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Paralleldiskussion Dominabesuch - wie oft

Fr, 09.Nov 2007, 17:08
Hallo zusammen,

aufgrund der parallelen Diskussion im Thread „Dominabesuch – wie oft?“, die sich dort nebenher entwickelt hat, möchte ich diesen Thread hier erstellen und mit meinem Beitrag diese Diskussion, ob sich die Zeiten geändert haben und der SM heute anders gelebtwird als vor Jahren oder Jahrzehnten, fortsetzen.

Zitate der Diskussionsteilnehmer, auf die ich mich in diesem Beitrag beziehe, wie etwa von LetzterMaso, Feigenblatt, Lady MacLaine, um nur diese drei zu nennen, kann ich hier nicht einflechten, das ist mir technisch nicht möglich. Ich habe ohne Maus nicht die technischen Freiheiten und Möglichkeiten, die die Mausklicker haben, mit der Tastatur alleine und den begrenzten Befehlen hier habe ich eine wesentlich schlechtere Karte als die Mausklickerfraktion.

Auch ich bin nun kein klassischer Sklave und auch kein Fetischist, sondern Masochist. Devotion ist mir fremd, ich finde eben ein gewisses Maß an Schmerzen geil und erregend und mag es besonders, wenn dieser Schmerz durch Peitschenhiebe auf den Rücken und Nadeln durch Brustwarzen und Vorhaut hervorgerufen wird. Deshalb verbinde ich die Session immer mit einem Rollenspiel und schlüpfe quasi in eine andere Persönlichkeit, denn es braucht ja einen Vorwand, einen Rahmen für die „Bestrafung“. Für mich ist also die Domina, und dazu stehe ich, eine Wunscherfüllerin, und zwar hinsichtlich des „Programms“ der Session. Es wird eben vorher ein Rahmen abgesteckt, aber kein genaues Drehbuch, was auch nicht sein soll. Ob diese Spielart, wie ich sie bevorzuge, nun weit oder nicht weit verbreitet ist oder ob ich eine Rarität unter den SMern bin oder ein 0815-SMer, weiß ich nicht und es ist mir auch egal. Ich bin schon wegen meiner Behinderung kein 0815-SMer und musste lange nach einer Domina suchen, die mich überhaupt als Gast akzeptierte, als ich vor zwei Jahren meine erste Session plante.

Ob das nun echter BDSM oder unechter BDSM oder falscher oder was weiß ich welcher BDSM ist, den ich bevorzuge, das interessiert mich eigentlich überhaupt nicht. Das ist meine Art von BDSM und fertig. Mir ist auch egal, welche Kleidung die Dame während der Session trägt, denn ich sehe nicht, was sie trägt und spüre nur das, was mich berührt. Wenn sie mich mit Lederhandschuhen berührt, dann ist das klasse, aber ob sie nun ein Lederkorsett trägt oder einen Jogginganzug, während sie die Behandlung an mir vollzieht, das überlasse ich ihr, ich habe von dem einen so wenig wie von dem andern. Auch suche ich die unberührbare Domina, ich brauche und will keinen Intimkontakt, gerade das macht für mich den Reiz aus, dass ich sie nicht berühren darf, sondern nur sie mich ab und zu berührt, wie sie es für richtig hält, und natürlich sollte sie (mit ihrer Hand oder per Zwangsentsamung) die Behandlung abschließen.

Ob sich die Zeiten geändert haben und es früher mehr klassische SMer gab als heute, kann ich nicht sagen. Vor 25 Jahren, als Lady MacLaine laut ihrer eigenen Aussage mit der Studioarbeit anfing, war ich 15 Jahre alt und wusste von SM noch gar nichts. Aber ich denke, das muss man differenzierter betrachten. SM hat es wohl ebenso schon immer gegeben wie die anderen Spielarten der Sexualität auch, nur wurde erst im 19. Jahrhundert „dem Ding ein Name“ gegeben. Der Berufsstand der Domina etablierte sich ganz langsam und das noch dazu sehr im Verborgenen, viel verborgener noch als die sogenannte herkömmliche Prostitution, und geändert hat sich ja überall was, in der gesamten Gesellschaft. Dass SM nun heute zu den boomenden Modeerscheinungen gehört und natürlich viele Fakes und Poser dabei sind, und zwar auf beiden Seiten, versteht sich von selbst, aber das ist ja bei jeder Mode so, warum sollte es beim professionellen SM nicht der Fall sein?
Und neben den Posern und Fakes gibt es natürlich die Fetischisten, die eben die Bizarrlady wollen, den Bums in Leder, wie jemand geschrieben hat, nun warum nicht? Ich will es nicht und gehe zu keiner Bizarrlady, aber ich vermute mal, dass die meisten, die sich heute als SMer bezeichnen, diese Schiene fahren. Es gibt heute sicher zehnmal mehr Dominas und Dominastudios als vor 10 oder 20 Jahren und auch entsprechend mehr Kunden, aber die Anzahl der Fetischisten dürfte einfach höher sein als die der Devoten und der Masochisten, die auf Schmerzen stehen. Von denen dürfte es heute nur unwesentlich mehr geben als früher, aber ich bin mir sicher, dass es sie noch in Jahrzehnten geben wird, wie es sie schon vor Jahrzehnten gab.

