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Re: Apollini musisque

Sa, 09.Mai 2020, 23:46
Hallo :- )

Nur mal so aus Jux und Dollerei und ueberhaupt....

Ich hatte neulich das Vergnuegen mit einer diplomierten Koloratursopranistin aus ... ja eigentlich doch egal woher :- ) mich auszutauschen.

Bedingt durch ihre klassische Gesangsausildung fielen ihre "Qualitaetsurteile" im Sinne von Technik etc in Bezug auf populäre Musik eher ernuechternd aus.
Kopfstimme ohne Koerper. Technische Hilfsmittel.... etc... Mangelnde Kontrolle...

Natuerlich spielt im klassischen Repertoire vieles eine Rolle. Barock oder Klassische Moderne. Vivaldi oder Wagner. Alter und Aussehen. Geschmack. Zeitgeist. Und und und. Eines aber wird immer eine Hauptrolle spielen, Und das ist die grundlegende Gesangstechnik. Das Handwerk, welches jede Sängerin zunaechst beherrschen muss, bevor sie sich spezialisiert oder professionell praesentiert.

Sei es nun Kunstlied, Oper, Chorwerke oder Oratorium etc. Ja, es ist am Ende immer auch eine Frage des Geschmacks, ob man Maria Callas, Elisabeth Schwarzkopf, Edita Gruberova oder Cecilia Bartoli ( *schwaerm ) als perfekte Interpretin für dies oder das ansieht. Goes without saying. Überdurchschnittliche Sängerinnen sind sie allesamt.

Was man ( meiner bescheidenen Meinung nach ) keinesfalls für Popsängerinnen verallgemeinern kann. OK, anderer Anspruch sowieso. Jo. Solange man dies auch weiss und "versteht". Im Sinne von, sich nicht blenden lässt von den technischen Möglichkeiten heutzutage.

Eine Künstlerin wie Montserrat Caballé. Singt mit Freddy Mercury. Barcelona 1988... Das war nichts weniger als eine Hommage an einen ungewöhnlich begabten Pop-Kuenstler. Crossover etc. Jo. Dennoch. Eine echte Würdigung.

Und genau dies sagte auch obengenannte Sopranistin. Gibt es. Naturtalente wie Freddy Mercury und Band. Die in ihrem Bereich etwas grundlegend Neues und qualitativ Hochwertiges geschafft haben. Muss man einfach anerkennen.

Naturtalente in ihrem Bereich, Aretha Franklin, Edith Piaf, Adele... Grosse Künstlerinnen, grosse Stimmen. Wer wollte das bestreiten....

Denke ich zurück, 20, 30 und mehr Jahre... Suzie Quattro ( Ok die Titten und das Leder :- )) ) , Nena, ( Ok das Leder ) Tina Turner, Nightwish Tarja, etc. Dann spielten immer so viele andere Dinge eine Rolle, neben der Gesangstechnik... So what. Jedem das Seine und der Erfolg heiligt vieles. Es ist ja nun nicht so, dass eine solide und gute Gesangsausbildung gleichbedeutend waere mit Erfolg und Anerkennung. Nixx ist gerecht oder gar fair in dieser Welt....

Im Pop Bereich zB liebe ich... unter anderem und aus den verschiedensten Gründen, Iggy Azalea, Nicky Minaj, Adele, Zaz, Evanescense, uvam.

Wichtig finde ich, dass man zu unterscheiden weiss, und zu schaetzen weiss.... Der Rest ist Marketing ....

LG M.
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Apollini musisque

So, 10.Mai 2020, 08:18
Hallo Musikfans,

der Zugang zur klassischen Musik ist mir leider verwehrt geblieben. Es fehlt mir hier das Element, das mich letztlich mitreißt. Liegt es am Zeitgeist? Die klassische Musik gibt es seit 1730. Sie hat die "alte Musik" verdrängt, weil sich auch damals der Zeitgeist geändert hat. Ein Amadeus war zu seiner Zeit kein "Klassiker", sondern ein "Rockstar". Der Zeitgeist hat einen wichtigen Einfluss auf die Musik.

