Mo, 04.Nov 2019, 10:03
von Henrik
Ich finde die Preise vollkommen okay: die professionelle Domina lebt ja davon und davon, dass sie das tut und der zahlende Sklave hat Vorteile davon, dass das ihre Haupttätigkeit ist (Sicherheit, breites Spektrum an Praktiken/Erfahrungen, Routine im Führen, psychologisches Einfühlungsvermögen, usw...). Da ist es nur vernünftig, dass der Sklave als Profiteur dessen auch seinen Teil dazu beiträgt.
Die Preisbildung läuft dabei eben wie überall sonst im Kapitalismus: es pendelt sich bei der Summe ein, die Leute zu geben bereit sind um Waren und Dienstleistungen zu bekommen und wofür andere Leute bereit sind, sie zur Verfügung zu stellen.
Im Bestfall ruiniert sich keine der beiden Seiten dabei, weil beide verantwortungsbewusst damit umgehen.
Und ja, es wäre schön, wenn es ein anderes Verteilungsprinzip als den Markt geben würde, wir nicht als Mangelwesen strukturiert wären (Lacan) und jeder einfach umsonst erhalten würde, was er benötigt (gesunde Nahrung, günstiges Wohnen, medizinische Behandlung und intensive ihm durch seine Domina beigebrachte Erfahrungen von Schmerz und/oder Demütigung). Aber da alles Teil eines Systems (Markt) ist, ist es leider nicht möglich, einzelne Elemente herauszunehmen und in einem Parallelsystem laufen zu lassen, will heißen: an dem Tag, an dem das Geld abgeschafft ist, ist eine Domina nicht länger gezwungen, welches zu nehmen...
Die Höhe der Preise sind also systemisch bedingt und der Einfluss der Domina darauf ist sehr begrenzt. Ob du bereit bist, das dafür zu zahlen (oder es dafür anzubieten), bleibt am Ende jedem selbst überlassen und ist letztlich auch von der Domina und dem Sklaven abhängig.
Ich für meinen Teil habe diesbzgl. keinen Grund mich zu beschweren (Danke Mistress Madita).
Was ich preisunabhängig an der Tatsache zu bezahlen tatsächlich ein wenig schade finde, ist, dass ich damit „Kunde“ (ich habe das Wort in diesem Post bisher vermieden) bin und mit dem Wort gewisse Ansprüche verbunden sind, die ich aber gern an meine Mistress abtreten möchte, weil sie in meinen Augen der Idee von Mistress und Eigentum ein Stück weit widersprechen: die Freiheit der Mistress ist Grundlage der Sklaverei ihres Eigentums (ja, genau: „Dialektik von Herr und Knecht“).
Aber spätestens in dem Moment, wo du als Sklave nackt und gefesselt auf die schmerzhafte Berührung durch die Peitsche deiner Mistress wartest, ist das eigentlich total unwichtig...
Besitz von Mistress Madita Pain.