Ich bin gespannt, wie hierüber weiter diskutiert wird.

Bis neulich. Gruß Dreiachser.

Sa, 10.Nov 2007, 08:39
Hey Dreiachser;

Dem Grundtenor deines Postings kann ich natürlich nur zustimmen: Soll doch einfach jede/r machen, was er/sie will---einvernehmlicher Partner und alles ist tacko. Das Erstaunliche ist, dass diese Selbstverständlichkeit gerade im "bdsm" Bereich keine Selbstverständlichkeit zu sein scheint. Ich habe in letzter Zeit sehr viel in verschiedenen bdsm Foren herumgelesen, z.B. wahrscheinlich tausende von Posts in der SZ gelesen, und ich habe den Eindruck: die Hälfte aller leidenschaftlichen Diskussionen entzündet sich an einem einzigen, ganz seltsamen Bedürfnis: sich selber, oder, noch seltsamer, andere Leute unter bestimmte Begriffe subsummieren zu wollen---um das noch rigider zu machen, wird gern ein "echt" davorgesetzt: Der "echte Sub", die "echte Domina", etc. Watt ein Blödsinn: Begriffe dienen aussschließlich der Kommunikation, bleiben immer vage an ihren Grenzen und ändern sich im Laufe der Zeit---in keinem Fall macht es irgendeinen Sinn, den momentan gerade vorherrschenden Definitionen eines Begriffes entsprechen zu wollen, oder das gar von anderen zu verlangen. Bdsm ist die Lust an Scherz und/oder Macht, und darüber hinaus kann man vage gewisse typische Gruppen unterscheiden, wie SadistInnen, Subs, etc....and that´s it. Ich kann mir diesen Begriffsfetischismus nur so erklären, dass Leute mit Neigungen im bdsm Bereich trotz allen ostentativen Selbstbewußtseins immer noch ein bischen verunsichert sind und das Bedürfnis verspüren, wenigstens zu einer klar definierten Gruppe zu gehören.

Im Übrigen, obwohl ich nicht leichtfertig einer so erfahrenen Szenekennerin wie Lady McLaine widersprechen möchte, teile ich deinen Optimismus: reiner Fetish und poppen im bizarren Ambiente mögen jetzt und für die Zukunft den Hauptteil des "Geschäftes" ausmachen--aber ich glaube auch, dass Schmerzlust und das Bedürfnis nach wirklicher Unterwerfung und Auslieferung nicht verschwinden werden---also das, was man im Moment "echten Masochismus", "echte Submission" nennen mag. Das wird es immer geben---und bestimmt auch die Damen mit den komplementären Neigungen, die uns ein geneigtes Ohr, respektive eine erhobene Peitsche leihen. Alles andere wäre ja schrecklich! belei

%wink%
"Eine Frage bleibt: Was will das Weib?"
S. Freud

Sa, 10.Nov 2007, 10:21
Dreiachser hat geschrieben:Mir ist auch egal, welche Kleidung die Dame während der Session trägt, denn ich sehe nicht, was sie trägt und spüre nur das, was mich berührt.
Werter dreiachser, bei so manchen Outfits ist es nicht immer von Vorteil, sie sehen zu können. Wobei dies nur bösartige Zungen behaupten. Genieße Dein Spüren.
Dreiachser hat geschrieben:Und neben den Posern und Fakes gibt es natürlich die Fetischisten, die eben die Bizarrlady wollen, den Bums in Leder, wie jemand geschrieben hat, nun warum nicht?
Okay, dreiachser, vielleicht hat @Roxana recht. Wir klagen zuviel.

