. Und ein "Nein Schatz, ich hab' Kopfschmerzen" oder vergleichbare Ausreden werden nicht akzeptiert. Manche Personen einigen sich auf "keine Tabus", das wird allerdings spätestens in solchen Momenten relativiert, wenn die dominante Person mit einem Brandzeichen oder ähnlichen Späßen um die Ecke kommt ;)
Ich bin privat große Freundin von CNC, halte es aber für schwierig umzusetzen im kommerziellen Bereich des BDSM. Zumindest wenn die passiven/submissiven Personen eine Familie, Beziehungen etc haben. CNC ist für einzelne Sessions nur bedingt geeignet. Mal ganz abgesehen davon, dass man meiner Meinung nach eine Person dafür schon gut kennen und ihr vertrauen können muss. Das mit einer Domina zu erreichen, braucht auch ein Weilchen.
Re: CNC (consensual non consent) Domina
Di, 06.Jun 2023, 13:35Danke Madame Simone, sehr schön erklärt.
Ich stimme zu, ein solches Setup wird sich im Rahmen einer kommerziellen Spielbeziehung nur nach langer Kennenlernzeit umsetzen lassen, im Rahmen von wenigen Besuchen bzw. Terminen eher gar nicht.
Selbst im privaten Bereich (also im Rahmen einer Beziehung) wird das Ganze schwierig, weil eben die 'Beziehung' mit all ihren Facetten (wie dem gegenseitigem Zugeneigtsein usw.) eigentlich dem CNC Ansatz entgegensteht.
Anders gesagt, in diesem Umfeld braucht es schon viel Diziplin, Härte und ggf. auch 'naturveranlagten Spaß an der Sache' beim Top, um sowas im Rahmen einer Beziehung kompromisslos umzusetzen.
Also ein weites, und wie ich finde, sehr interessantes Thema
Ich stimme zu, ein solches Setup wird sich im Rahmen einer kommerziellen Spielbeziehung nur nach langer Kennenlernzeit umsetzen lassen, im Rahmen von wenigen Besuchen bzw. Terminen eher gar nicht.
Selbst im privaten Bereich (also im Rahmen einer Beziehung) wird das Ganze schwierig, weil eben die 'Beziehung' mit all ihren Facetten (wie dem gegenseitigem Zugeneigtsein usw.) eigentlich dem CNC Ansatz entgegensteht.
Anders gesagt, in diesem Umfeld braucht es schon viel Diziplin, Härte und ggf. auch 'naturveranlagten Spaß an der Sache' beim Top, um sowas im Rahmen einer Beziehung kompromisslos umzusetzen.

Also ein weites, und wie ich finde, sehr interessantes Thema

Madame_Simone hat geschrieben: ↑Mo, 05.Jun 2023, 13:33
Consensual non consent, also quasi Einvernehmen über Dinge die man eigentlich nicht will. Ist im privaten BDSM Kontext gar nicht so selten.
Was BDSM von Übergriffen, Missbrauch und Gewalttaten unterscheidet, egal wie heftig die Praktiken sind, ist ja Konsens. Bei CNC wird vereinfacht gesagt zu Beginn einer Dynamik Konsens darüber erreicht, dass die aktive/dominante Person im Laufe der gemeinsamen Zeit auch Dinge tun und anordnen darf, die die passive/submissive Person nicht oder situativ eigentlich nicht möchte. CNC bedeutet für viele Menschen, dass nicht alles einzeln abgesprochen wird, sondern die dominante Person einfach macht und entscheidet, ohne Rückfragen.
Allerdings braucht es für diese Dynamiken sehr ausführliche Vorgespräche, denn das fällt ja nach Beginn der gemeinsamen Zeit (sei es nun als Beziehung, Spielbeziehung oder einzelne Sessions) weg. Auch bei CNC gibt es Tabus und hard limits, die einmal genannt werden und die auch über den Lauf der Zeit respektiert werden müssen. Sagen wir eine dominante Person befiehlt in Rahmen dieser Dynamik, dass die devote Person spontan wildfremden Männern die Schw**** lutschen soll. Dann hat die Person das auch zu tun, wenn es nicht vorab als absolutes hard limit/tabu genannt wurde. Auch dann, wenn sie eigentlich Widerstände oder Ekel empfindet. Sie hat sich nun mal dafür entschieden, sich in so eine Dynamik und somit die Hände der dominanten Person zu begeben. Allerdings wurde im Vorfeld vielleicht absolut verbindlich vereinbart, dass nichts mit fremden Körperflüssigkeiten ok ist, also muss auch die dominante Person darauf achten, dass Kondome benutzt werden.
CNC wird oft als "ohne Regeln, nur der/die Dom/me entscheidet" dargestellt, dem ist aber nicht so. Es basiert ähnlich wie TPE (Total Power Exchange) auch auf Konsens. Mit sehr viel Entscheidungsfreiheiten der dominanten Person. Und ein "Nein Schatz, ich hab' Kopfschmerzen" oder vergleichbare Ausreden werden nicht akzeptiert. Manche Personen einigen sich auf "keine Tabus", das wird allerdings spätestens in solchen Momenten relativiert, wenn die dominante Person mit einem Brandzeichen oder ähnlichen Späßen um die Ecke kommt ;)
Ich bin privat große Freundin von CNC, halte es aber für schwierig umzusetzen im kommerziellen Bereich des BDSM. Zumindest wenn die passiven/submissiven Personen eine Familie, Beziehungen etc haben. CNC ist für einzelne Sessions nur bedingt geeignet. Mal ganz abgesehen davon, dass man meiner Meinung nach eine Person dafür schon gut kennen und ihr vertrauen können muss. Das mit einer Domina zu erreichen, braucht auch ein Weilchen.
„Mostly harmless“ *