Mi, 22.Nov 2017, 12:38
von cm
So, ich habe das Buch soeben fertiggelesen. Meine 5 Cents.
Es liest sich sehr flüssig (ich habe es in 2 Tagen gelesen) und war für mich wirklich interessant. Wie schon geschrieben wurde, ist es sicherlich keine grosse Literatur, aber dass sollte es vermutlich auch nicht sein und dafür ist es authentisch.
Ich war in den ersten Jahren, in denen dieses Buch handelt, einige Male "dominatechnisch" in Karlsruhe, da Karlsruhe aus Richtung Basel die erste Station war und ist, wo es eine richtige prof. Dominaszene gab und einiges hat mich wirklich überrascht und etwas schockiert. Ich dachte z.B. immer das Karlsruhe aufgrund der Nähe zu Frankreich und der Schweiz und da die Region wirtschaftlich relativ stark ist, lukrativ ist und es deshalb auch einige Gastdominas gab, die aus dem Ruhrgebiet, Berlin, etc. dorthin gereist sind. Aber anscheinend lag ich falsch.
Wenn ich den Aufwand und Einsatz sehe, dann ist dieses Gewerbe, finanziell aber auch emotional, wirklich noch härter als ich gedacht habe. Auf jeden Fall räumt es mit einigen Phantasien von Kunden auf, die denken, dass die Damen (zu)viel verdienen, einen lockeren Job haben oder dass früher alles besser war (à la "da gab es noch echte Dominas, die naturveranlagt waren und nur genau das gemacht haben was sie mögen ...").
Dieses Buch und eigentlich noch 2-3 authentische Berichte von anderen Dominas, sollte jede Frau lesen, die einsteigen will, damit sie eine realistische Sicht des Gewerbes bekommt. Klar, werden eher die "extremen" Fälle erwähnt und nicht die Gäste, die anständig sind, vorbeikommen und zahlen und wieder gehen.
Aber es zeigt sich auch, dass Disziplin, Zuverlässigkeit, Zuhören, Dienstleistungsgedanke, etc. zentral für diesen Job sind - wie für jeden anderen Job auch. Zudem ist eine stabile Psyche wichtig, damit man bei allen Enttäuschungen empathisch bleibt, Menschen mag und nicht verbittert wird. Leider zieht jedoch dieses Gewerbe anscheinend nicht nur solche Damen an, wie dieses Buch zeigt ....