Bei allem Gelästere über Fetischisten, bei dem ich gerne in der ersten Reihe stehe, glaube ich, wir bereiten ihnen ein wenig unrecht. Sie besitzen eben eine Sehnsucht. Eine, die nicht immer sofort greifbar ist. Ein sehr gut mit mir befreundeter Azubi aus der Zeit meiner Ausbildung in einer Lehrwerkstatt der IHK hatte sich bspw. in eine Azubine verguckt gehabt. Im Nachhinein weiß ich gar nicht, was er überhaupt an ihr fand. Sie besaß ein ziemlich kindisches Auftreten, das genaue Gegenteil von Dominanz. Beim Pausenbrot gestand er mir, dass er ihr gerne zu Füßen liegen würde. Er war aber nicht fähig eine Konversation mit ihr zu beginnen. Das Verhältnis von Jungs zu Mädels belief sich in einer solchen Lehre damals auf neun zu eins. Weiß nicht, wie das heutzutage ausseht. Logisch jedoch, dass sie schon vergeben war. Er hatte auch, bis auf ein paar Knutschereien noch wenig Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht, war schüchtern ohne Ende. Mit 17 dürfte man dieser Tage schon als Spätstarter gelten. Doch in den Achtzigern war es noch nicht zwingend notwendig mit 14 entjungfert zu sein und erste Flatrate-Sauf-Erfahrungen zu besitzen. Und so blieb er an manchen Tagen bis über das Unterrichtsende hinaus in der Lehrwerkstatt und schlich sich, ängstlich um sich blickend, in die Umkleidekabine der weiblichen Lehrkräfte. Sie stellte ihre Arbeitsschuhe immer unter dem Spind ab. Er fragt sich bis heute, ob sie jemals irritiert gewesen sein mag, dass die Sohlen häufig so sauber aussahen, bei all dem Schmutz und Dreck, der sich tagsüber in einer solch riesigen Werkstatt „zusammen läuft“. Die Oberseite leckte er nie ab. Aber er genoss ihren Geruch und hatte sie so bei sich. Ohne sie und ihre Schuhe hätte er womöglich nur mit einem durchschnittlichen finalen Zeugnis abgeschlossen. So wurde es, auf bizarre Art und Weise aber ein sehr Gutes. Was mich aber am meisten verwunderte ist die Tatsache, dass ich nie vom Hausmeister erwischt wurde.

Und wenn ich als Teenager so begann, so denke ich, dass es für nicht wenige erwachsene Fetischisten ein nicht einfaches Unterfangen ist, sich mit ihren Neigungen einer realen Frau anzuvertrauen. Wir wissen ja alle, wie es ist, dass wir manche geheime Dinge selbst vor eng vertrauten Menschen lieber in uns verschließen. Aus Angst, abstoßend wirken zu können oder jemanden zu verlieren. Bleibt wohl nur der Gang zu einer Frau, von der man annimmt, sie käme damit klar. Es bedarf schon einer gehörigen Portion Mut, über diese Schwelle zu gehen, das erste Mal. Doch dies ist der Grund, weshalb man in Dominas keine Göttinnen sehen darf. Weshalb es ihnen nicht gerecht wird, sie als Dienstleisterinnen zu betrachten. Weil sie eben Vertraute sind. Wir vertrauen ihnen etwas an, was wir vielleicht wenigen oder keinem anderen Menschen anvertrauen würden und sie verwahren es in sich. Man sollte freilich nicht darauf erpicht sein, Mäuschen spielen zu wollen, was sie in den Pausen mit ihren Kolleginnen zum Besten geben, hr hr.

Eine Frau, die Schmerzen zufügt, wird diesen Job selten suchen wollen, wenn sie nicht über die Fähigkeit verfügt, selbst mit eigenem Leid und komplexen persönlichen „Absonderlichkeiten“ umgehen zu können. Eine des Leides bewusste Domina schaut problemlos in uns Kerle hinein. Die Kunst liegt darin, uns dies nicht spüren zu lassen, dass sie weiß, wo unsere wirklichen Problemchen liegen und dies anzusprechen, sondern sie eben sanft oder hart zu umspielen, damit wir anschließend mit beruhigtem Seelenheil und mittelfristig glücklich nach Hause kehren können. Und natürlich wiederkommen. Völlig fair. Sie gibt viel Energie von sich. Macht sich viele Gedanken im Vorfeld der Session. Sie versetzt sich in unsere Phantasien. Sie ist oftmals erschöpfter nach einer Session als wir, egal wie sehr wir bluten. Und dann muss sie nochmal ran. Nächster Kunde.

