Dabei kam ihm nach langen Jahren erfolgloser Experimente ein Zufall zu Hilfe: Goodyear hatte lange Zeit mehr oder weniger erfolglos versucht, durch Beimengung verschiedenster Stoffe die Eigenschaften des Naturkautschuk so zu verbessern, dass er nicht bei Hitze zu einer stinkenden klebrigen Masse und bei Kälte zu einem zerbrechlichen Substrat wurde. Als er mit einer Mischung aus Schwefel und Kautschuk experimentierte, diese Mischung aber ebenfalls keine befriedigenden Materialeigenschaften aufwies, fiel durch Unachtsamkeit ein Teil der Masse auf eine heiße Herdplatte. Dort kam es innerhalb des Klumpens zu einer bis dahin unbekannten chemischen Reaktion aus der sich dann ein neuer Stoff bildete. Diese neue Substanz blieb elastisch in einem weiten Temperaturbereich und war sehr langzeitstabil. Charles Goodyear hatte durch diesen Zufall das Gummi entdeckt.
Auf der Weltausstellung 1851 präsentierte Goodyear einen ganzen Pavillon aus Gummi. Dieser hätte das Herz eines jeden Gummifetischisten höher schlagen lassen. Er enthielt Möbel aus Gummi, die Wände waren mit dem Stoff überzogen und die darin enthaltenen Gegenstände waren ebenfalls aus Gummi hergestellt.
Allerdings war Goodyear als Unternehmer nicht erfolgreich und lebte bis zu seinem Tod in Armut. Eine Zeitung schrieb über ihn: "Wenn ihr einen Mann seht, in Schuhen, mit Mantel und Hut aus Kautschuk, aber ohne einen Cent in der Tasche, dann habt ihr Charles Goodyear vor euch." Ob Goodyear diesen Bekleidungsstil aber tatsächlich gepflegte hatte oder ob hier nur eine Metapher gemeint war, lässt sich nicht sagen. Wäre dem so, wäre er damit tatsächlich der erste Gummifetischist der Welt gewesen.

Bis heute lebt sein Name weiter. Frank und Charles Seiberling, die aus Deutschland in die USA einwanderten, gründeten eine erfolgreiche Gummifabrik mit dem Namen "Goodyear". Sie existiert bekanntermaßen heute noch.
Danke, Charles, dass Dir der Klumpen auf den Herd gefallen ist!
