naughtyBoy hat geschrieben:Hallo Lady sara,
sie dürfen sich glücklich schätzen über so einen tollen sub wie GeniesserCH.
Wunderbar
naughtyBoy

Das tue ich.
Privat fühle ich mich überwiegend in der lesbisch-queeren BDSM-Community zuhause und bin dort selbst überwiegend passiv. Was in meinem Fall meistens masochistisch ist, oft auch fetischistisch und/oder erotisch genießend, nur äußerst selten devot.
Professionell habe ich überwiegend heterosexuelle Kundschaft und bin überwiegend aktiv. Was nicht zwangsläufig dominant ist, im Gegenteil gern rein sadistisch und/oder fetischistisch verwöhnend und/oder rollenspielerisch inszenierend. Wenn es dominant ist, dann meist "dominant inszeniert" als Herrin-Sklaven-Rollenspiel, nicht "dominant empfunden" als Herrin-Sklaven-Beziehung: mit GeniesserCH ist es "dominant empfunden". (Vgl. auch
http://www.domina-frankfurt.net/216 zur Unterscheidung zwischen "D/S leben oder spielen").
Dominantes Empfinden statt Inszenieren hatte ich bislang nur bei sehr, sehr wenigen Kunden, und oft wird von der Kundschaft realer (statt inszenierter) D/S übrigens gar nicht gewünscht: dann wollen beide Seiten "nur" das Rollenspiel und empfinden das dann als gelungene Session.
Dominantes Empfinden hatte ich übrigens noch NIE privat, weil ich da eben üblicherweise selbst zur anderen Seite gehöre und mich zudem weit mehr als S/M-lerin als als D/S-lerin verstehe. (Devotes Empfinden kenne ich privat, aber nur gegenüber sehr, sehr wenigen Personen.)
So tiefes dominantes Empfinden wie bei GeniesserCH hatte ich zuvor mit niemandem - was weniger an meiner tollen Dominanz liegt als an seiner tiefen Devotion, die mich dann wiederum bestärkt, meinerseits "noch eins draufzusetzen". Ein paar ganz tolle Sessionberichte (teils mehrere Perspektiven zu einem Erlebnis) von ihm findet ihr auf meiner Seite unter
Sinnliche Verführung
Overnight mit Gastlady
Leiden aus Devotion
Edgeplay zum Weinen
Kleine Dr*cks*u
Leiden für die Herrin
Starker Harndrang
Leibservice und Hingabe
Partnerbondage mit Matthias Grimme
Unter anderem erträgt GeniesserCH dabei eben auch aufgrund der nicht nur inszenierten Devotion einige Dinge, die meinem persönlichen Kink
"Pee Desperation" entsprechen. Die meisten Subs, die sagen "Herrin, tun Sie mit mir, was Sie wollen" würden mir wohl eher den Vogel zeigen, wenn mein Wollen dann sowas wäre....oder mich zumindest kein weiteres Mal buchen. Meist ist ja damit gemeint "Herrin, wollen Sie bitte mit mir, was ich will." und das ist absolut in Ordnung, eben weil es eine PROFESSIONELLE Dienstleistung ist und/oder weil es eine dominante INSZENIERUNG ist - aber das erreicht dann eben nicht diese Tiefe für beide Seiten.
Inwieweit der professionelle Rahmen für das private Miteinander Grenzen setzt, stelle ich auf
https://www.domina-frankfurt.net/212 recht unverblümt dar: oft fasse ich es als "ich bin lesbisch passiv, ich arbeite hetero aktiv" knapp zusammen und erläutere, inwieweit die bezahlte Domina-Tätigkeit für mich ein "Nebenberuf aus Passion" ist, den ich wirklich GERNE mache - WENN es eine schöne Resonanz beim Gegenüber gibt.
Dazu vergleiche ich das gern mit Mathe-Nachhilfe: um darin gut zu sein, sollte ich als Lehrerin idealerweise sowohl Mathematik als auch Schüler grundsätzlich mögen. Dennoch würde ich privat in meiner Freizeit vielleicht eher ein Buch mit mathematischen Knobeleien lesen als mich sonntags um 15h mit dem Satz des Pythargoras zu befassen - in der Arbeit gibt aber eben der Kunde (in dem Fall: Schüler) das Thema (in dem Fall: Pythargoras) vor und nicht meine private Vorliebe. Ob die Stunde für mich SCHÖN wird oder nicht, entscheidet dann mehr das "Wie" als das "Was": arbeitet der Schüler eifrig mit und strahlt mich dabei an, wenn er etwas verstanden hat, oder sitzt er mißmutig die Zeit bei mir ab? Ähnlich entscheidet auch bei der Domina-Tätigkeit die Reaktionsfreudigkeit des passiven Kunden auf meine Angebote in den Sparten SM, Fetisch, Fantasie-Rollenspiel, D/S-Inszenierung oder Real-D/S darüber, ob ich hinterher die Session SCHÖN fand.
Mit GeniesserCH erlebe ich so tiefen D/S von der dominanten Seite aus wie mit sonst bislang niemandem (i.e. in der Intensität zuvor weder privat noch professionell). Dies meine ich mit Lieblings-Sub: der Sub, mit dem der (nicht-inszenierte!) D/S am tiefsten ist. Es ist auch aus meiner Sicht eine AUTHENTISCH tiefe D/S-Beziehung - allerdings keine private Liebespartnerschaft und keine private Affäre.