Und genau dies ist der Grund, weshalb ich ich es als unmanierliches Verhalten empfinde, wenn man ihr nicht den nötigen Freiraum einräumt, sich auch selbst ausleben zu dürfen. Denn wenn man schon den Wunschzettel erfüllt bekommen hat, sollte man sich nicht zu schade sein, ein Häkchen bei dem Feld „was sie wollen für einen Teil der Session“ zu setzen. Bringt keinen Kunden um. Bringt Selbstvertrauen und gegenseitiges Achtungsgefühl. Dass es diese Kunden gibt und diese laut Roxana eher ansteigender Natur sind, nehme ich ihr jetzt ab. Freut mich auch sehr, @Roxana. Man muss wohl wirklich nicht alles in kräftigerem Schwarz anmalen, als es ist. Bei mir ist es eben dieser Satz „sie töten meine Lust“, der sich mir eingeprägt hat. Und der kam eben meistens nach Sessions mit Fetischisten. Unvergessen: der eine Seidentuchfetischist. Der weiß bis heute nicht, was sich seinetwegen für Gedanken gemacht wurden, um seine bizarren Sehnsüchte erfüllt zu bekommen. Manchmal fragt man sich echt, ob Kunden denken, eine Domina wäre eine allwissende Frau, die spielerisch leicht monotone Bedürfnisse über einen Zeitraum von Stunden mit Begeisterung und Einfallsreichtum zu füllen vermag. Womöglich bin ich aus diesem Grund etwas angefressen und ein wenig gnatzig, sowie der Meinung, dass Fetischisten ruhig das ein oder andere Mal etwas einstecken sollten/können/dürfen/müssen. Egal, wie viel man zahlt, die Welt dreht sich trotzdem nicht nur um einen und der Wahlspruch sollte immer noch „geben und nehmen“ lauten.

Lady MacLaine hat geschrieben:Wahrscheinlich gibt es mich deswegen überhaupt noch.
Vielleicht ja auch deshalb, weil Sie einfach gut sind. So lange Zeit in diesem Business überwintern zu können ist eine Leistung. Mich würde es schon interessieren, die Unterschiede zwischen früher und heute. Sind diese eruierbar, zu vermitteln? Herrschte eine andere Ethik, eine andere Atmosphäre zwischen Dominas und Kunden? Oder ist dies nur eine Hirnflatulenz? Gab es früher Sklavias in Dominastudios? War diese Unsitte schon immer verbreitet? Die Domina als Inhalt eines Wühltisches, umgeben von begierigen Schnäppchenjägern, der Sommerschlussverkauf der gewerblichen Dominanz, so grob würde ich das Heute nicht ausdrücken wollen. Aber früher war es nicht so, dass man mit wenigen Mausklicks Hunderte von Dominas zur Auswahl hatte und sich seinen idealen „Domina-Baukasten“ zusammen stellen konnte.

Grüße,
Steffen

Sa, 10.Nov 2007, 11:38
Für mich bestehen die gravierendsten Unterschiede zwischen damals und heute in folgenden Punkten:

1) Die körperliche Belastbarkeit der Männer ist enorm zurück gegangen.
Speziell was Fesselungen angeht oder körperlichen Einsatz bei Rollenspielen. Schweißausbrüche und Kreislaufprobleme bei stehenden Fesselungen sind an der Tagesordnung.

2) Die überwiegende Grundhaltung tendiert heute zum stummen Nehmen.
Austausch oder Kommunikation während der Session beschränken sich meist auf das ewig gleiche "Ja, Herrin".

3) Die Erregungfsfähigkeit ist ungaublich zurück gegangen.
Vielleicht aus Überreizung, Langweile oder Übersättigung? Ohne direkte Bespielung neigt der heutige kleine Freund dazu, sich sofort und unmißverständlich zurückzuziehen.

4) Die innere Unruhe, ob es woanders besser, toller, billiger oder geiler ist, läßt kaum noch enge Bindungen entstehen. Das Überangebot von Studios und Ladies hat zu einer ewigen Rotation geführt, die den Einzelnen (vielleicht) etwas ratlos zurück läßt.

5) Begriffe und Definitionen haben keine Gültigkeit mehr. Dominas, die sich lecken lassen, hat es zwar schon immer gegeben, doch heute hat sich das Verhältnis umgekehrt: Die, die es sich leisten können, diesen Service nicht anzubieten, sind klar in der Minderheit. (Und vom Aussterben bedroht)

6) Spezielle Spielformen sterben schlicht und einfach auf Grund der gesellschaftlichen Veränderungen der letzen Jahrzehnte aus. Bestes Beisspiel: Spanking


Diese Aufstellung soll natürlich kein unverrückbares Manifest sein, sonder nur Tendenzen aufzeigen! Natürlich gibt es hier im Forum Hunderte von Besuchern, die gleich empört aufschreien werden: "Ich doch nicht! Ich kann alles aushalten! Ich bin doch kein Weichei! Ich bin doch nicht impotent!"
Klar, es gibt sie natürlich noch, die von LetzterMaso Beschriebenen.
Doch ihre Zahl geht zurück, unweigerlich und ohne Revival.

Die Domina der Zukunft wird nicht mehr die verachtungsvolle Sadistin sein, nicht mehr die gedankelose Prügelfrau und auch nicht mehr das kleine geile Mäuschen.
Die Domina der Zukunft wird immer mehr zur verständnisvollen Vertrauten, zur Begleiterin und zur Freundin werden.(Sofern sie denn wirtschaftlich überleben kann)
Der große Rest wird als Bizarrladies im Jahresrhytmus in den Großstudios verramscht.