Ich war schon in meiner Jugend im Bereich Rock und Metal unterwegs und wurde dadurch geprägt. Was mir allerdings auffällt, ist, wenn die Sängerin eine entsprechende Gesangsausbildung genossen hat. Als Beispiel nenne ich die Tarja Turunen, die Metalsongs klassisch singt. Allein dieses Stück habe ich über die Jahre hinweg zigfach gehört und auch heute noch reißt mich ihre Stimme in Kombination mit der "Metal-Power" der Instrumente mit:
Nightwish - Over The Hills And Far Away
Schließlich stieß mit Jukka Nevalainen auch ein Schlagzeuger zur Band und Holopainen entschloss sich, Nightwish zu einer Metalband zu machen. Holopainen erklärte später, dass die Bandmitglieder nach und nach feststellten, dass Turunens Stimme zu kraftvoll und zu dramatisch für akustische Musik war. Sie kamen zu der Ansicht, dass auch die Musik gewaltig sein musste.
Das kann ich so unterstreichen.

Schöne Grüße

Meriten
Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu
(es sei denn, dein Partner ist maso)

Re: Apollini musisque

Mi, 13.Mai 2020, 18:32
Hey Meriten :- )

Kann ich voll nachvollziehen, dieses "reisst-mich-halt-nicht-mit Argument. Wieso auch nicht.

Tarja, Nightwish ? "Over the hills and far away " ? ----- Aber so was von ! Für mich immer wieder ein Traum und ein Erlebnis. All diese Live Mitschnitte oder auch Pro-clips von Nightwish in der "alten" Besetzung. 100 Mal in Sessions gehört und danach.

Interessant finde ich auch immer wieder mal, wie sehr es eben auf dieses " Zusammenspiel " ankommt. Tarja hat ja auch danach eine Solokarriere angestrebt bzw gemacht, habe ich nicht so sehr verfolgt. Ist aber was ganz andreas... Also für mich. Weder war Nigtwish danach , was es früher war noch sie... irgendwie... Am Ende, jo, wird sich Qualitaet immer wieder durchsetzen.... Insofern....

Mozart Rockstar und Klassik ab 1730. Ja und doch nein. Also für mich. Der Begriff der "Klassik" ist so genau mal gar nicht definierbar. Es gibt die "Wiener Klassik" Jo, Haydn, Beethoven, Mozart etc. Blütezeit irgendwo. Symphonien, Sonatenhaupsatz, Kammermusikalische Höhepunkte , Opern und Oratorien... Ja. Aber genauso willkürlich natuerlich die Zeiteinteilung.

1685 war das Geburtsjahr Bachs und Haendels. Telemann ( 1681 ), Rameau , Lully, Scarlatti, und und und , Giganten auf ihren Gebieten. Polyphonie und Kontrapunkt , aber natuerlich auch Opern Kantaten- und Gesangshöhepunkte ohnegleichen. 1685 also...

Basierend worauf ? Auf Traditionen. Auf Giganten ihrer Zeit wie, Purcell, Frescobaldi, Froberger, Gesualdo, Gabrieli, Monteverdi, Orlando Lasso, William Byrd, also dann schon 16. Jahrhundert. So langsam also naehern wir uns sogenannter " Alter Musik "

Fuer mich nicht weniger "klassisch" als nach 1730 und später.

Man sieht sofort leidlich ein, dass "klassisch" an sich kein Qualitaetsmerkmal ist, sondern ein recht willkuerlich geprägter Oberbegriff einer Epoche. Kein Werturteil, offenbar, sondern mehr ein Versuch einer Einteilung, zeitlich....

Immer wird man auf Monteverdi treffen, wenn man sich mit dem Ursprung von Singspiel , Madrigal, und Oratorium oder Vesper oder dann am Ende Oper befasst. Immer wird man auf Gesualdo oder Lasso oder Gabrieli treffen zB, wenn es um den Ursprung von polyphonem Satz geht. Und so fort.

Man muss jetzt nicht unbedingt Walther von der Vogelweide und die Troubadore des fruehen MA bemuehen und ja es gibt die Begrenzung bzw die Entwicklung der Notenschrift und der Tonarten, von den Kirchentonarten zu Moll/Dur und wohltemperiert....

