Härtefälle, Ironische Provokationen

Hallo liebe Forengemeinde,

ich hoffe das Thema ist im richtigem Unterforum.
Ich lese immer wieder etwas von Härtefällen bei den Dominas. Was genau ist damit gemeint? Männer, die sich nicht beugen oder ist es etwas anderes?

Weiteres Thema, was obiges anreißt: Wie sehen die dominanten Damen es, wenn der Sub sie provoziert auf der mentalen Ebene?
Ist die Session für den Sub dann beendet, weil er sich dem Willen des Tops widersetzt hat oder sehen die Damen dies auch als Herausforderung nicht
nur auf der körperlichen Basis, sondern auch die geistige Komponente gegen den Bottom zu "spielen"?

Ich muss nur daran denken, dass ich (ich weiß, ich bin Anfänger und habe noch nicht viel Erfahrung) bei meiner letzten Session über dem Strafbock versucht habe, trotz der vielen Peitschenhiebe die Lady zu provozieren, was sie mit härteren Schlägen quittiert hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich ein sehr Ironischer Mensch bin und zu oft kleine Witzchen mache und bei der Session noch nicht meine Grenze erreicht hatte.

Welche psychologischen Trigger spielen die Damen dann aus bzw. werden diese überhaupt ausgespielt?


Schönen Sonntag,

Lacustris

Ich würde an Deiner Stelle Ironie / Provokation erstmal weglassen und den Fokus drauf legen, das was Du über Deine eigene Sexualität und Kinks weißt 1) zu vermitteln und 2) zu erforschen/auszubauen.
Das ist schon recht kompliziert für nen Anfänger.
Später und mit vertrauten Damen/Praktiken kann man das dann etwas lockerer angehen.

Wenn Du als Anfänger eine Dame, deren fachliche und soziale/emotionale Kompetenz Du zudem auch ggf falsch einstufst, provozierst, kann das zu unangenehmen Mißverständnissen führen.

Das kommt nur darauf an, wie man sich versteht.

Die furchtbarste Session, die ich in meinem Leben je hatte, war mit so einem "Provokateur" der mit seiner Art bei mir derart alle Tasten gedrückt hat, dass ich schlussendlich entnervt abgebrochen habe. Der ist so gewaltig übers Ziel hinausgeschossen, das war für mich nicht "lustig" sondern einfach völlig daneben.

Ein paar meiner Top 10 Sessions aller Zeiten liefen dafür aber auch mit jeder Menge Ironie, lustiger Provokation von beiden Seiten und teilweise irrwitziger Situationskomik ab. Vielleicht schreib ich wenn ich Zeit hab mal eine hier rein (u18 Stil natürlich). Das Besondere an der Session war, dass wir uns vorher nicht kannten und das gegenseitige verbale Fordern auf einem Level ablief, das sich angefühlt hat als würden wir uns seit Jahren kennen.

Vielleicht hat sich Fall Nummer eins auch erhofft auf der Ebene zu landen, war aber nix. Ich bekomme immernoch Würgereiz wenn ich dran zurückdenke. Wenn du also nicht der Oberempath bist, würde ich sagen, ist es reines Glücksspiel ob du vor die Tür gesetzt wirst oder in Zukunft ein Gast wirst, auf dessen zukünftige Termine sich Domina schon Tage vorher freut um dich mit der nächsten Retourkutsche zu überraschen.

Hallo,

denkt nichts falsches von mir, ich wollte auch nicht, dass es so rüberkommt, als würde ich dies bei einer Session sofort machen oder mein Glück herausfordern
Klar bei einer Beziehung zweier Menschen (Spielbeziehung) hängt es vom Vertrauen und der Sympathie ab.
Das sollte man nicht gleich übertreiben, sondern Schritt für Schritt gehen. Vor allem, wenn man nicht weiß, wie der Andere reagiert. Ganz eurer Meinung

Da das BDSM-Feld so groß ist und ich sehr neugierig bin, wollte ich das im Vorfeld mal erfragt haben.

@Lady Lia

Vielen dank für Ihre Erfahrungen. Ich würde mich freuen , wenn Sie so einen Erfahrungsbericht schreiben. Vor allem aus Sicht des Aktiven Parts.

@all

Was sind dann aber Härtefälle?

Wenn ein Gast den Raum und die Session "lesen" kann, entsprechend im Spiel passend provoziert und ironische Bemerkungen macht, kann das durchaus lustig und anregend sein.

Saublöd wirds halt, wenn dieses "provozieren" aus der Motivation "verbaler schwanzvergleich" o.ä. kommt und damit eigene Unsicherheit, ein "sich nicht fallen lassen können", ein Minderwertigkeitsgefühl oder blatanter Seximsu überspielt werden - das macht keinen Spass mehr und führt zu Situationen wie von Lady Lia beschrieben.

Sessions leben von gelungener Kommunikation.

Es ist alles eine Frage der Empathie. Wenn man das Verhalten des anderen aufmerksam beobachtet, dann merkt man schnell, wenn man mal lieber auf die Bremse drücken sollte.

Schöne Grüße

Meriten