Jetzt krieg ich zwar sicher gleich die verbale Haue, aber so seh ich die Sache nun mal.
Gruss von
Lady MacLaine

Sa, 10.Nov 2007, 12:19
Lady MacLaine hat geschrieben:
3) Die Erregungfsfähigkeit ist ungaublich zurück gegangen.
Vielleicht aus Überreizung, Langweile oder Übersättigung? Ohne direkte Bespielung neigt der heutige kleine Freund dazu, sich sofort und unmißverständlich zurückzuziehen.

Oh, interessant! Dass die Reizschwelle in den letzten 20 Jahren hochgegangen sein muss aufgrund der allgemeinen Pornographisierung unserer Kultur ist eine fast unvermeidliche Annahme---sehr interessant, das aus erster Quelle bestätigt zu hören!

(Oh, und: Cool! Also bin ich kein alter Sack mit beginnender erektiler Dysfunktion, sondern trendy! Supi! %lach% )
"Eine Frage bleibt: Was will das Weib?"
S. Freud

Sa, 10.Nov 2007, 12:31
Lady MacLaine hat geschrieben:...
1) Die körperliche Belastbarkeit der Männer ist enorm zurück gegangen.
leider richtig und die wahren Männer sterben wahrscheinlich aus

2) stummen Nehmen...das ewig gleiche "Ja, Herrin".
Stimmt - Oh wie ich das Wort : "Herrin" hasse - habe ich nie benutzt /Lady klingt geiler

3) Die Erregungfsfähigkeit ist ungaublich zurück gegangen.
...VETO - denke das ist Personenabhängig und bei mir sehr persönlich zugeschnitten auf die Dame meiner Begierde

4) ...kaum noch enge Bindungen ...Überangebot von Studios und Ladies
vollkommen richtig - deswegen bevorzuge ich eine feste "heimliche" Bindung für meine Schandtaten
Diese ist mir wichtiger als "toller, billiger oder geiler" , sonst könnte Punkt 3) doch noch wahr werden...;-(


5) Dominas, die sich lecken lassen...
...sollte Frauchen nicht wegen des Geldes bei jedem machen, sondern die gleichen Maßstäbe, wie im privaten Bereich, anwenden.
Dann spricht nichts dagegen
.

6) Spezielle Spielformen sterben ... aus. Bestes Beisspiel: Spanking
kann damit leider auch nichts anfangen


Hunderte von Besuchern...empört aufschreien werden: "...Ich bin doch kein Weichei! Ich bin doch nicht impotent!"
Diese berühmten beiden Sätze habe ich auch schon gesagt;-)
Zum ersten, weil ich nicht möchte, daß Sie mich anfaßt.
...und der zweite, weil ich Sie nicht beglücken wollte(Al Bundy)


Die Domina der Zukunft wird immer mehr zur verständnisvollen Vertrauten, zur Begleiterin und zur Freundin werden.
Jetzt, wo ich dieses lese - JA (bei mir wahrscheinlich schon seit dem ersten Dominabesuch)

Jetzt krieg ich zwar sicher gleich die verbale Haue...NEE o\o
Gruss von
Lady MacLaine
wall - der keine verbale Haue verteilt / Nö mache ich nicht ich wars nicht