Worauf ich persönlich eigentlich immer nur wieder hinaus will, ist, dass, ja, es gab eine Entwicklung, basierend auf Traditionen, und aufbauend auf Generationen und hinzielend auf einen, nein, auf viele Höhepunkte dieser, unserer europäisch-zentrierten Kunstmusik,
auf die wir stolz sein dürfen und für die uns im Grunde die Welt sehr oft beneidet. Weil sie universell ist und so wertvoll an sich.

Macht dieses Erbe sie wertvoller als andere ? Wohl kaum. Sie deshalb aber nicht zu pflegen, sie wertzuschaetzen , sie gar zu vernachlässigen, weil sie ja nur eine von vielen Ausdrucksmöglichkeiten, weltweit, ist. Zu wenig für mich. Ehre wem Ehre gebuehrt...

Und es gibt einfach Dinge, Geschafftes, Errungenes, Gedachtes, das es wert ist, niemals in Vergessenheit zu geraten.... Solange es Menschen gibt, die den Wert zu erkennen in der Lage sind. Finde ich :- )

Neulich, nur mal als Beispiel, ein jungKomponistenTalent offenbar... schafft eine COVID-19 Fuge im Stile JSBachs.... Nein, das Thema gibt echt nicht so viel her ( also im Vergleich zB zur Kunst der Fuge oder dem Musikalischen Opfer etc ) aber das ist voll unerheblich... Es ist bezaubernd und beeindruckend .... https://www.youtube.com/watch?v=2wNR1-DS7Rw ( Hoffentlich war das nu nicht PC generiert *lach )

Na ja soweit mal für heute...

LG Moro
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Apollini musisque

Fr, 03.Jul 2020, 17:00
Hallo nochmal.

Nur mal eben so und auch weil gelegentlich FK auf die Vorzuege und Entwicklung in der Instrumentenfertigung verwiesen, insbesondere auf die der E-Gitarre...

Ist natuerlich schon jeck, was inzwischen so geht, und auch die Kunstfertigkeit ist sicher auf hohem Niveau.

=> Beethoven Mondscheincover : https://www.youtube.com/watch?v=o6rBK0BqL2w

Ne, ich würde jederzeit das Original auf dem Pianoforte bevorzugen. Aber dennoch. Hut ab !
Und über 30 Millionen Aufrufe zeigen ja, dass ich das nicht alleine so sehe :- )

Und sicher geht das auch andersherum https://www.youtube.com/watch?v=6UEnVZ3j6UA ( Musik ab 01:30 )

Varietas delectat...

Achso, gefreut hatte ich mich seit langem auf ein Konzert in meiner Umgebung von Max Raabe und seinem Palastorchester. Als Berlin Babylon Fan sowieso ein Muss .... https://www.youtube.com/watch?v=wgScTyl5Ymg ... ( Für Frauen ist das kein Problem ) Hoffentlich nächstes Jahr....

OK wenn schon Berlin Babylon... so was von Gaensehaut immer wieder... Zu Asche zu Staub. ( Ja klar hab ich den Soundtrack... ) So genial, was die Musikcrew da aus dem Nichts hat geschaffen, eben weil man ihr die Freiheit der Gestaltung gelassen hat. Ja sicher, die androgyne Sängerin mit slavisch laszivem Akzent ( my type of woman ) und die Berliner Moka Efti Clubatmosphaere tut ihr Übriges... Herrlich....

https://www.youtube.com/watch?v=uekZpkYf7-E ( Zu Asche zu Staub )

LG Moro
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Apollini musisque

Mi, 23.Sep 2020, 16:09
Hey Josi,

Händel. #MalKurzHachmach. Allerdings finde ich Deinen ausgewählten clip suboptimal qualitativ.

Ich hoffe, ich finde irgendwann einmal die Musse und die Zeit zu den Händel Festspielen nach Halle zu pilgern. Immerhin habe ich es zum Bach-Haus in Eisenach geschafft https://bachhaus-eisenach.de/ . Sehr zu empfehlen.

Also Händel. Gleiches Geburtsjahr wie JSBach. Deshalb gut zu merken :- ) 1685. Und dann 9 Jahre Bach überlebt. Hochzeit des Barock. Der Polyphonie. Man erinnert sich sogleich an das ( wahrscheinlich fiktive ) Duell dieser zwei Giganten ihrer Zeit am Cembalo. Wobei man dabei Telemann zB nicht vergessen sollte, der wo sehr viel erfolgreicher und "populaerer" zu seiner Zeit war, als man heute glauben würde. Oder Mattheson. Aber gut, man muss nicht alle kennen.