Einmal schrieb mir GenießerCH
GeniesserCH hat geschrieben:Wenn ich jetzt ein Teenager wäre, würde ich glatt behaupten, ich würde für dich „schwärmen“. Nein, ich bin nicht in dich verliebt aber seit „dieser“ Session gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf! Ich denke fast ständig an dich und an diese intensiven Momente der Session. Es ist mir schon klar, dass diese Gedanken aufgrund des intensiven Edgeplay in meinem Kopf herumspuken. Aber irgendwann sollte sich doch dieses „ständig-an-dich-denken-Gefühl“ abflachen. Tut es aber nicht! Will ich vermutlich auch nicht! Ich fühle mich wie auf Wolke 7 und dies jetzt dann schon bald 6 Wochen lang! Du hast, wie keine andere Frau vorher meine Seele so tief berührt!
und ich antwortete daraufhin mit meinem Orginal zum ersten gemeinsamen Gedicht:
sara hat geschrieben:
Ich will direkt übergehen zu der Passage in deiner Mail mit dem Verliebt-Sein. Ich denke, du hast genau dasselbe verspürt, wie ich auch gerade und auch an diesem Abend. Dieses "Springen über die Klippe" macht das Herz voll mit etwas, was verdammt an das teenagerartige Gefühl erinnert. Und die Erinnerung ist bei mir zwar zunächst etwas schneller überdeckt worden als bei dir, weil ich mich einfach mit mehr anderen SM-Situationen "zuschütte" (was nicht so negativ gemeint ist, wie es wohlmöglich klingen mag - es ist eine sehr schöne Bereicherung meines Lebens, so viel so unterschiedlichen BDSM erleben zu dürfen), aber es kommt eben auch bei mir in solchen Momenten wie jetzt, wo ich mich mit deinen Texten und meinen Rückmeldungen über unser Erleben befasse und es dann wohlmöglich noch so intensiv durchdenke wie gerade eben, und dabei gar Neues über mich selbst entdecke, wieder hoch und ist mir sehr, sehr, sehr präsent.
Es ist auch der Blick in die Augen. In den Augen kann man so verdammt viel lesen. Diese totale Offenheit. Es begeistert, es ist nah, es ist einfach "wow".
Natürlich können wir nicht ineinander verliebt sein, dazu kennen wir uns zu wenig. Das trifft übrigens für die meisten Verliebten auch zu. Deswegen gibt es ja die Unterscheidungen in "Verliebtsein" und "Lieben" bzw. in "Schwärmen" und "Lieben". Also vielleicht muss ich mich korrigieren: wir sind in gewisser Weise verliebt in die miteinander erlebte Situation, denn wir haben eine rosarote Brille, wir haben ein pochendes Herz in der Erinnerung an das Erleben ... falls all das "Verliebtsein" ist, dann sind wir es.
Ich hab vor Jahren schon, nämlich als echte Teenagerin, im Jahre 1994, ein Gedicht mit dem Titel "Illusionierte Liebe" geschrieben, von dem mir gerade eine Zeile in den Sinn kommt: "Ich bin in eine Nacht verliebt". Da ich das damalige Tagebuch noch immer habe, stehe ich auf und hole und suche es. Ich glaube, daß es paßt.
Dieses Gedicht haben wir dann gemeinsam modifiziert, bis
"Liebe am Abgrund" herauskam.
Das nächste Gedicht
"Sehnsucht" hat GeniesserCH ganz allein für mich verfasst - ich hatte ihm in einer Fernerziehung während längerer Keuschhaltung zwischen zwei Sessions eine entsprechende Aufgabe gestellt.
Da es sich übrigens bei mir um einen Nebenberuf handelt, den ich nicht zum Um-die-Runden-Kommen brauche, nudele ich auch nicht "Hunderte von Kunden" durch, sondern selektiere sehr bewußt über meine ausführliche Homepage und einen Email-Austausch vor dem ersten Treffen vor, wer grundsätzlich meine Herangehensweise an BDSM im Allgemeinen und BDSM als professionelle Dienstleistung überhaupt teilt. Das schafft vermutlich eine andere Basis und erlaubt auch, dass ich als Aktive an meinen Passiven "wachsen" kann. Übrigens ähnlich wieder wie als Nachhilfe-Lehrerin, wo ich mich teilweise auch für meine Schüler/innen in einige Fachgebiete tiefer selbst eingearbeitet habe und/oder mehr Freude daran entdeckte, als ich es privat getan hätte, wo es dann aber wirklich auch für mich selbst (trotz Kohle, über die Kohle hinaus und doch widerspruchsfrei mit jedem, den ich je gewerblich angenommen hatte, auch danach stets weiterhin die gewerbliche Basis beibehaltend) eine ECHTE Bereicherung darstellte. Ja, man würde sich die Zeit nicht nehmen, wenn sie nicht vergütet wäre - aber innerhalb der vergüteten Zeit kann man sich tief einlassen oder oberflächlich rumwursteln - und ich habe immer Ersteres präferiert und bin auch nur dann hinterher mit mir selbst zufrieden. Und nach einer Session (oder irgendeinem anderen mit physischer Sinnlichkeit und/oder mentaler Konzentration bewußt erlebten Projekt privater oder professioneller Natur) gibt es immer einen Nachklang in mir - bei GeniesserCH war dieser immer aussergewöhnlich bewegend (= wunderschön).
Danke, GeniesserCH: Ich schätze mich glücklich und sogar gewissermaßen stolz darüber, dass du "meine kleine Drecks*u" bist!