Sa, 10.Nov 2007, 13:50
Ich finde die von Lady MacLaine aufgeführten Punkte äusserst interessant, jedoch sind dies allgemeine gesellschaftliche Veränderungen. Kurze Bemerkungen.
1) Die körperliche Belastbarkeit hat allgemein abgenommen, egal ob im SM-Bereich oder beim Spargelstechen, Militär, etc. Die meisten von uns sind empfindlicher und gebrechlicher als unsere Vorfahren. Ist ja auch nicht schlecht, wenn man auf seinen Körper hört - natürlich immer in Massen.
2) Kommunikation ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich habe z.B. bei den ersten SM-Kontakten "gelernt" die Herrin nie anzuschauen und ständig Ja, Herrin, etc. zu sagen. Hat dann Jahre gedauert um dies "abzulegen" und gelingt natürlich nur bei einer Domina, wo die Chemie, Vertrauen, etc. stimmt. Auf der einen Seite ist es vermutlich auch für die Domina leichter eine solche Session mit einem stummen Part durchzuziehen - braucht weniger Phantasie, Einsatz, Einfühlungsvermögen, etc. Ich habe oft das Gefühl, dass bei einigen Damen dies nicht ganz unerwünscht ist.
4) Ich muss zugeben, dass dies auch bei mir der Fall war. Ist aber ja in allen gesellschaftlichen Bereichen so. Man will "im Ausgang" immer in eine bessere, coolere Bar, Club. Geht nicht mehr jedes Jahr in den selben Urlaubsort, sondern sucht immer etwas neues und besseres. In der Beziehung ist es genauso. Ich denke, wer dies ablegen kann, hat schon einen grossen Schritt zu mehr Zufriedenheit gemacht. Wenn man 20 ist, ist es ja normal, aber später sollte man es langsam besser wissen.
5) Gibt immer noch solche Typen (mich imbegriffen), die nicht zu einer Domina gehen möchten, die sich "lecken lässt". Hatte 2-3 Session mit solchen Damen (andere Domina war nicht im Haus und Lust war grösser als Vernunft) und die waren alle ein Reinfall.
6) Bin auch eher alte Schule - mag Schmerz, etc. Individuell stimmt es also für mich nicht, aber Sie wissen da besser Bescheid und anscheinend geht Trend in diese Richtung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Situation für die meisten professionellen Damen schwieriger und anspruchsvoller geworden ist. Kunden fordern viel mehr, vergleichen im Internet Preise, Leistungen, etc. und Konkurrenz ist grösser. Ist aber in vielen Bereichen so. Interessant ist es, ob die Kunden zufriedener sind. Ist schwierig zu sagen (bei den meisten eher nicht), aber man kann es sowieso nicht ändern. Zudem sollte man die alten Zeiten nicht idealisieren. Wäre übrigens interessant, zu berichten, wie die professionelle Szene vor 30-40 Jahre war, mit der gesellschaftlichen Ächtung, verletzten Leute mit schlimmen Geschichten was Erziehung, etc. anbelangt.
Ist übrigens der Preis von Freiheit. Früher wussten Kunden ich gehe 2 Mal pro Jahr zu einer Stammdomina und bin zufrieden. Heute hat man die Möglichkeit (wenigstens erfährt man dies durch die Medien, etc.) SM privat auszuleben, in ein Riesenstudio zu gehen, etc.

Sa, 10.Nov 2007, 14:19
Hallo cm,

ich will mal nur einen Satz herausgreifen.

Du schreibst:
Auf der einen Seite ist es vermutlich auch für die Domina leichter eine solche Session mit einem stummen Part durchzuziehen - braucht weniger Phantasie, Einsatz, Einfühlungsvermögen, et
Ich höre viele meiner Kolleginnen und mich aufschreien und ein entschiedenes "Nein" antworten.

Nichts ist schlimmer als die berühmten "toten Fische", die außer "Ja, Herrin", "Nein Herrin" keinerlei Regung zeigen, egal, was Du als aktiver Part anstellst.

Als Aktive stochert man dann total im Nebel, kann überhaupt kein Gefühl für den Anderen entwickeln.
Wie soll ich denn wissen, was dem Gegenüber gefällt, wenn die Reaktion immer die gleiche (=sprich keine) ist.

Wir Dominas leben doch auch und gerade vom Feedback unserer Gäste.

Wir Dominas wollen Phantasie und Einsatzbereitschaft zeigen, wollen dem Gast eine schöne Zeit bereiten.
Ein besonderes Erlebnis gestalten.

Bei toten Fischen ist das leider völlig nutzlos.

Egal, wie sehr man sich als Aktive einbringt, die Reaktion ist immer null.

Das ist für mich (und wie ich weiß, für viele meiner Kolleginnen) sehr mühselig und unbefriedigend.

Ich wünsche mir Reaktion.

Ich wünsche mir ein Miteinander, wünsche mir einen Dialog statt eines mühseligen Monologes.

Also bitte, meine Herren:

Sagt uns, was ihr euch wünscht. Zeigt uns, wenn es euch gefällt.

Der Satz "alles, was Du willst, Herrin" ist eh gelogen.
Also, seid doch ehrlich.

Ihr erleichtert und versüsst uns unsere Arbeit.

Lieben Gruß,
LadyTanja
_______________________
www.lady-tanja-hamburg.de
http://blog.lady-tanja-hamburg.de
www.galerie-de-sade.de/Hamburg/Lady-Tanja-a302.html

Sa, 10.Nov 2007, 15:26
Hallo LadyTanja,

Ich habe das "Aufschreien" gehört und beim Kaffee nach der Session, haben schon 2-3 Damen ganz allgemein über "tote Fische" geklagt (ich war nicht gemeint). Klar gibt es viele Dominas, die Phantasie und Einsatzbereitschaft zeigen, aber jedem hier sind schon andere begegnet. Für mich ganz schlimm sind Damen die verbal einen Text abspulen "Du Drecksstück, ....", wovon ich sicher bin, dass sie dies beim vorherigen und nächsten Gast auch verwenden, insbesondere da es nicht in die Session mit mir gepasst hat. Oder als anderes Beispiel war ich einmal nach 2-3 Jahren wieder in einer Stadt bei der gleichen Dame, die mich nicht erkannt hat, und die 1-stündige Session war genau gleich, fast wie ein Deja vu. Klar kann man nicht bei jedem gleich viel Phantasie einbringen (Chemie stimmt nicht, ist müde, Kunde ist mühsam, etc.), aber ich habe es immer geschätzt, wenn man Program nicht angespult hat - etwas situativ gemacht hat, "Feedback" wollte, nicht nur je 3 Nadeln in jede Brustwarze, sondern an anderer Stelle, etc., bei einem Misgeschick gelacht hat, etc. Aber ist natürlich relativ viel verlangt und vermutlich gibt es Kunden, die Session detailiert geplant haben wollen.

