naughtyBoy hat geschrieben: ↑Fr, 15.Mai 2020, 22:09
Hallo Guenter,
dass z.B. Blut bei einem Corona-Patienten nicht infektiös sein soll, kommt mir seltsam vor, auch wenn das RKI das zur Zeit meint.
Wie bitteschön sollen denn z.B. die Wände der Blutgefäße, die Nieren oder das Gehirn an dem Virus erkranken, wenn das Virus nicht auf dem Blutwege dorthin gelangt?
Hier wird eine andere Meinung vertreten:
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/new ... -moeglich/
Wie in anderen Wissenschaften üblich haben auch Mediziner nicht zu allen Fragen die gleiche Meinung.
Also ich würde mich lieber nicht auf das Risiko einer Infektion z.B. über Blut einlassen. Während andere Viren (wie z.B. HIV oder Hep-B) rund ein Jahrzehnt brauchen, um einen Patienten unter die Erde zu bringen benötigt das Corona-Virus dafür u.U. nur einige Wochen.
so long
naughtyBoy
Genau das sind die Dinge, die wirklich nur jeder Mensch für sich entscheiden kann bzw. gemeinsam mit dem direkten Gegenüber. Eine Untersuchung aus Österreich zur Verbreitung des Virus kommt zu dem Ergebnis, dass in allen nachverfolgbaren Ansteckungsfällen direkter Kontakt wie z.B. miteinander sprechen über einen Zeitraum von mehreren Minuten Ursache war. Es konnte keine einzige Schmierinfektion oder Aerosolinfektion eindeutig nachgewiesen werden. Gleiches legt die Heinsbergstudie nahe, denn wenn Aerosole wirklich so schlimm wären, hätten sich noch mehr Menschen anstecken müssen bei der Karnevalssitzung.
Die rein theoretisch vielleicht nicht zu 100% ausschließbare Ansteckung über Blut ist dermaßen extrem unwahrscheinlich, dass ich sie in meinem Denken vernachlässige. Sehr viel wahrscheinlicher ist es wohl, dass ich demnächst zum Verkehrstoten werde, unglücklich stürze oder Opfer ähnlicher Unfälle werde. Zumal ja ein Tropfen Blut auch irgendwie in die Atemwege des Anzusteckenden kommen müsste ...
Gerade im SM-Studio ist der Umgang mit Blut durchaus nicht ungewöhnlich und gerade in dieser Hinsicht sind die hygienischen Standards schon immer sehr hoch.
Ich finde es übrigens äußerst interessant, mit welch akribischer Nabelschau nun nach irgendwie vielleicht noch denkbaren Infektionsrisiken und seltenen Nachwirkungen gefahndet wird, obwohl wir alle tagtäglich sehr viel größeren Risiken ausgesetzt sind. Niemand außer ein paar Wissenschaftlern, denen man noch den Geldhahn abgedreht hat, ist auf die Idee gekommen, in den letzten Jahrzehnten Grippeviren mit derartiger öffentlicher Aufmerksamkeit und Akribie zu erforschen, die jährlich zigtausende Tote haben wir als unvermeidbar hingenommen und welche Nachwirkungen und Spätfolgen Grippeviren haben können, ist ebenfalls nicht erforscht.
Aber wenn das Zauberwort Corona fällt, ist auf einmal alles anders.