Also die Kammermusik und die Cembalowerke Händels sind aus meiner Sicht wunderbar. Nicht zu vergleichen mit JSBachs polyphonen Denkmälern. Aber das wollen sie auch nicht sein. Weil alles ( OK meine bescheidene Sicht ) bei Händel auf dem Wunder der menschlichen Stimme basiert. Seine Sonaten für Soloinstrumente ( zB Blockfloete oder Oboe ) und Basso Continuo können immer auch als eine Solo Arie mit Begleitung gelesen oder gespielt werden. Und sind immer ein Genuss für die Sinne.

Aber Händels Oratorien und Opern sind wiederum nicht zu vergleichen mit Bachs Passionen oder Kantaten etc. Alles Meisterwerke sui generis.

Ich liebe Barockopern. Und besonders Händel. Man weiss gar nicht wo man anfangen soll. Das Dixit Dominus erwaehnte ich bereits. Unvergleichliche Psalmenvertonung. Zur Auffuehrung in ROM !!. https://www.youtube.com/watch?v=dS65-ZvUSSM

Rinaldo ... https://www.youtube.com/watch?v=pYPVn0wURt4 wer kennt sie nicht, diese zu Traenen ruehrende Arie....
Xerxes ... https://www.youtube.com/watch?v=N7XH-58eB8c Kontertenor Andreas Scholl Ombra mai fu....
oder mit Jaroussky : https://www.youtube.com/watch?v=N7XH-58eB8c
Orlando mit Rene Jacobs : https://www.youtube.com/watch?v=zuIIXtC-A-s

Es gibt so viel mehr. Aber natuerlich kann man nicht umhin... zu erwähnen : THE MESSIAH. Ob in deutsch oder ( meine Präferenz ) in englisch. Es gibt eigentlich keine einzige Nummer aus diesem Oratorium, das man nicht für sich alleine genommen, als Meisterstueck empfinden würde ( aus meine Laiensicht ) Zum Einstieg aus Frankfurt : Hallejuah https://www.youtube.com/watch?v=22fsUQnOWDE

Wasser und Feuermusik , Orgelkonzerte ( mit Karl Richter ) https://www.youtube.com/watch?v=dy1UtZWNehc

Die Cembalosuiten ( hier auf der Orgel, die berühmte Sarabande ) https://www.youtube.com/watch?v=jqK4IHjsnlY
basieren so viel mehr auf Improvisation als irgendeine Suite Bachs. Anders eben. Und so schön.

Soweit zu diesem Thema aus meiner Sicht :- )

LG Moro
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Apollini musisque

Do, 24.Sep 2020, 14:30
Hi Moro
Deine Affinität zur klassischen Musik ist nicht zu übersehen. Ich denke, dass deine detaillieren Fachschilderungen die meisten Nutzer des Dominaforums überfordern. Da gibt es sicherlich andere Portale, die deine Beiträge hinsichtlich deiner Musikleidenschaft mehr schätzen als wir hier. Gerne lasse ich mich aber eines besseren belehren.
Kollegiale Grüße
JD

Re: Apollini musisque

Fr, 25.Sep 2020, 02:16
Dafür ist Offtopic ja da! Musst es ja nicht lesen!

Händel und Kaviar - Bach und Nippeltorture - Vivaldi und CBT!

Hach! Beides lässt sich doch wunderbar vereinen!

Lieber Moro (und allen anderen natürlich auch!), DANKE für Deine / Eure tollen Beiträge!!!

Ich liebe den "Messiah": Mit "For unto us a child is born" bin ich zum ersten Mal auf Händel aufmerksam geworden!

https://www.youtube.com/watch?v=MS3vpAWW2Zc (ein Beispiel unter vielen)!

Und wer kann bei "Why do the nations so furiously rage together" einem gescheiten Ballbusting widerstehen?

https://www.youtube.com/watch?v=yNcZgu9yFjU (auch dies nur ein Beispiel auf die Schnelle)!

Georg Solti is my favourite!