Sa, 10.Nov 2007, 16:53
Tanja hat geschrieben: Nichts ist schlimmer als die berühmten "toten Fische", die außer "Ja, Herrin", "Nein Herrin" keinerlei Regung zeigen, egal, was Du als aktiver Part anstellst.

Lieben Gruß,
LadyTanja
lach und schmunzel,

den "toten Fischen" kann aber geholfen werden %klatsch%

man schenke bzw. mache diesen Exemplaren darauf aufmerksam, daß es auch Telefontarife wie Flatrate oder OpenEnd gibt.
Dieses möchte man als ökonomisch denkender Mensch in allen seinen Zügen ausnutzen.
So habe ich als Dreibeiner gelernt am Telefon über ein Thema oder irgendein belangloses Zeug 1 - 2 stunden zu seuseln.
Da soll mal jemand sagen, dieses können nur Frauen :-D

wall - auch esse ich dabei (beim Telefonieren %phone% , nicht in der Session) manchmal Schokolade, mache mir beim Reden das Essen mit Rotweinsauce usw.

Damals - Kommunikation

Sa, 10.Nov 2007, 17:52
Lady MacLaine hat geschrieben:Für mich bestehen die gravierendsten Unterschiede zwischen damals und heute in folgenden Punkten:

2) Die überwiegende Grundhaltung tendiert heute zum stummen Nehmen.
Austausch oder Kommunikation während der Session beschränken sich meist auf das ewig gleiche "Ja, Herrin".
@ Lady McL.
Wie war es denn "damals" mit der Kommunikation in der Session?
Mehr ?
Verbal ?
Nonverbal ?
Gepflegter ?

Oder liegt es daran das die Gäste heute mehr wollen und Reden vom "Fallenlassen" abhält?

Gruss
Rahed

der wenn er "weg" ist auch Probleme mit der verbalen Kommunikation hat

Sa, 10.Nov 2007, 18:43
@rahed:
Na ja, wir wollen die vergangenen Zeiten mal nicht glorifizieren, "tote Fische" gab es immer und stumme Rollenspielpartner auch:-(((
Der Knackpunkt ist glaube ich, das Verlangen nach "fallen lassen" nach absoluter Geborgenheit, umsorgt zu sein und absolut nichts mehr tun müssen. Nicht mal mehr reden.
Das ist sicher ein Zeichen unserer Zeit, in der jeder Einzelne an irgendeinem Punkt seines Lebens komplett überfordert und gestresst ist.
Die Besuche im Studio habe ich an anderer Stelle mal mit "erotischer Wellness" verglichen.
Scheint paradox, ist aber was dran. In der Zeit ihrer Session nehmen unsere Besucher in Anspruch, den vollen Rundumservice zu bekommen und die Verantwortung, das Nachdenken und alles was anstrengt an der Garderobe abzugeben.
Früher habe ich meine Sklaven in Rollenspielen quer durchs Studio gescheucht. Auf Knien!
Bällchen holen, Erbsen sammeln, Schuhe apportieren und...und..und...
Heute liegen überall Kissen auf dem Boden. Die Knie könnten ja "Aua" machen. *grins*
Das Vergangene war nicht besser - das Heutige ist nicht schlechter. Nur halt anders.
Gruss von
Lady MacLaine

So, 11.Nov 2007, 18:13
Hallo zusammen,

ich stimme Lady MacLaine in vielem zu, aber auch anderen hier.

Die körperliche Belastbarkeit ist sicherlich generell zurückgegangen, schon weil die heute in der Lebensmitte stehenden und noch mehr die jüngeren anders aufgewachsen sind als unsere Eltern und Großeltern. Die vor dem Krieg und kurz danach aufgewachsenen Kinder erlebten im Alltag im Fall des Falles sehr oft die körperliche Züchtigung durch ihre Eltern in Form von Schlägen auf den Hintern, wenn auch wohl meist „nur“ mit der flachen Hand und nicht, wie noch zur Kaiserzeit, mit dem Rohrstock. Der war zumindest in den Haushalten meiner Großeltern beiderseits nicht mehr vorhanden. Als in den 60er Jahren geborener kann ich mich aus meiner Kinderzeit nur noch an einige Male dran erinnern, von meinem Vater ein paar hintendrauf bekommen zu haben, wenn ich es brauchte, aber das dürfte bei jüngeren später kaum noch der Fall gewesen sein. Junge Männer, die heute auf SM stehen und zwischen 20 und 35 sind, dürften das in ihrer eigenen Erziehung wohl nicht kennen gelernt haben. Und wir alle wissen: Schmerzen in der Phantasie und Schmerzen in der Realität sind zwei verschiedene Dinge.

Übrigens haben sich wohl viele Studios darauf eingestellt. Die beiden Dominas, bei denen ich inzwischen war, besitzen z.B. beide keine Handschellen und Fußfesseln aus Stahl, sondern nur aus Leder, weil die aus Stahl eigentlich nicht gewünscht werden. Ich bin gespannt, ob ich sie bei der dritten Lady finde, die ich nach Weihnachten aufsuchen möchte, wenn das klappt.

Auch das mit den Handschellen ist ein Indiz dafür, dass ein großer Teil der Gäste bei einer Domina wohl nach der Devise handelt: Wasch mich, aber mach mich nicht nass (bzw. peitsche mich aus, aber tu mir nicht weh, fessle mich, aber nur mit weichem Leder, steche mir Nadeln durch die Brustwarzen, aber nur die kleinsten und dünnsten).

Aber denkt auch dran, dass es die härteren Varianten durchaus noch gibt und das wohl erfolgreich, wenn man den Berichten glauben darf: Residenz Avalon in Berlin beispielsweise, fällt mir gerade spontan ein, oder auch Lady DeCobra in Andernach, die wohl zu den härtesten Damen in Deutschland gehört. Auch Stella Cruella in Hamburg steht unter dem Ruf, besonders hart zu sein, aber dazu kann ich nichts sagen, ich weiß nicht, ob die Berichte übertrieben sind oder nicht, ich kenne keine dieser Damen, und zu den ganz harten gehöre ich ja nun ehrlicherweise auch nicht, und wenn noch die schlechte Tagesform dazu kommt, dann ist Essig.

Alsdann. In diesem Sinne bis neulich: Dreiachser.

Kommunikation & FallenLassen

So, 11.Nov 2007, 18:42
Lady MacLaine hat geschrieben:@rahed:
Der Knackpunkt ist glaube ich, das Verlangen nach "fallen lassen" nach absoluter Geborgenheit, umsorgt zu sein und absolut nichts mehr tun müssen. Nicht mal mehr reden.
@ Lady MaL, @LadyTanja, @All_FemDom
Müssen oder können...
Aber vielleicht liegt ja gerade hier die Herausforderung an die erfahrene FemDom diesen Zustand zu transformieren/aufzubrechen und mittels wie auch immer gearteter Kommunikation weiter zu entwickeln. Ist sicherlich ein sehr anspruchsvolles Thema aber sehr lohnend, wahrscheinlich für beide Spielpartner.
Vielleicht können die Damen mal positive Beispiele aus Ihrem Erfahrungsschatz preisgeben oder die Idealvorstellung etwas detaillierter erörtern.
Lady MacLaine hat geschrieben:@rahed:
Das ist sicher ein Zeichen unserer Zeit, in der jeder Einzelne an irgendeinem Punkt seines Lebens komplett überfordert und gestresst ist.
Die Besuche im Studio habe ich an anderer Stelle mal mit "erotischer Wellness" verglichen.
Liebe Lady McL, hier differiert meine Meinung weit von Ihrer. Verglichen mit meinem Freizeitpark, in dem es die Wellness im Schwimmbad/Saunabereich/Hotel gibt und wo auch mannigfaltige "kickende" Fahrgeschäfte angeboten werden ist ein Besuch im Studio für mich wohl eher mit dem Bungeesprung vom zugehörigen Aussichtsturm zu vergleichen. Die FemDom kann dabei auf Absprunghöhe, Seilhöhe, Landegebiet und Ausführung viel Einfluss nehmen*grins*.
Ich will damit sagen, dass wir in einer "eventgeilen" Gesellschaft leben und das auf alle Gebiete des Lebens abfärbt.
Die Gründe dafür sehe ich darin das das normale Leben (voller Kühlschrank, Arbeitsschutz, *Ironie an* Tempolimit *Ironie aus* ) immer reizarmer wird.

Fallengelassene Grüsse
Rahed

der wenn er "fällt" auch beim Vanilla-Sex Probleme mit der Kommunikation hat und als Newbie hofft das das im SM-Bereich Dank der im allgemeinen intelligenteren Spielpartnerinnen vielleicht anders wird
Antworten

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