Oder: "The trumpet Shall Sound"

https://www.youtube.com/watch?v=_rQYv8EsGSQ

Angesichts solcher Musik könnte ich richtig gläubig werden!

Herzlich

Severin

Re: Apollini musisque

Fr, 25.Sep 2020, 09:32
JD hat geschrieben:
Do, 24.Sep 2020, 14:30
Gerne lasse ich mich aber eines besseren belehren.
Ich bin zwar zweifellos im Vergleich zu Moro (und anderen hier) ein Klassik-Musikbanause, aber der ein oder andere Musik-Link begeistert mich doch. Es mag Perlen vor die Säue sein, aber auch die Sau erfreut sich manchmal an einer Perle. %klatsch%

Schöne Grüße

Meriten
Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu
(es sei denn, dein Partner ist maso)

Re: Apollini musisque

Fr, 25.Sep 2020, 18:21
@JD Sev Meriten et.al. :- )

Find ich gut, dass doch so einige sich auf Mitlesen und Hören einlassen. Aus Neugier.

Weiss ich doch, das dies alles etwas speziell empfunden werden kann. Ich zB höre mir gerade, wähend des Schreibens, den Colin Davies clip des Messiah an, den Sev anfuehrte. Oh ja. Es ist diese Art von Musik, die mich wirklich in Hochstimmung versetzen kann. Man vergisst das ganze Elend unserer Existenz, man fühlt sich in der Lage sein Zimmer aufzuräumen *lach oder irgendeine andere Aufgabe in Angriff zu nehmen.

Was Eperten bzw Laientum angeht. Alles eine Sache der Perspektive. Ich erinnere mich zB in einem Flieger aus Birmingham gesessen zu haben und mein "Ungarisch für Anfänger" Lehrbuch aufgeschlagen, den Messiah auf Kopfhörer dazu zu hören... Nach einer Weile, pausierend, spricht mich mein angelsächsischer Sitznachbar an. Warum ich denn wohl gerade Ungarisch ? :- ))

Führt jetzt zu weit , er jdflls mit Ungarin verheiratet... und den Messiah, den er wohl ansatzweise mithören konnte, bzw musste, ja der sei für ihn auch ein absoluter Höhepunkt. Weil er ja professionell im Chor mitsingt, gesungen hat unter... war es Norrington ? Und alsbald merkt man, also merkte ich, was für ein Unterschied es doch sein kann, dies als "interessierter Laie" ( früher gab es den wertfreien Begriff des Dillettanten , feinstes Bsp Friedrich der Grosse auf der Traversflöte mit CPE Bach als Konzertmeister ) zu geniessen und wertzuschaetzen, oder als Profi.

Oder, anderes Beispiel, eine Konzertpianistbegleiterin aus Japan. Deutsches Liedergut. Schuberts Winterreise, Hugo Wolf. Schumann.

Weit gebracht hatte sie es durchaus. Germanistikbegleitstudium. Dennoch irgendwann ritt mich der kleine Dämon in mir und ich fragte unschuldig, also schon ohne wirklichen Hintergedanken seinerzeit, wie schwer, wie anstrengend, wie unterschiedlich denn eine Interpretation (ur-) deutschösterreichischen Liedergutes ausschaut, oder empfunden werden kann, wenn deutsch nun eben NICHT die Muttersprache des Interpreten ist. Wie gut kann man das meistern etc.

Oha. Gaaaaanz falsche Frage *lach. Wobei die Reaktion eben vielleicht auch einen wunden Punkt aufzeigte. Aber hier ist man natuerlich auch schon in einem Bereich der Nuancen und gefühlten Feinheiten... Anderes Thema.

Ballbusting zu einer Bariton-Koloraturarie ... :- ) Sehr schöner Gedanke. Den ich auch schon desöfteren hatte, also als Genusssgelegenheitsoftmaso. Flogging zu Orffs Carmina Burana. Strap-on Penetration zu Zadok the Priest https://www.youtube.com/watch?v=BFnwUlu8QIs... das hat was.

Und wenn jemand hier die ein oder andere Perle entdeckt, aus Lust an der Freude, dann hat der Fred für mich schon seinen Sinn erfüllt..

Zum Schluss. Wie ernst auch immer Sev's Aussage gemeint gewesen sein mag: "Angesichts solcher Musik könnte ich richtig gläubig werden!" So treffend angemerkt.

Zu diesem Thema könnte man, also ich, schreiben , ohne ein Ende zu finden. Musik und Glaube bzw religiöse Praxis und Sehnsucht nach Transzendenz unserer endlichen Existenz.

Wo anfangen. Beim "teuflischen" Tritonus der Renaissance.. Oder der gefuehlten Apotheose beim erlebten Hören von Bachs d-moll Toccata in einer Barockkirche. https://www.youtube.com/watch?v=ho9rZjlsyYY - https://www.youtube.com/watch?v=FHNLdHe8uxY

Oder einem Oratorium Mendelssohns wie Elias in einer evangelischen Kirche ( Höre, Israel, höre des Herrin Stimme ) https://www.youtube.com/watch?v=fiALicaumig...

Von Messen oder Requien Mozarts, Bruckners oder Verdis... gar nicht erst anfangend.

Wie oft habe ich gesessen und werde ich noch Platz nehmen in den "heiligen" Hallen romanischer Kirchen wie Vezelay, St Aposteln oder gotischen Lichttempeln wie Reims, Amiens, St Denis, Strassburg, Durham, Köln,... und mich innerlich versuchen zu verlieren :- )

Huch, das war jetzt aber voll abgeschweift. Ist doch egal.

Ich komm gelegentlich mal drauf zurueck :- )

LG Moro
Wir spielen alle, wer es weiss, ist klug ( Arthur Schnitzler )

Re: Apollini musisque

Sa, 03.Okt 2020, 02:54
Lieber Moro, lieber Josi,

danke für Eure großartigen Verlinkungen!

„Zadok the Priest“ hat für mich auch immer Gänsehaut-Faktor. Davor dann noch „Der Einzug der Königin von Saba“ https://www.youtube.com/watch?v=-TGKJ9MgCOQ.

Oder der Trauermarsch aus „Saul“: https://www.youtube.com/watch?v=22BdaFiInrc

Und beim Anhören von https://www.youtube.com/watch?v=Uf6ViwumljY wird’s mir auch ganz anders (nach Henry Purcell: „What power art thou?“, aus King Arthur).

Moro, Du schriebst von „den "heiligen" Hallen romanischer Kirchen wie Vezelay, St Aposteln oder gotischen Lichttempeln wie Reims, Amiens, St Denis, Strassburg, Durham, Köln,...“.

Verweile ich an solchen Orten, empfinde ich nahezu identisch! Mein persönlicher Favorit ist der Dom zu Speyer!

Romanische und gotische Architektur - Höhepunkte der europäischen Kunstgeschichte!!!

In San Miniato al Monte bei Florenz durfte ich vor ein paar Jahren Zeuge einer liturgischen Feier der dortigen Olivetaner-Mönche werden – acht an der Zahl! Deren Gesang hat den gesamten Kirchenraum erfüllt, trotz der Liturgie in der Krypta!

Bei all dieser Liebe zum Mittelalter wollte ich dennoch einen Besuch in der (spät-) barocken Wieskirche (und natürlich vieler anderer dieser Art) zu empfehlen geben, um dort Händels „Messiah“ zu hören (insbesondere das „Amen“ https://www.youtube.com/watch?v=rnM-ULNxDus !) – erspürt man nicht dann das, was diejenigen empfunden haben, die uns vorausgegangen sind?

Herzlichst

Severin

Re: Apollini musisque

Di, 06.Okt 2020, 00:45
@sev

Sehr anregend wirklich. Immer interessant zu lesen und zu hören, was andere besonders beindruckt und emotional vereinnahmt.

Queen of S h e b a, mir nicht sofort gegenwaertig aus dem Oratorium Solomon ( Händel hat so unglaublich viele geschrieben ) zaubert sicher sofort jedem Barockfan ein verzuecktes Lächeln unter den MundNasenSchutz.

Hier fand ich eine Aufnahme mit fast zu vielen BPM ( beats-per-minute) ;- ) - Die Queen wird es eilig gehabt haben... Und nicht umsonst gilt die Barockoboe, bzw Oboe ueberhaupt, als das Holzblasinstrument, welches dem Timbre der menschlichen Stimme am nächsten kommt... https://www.youtube.com/watch?v=U9FaoRJ ... cientMusic

Trauermarsch aus Saul. Noch so eine Perle. So schimmernd, dass auch Leopold Stokowski im 20Jh sich um eine Bearbeitung bemueht hat. Sehr dynamisch und so ganz anders als eine barocke Interpretation : https://www.youtube.com/watch?v=iOHrOeg ... l=adam28xx

King Arthur. Purcell. 17Jh England. Und dann Cold Song mit wem ? Klaus Nomi ? Kontertenor ?

Nope, noch nie von gehört. War aber auch ein wenig vor meiner Zeit irgendwo und schon speziell. Aber dann auch interessant speziell. Crossover. Und von David Bowie "entdeckt" ? Zu einer Zeit, wo Homosexualitaet wohl ein echter Karrierehemmer noch war... Hier mal eben das Original der Nomi Bearbeitung mit Andreas Scholl : https://www.youtube.com/watch?v=BvpWPpR ... ERABAROQUE - Hat schon was, in beiden Versionen.

Mein persönlicher Purcell Fav ist seit langer Zeiit Dido und Aeneas. Soviel herrlicher Herzschmerz vertont.

https://www.youtube.com/watch?v=-H--Z9U ... cesofMusic Remember me....
https://www.youtube.com/watch?v=GLQc1yp ... gliAstrusi Einmal alles. Recht zuegige Tempi...

Lichttempel.... Dom zu Speyer . Ich finde das so herrlich. Erstmal natuerlich, dass Du ähnlich empfindest in Bezug auf derartige Erlebnisse und Momente.

Dann aber im Besonderen auf den Dom zu Speyer. Den ich doch glatt seit noch nicht ganz so langer Zeit ganz weit oben auf meiner ToDo/ToVisit Liste habe. Es ist ja nicht selten so. Man pilgert ins Ausland. Bereist zB Burgund. Beaune, Dijon, Auxerre, Autun, Cote dOr etc. Ich erinnere mich besonders an Pontigny, Fontenay, Autun und neben Vezelay natuerlich an Cluny. CLUNY, seinerzeit die grösste romanische Klosteranlage Europas, glaube ich, der Regel St Benedikts gewidmet.

Wenn man heute vor dem verbliebenen Turm der Anlage steht
cluny01.jpg


ja, dann könnte man verzweifeln an diesen Auswüchsen der französischen Revolution und der mit ihr einhergehenden radikalen Säkularisation. Als Steinbruch missbraucht und abgetragen... Es gibt im Netz eine 3D Rekonstruktion des Originalzustandes irgendwo. Atemberaubend muss es gewesen sein.

Und dann findet man irgendwann, dass es im Heimatland ebenso grossartige Zeugnisse gibt, die man noch gar nicht erkundet hat. :- ) Liegt aber auch irgendwie unguenstig zwischen den Landesgrenzen ;- )

Florenz. Olivetaner. Beneidenswertes Erlebnis zweifellos. Sicher muss man das auch zu schatzen wissen. Offenen Herzens. Irgendwo ist es ja oft auch eine Art von Suche. Nach dem Numinosen. Nach einer Art von Verbundenheit, von Geborgenheit, vielleicht Heimkehr...

Führe ich mir beizeiten vor Augen, dass sowohl ( religiöser Freidenker) Meister Eckhart, (religiöser Philosoph und Kirchenvater) Thomas von Aquin als auch ( Doctor Universalis ) Albertus Magnus in Köln tätig waren, und das Albertus in Skt Andreas ebendort begraben liegt, dann empfindet man ein geistliches Konzert dort, oder auch Vortraege der dort heute noch aktiven Dominikanermönche mit einem Gefühl von demütiger Ehrfurcht und Dankbarkeit. OK, ich schweife sehr ab. Aber genau das beschreibst Du ja auch, dieses....erspürt man nicht dann das, was diejenigen empfunden haben, die uns vorausgegangen sind? Ja, man ist zumindest versucht...

Wieskirche... sollte ich es einmal schaffen nach Augsburg zu Herrin Silvia's Gastauftritten, dann würde ich es verbinden wollen...
Wobei, Nürnberg auf den Spuren Albert Speer's... So viele Projekte, so wenig Zeit ;- )

LG Moro
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